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Geht auch ganz einfach:

Audi Q2/Mini Countryman/Skoda Karoq/VW T-Roc: Test T-Roc gegen Q2, Countryman und Karoq

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi Q2, Mini Countryman, Skoda Karoq & VW T-Roc im Test
  2. Karosserie: Mini mit dreiteiliger Rückbank
  3. Fahrkomfort: T-Roc perfekt für Reisen
  4. Motor/Getriebe: Q2 schafft 211 km/h als einziger
  5. Fahrdynamik: Karoq ist schwerster Testkandidat
  6. Umwelt/Kosten: T-Roc mit niedrigsten Grundpreis
  7. Technische Daten
  8. Fazit

Der neue VW T-Roc soll nicht nur auf dem Markt sondern auch in unserem Test an den Erfolg des Tiguan anknüpfen. Doch der Gegenwind von der Konkurrenz ist groß. Schließlich sind der Audi Q2, der Mini Cooper Countryman und der Skoda Karoq alles andere als leichte Gegner.

VW schließt mit dem neuen, äußerlich wirklich kompakten T-Roc endlich die Lücke im Portfolio, die der mit dem Modellwechsel im Jahr 2016 deutlich gewachsene Tiguan hinterlassen hat. Mit sportlich frischer Optik, frechen Farben und moderner Infotainment-Ausstattung samt zeitgemäßer Online-Anbindung sowie Smartphone-Integration soll der Crossover gezielt jüngere Kunden ansprechen. Dies gilt freilich auch für die betont lifestylig ausgelegten Premium-Kraxler Audi Q2 2.0 TDI quattro und Mini Cooper D Countryman All4, die sich dem T-Roc 2.0 TDI 4Motion in seiner ersten Bewährungsprobe entgegenstellen. Komplettiert wird das Testfeld vom ungleich pragmatischeren Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4, der das Segment der kompakten SUV seit Ende vergangenen Jahres bereichert.

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VW T-Roc im Fahrbericht (Video):

 
 

Audi Q2, Mini Countryman, Skoda Karoq & VW T-Roc im Test

Dass der Modulare Querbaukasten (MQB) des Volkswagen-Konzerns, auf dem auch der neue VW T-Roc aufbaut, die Unterbringung von viel Innenraum auf vergleichsweise geringer Verkehrsfläche erlaubt, dürfte Stammlesern von AUTO ZEITUNG bereits hinlänglich bekannt sein. Dennoch überrascht das zur Verfügung stehende Platzangebot im T-Roc doch ein wenig. Zwar ist der gleichfalls auf dem MQB aufbauende, jedoch knapp 15 Zentimeter längere Skoda Karoq vorn noch etwas geräumiger, doch der Unterschied fällt nur sehr gering aus. Hinten stellt der neue Volkswagen sogar von allen Testkandidaten insgesamt am meisten Platz zur Verfügung. Der Mini Cooper D Countryman und auch der Audi Q2 sind grundsätzlich merklich enger geschnitten. Zudem erlaubt Letzterer wegen seines kleinen Kofferraums, nur wenig Gepäck mit auf die Reise zu nehmen. Dafür begeistert der Bayer durch seine bestechende Verarbeitungsqualität. Der Audi ist bis ins kleinste Detail sauber zusammengebaut. Dies gilt im Wesentlichen auch für den neuen T-Roc. Allerdings enttäuscht seine Materialqualität, die nicht so recht zu den aufgerufenen Preisen passen will. So bestehen die gesamte Armaturentafel und die Türverkleidungen im Gegensatz zu denen der Rivalen aus hartem Kunststoff. Keine einzige Oberfläche ist hier hand- beziehungsweise ellenbogenschmeichelnd geschäumt – und das bei einem Fahrzeug, das im Fall unseres umfangreich ausgestatteten Testwagens 42.410 Euro kostet. Nichts auszusetzen gibt es hingegen an der Funktionalität des VW. Dank markentypisch klar beschrifteter Tasten sowie logisch aufgebauter Menüs lassen sich sämtliche Funktionen leicht bedienen. Das Multimedia-System verfügt neben dem großen Touchscreen über zwei Regler, die deutlich mehr Bedienkomfort bieten als das knopffreie Skoda-System.

