Industriestaubsauger im Test: Kärcher baut den besten
- Industriestaubsauger können, was Hausstaubsauger nicht können
- Die getesteten Industriestaubsauger im Überblick
- Testsieger: Kärcher Nass-/Trockensauger WD 6 P Premium
- Sehr empfehlenswert: Starmix Elektrowerkzeug-Sauger uClean ADL-1432 EHP
- Preis-Leistungssieger: Kärcher Nass-/Trockensauger WD 3 S V-17/4/20
- Nilfisk Buddy II 18T
- Einhell Nass-Trockensauger TE-VC 2230 SA
- Mangelhaft: Syntrox Germany VC-2000W-20L
- So wurde getestet
Industriestaubsauger können, was Hausstaubsauger nicht können
Moderne Werkstätten sind heutzutage beinahe klinisch rein: Kaum ein Stäubchen lungert auf gekachelten Böden herum, und falls doch mal was beim Ölwechsel schief geht, werden Flüssigkeiten sofort und rückstandsfrei aufgesaugt. Hier nützt kein herkömmlicher Hausstaubsauger, sondern nur ein robusterer Industriestaubsauger, der es nicht nur mit festem Unrat, sondern auch mit Wasser und anderen Fluiden aufnimmt. Deshalb werden diese Geräte auch gerne Nass- und Trockensauger oder Werkstattsauger genannt. Selbstredend kann man damit auch das Auto von innen reinigen (hier gibts die besten Tipps zur Autoinnenreinigung). Wie gut die Industriesauger funktionieren, hat das AUTO ZEITUNG-Schwestermagazin "Selbst ist der Mann" in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland geprüft. Hier sind die Ergebnisse!
Die getesteten Industriestaubsauger im Überblick
Vor- und Nachteile
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Testsieger: Kärcher Nass-/Trockensauger WD 6 P Premium
Als einziger Industriesauger im Test erreichte der Kärcher Nass-/Trockensauger WD 6 P Premium die Gesamtnote sehr gut. Dieses Modell ist gerade für die Nutzung mit Elektrowerkzeugen sehr gut ausgestattet: Neben einer variablen Düse für den Anschluss an verschieden geformte Absaugstutzen wird ein dünnerer Schlauchabschnitt mitgeliefert, der sich beim Absaugen an handgeführten Sägen oder Fräsen leichter mitführen lässt. Die Saugleistungen des Industriestaubsaugers sind in allen getesteten Disziplinen ausgezeichnet. Lediglich beim Ausblasen erreicht das Gerät eher schwache Werte. Das umfangreiche serienmäßige Zubehör kann recht komfortabel direkt am Sauger aufbewahrt werden, einzig für den Schlauch gibt es keine richtige Unterbringung – doch dieses Manko ist an allen getesteten Saugern zu beklagen.

Sehr hohe Saugleistung
Komplette Ausstattung
Laut
Als einziger Industriesauger im Test bietet der Testsieger Kärcher Nass-/Trockensauger WD 6 P Premium eine von außen zu betätigende Reinigungseinrichtung für den in allen Geräten anzutreffenden Lamellenfilter. Dabei wird der Luftstrom entgegen der Saugrichtung durch diesen Filter geführt und dabei festsitzender Staub entfernt. Dies ist hilfreich, wenn der Sauger ohne Staubbeutel betrieben wird. Gerade beim Absaugen von Säge- und Schleifstaub sollte man dies jedoch vermeiden, da sich der relativ teure Lamellenfilter durch die feinen Partikel immer wieder zusetzen wird – die preiswerten Papierfilter verhindern dieses Zusetzen der feinen Filterporen zuverlässig.
Sehr empfehlenswert: Starmix Elektrowerkzeug-Sauger uClean ADL-1432 EHP
Mit geringem Abstand folgt der Starmix-Sauger uClean ADL-1432 EHP. Obwohl teurer, bietet er weniger Ablagen für das Zubehör, die Saugleistungen sind aber denen des Testsiegers von Kärcher nahezu ebenbürtig. Zudem ist das Gerät deutlich leiser im Betrieb als der Testsieger. Als einziger Industriesauger im Test ist dieses Gerät auch im gewerblichen Bereich bei relativ niedrigen Grenzwerten für die Staubkonzentration offiziell zugelassen.

