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BMW 420d vs. Audi A5 2.0 TDI & Mercedes E 250 CDI: Cabrio-Vergleich Genuss ohne Reue

Inhalt
  1. KAROSSERIE 
  2. FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GETRIEBE 
  4. FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. FAZIT
  7. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Wir bitten mit dem komplett neuen BMW 420d, dem Audi A5 2.0 TDI und dem Mercedes E 250 CDI drei besonders edle wie effiziente Mittelklasse-Cabrios zum Sonnentanz. Vergleich

Gepflegtes Frischluftvergnügen zu überschaubaren Betriebskosten – das versprechen offenherzige Cabriolets mit kräftigen und gleichzeitig sparsamen Dieselaggregaten. Gerade in der Mittelklasse erfreut sich diese Spezies seit Jahren großer Beliebtheit. Drei besonders elegante Vertreter dieses Segmentsstellen sich dem harten Vergleichstest: das neue BMW 420d Cabrio, das bewährte Audi A5 2.0 TDI Cabriolet und das noble Mercedes E 250 CDI Cabriolet.

Ausgerüstet mit modernen Selbstzündern, zahlreichen Sicherheitsreserven und vielen Komfortmerkmalen sind sie souveräne Begleiter im Alltag und zugleich genussbringende Spaßmaschinen für die schönen Stunden der warmen Jahreszeit. Doch welches der drei Premium-Cabrios bietet in Summe den größten Reiz?

 

KAROSSERIE 

Alle drei bieten vorn ein ähnliches Raumangebot

Als Vertreter der Mittelklasse offerieren alle drei Open-Air-Cruiser vorn mehr als ausreichende und insgesamt sehr ähnliche Platzverhältnisse. Einen kleinen Vorteil verschafft sich hier dennoch der Audi, der den Passagieren in Reihe eins bei geschlossenem Verdeck die üppigste Kopffreiheit zugesteht. Für die zweite Reihe gilt: Als großgewachsener Erwachsener möchte man in keinem der Wettbewerber längere Zeit untergebracht sein.

Dennoch sammelt der BMW für das hintere Platzangebot ein paar Zähler mehr als die Konkurrenz, die im Fond mit weniger Raum für die Extremitäten und die Häupter der Passagiere  aufwartet als der Münchener Neuling. Vor allem der Mercedes geizt geradezu mit Knieraum, und selbst Personen mit 1,75 Meter Größe stoßen bereits mit der Frisur an die innere Verdeckverkleidung. Das A5 Cabriolet ist dagegen seitlich merklich enger geschnitten als der 4er oder die E-Klasse.

Weitere Sympathien und Wertungspunkte verdient sich der BMW mit seinem schlüssigen Bedienkonzept. Über den zentralen Dreh-Drücksteller des iDrive-Systems lassen sich die zahlreich zur Verfügung stehenden Funktionen des Navigations- und Entertainmentsystems einfach und schnell dirigieren. Gerade die Adresseingabe über dessen berührungssensitive Oberfläche klappt nahezu spielerisch, da das Touchpad mit dem Finger „geschriebene“ Buchstaben schnell und treffsicher erkennt.

Dem hat die Konkurrenz nur wenig entgegenzusetzen. Der toll verarbeitete A5 ist mit einer älteren Version des Audi-MMI-Bedienkonzepts ausgerüstet, das sich  durch eine höhere Anzahl vonTasten nicht so intuitiv gibt und vom Fahrer etwas mehr Aufmerksamkeit verlangt. Letzteres gilt auch für den mit feinen Materialien ausstaffierten und nahezu perfekt verarbeiteten Mercedes mit seiner etwas verschachtelten Menüstruktur.

Zu den Öffnungszeiten: Der Audi setzt seine Passagiere am schnellsten an die frische Luft – seine Stoffmütze faltet sich in nur 18 Sekunden in den Verdeckkasten. Die Konkurrenz gibt sich in dieser Hinsicht zögerlicher und benötigt für dieselbe Übung 28 (Mercedes) beziehungsweise 30 (BMW) Sekunden. Und auch vor plötzlich einsetzendem Regen braucht man im Audi am wenigsten Bedenken zu haben. Sein Dach ist bereits nach 20 Sekunden wieder vollständig geschlossen, während sich der Mercedes für diese Übung 27 und der BMW 30 Sekunden Zeit lassen.