 

Karosserie: Mini mit dreiteiliger Rückbank

Sonderlich wandelbar ist der Innenraum des VW T-Roc allerdings nicht. Mehr als eine zweiteilig klappbare Fondsitzlehne, die zusätzlich eine Durchreiche beinhaltet, hat er nicht zu bieten. Immerhin: Beim Umlegen der Rückbank entsteht ein komplett ebener Kofferraum. Ein praktisches Alleinstellungsmerkmal hat hingegen der Skoda Karoq von seinem Vorgänger im Geiste, dem Yeti, übernommen: die mit wenige Handgriffen demontier- und klappbaren Fondsitze (390 Euro Aufpreis). Dennoch heimst der Mini Cooper Countryman im Bereich der Variabilität noch mehr Punkte ein. Der Grund: Er verfügt bereits serienmäßig über eine dreiteilige Rückbank. Dieses Feature kostet bei Skoda wie im Übrigen auch bei Audi extra. Außerdem erschwert eine massive Stufe das Beladen des Karoq-Kofferraums bei umgelegter Rückbank. Dennoch ist dem Tschechen der Sieg im Karosseriekapitel nicht mehr zu nehmen, was auch an seiner umfangreichen Sicherheitsausstattung liegt. Neben der für viele VW-Konzern-Modelle üblichen Multikollisionsbremse oder dem autonomen Notbremsassistenten samt Fußgängererkennung bringt er serienmäßig zusätzlich einen Notrufassistenten, Nebelscheinwerfer, einen Regensensor sowie eine automatische Fahrtlichtsteuerung mit. Weitere Fahrhilfen, wie beispielsweise Spurhalte- und Spurwechsel-Assistenten, Verkehrszeichenerkennung oder eine automatische Stau-Folgefunktion, sind für den Karoq wie auch für den Audi Q2 und den VW T-Roc gegen Aufpreis erhältlich. Der Mini Countryman hingegen, für den es etwa weder einen Spurhalteassistenten noch einen Toter-Winkel-Warner gibt, hat im Bereich der Assistenzsysteme noch Nachholbedarf.

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Fahrkomfort: T-Roc perfekt für Reisen

Der neue VW T-Roc eignet sich nicht nur aufgrund seiner guten Platzverhältnisse prima zum Verreisen. Auch die sehr komfortablen Sitze tragen einen großen Anteil dazu bei. Sie verfügen über wirkungsvollen Seitenhalt, sind dabei aber nicht zu eng geschnitten. Darüber hinaus verwöhnt der Wolfsburger, der diesen Test mit konventionellem Fahrwerk bestreitet, mit feinem Federungskomfort. Selbst der mit optionalen adaptiven Dämpfern ausgerüstete Audi Q2, der auf kleine Kanten und Querfugen doch etwas hölzern reagiert, muss sich dem VW knapp geschlagen geben – jedenfalls im unbeladenen Zustand. Mit mehr Zuladung gewinnt sein Feder/ Dämpfer-Set-up an Geschmeidigkeit hinzu, sodass er auch selbst schlimmste Straßenschäden noch einen Tick souveräner ausgleicht als der T-Roc. Die Federung des Skoda Karoq hinterlässt einen leicht zwiespältigen Eindruck. Lange Wellen, wie sie auf Landstraßen und Autobahnen auftreten, gleicht der Tscheche durchaus souverän aus. Kleinere bis mittlere Kanten oder auch Schlaglöcher gibt er allerdings deutlich spürbarer an seine Passagiere weiter als der Audi und der VW. Das Schlusslicht im Komfortkapitel bildet der Mini. Durch seine sehr straffe, wenngleich auf kleinere Kanten vergleichsweise sensibel ansprechende Federung ist sein Aufbau selbst auf vermeintlich ebenen Straßen häufig in Bewegung.Zudem engen die optionalen Sportsitze des Testwagens breitere Oberkörper zu sehr ein.

 

Motor/Getriebe: Q2 schafft 211 km/h als einziger

Dass ein moderner Turbodiesel trotz aller momentanen Anfeindungen auch für ein kompaktes SUV immer noch die passendste Motorisierung ist, beweisen die hier versammelten Testkandidaten nachdrücklich. Schließlich bieten sie alle ansprechende Fahrleistungen,  ohne beim Verbrauch über die Stränge zu schlagen. Unter den Hauben von Audi, Skoda und VW arbeitet der aus zahlreichen Konzern-Modellen bekannte 2,0-Liter-TDI mit 150 PS und 340 Newtonmeter Drehmoment. In allen drei Fällen ist das Triebwerk an das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt, beim Audi sogar serienmäßig. Bei den Fahrleistungen zeigen die Allradler dennoch einige Unterschiede. Bis 100 km/h beschleunigt der VW T-Roc am flottesten, nämlich in 7,9 Sekunden. Die 150-km/h-Marke erreicht der Skoda Karoq als Erster. Beim Topspeed hat hingegen der Audi Q2 seine markante Nase mit 211 km/h vorn. Damit ist er immerhin 16 km/h schneller als der Karoq. Den günstigsten Verbrauch erzielt allerdings der Mini Cooper D Countryman. Seinem kultivierten, ebenfalls 150 PS starken 2,0-Liter- Diesel genügen 6,6 Liter Kraftstoff für die Distanz von 100 km. Ein weiterer kleiner Vorteil des Briten: Seine Achtstufen-Automatik sortiert die Übersetzungen noch etwas treffsicherer als die Doppelkupplungsgetriebe der Wettbewerber. Allerdings: Der Mini reinigt seine Abgase im Gegensatz zu seinen Wettstreitern nicht via Stickoxid-reduzierendem SCR-Katalysator.

