Wärmepumpe im E-Auto: Funktion sowie Vor- & Nachteile erklärt
Das Heizen des Innenraums kostet Energie – ob beim Verbrenner oder E-Auto. Der Verbrenner hat hier jedoch zwei entscheidende Vorteile: Zum einen stellt der Motor ungewollt jede Menge Wärme zur Verfügung, da er den Großteil der chemischen Energie des Kraftstoffs in Abwärme umwandelt. Diese Wärme wird zum Heizen des Innenraums genutzt. Zum anderen wird der Mehrverbrauch im Alltag eher in Kauf genommen, da der Kraftstoffverbrauch – und damit Reichweite – ein nicht ganz so kritisches Thema ist wie beim Elektroauto. Im Stromer hingegen möchte man jeden Kilometer verlorene Reichweite tunlichst verhindern. Aus diesem Grund hat sich bei modernen E-Autos die Wärmepumpe etabliert. Sie ist zwar nicht an allen Modellen zu finden, aber häufig als Option oder sogar serienmäßig mit an Bord.
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Der Skoda Elroq RS (2025) im Fahrbericht (Video):
So funktioniert die Wärmepumpe beim E-Auto
Die Wärmepumpe im E-Auto funktioniert vergleichbar mit der in Gebäuden – die Wärmeenergie aus der Umgebung wird mithilfe eines Kältemittels in den Innenraum abgegeben.
Der erste Schritt im Kreislauf ist, dass das Kältemittel durch die Wärme aus der Umgebung verdampft. Durch die chemischen Eigenschaften des Kältemittels funktioniert das auch, wenn die Umgebungsluft Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hat. Allerdings lässt sich hierfür auch die abgegebene Wärme der Antriebsbatterie nutzen. Danach wird das Gas durch einen elektrisch betriebenen Kompressor verdichtet, wobei sich dessen Temperatur erhöht. Für diesen Schritt wird Energie aus der Batterie benötigt, aber meist erheblich weniger als für eine klassische Heizung.
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Jetzt kann diese Wärme in den Innenraum abgegeben werden und ihn so erwärmen. Dabei verflüssigt sich das Kältemittel wieder. In einem Expansionsventil, dem Gegenstück zum Kompressor, fällt der Druck schließlich ab und das Volumen nimmt zu. Der Kreislauf kann an dieser Stelle wieder von Neuem beginnen. Das Ganze funktioniert auch in umgekehrter Richtung, wobei dem Innenraum Wärme entzogen und nach außen abgegeben wird. Nach diesem Prinzip arbeiten Kühlschränke und Klimaanlagen – letztere auch beim Auto (so die Klimaanlage richtig einstellen & pflegen).

Wie sinnvoll ist eine Wärmepumpe im E-Auto?
Prinzipiell ist eine Wärmepumpe im E-Auto durchaus sinnvoll. Dadurch, dass die Antriebsbatterie nicht zusätzlich auch die Heizung betreiben muss, werden Effizienz und Reichweite gesteigert. Der maximale Reichweitengewinn bewegt sich je nach System und Nutzung zwischen zehn und 20 Prozent. Besonders, wer viel Langstrecke fährt, kann folglich von einer Wärmepumpe profitieren. Fährt man beispielsweise nur wenige Kilometer und startet aus einer moderat temperierten Garage, fällt der Effizienzgewinn überschaubar aus. Auch sehr niedrige Temperaturen im Winter können den Effizienzvorteil relativieren. Ob sich der häufig vierstellige Aufpreis bei der Neuwagenkonfiguration lohnt, hängt also wesentlich vom persönlichen Fahrprofil ab. Der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe ins E-Auto ist übrigens nicht üblich.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Kurz & bündig: Vor- & Nachteile der Wärmepumpe im E-Auto
Vorteile
Effizientes Heiz- und Kühlprinzip (Ressourcenschonung)
Reichweitengewinn kann zehn bis 20 Prozent betragen
Höherer Wiederverkaufswert des E-Autos
Nachteile
Bei Neuwagen häufig vierstelliger Aufpreis
Effizienzgewinn bei niedrigen Temperaturen teils eingeschränkt
Nicht bei jedem Fahrprofil effizienzsteigernd
Kann leichtes Brummen und Vibration verursachen
Kann hochentzündliches Kältemittel enthalten