BMW 420d Cabrio Audi A5 2.0 TDI Cabriolet Mercedes E 250 CDI
Cabriolet
184 PS 177 PS 204 PS
0-100 km/h in 7,8 s 0-100 km/h in 9,0 s 0-100 km/h in 7,9 s
Hinterradantrieb Vorderradantrieb Hinterradantrieb
Spitze 228 km/h Spitze 222 km/h Spitze 243 km/h
Grundpreis: 48.450 Euro
inkl. 8-Stufen-Automatik (2150 Euro)
Grundpreis: 42.750 Euro Grundpreis: 54.265 Euro
inkl. 7-Stufen Automatik (2559 Euro)

 

FAHRKOMFORT

Der Mercedes ist komfortabel und dynamisch

In Sachen Fahrkomfort macht dem E-Klasse Cabriolet so schnell niemand etwas vor. Seine mit adaptiven Dämpfern (1178 Euro) ausgerüstete Federung absorbiert die meisten kleineren Anregungen feinfühlig. Und auch auf ganz schlechten Straßen bietet der Schwabe im Vergleich die meisten Reserven. Das Geräuschniveau ist für ein Stoffverdeck-Cabriolet erfreulich niedrig. Erst nahe der Höchstgeschwindigkeit – immer-hin 243 km/h – werden die Windgeräusche am Dach lauter.

Einem Langstrecken-Reiseauto angemessen ist auch der Sitzkomfort – zumindest auf den vorderen Multikontursitzen (512 Euro), die sehr guten Seitenhalt bereitstellen und sich dank vieler Einstellmöglichkeiten einfach an die jeweilige Statur der darauf Sitzenden anpassen lassen. Hinten müssen Mitreisende dagegen mit engen Sitznischen leben, die eine recht unbequeme Sitzposition mit stark angewinkel-ten Beinen mit sich bringen.

Umstieg in den BMW: Auch der Münchener bestreitet den Test mit anpassungsfähigen Dämpfern (1390 Euro). Dennoch kann er vom Federungskomfort her nicht ganz mit dem Stuttgarter mithalten. Zwar absorbiert seine Federung die meisten Fahrbahnunzulänglichkeiten mehr als ordentlich, doch beispielsweise auf Kanten oder Querfugen reagiert der BMW etwas hölzerner als der Mercedes.

Das Geräuschniveau ist im 4er trotz des Klappdachs in diesem Umfeld am höchsten. Verantwortlich dafür sind neben dem präsenteren Arbeitsgeräusch des Motors die vergleichsweise lauten Abrollgeräusche.

Eine klare Empfehlung sind die 550 Euro teuren Sportsitze, die durch viel Seitenhalt und einen hohen Langstreckenkomfort geprägt sind. Ähnliches gilt für die hinteren Sitzgelegenheiten, die nicht allzu langen Zeitgenossen die im Vergleich entspannteste Sitzposition bereitstellen. Der A5 tritt als einziger im Feld mit konventionellen Feder-Dämpfer-Einheiten an.

Einen echten Nachteil stellt dies jedoch nicht dar, denn auch der Ingolstädter erweist sich als komfortables Reiseauto, dessen Federung sensibel auf die meisten Schäden im Asphalt reagiert. Darüber hinaus bietet der Ingolstädter hervorragende Sportsitze, die dank bestem Seitenhalt und angenehmer Polsterung ihren Aufpreis von 595 Euro absolut wert sind. Die engen und konturlosen Sitzmöglichkeiten in Reihe zwei empfehlen sich hingegen nicht für die große Reise.

 

MOTOR/GETRIEBE 

BMW mit den besten Beschleunigungswerten

Kultiviert, kräftig, sparsam – diese drei maßgeblichen Attribute treffen auf die Selbstzünder von Audi, BMW und Mercedes gleicher maßen zu. Dennoch besitzt jedes Triebwerk seinen eigenen Charakter. Der 184 PS starke 420d gibt in diesem Trio den talentierten Sprinter. Trotz 20 PS Leistungsmankos gegenüber dem 204 PS starken Mercedes beschleunigt der Münchener am druckvollsten. Das Duell bis 100 km/h geht mit 7,8 zu 7,9 Sekunden knapp zugunsten des BMW aus, woran auch die flinke Achtstufen-Automatik ihren Anteil hat. Sie wechselt die Fahrstufen schneller als das Siebenstufen-Getriebe des Mercedes.

