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Dashcam fürs Auto: Das ist erlaubt

Das muss eine Dashcam können

Dominik Mothes Redakteur
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Dashcam befestigt an der Windschutzscheibe eines Autos
Dashcam Foto: iStock/MartinPrescott
Inhalt
  1. Wozu braucht man eine Dashcam?
  2. Was muss eine Dashcam können?
  3. Empfehlenswerte Dashcam-Modelle im Vergleich
  4. Wo wird eine Dashcam am besten befestigt?
  5. Sind Dashcams in Deutschland erlaubt?
  6. Wo sind Dashcams in Europa verboten?
  7. Wann zeichnet eine Dashcam auf?

Autokameras werden immer beliebter. Der Grund liegt auf der Hand: Die kleinen Geräte helfen bei einem Unfall im Zweifelsfall die Schuldfrage zu klären. Wir haben die besten Dashcams im Vergleich und klären, ob die kleinen Helfer legal sind!

 

Wozu braucht man eine Dashcam?

Auch wenn man sich wünscht, niemals eine zu brauchen: Eine Dashcam – oder auch Dash Cam – hilft bei einem Unfall unparteiisch und schnell dabei, die Schuldfrage zu klären. Eine Kfz-Versicherung warb sogar mit Sonderkonditionen für Kamerabesitzer:innen, denn sie sind eine kleine Absicherung im Falle des Falles. Kein Wunder, dass sich die Autokameras und Motorrad-Dashcams auch in Deutschland mittlerweile großer Beliebtheit erfreuen – obwohl viele Autofahrer:innen weiterhin skeptisch sind. Denn trotz der Vorteile der Kameras für die Unfallaufklärung bewegen sich die kleinen Geräte in einer rechtlichen Grauzone. Vor dem Kauf empfiehlt sich also, die Dashcam-Modelle genau unter die Lupe zu nehmen. 
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Eine erste Empfehlung: die Azdome GS63H. Die Dashcam soll Aufnahmen in 4K-Auflösung einfangen, die dank eines 170 Grad Weitwinkelobjektivs und Nachtsicht das Verkehrsgeschehen erfassen soll. Dazu gibt es einen G-Sensor und Parküberwachung, die im Verbund Unfälle und Rempler erkennen sollen.

 

Was muss eine Dashcam können?

Eine Dashcam sollte mindestens gute Aufnahmen liefern und muss zwingend regelkonform sein. Beim Kauf ist deshalb auf folgende Features zu achten:

  • Die Bildqualität sollte mindestens 1080 Pixel (auch bezeichnet als 1080p) betragen, das entspricht Full-HD-Aufnahmen. Empfehlenswert ist mittlerweile jedoch 4K, wie beispielsweise bei der Lamax Dashcam T10.

  • Auch die Bildrate sollte relativ hoch sein. Für flüssig laufende Aufnahmen sollten es mindestens 30 fps (frames per second) sein.

  • Empfehlenswert ist zudem eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv. 140 Grad reichen bereits, um die komplette Fahrbahn abzudecken.

  • Wichtig: die Loop-Funktion. Sie überschreibt in kurzen Sequenzen den Speicher, so ist die Kamera auch datenschutzrechtskonform – und die Funktion somit ein Muss.

  • Die meisten Kameras kommen bereits mit einem G-Sensor. Er erkennt anhand starker Erschütterungen oder abrupter Richtungsänderungen einen Unfall. Daraufhin wird eine Sequenz schreibgeschützt gespeichert.

  • Ein GPS-Modul ist ein empfehlenswertes Extra. Es hängt den gespeicherten Clips Position, Geschwindigkeit und Route der gefahrenen Strecke an.​

 

Empfehlenswerte Dashcam-Modelle im Vergleich

Abask J05 Pro

Mit einer praktischen Doppelfunktion kommt die Abask J05 Pro. Denn sie filmt nicht nur den vorderen Bereich der Straße, sondern deckt auch den Innenraum ab. Die Dual-Kamera setzt vorne auf eine Auflösung in 4K, während nach innen in einer Qualität von 1080p gefilmt wird. Das Modell ist unter anderem in der Lage, Loop-Aufnahmen aufzuzeichnen und Parkraumüberwachung zu betreiben. Bei 310 Grad Blickwinkel können bis zu 128 GB an Speicher mit Film gefüllt werden.

Nextbase 422GW

Die Nextbase 422GW Dashcam erweitert die Standardfunktionen wie Loop-Aufnahme und G-Sensoren um eine SOS-Funktion. Nach einem Unfall wird ein Alarm an ein per Bluetooth oder Wi-Fi gekoppeltes Smartphone gesendet. Folgt keine Antwort, sendet das GPS-fähige Gerät einen Notruf aus. Außerdem bietet die Autokamera einen Parkmodus, ohne dass eine Verkabelung an die Bordelektronik nötig ist. Dank integriertem Akku kann die Kamera bis zu sieben Tage im Standby-Modus Parkrempler oder Vandalismus aufzeichnen.

