Integralhelm fürs Motorrad: Kauftipps & Produkte im Ratgeber
Ob sportlicher Fahrstil oder doch die gemächliche Gangart: Ein Integralhelm ist der Klassiker fürs Motorradfahren. Was einen Integralhelm auszeichnet und worauf man achten sollte, verraten wir im Ratgeber. Außerdem: Verschiedene Modelle in der Übersicht!

Was ist ein Integralhelm?
Als Integralhelm bezeichnet man einen Vollvisierhelm, der sich vollständig schließen lässt. Seine durchgehende Außenschale schützt den gesamten Kopf, sein Visier lässt sich nach oben klappen. Unterschiede gibt es je nach Einsatzzweck: Integralhelme für Racer und besonders sportliche Motorräder sind meist windschnittiger als Motorradhelme für Stadt- und Tourenfahrer:innen. Diese legen meist noch mehr Wert auf Tragekomfort und Alltagstauglichkeit.
Integralhelme in der Übersicht
X-Lite X803 RS Carbon
Der X-Lite X803 besteht aus Carbon und ist mit rund 1,5 kg Gewicht besonders leicht. Das fördert Tragekomfort und Sicherheit des sportlichen Helms, der mit einem transparenten Spoiler (RAS) aufwartet. X-Lite bietet die Helmschalengrößen XXS-S, M-L, XL-XXL, dazu ein ausgeklügeltes Belüftungssystem und Wind- sowie Atemabweiser.
Shoei X-Spirit 3
Helmspezialist Shoei verkauft mit dem X-Spirit III einen Rennhelm vor allem für Besitzer:innen von Superbikes. Eine effiziente Belüftung mit sechs Lufteinlässen und sechs Luftauslässen und eine ausgeklügelte Aerodynamik mit integrierten Leitflügeln und Spoiler sollen den Helm auch bei hohen Geschwindigkeiten bequem und sicher machen. Vier unterschiedlich große Helmaußenschalen zur Auswahl sorgen für eine gute Passform.
HJC C70N
Eine vergleichsweise günstige Variante des namhaften Herstellers HJC ist der C70N. Der Polycarbonat-Helm ist geprüft nach der Norm ECE 22.06 und in den Größen XS bis 2XL erhältlich.
HJC RPHA71
Etwas hochwertiger und teurer ist der HJC RPHA71, den der Hersteller als Sporttouring-Helm deklariert. Er ist der Nachfolger des RPHA70 und soll sich unter anderem in Sachen Geräuschkomfort deutlich verbessert haben.
Shark Ridill 2
Ein weiterer günstiger Integralhelm von einer etablierten Marke ist der Shark Ridill 2. Der Polycarbonat-Helm ist nach der ECE-Norm 22.06 zertifiziert und verfügt über ein integriertes Sonnenvisier mit UV-Schutz. Zudem soll er auch für Brillenträger:innen geeignet sein. Das eigentliche Visier ist für einen Antibeschlag-Pinlock-Einsatz vorbereitet, dieser muss allerdings separat gekauft werden.
Was ist der Unterschied zwischen Integralhelm und Klapphelm?
Der Klapphelm ist eine Variation des Integralhelms. Bei einem klassischen Integralhelm lässt sich das Visier nach oben klappen, er besitzt ein festes Kinnteil und wird über den Kopf gestülpt. Bei einem Klapphelm ist neben dem Visier auch das Kinnteil beweglich. So lässt sich der Helm einfacher an- und ausziehen und bietet vor allem für Brillenträger:innen mehr Komfort. Durch die zusätzliche Mechanik ist er jedoch meist schwerer und zudem strukturell weniger robust. Ein guter Allround-Integralhelm mit Klappfunktion ist der Schuberth C5, den es in verschiedenen Größen und Farben gibt.
Wie lange hält ein Integralhelm?
Ein Integralhelm hält keine Ewigkeit. Ein gutes Exemplar kann allerdings einige Jahre ein treuer Begleiter sein – es sei denn, er fällt auf den Boden oder wird bei einem Sturz beschädigt. Dann muss ein neuer Motorradhelm her. Bei allen Motorradhelmen, ganz gleich welcher Marke, kann das Material durch UV-Einstrahlung altern, weshalb Vielfahrer:innen nach drei bis fünf Jahren einen neuen Helm kaufen sollten. Wenigfahrer:innen sollten spätestens nach sieben Jahren den Kopfschutz wechseln. Helme mit Glas- oder Kohlefaserschale sind grundsätzlich weniger anfällig für strukturelle Alterungserscheinungen als solche mit Kunststoffschale.
Wie viel kostet ein guter Integralhelm?
Die Auswahl an Integralhelmen mit Schalen aus verschiedenen Materialien wie Carbon, Glasfaser oder Polycarbonat ist groß. Entsprechend groß sind auch die Preisunterschiede. Für einen sicheren und bequemen Motorrad-Integralhelm sollte man mindestens 150 Euro einplanen, die Preise gehen aber weiter hoch bis rund 1000 Euro. Grob unterscheiden sich zwei Arten von Materialien: Duroplast und Thermoplast.
Helme aus Duroplast bestehen aus Werkstoffen wie Aramidfaser, Glasfaser oder Kohlefaser. Die Oberfläche hält großen Belastungen stand und weist eine hohe Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung und Lösungsmitteln auf. Thermoplast-Helme bestehen unter anderem aus ABS oder Polycarbonat und werden unter Hitzeeinwirkung im Spritzgussverfahren hergestellt – sie sind einfacher zu produzieren und daher meist günstiger. Ihre Oberfläche reagiert dafür empfindlicher auf UV-Strahlung und Lösungsmittel. Deshalb sollte eine zusätzliche schützende spezielle Lackschicht aufgetragen sein. Auch wenn dunkle und matte Farben wie Blau, Grau und Schwarz modern sind, bietet Weiß im Sommer den Vorteil, dass der Helm sich nicht so stark aufheizt.
Wie findet man einen passenden Integralhelm?
Ein gutes Testergebnis ist in jedem Fall eine gute Orientierung für den Helmkauf. Neben den Testsiegern von Vergleichstests des ADAC oder der Stiftung Warentest findet sich der beste Motorradhelm nur durch An- und Ausprobieren. Motorradfahrer:innen sollten also nicht nur auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten, denn auch der bestbewertete Helm nützt wenig, wenn er nicht richtig sitzt. Daher ist die Anprobe – im Idealfall auch auf der eigenen Maschine – vor dem finalen Helmkauf entscheidend. Denn je nach Motorrad und Verkleidung strömt der Wind anders um den Helm, was zu Windverwirbelungen und störenden Geräuschen führen kann.
Ein guter Helm muss richtig und bequem auf dem Kopf sitzen, viel Komfort bieten, sich intuitiv bedienen lassen. Sitzt der Helm richtig, spürt man ihn auch nach stundenlanger Fahrt nicht, egal, ob im Sommer oder Winter. Neue und gute Motorradhelme bieten neben der Passgenauigkeit eine volle Belüftung und Aeroakustik, um den Helm komfortabler und leiser zu machen. Wichtig ist auch die gültige Norm ECE 22.06, die strengere Testanforderungen stellt als die Vorgängernorm ECE 22.05.