Der für diesen Test nur als Handschalter verfügbare Audi bleibt mit einem Respektabstand dahinter und absolviert den Standardsprint in glatten 9,0 Sekunden. Dafür ist sein 177 PS starker Diesel das kultivierteste Triebwerk im Feld. Seine Akustik erinnert – zumindest bei geschlossenem Verdeck – an einen kernigen Vierzylinder-Benziner. Ebenfalls sehr gut: die Schaltbarkeit des manuellen Sechsgang-Getriebes, das mit kurzen und präzisen Wegen begeistert.

Als Leichtgewicht geht übrigens keiner der Kandidaten durch – im Gegenteil. Mit 1729 (Audi), 1794 (BMW) und 1888 Kilogramm (Mercedes) haben wir es hier vielmehr mit echten Schwergewichten zu tun. Umso bemerkenswerter sind die Verbrauchswerte. Der BMW gibt sich mit lediglich 6,3 Liter Diesel je 100 Kilometer zufrieden. Der Audi verbraucht mit 6,4 Litern nur geringfügig mehr, und auch der Mercedes ist mit durchschnittlich 6,9 Litern sehr sparsam.

 

FAHRDYNAMIK

Der Mercedes ist auf dem Handlingkurs Schnellster

Ein  Mercedes  ist  komfortabel, nicht agil – dieses althergebrachte Dogma gilt schon lange nicht mehr. Das zeigt auch dieser Vergleichstest, in dem das E 250 CDI
Cabriolet dank präzisem Einlenken, hoher Kurvenstabilität und einwandfreier Traktion auf dem Handlingkurs die Bestzeit setzt. Acht Zehntelsekunden beträgt sein Vorsprung auf den BMW 420d, der mit tadellosem Einlenkverhalten und gleichfalls sehr guter Traktion um den Kurs fegt.

Die optionale Sportlenkung (300 Euro) erfordert dabei nur kleine Lenkwinkel. Der Audi A5 2.0 TDI verfolgt die Wettfahrt der beiden aus der Distanz mit einem Abstand von rund 1,8 Sekunden auf den BMW. Sein niedriger angesiedelte Grenzbereich, die etwas schwächer ausgeprägte Traktion und eine leichte Nervosität beim Bremsen in Wechselkurven verhindern eine bessere Rundenzeit.

Von der Bremsperformance her gibt sich keiner der schwergewichtigen Cabrios irgendeine Blöße. Den Bestwert mit kalten Stoppern liefert der BMW mit 34,5 Metern aus 100 km/h. Im warmen Betriebszustand setzt hingegen der Mercedes mit 33,2 Metern den Maßstab.

 

UMWELT/KOSTEN

Das Kostenkapitel entscheidet der Audi für sich

Ein billiges Vergnügen sind die drei edlen Open-Air-Gleiter allenfalls an der Tankstelle. Die Grundpreise sowie die Kosten für die zahllosen Ausstattungsoptionen  fallen bei allen drei Premium-Herstellern hoch aus. Am Ende entscheidet jedoch das Audi A5 Cabriolet das Kostenkapitel klar für sich.

Durch den niedriten Verbrauch ist bei ihm mit geringen Kraftstoffkosten zu rechnen, und in der Versicherung ist er sogar am günstigsten. Die meisten Punkte fährt er jedoch durch den Einstandspreis ein. In der testrelevanten Ausstattung kommt der Ingolstädter 8395 Euro preiswerter als der BMW und satte 13.562 Euro günstiger als der Mercedes. 

 

FAZIT

Nach Punkten geht der teure, offene Mercedes E 250 CDI als denkbar knapper Sieger aus diesem Test hervor. In der Endabrechnung trennen ihn gerade einmal zwei Zähler vom zweitplatzierten, dem BMW 420d. Die wesentlichen Vorzüge des E-Klasse Cabriolets sind die tollen Komforteigenschaften und der hohe Sicherheitsstandard. Dass der Schwabe auch im Handling die Bestnoten einfährt, spricht für seine ausgeprägten Allround-Tugenden.

Der BMW 420d punktet mit der flottesten und sparsamsten Antriebseinheit sowie gutem Platzangebot. Außerdem verfügt er mit Abstand über das beste Bedienkonzept und ist dem Mercedes in Sachen Sicherheitsfeatures absolut ebenbürtig.

Das Audi A5 Cabriolet verdient sich in diesem Vergleich die Bronzemedaille. Seine Stärken sind der kultivierte und vor allem sparsame Motor sowie der vergleichsweise günstige Preis.

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Marcel Kühler

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