Azdome GS63H

Die Azdome GS63H soll laut Hersteller Aufnahmen in 4K-Bildauflösung anfertigen. Die Wi-Fi-fähige Kamera kann Videos schnell per Azdome-App auf das Smartphone übertragen. Wie gesetzlich vorgeschrieben, werden Videos nur dann auf der bis zu 128 GB großen Speicherkarte gesichert, wenn der G-Sensor einen Unfall erkennt. Ansonsten wird der Speicher konstant von der Loop-Funktion überschrieben. Azdome integriert auch ein GPS-Modul in die Kamera, mit der Position und Geschwindigkeit bestimmt werden können. Optional lässt sich die Kamera auch fest mit dem Auto verkabeln und kann so auch aufzeichnen, wenn das Auto geparkt ist und der G-Sensor Kollisionen erkennt.

Garmin DashCam 57

Die Garmin DashCam 57 ist mit gerade einmal zwei Zoll Bildschirmdiagonale eines der kompakteren Geräte – spart aber nicht an Funktionen. Auch Garmins Dash Cam nimmt Loop-Aufnahmen auf und speichert nur kurze Sequenzen, wenn ein Unfall erkannt wurde. Ebenso werden GPS-Daten zu Position, Geschwindigkeit und Zeit gesichert. Die Kamera nimmt mit einer maximalen Auflösung von 1440p sogar QHD-Videos auf.

Rollei Dashcam 402

Auch Kameraspezialist Rollei bietet Dashcams an. Das Modell 402 bietet zu einem kleinen Preis alles, was eine Kamera mindestens können muss: Aufnahmen werden mit der Loop-Funktion überschrieben, außer der verbaute G-Sensor meldet einen Unfall. Ein GPS-Empfänger speichert dazu wichtige Informationen. Die Kamera nimmt Videos in HD auf, ein Infrarot-Cut-Filter reduziert Reflexionen auf den Aufnahmen. Zusätzlich bietet Rollei eine Parküberwachung an: Dank eingebautem Lithium-Ionen-Akku kann die Kamera bis zu 24 h ohne externe Stromquelle weiterlaufen.

Viofo A119 Dashcam

Die Viofo A119 passt sich mit ihrer kompakten Keilform und integriertem Display sowie Auswahlknöpfen dezent ins Interieur des Autos. Die Kamera wird per Klebepad befestigt, benötigt aber konstante Stromversorgung, einen Akku gibt es nicht. Dafür bietet die kleine Kamera neben den Standardfeatures Loop-Aufnahmen und einem G-Sensor auch HDR-Aufnahmen und ein GPS-Modul. Optional kann auch ein Hardwire-Kit geordert werden, mit dem die Kamera fest mit der Bordelektronik verbunden wird. So kann auch von der Parküberwachung Gebrauch gemacht werden.

Nextbase 622GW Dashcam

Das Topmodell von Nextbase kommt vollausgestattet: Die Kamera nimmt Videos in 4K auf, ein eingebauter Bildstabilisator und ein Polarisationsfilter schärfen das Bild nochmals – eine große Speicherkarte ist dementsprechend ein Muss. Auch an Bord: eine SOS-Funktion, ein GPS-Modul und Sprachsteuerung über Amazon Alexa. Per Smartphone-App lassen sich die aufgenommenen Dateien schnell herunterladen. Das Gerät bietet ein drei Zoll großes Display zum Betrachten der Dashcam-Aufnahmen.

Vantrue N4 Dashcam

Die Vantrue N4 bietet nicht nur eine Kameralinse, sondern gleich drei. Die 4K-Hauptkamera filmt nach vorne, eine weitere Kamera im Gerät filmt den Innenraum des Autos in Full-HD-Auflösung. Mit im Lieferumfang dabei ist noch eine dritte Kamera für die Heckscheibe, ebenfalls geeignet für Full-HD-Aufnahmen. Bei drei Kameras sollte auch der Speicher größer sein: Deshalb können SD-Karten mit bis zu maximal 512 GB Speicherplatz eingelegt werden. Selbstverständlich sind G-Sensor und Loop-Aufnahmefunktion an Bord, ein GPS-Modul gibt es optional. Die Kamera hat keinen Akku an Bord, sondern einen Superkondensator. Dieser ist zwar langlebiger, benötigt aber einen Stromanschluss.

Viofo A139

Wer ebenfalls drei Kameras verbauen möchte, die Platzierung aber flexibler lösen möchte, kann zur Viofo A193 greifen. Neben der großen Dash Cam, die in 1440p mit 30 fps (Winkel: 140 Grad) aufzeichnet, liegen dem Set zwei Mini-Kameras bei. Die lassen sich frei platzieren und filmen in 1080p mit 30 fps (Winkel: 170 Grad). Ebenfalls an Bord: Parkraumüberwachung, GPS, WiFi und Nachtsicht.

