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Fahrbericht Range Rover Sport SDV6 2013: Bilder und technische Daten Solide, nobel, geräumig

Im September startet die zweite Generation des Range Rover Sport. Der Neue soll nicht nur sparsamer sein, sondern auch geräumiger. Er soll zudem schneller und sportlicher fahren denn je und noch besser im Gelände klettern. Wo ist der Haken? Ein erster Fahrbericht

Ohne Außenspiegel misst der neue Range Rover Sport SDV6 in der Breite 1983 Millimeter. Mit angeklappten Spiegeln sind es schon 2073, und fahrbereit macht sich der noble Brite 2,22 Meter breit. Das ist auf den engen Sträßchen nahe der walisischen Westküste ganz schön viel! Zumal wenn das Lenkrad auf der für uns ungewohnten rechten Seite montiert ist. Doch nach wenigen hundert Metern verliert sich jeder Respekt vor Linksverkehr und dem großen Auto, denn der Sport folgt mit absoluter Präzision jedem Lenkimpuls.

 

Range Rover Sport SDV6 im ersten Fahrbericht

Wer mit einem Range Rover immer noch schaukelnde Wüstenschiffe in Verbindung bringt, sollte sich auf einen Kulturschock gefasst machen: Der Neue nimmt seinen Beinamen Sport entschieden ernster als bisher. Während es der Vorgänger (L320) doch eher gemütlich angehen ließ, soll der aktuelle, intern L494 genannte Allradler jetzt im Fahrverhalten zu BMW X5, Mercedes ML und Porsche Cayenne aufschließen.

Die Grundlage dafür bildet zunächst einmal das um 420 Kilogramm reduzierte Leergewicht. Mit V6-Diesel bringt der vollständig aus Alu gefertigte Wagen laut Hersteller nur noch 2115 Kilo auf die Waage. Außerdem wurden die im Wesentlichen schon vom großen Range Rover bekannten Komponenten speziell für den Einsatz im Sport abgestimmt. So verfügt etwa das Luftfederungsfahrwerk über steifere Lager und Buchsen sowie größere Stabilisatoren.

Ferner liegt der Sport tiefer, weshalb modifizierte Lenker zum Einsatz kommen. Abgerundet wird das Setup durch eine eigenständige Programmierung der adaptiven Dämpfer und den optionalen Wankausgleich Dynamic Response. Der Testwagen hatte zudem das optionale Allradsystem mit Zwischengetriebe und elektronisch gesteuerter Kraftverteilung an Bord. Standard ist ein Allradantrieb mit zentralem Torsen-Differenzial und leicht hecklastiger Kraftverteilung.

Der Lohn des konstruktiven Aufwands ist ein erfreulich neutrales und dynamisches Fahrverhalten auf kurvigen Straßen. Das SUV bewegt sich zwar nicht unbedingt leichtfüßig, folgt dem eingeschlagenen Kurs aber wie auf Schienen. Auch wetzt der Range nicht wie ein Sportler um die Kurven, doch dem ersten Eindruck nach kann er nun tatsächlich auch auf der Straße mit seinen Widersachern auf Augenhöhe konkurrieren. Im Geländeeinsatz muss er ohnehin kaum einen Gegner fürchten.

Für das willige Einlenken in Kurven zeichnen neben der erfreulich gefühlvoll und spontan agierenden Servolenkung auch das Torque-Vectoring-System und das aktive Hinterachsdifferenzial verantwortlich. Die Steuerungselektronik erkennt drohendes Untersteuern am Kurveneingang und arbeitet dem mit gezielten Bremseingriffen beinahe unbemerkt, aber höchst effizient entgegen.

Vor allem am Kurvenausgang sorgt dann das elektronisch geregelte Hinterachsdifferenzial dafür, dass man die volle Kraft des Motors nutzen kann, und lässt den bulligen Offroader freudvoll aus der Biegung stürmen. Besonders angenehm daran ist, dass sich all das keineswegs nach synthetischer Playstation-Fahrt anfühlt, sondern der Fahrer stets exakt spürt, wie viel Reserven das Auto noch hat. Falls man doch zu euphorisch gewesen ist, sorgen die üppig dimensionierten Bremsen für Entspannung.

Sehr beruhigend wirkt sich auch der ausgesprochen kraftvoll antretenden Bi-Turbodiesel des von uns gefahrere SDV6 aus. 292 PS Spitzenleistung verhelfen dem Sport-Range zu beachtlichen Fahrleistungen. Aus dem Stand auf 100 km/h soll er in nur 7,2 Sekunden spurten. In Verbindung mit den Dynamic-Ausstattungen rennt der SDV6 immerhin 222 km/h Spitze, die anderen Versionen werden bei 210 km/h abgeregelt. Die Paradedisziplin des 600 Newtonmeter starken Antriebs ist jedoch der bullige Antritt aus niedrigen Drehzahlen, den die achtstufige ZF-Automatik (inklusive Start-Stopp-System) souverän zulässt. Das schont Nerven und Tankinhalt gleichermaßen: 9,8 Liter laut Bordcomputer sind ein guter Wert – auch wenn im Prospekt 7,5 Liter versprochen werden.

Überdies gefällt der Antrieb mit seinen feinen Manieren. Das Geräuschniveau ist niedrig, störende Vibrationen offenbart der V6- Selbstzünder ebenfalls keine. Dazu passt die grundsätzlich straffe Federung, die aber selbst abgesackte Kanaldeckel, tiefe Löcher und derbe Straßenfugen klaglos wegsteckt. Und der Haken? Klappt auf Knopfdruck aus, verkraftet 3,5 Tonnen Anhängelast und kostet 1300 Euro extra. Das macht den Range Rover Sport leider nicht billiger.

FAZIT: Der neue Range Rover Sport fühlt sich gut an. Er ist solide, nobel, geräumig. Antrieb und Fahrwerk überzeugen. Aber 69.500 Euro sind ein stolzes Sümmchen.

TECHNIK  

Range Rover Sport SDV6 2013
Motor V6-Zylinder, 4-Ventiler, Bi-Turbodiesel
Hubraum 2993 cm³
Leistung 215 kW/292 PS bei 4000/min
Max. Drehmoment 600 Nm bei 2000/min
Getriebe/ Antrieb 8-Stf.-Autom., Redukt. (Opt.);
Allrad, permanent
Fahrwerk v.: Doppelquerlenker;
h.: Mehrfachlenker; rundum: Luftfederung
mit Niveaureg., adapt.
Dämpfer, Stabi., dynam. Wankausgleich
(Option); DSC (ESP)
L / B / H 4850/ 1983/ 1780 mm
Radstand 2923 mm
Leergewicht 2115 kg
Kofferraum 489–1761 l
FAHRLEISTUNG /
VERBRAUCH
 
0-100 km/h¹ 7,2 s
Höchstgeschwindigkeit¹ 210 km/h
EU-Verbrauch¹ 7,5 l D/100 km
CO2-Ausstoß¹ 199 g/km
KOSTEN  
Grundpreis 69.500 Euro
¹ Werksangaben

Martin Urbanke

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