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Alle Tests zum Lamborghini Huracán

Neuer Huracán Performante (2017): Erste Testfahrt Performante mit irrwitziger Leistungsschau

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Testfahrt im neuen Huracán Performante (2017)
  2. V10-Sauger: brüllt animalisch und geht bestialisch
  3. Fazit

Erste Testfahrt im Lamborghini Huracán Performante. Mehr Leistung, ein noch sportlicheres Fahrwerk sowie eine aktive Aerodynamik sorgen dafür, dass die Italo-Flunder sensationelle Rundenzeiten realisiert – und das ganz lässig.

Sicher, schon ein "normaler" Lamborghini Huracán ist ein heißes Gerät. Eine rassige Schönheit aus der Emilia Romagna, stark, leidenschaftlich, temperamentvoll, klanggewaltig – ein sündhaft kostspieliges Lustobjekt, um das man sich mit Hingabe beneiden lässt. Unter gusseisernen Sportlern gilt die Flunder jedoch eher auf Effekt als auf Effizienz bedacht. Falsch! In der neuesten Ausbaustufe namens Performante deklassiert der Keil aus Sant’ Agata mit einer Fabelzeit von 6:52,01 min auf der Nordschleife sogar den Hyper-Hybrid Porsche 918 Spyder (6:57 min). Wer darum erwartet, dass der Huracán Performante endgültig dem Extremismus verfällt, wird überrascht sein: Der Vollblut-Stier strahlt bei aller Potenz eine beinahe schon aufreizende Lässigkeit und Souveränität aus. Wie geht das?

Der neue Lamborghini Huracán Performante (2017) im Video:

 
 

Testfahrt im neuen Huracán Performante (2017)

Optisch jedenfalls tritt das Coupé noch konsequenter auf: Front und Heck zelebrieren unverkleidete Technik, die durch den einzigartigen Look der aus forged carbon (gehärtetem Karbon) gefertigten Aerodynamik-Elemente noch intensiver wirkt. Ein riesiger Flügel dominiert die Rückseite. Ansonsten zeigt der Performante ein paar Dekorelemente und bronzefarbene Schmiederäder. Auch die Zylinderköpfe sind in Bronze gehalten und lassen nur erahnen, welche Urgewalt in ihnen steckt: Der V10 gehört zur bedrohten Spezies der Sauger, und wer dieses Prachtstück von einem Motor jemals live in Action erlebt hat, hinterfragt jedes Turbo-Konzept aufs Schärfste. Titanventile und eine Abgasanlage mit reduziertem Staudruck sind die wesentlichen Modifikationen, um 30 PS und 40 Nm zusätzlich zu generieren. Den nochmals intensiveren Rennwagen-Sound und die bis ins Ekstatische gesteigerte Drehfreude gibt’s obendrein. Der V10 hängt aber schon bei niedrigen Touren gierig am Gas und setzt bei nur 1000 Umdrehungen bereits 70 Prozent seines maximalen Drehmoments (600 Nm) frei. In Kombination mit dem noch schneller schaltenden Doppelkupplungsgetriebe sowie dem sensationell traktionsstarken Allradantrieb erreicht der Performante laut Werk in 2,9 Sekunden aus dem Stand 100 km/h. Tempo 200 liegt nur sechs Sekunden später an. Die Spitze? Über 325 km/h! Atemberaubende Werte. Doch noch beeindruckender ist die Querdynamik des Performante. Das Fahrwerk erlaubt dank exklusiv auf das Auto abgestimmter Pneus (Pirelli P Zero Corsa "L") einen immensen Grip. Hinzu kommen um zehn Prozent härtere Federn, um 15 Prozent steifere Stabilisatoren sowie neu kalibrierte Adaptiv-Dämpfer (Magne-Ride) und um die Hälfte festere Querlenker-Buchsen. Maßnahmen, die unerwünschte Karosseriebewegungen auf ein absolutes Minimum reduzieren. Der absolute Clou des Performante-Konzepts versteckt sich jedoch hinter dem Kürzel ALA (Aerodinamica Lamborghini Attiva – italienisch für Flügel). Das Doppel aus Frontsplitter sowie freistehendem Heckflügel generiert einen enormen Abtrieb: Allein der hintere Flügel bringt es bei 300 km/h auf 360 Kilogramm – 750 Prozent mehr als beim Huracán in Standard-Ausführung.

Neuheiten Lamborghini Huracán Performante (2017)
Lamborghini Huracán Performante (2017): Preis Stärkster Huracán kostet 232.098 Euro

 

V10-Sauger: brüllt animalisch und geht bestialisch

Das verhilft dem Lambo zu einer schier irrwitzig guten Straßenlage, weil der Wagen wie von Zauberhand auf der Piste gehalten wird. Doch das ist noch nicht alles: Ab 70 km/h öffnen sich bei Bedarf drei elektrische Klappen (eine hinter dem Frontsplitter, je eine im Sockel der Heckflügelstützen), die den Abtrieb beim Beschleunigen neutralisieren und so die Windschlüpfigkeit optimieren. Das geschieht innerhalb von nur 500 Millisekunden und ohne dass sich die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse ändern würde. Zudem unterstützt das System Kurvenfahrt aktiv per Aero-Vectoring: Dabei öffnet sich nur die Klappe auf der Kurvenaußenseite des Heckspoilers. Die einströmende Luft gelangt durch die hohle Stütze des Flügels in dessen Profi l und verlässt es auf der Unterseite. Das reduziert – einseitig – den Abtrieb. Folge: Das Auto lenkt noch agiler in die Kurve ein. Klingt kompliziert, funktioniert aber schlicht genial und vermittelt dem Piloten ein absolut authentisches Fahrgefühl. Nicht zuletzt deshalb fasst man sofort Vertrauen in die Kompetenz des Ausnahme-Athleten und ist im Handumdrehen viel schneller, als man es für möglich gehalten hätte – selbst mit noch leistungsstärkeren Boliden…

Lamborghini Huracán Performante (2017): Das ist neu
MotorTitan-Ventile und Sportauspuff generieren mehr Power
AerodynamikSehr cleveres System mit aktiver Regelung
ReifenSpezielle Pirelli Corsa-Pneus sorgen für Top-Grip
Technische DatenLamborghini Huracán Performante
MotorV10
Hubraum5204 ccm
Leistung640 PS
Maximales Drehmoment600 Nm
Getriebe7-Gang, Doppelkupplung
AntriebAllrad
0-100 km/h2,9 s
Höchstgeschwindigkeit325 km/h
Leergewicht1382 kg
L/B/H in mm4506/1924/1165
Testverbrauch13,7 l SP/100 km
Grundpreis232.098 Euro

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Der Lamborghini Huracán Performante büßt nichts von seinem Showtalent ein, gewinnt aber dramatisch an Dynamik hinzu. Sein V10-Sauger ist ein Monument der Ingenieurskunst, die Straßenlage schlichtweg sensationell.

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