 

Wo wird eine Dashcam am besten befestigt?

Der beste Ort zum Anbringen einer Dashcam für vorne ist mittig hinter dem Rückspiegel. So kann die Kamera von einer leicht erhöhten Position aus das gesamte Geschehen vor dem Auto filmen, schränkt aber gleichzeitig nicht die Sicht ein. Fahrer:innen haben so sowohl einen freien Blick auf die Straße, als auch in den Innenspiegel. Die Autokamera kann mithilfe des Anzeigemodus auf dem Bildschirm spielend leicht justiert werden. Wichtig ist, dass die Linse geradeaus gerichtet ist und den Verkehr vor dem eigenen Auto vollständig einfängt. Die meisten Modelle werden per Saugnapf oder Klebefolie direkt an der Scheibe befestigt. Sollte die Windschutzscheibe einen Blendstreifen haben, sollte die Kamera darunter platziert werden. Nicht vergessen: Eine Dash Cam hat meistens keinen oder nur einen kleinen Akku, eine Verbindung zum Zigarettenanzünder oder USB-Port per Kabel ist meistens notwendig. Wer die Parküberwachung nutzen möchte, muss eine Kamera ohne Akku mit der Bordelektronik verkabeln – ein Fall für geübte Schrauber:innen oder Profis. Dual Dashcams kommen mit einer zusätzlichen Kamera für die Heckscheibe, die anständig verdrahtet werden muss.

 

Sind Dashcams in Deutschland erlaubt?

Generell gilt: Ja, Autofahrer:innen dürfen eine Dashcam anbringen. Entscheidend ist jedoch, was mit den Aufnahmen geschieht. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im Mai 2018 (Az.: VI ZR 233/17), dass Videos von Autokameras für die Unfallaufklärung als Beweismittel vor Gericht zulässig sind. Trotzdem bleibt es im Einzelfall Richter:innen überlassen, ob diese berücksichtigt werden. Zudem bewegen sich Dashcam-Nutzer:innen immer noch in einer Grauzone. Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sind Aufnahmen im öffentlichen Straßenverkehr ohne Erlaubnis der Gefilmten verboten. Wenn Gesichter und Kennzeichen von Unbeteiligten, ohne deren Einverständnis gefilmt werden, verstößt man selbst gegen Gesetze. Die Dashcam-Videos dürfen also nur als Beweismittel vor Gericht dienen und niemals online gestellt werden. Auch verboten: Verstöße anderer Verkehrsteilnehmer:innen filmen und bei der Polizei anzeigen. So macht man sich selbst ebenfalls strafbar.

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Wo sind Dashcams in Europa verboten?

Während Dashcams in einigen europäischen Ländern problemlos mitlaufen dürften, gibt es anderenorts ebenfalls datenschutzrechtliche Bedenken. In Österreich etwa ist die Überwachung aus einem Fahrzeug oder einem Privatgrund aus verboten. Autokameras fallen auch hier in eine Grauzone. Kauf und Anbringung sind erlaubt, Aufnahmen speichern – mit Ausnahme zur Beweissicherung bei Unfällen – verboten. Selbst vor Gericht müssen Personen und Kennzeichen unkenntlich gemacht werden. Auch in Belgien, Griechenland, Luxemburg, Portugal und der Schweiz gelten ähnliche Regeln. Andere europäische Länder erlauben den privaten Gebrauch: In Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kroatien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und vielen mehr ist die Nutzung weitestgehend legal. Bei Fahrten ins Ausland empfiehlt sich, im Zweifelsfall die Dashcam abzumontieren oder sich vorher genau zu informieren.

 

Wann zeichnet eine Dashcam auf?

Die meisten Autokameras zeichnen permanent auf, sobald die Kamera mit Strom versorgt wird. Heißt: Sobald die Zündung an ist, läuft auch die Kamera mit. Da dies laut BGH-Urteil jedoch gesetzeswidrig ist, muss die Kamera zwingend eine Loop-Funktion haben. Das aufgenommene Bildmaterial auf dem Speicher wird in kurzen Abständen stets mit neuen Aufnahmen überspielt. Somit wird kein Material auf dem internen Speicher oder der eingesetzten SD-Karte gesichert. Erkennt der G-Sensor der Dashcam eine Gefahrensituation oder einen Unfall, wird die aufgenommene Sequenz separat und schreibgeschützt gesichert. Viele Kameras kommen darüber hinaus noch mit einem Modus für manuelle Aufnahmen, der durch Druck auf einen Knopf ausgelöst wird. Besitzt die Kamera eine Funktion zur Parküberwachung, kann die Kamera im Standby-Modus mitlaufen und eine Aufzeichnung starten, sobald ein Parkrempler erkannt wurde. Hierfür ist aber entweder ein eingebauter Akku oder eine feste Verdrahtung der Kamera mit der Bordbatterie des Autos notwendig.

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