Sehr hohe Saugleistung
Recht niedriger Schallpegel
Preis-Leistungssieger: Kärcher Nass-/Trockensauger WD 3 S V-17/4/20
Wer bereit ist, seinen Werkstattsauger etwas öfter zu leeren, und auf eine Regulierbarkeit der Saugstärke verzichtet, kann mit dem Preis-Leistungssieger ordentlich Geld sparen: Mit knappem Abstand zu den Testbesten bei seiner Performance, kostet der kleine Kärcher Nass-/Trockensauger WD 3 S V-17/4/20 nicht einmal die Hälfte des Testsiegers, der vom gleichen Hersteller stammt. Dennoch werden gute Saugleistungen geboten.

Hohe Saugleistung
Saugleistung nicht regulierbar
Nilfisk Buddy II 18T
Mit dem längsten Saugschlauch im Test der Industriesauger wartet der Nilfisk Buddy II 18T auf. Satte 4,10 m misst der Rüssel und erlaubt damit eine große Bewegungsfreiheit. Da er nicht ordentlich am Gerät aufgeräumt werden kann, stört er allerdings manchmal. An der Saugleistung gibt es wenig auszusetzen. Leider ist jedoch keine Einschaltautomatik vorhanden, die den Sauger beim Nutzen eines Zusatzgeräts automatisch aktiviert.

Gute Saugleistung
Sehr langer Saugschlauch
Keine Einschaltautomatik bei Verwendung mit Zusatzgerät
Einhell Nass-Trockensauger TE-VC 2230 SA
Das Nachfolgegerät des ursprünglich getesteten TE-VC 1820 wartet mit einem soliden Auffangbehälter aus Edelstahl auf, der zudem um zwölf auf 30 l Fassungsvermögen vergrößert wurde. Im Test gefiel der Einhell Industriesauger vor allem mit seinem niedrigen Geräuschpegel und dem geringen Stromverbrauch. Das hier gezeigte Gerät haben wir allerdings noch nicht getestet.

Niedriger Geräuschpegel
Geringer Stromverbrauch
Mangelhaft: Syntrox Germany VC-2000W-20L
Deutlich schwächere Reinigungsleistungen und dazu noch Sicherheitsprobleme führten dazu, dass der Syntrox Germany-Industriesauger VC-2000W-20L abgewertet wurde. Zwar besteht im normalen Betrieb zunächst keine Gefahr. Doch bei der Sicherheitsbewertung fiel das Gerät durch, weil es in Folge einer sich lösenden Ader an der Gerätesteckdose zu einer berührbaren Spannung an der Außenseite des Saugers kommen könnte – wenn der lose Draht nämlich die Befestigungsschrauben der Steckdose berührt.

Vergleichsweise schwache Saugleistung
Sicherheitsprüfung nicht bestanden
Eine weitere deutliche Schwäche ist die Unsicherheit darüber, welche Geräte an die Zusatzsteckdose angeschlossen werden dürfen. Zwar gibt es mit der Angabe "2000 Watt" eine Leistungsangabe – doch gilt diese für den Sauger selbst oder für die maximal mögliche Anschlussleistung? Die Netzleitung des Saugers ist zudem mit Adern von einem Millimeter Querschnitt sehr gering bemessen – es dürfen also insgesamt maximal 2300 Watt über die Zuleitung entnommen werden. Fazit des TÜV Rheinland: "Eine Überlastung mit angeschlossenem Elektrowerkzeug ist nicht auszuschließen", der Sauger kann unter diesem Vorzeichen für die Heimwerkstatt nicht mit gutem Gewissen empfohlen werden.
So wurde getestet
Der maximal erzeugte Luftstrom wurde am Saugrohr und an der Ausblasöffnung mit einem Aerometer gemessen. Außerdem wurde mit Gewichten ermittelt, wie stark der Saugstutzen durch den Unterdruck an einem groben Sisal-Bodenbelag haftet. Beim Flächensaugen galt es, die größtmögliche Menge feinkörnigen Sandes zu absorbieren, mit dem der TÜV Rheinland einen Teppich präpariert hatte. Die wieder aufgesaugte Sandmenge wurde zur Ermittlung der Arbeitsleistung gewogen.

Ähnlich wurde die Saugleistung mit Wasser überprüft: Eine bestimmte Wassermenge wurde in eine Wanne eingebracht und diese ausgesaugt. Die dabei nicht aufgenommene Wassermenge wurde gemessen. Bei der Nut-Prüfung ging es um die Aufnahme aus vertieften Bodenbereichen, in die vor dem Saugvorgang Sand eingefüllt wurde. Den konstruktiven Aufbau und die elektrische Installation der Geräte überprüfte der TÜV Rheinland auf der Grundlage geltender Normen.
von Peter Carla Baruschke ("Selbst ist der Mann")