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Fahrdynamik: Karoq ist schwerster Testkandidat

Mit seiner extrem direkt ansprechenden Lenkung und der straffen Fahrwerksabstimmung bereitet der Mini Cooper D Countrymanauf kurviger Strecke viel Fahrfreude. Sein DSC genanntes ESP lässt sich zwar nicht komplett deaktivieren, lässt aber genügend Freiheit, sodass der Brite den agilen Eindruck, den er auf der Landstraße vermittelt, auch auf dem Handlingkurs in eine gute Rundenzeit umsetzen kann. Allerdings ist der VW T-Roc dort noch schneller unterwegs. Trotz seiner etwas zu leichtgängigen Lenkung wirkt er leichtfüßiger als der Mini, was sicher auf das Konto des Gewichtsvorteils von 104 Kilogramm geht. Auch im Slalom weist er die versammelte Konkurrenz in die Schranken. Der Audi Q2 ist von seinen Anlagen her kaum weniger agil als der T-Roq. Allerdings verhagelt ihm einmal mehr die grobschlächtige ESP-Abstimmung ein besseres Resultat bei den Handlingprüfungen. Beim Umsetzen in Wechselkurven bremst der elektronische Rettungsanker die Fuhre zuweilen fast bis zum Stillstand ab. Ferner neigt das Heck des Q2 bei kräftigen Lastwechseln zum Tänzeln. Der Skoda Karoq, der mit einem Leergewicht von satten 1656 Kilogramm der schwerste Testkandidat ist, zeigt auf dem Handlingkurs ein weniger ausgeprägtes querdynamisches Talent als die anderen drei. Er wirkt auch aufgrund der starken Seitenneigung der Karosserie insgesamt träger, lenkt nicht so willig ein und nimmt weniger Tempo mit in die Kurve hinein. Die Konsequenz: Auf die Bestzeit des VW fehlen dem Kompakt-SUV aus Mladá Boleslav 2,8 Sekunden. Dafür ist der Skoda im Bereich der Fahrsicherheit eine echte Bank. Sein ESP regelt im Grenzbereich feinfühlig und bedarfsgerecht. Traktionsverluste kennt der Tscheche dank Allradantrieb nicht – allerdings gilt dies auch für die Wettbewerber. Außerdem legt der Karoq beim Bremsen eine Galavorstellung hin. Ob mit kalter oder warmer Anlage: Der Karoq kommt in weniger als 33 Metern nach erfolgter Vollbremsung aus 100 km/h wieder zum Stehen – chapeau!

 

Umwelt/Kosten: T-Roc mit niedrigsten Grundpreis

Mit 29.875 Euro ist der neue VW T-Roc 2.0 TDI 4Motion der Testkandidat mit dem niedrigsten Grundpreis. Und auch unter Berücksichtigung der testrelevanten Extras des Testwagens – namentlich das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sowie die 18-Zoll- Bereifung – bleibt der Volkswagen das günstigste Angebot in diesem Wettbewerbsumfeld und kostet 1305 Euro weniger als der Skoda Karoq, der das Kostenkapitel am Ende jedoch trotzdem für sichentscheiden kann. Der Grund: Er  ist in der Basis besser ausgestattet  und verfügt standardmäßig über das umfangreichere Arsenal anMultimedia-Funktionen. Audi und Mini verlangen für ihre kompakten Lifestyle-SUV hingegen saftige Premium-Zuschläge. So kostet der Q2, wenn man die wertungsrelevante Testwagenausstattung  zugrunde legt, happige 3130 Euro mehr als der VW T-Roc. Der Mini ist nochmals 1105 Euro teurer. Noch viel düsterer sieht es bei den Gesamtpreisen der beiden edlen Kraxler aus. Unser Ingolstädter Testwagen durchbricht mit all seinen Extras beispielsweise die 50.000-Euro-Schallmauer – und zwar locker!
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Technische Daten

 AUDI Q2 2.0 TDI quattroMINI Cooper D Countryman ALL 4
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4;Turbodiesel
Hubraum1968 ccm1995 ccm
Leistung150 PS150 PS
Max. Gesamtdrehmoment340 Newtonmeter330 Newtonmeter
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung /Allrad, permanent8-Stufen-Automatik (opt.) /Allrad, permanent
Beschleunigung  
0 - 100 km/h8,2 s8,8 s
Höchstgeschwindigkeit211 km/h205 km/h
Leergewicht1475 kg1500 kg
Bremsweg aus 100 km/h warm33,4 m34,8 m
Verbrauch6,8/4,8 l D/100 km6,6/4,8 l D/100 km
CO2-Ausstoß181/125 g/km175/126 g/km
Grundpreis32.650 Euro32.100 Euro
Testwagenpreis35.445 Euro36.550 Euro
Punktzahl (max. 5000 Punkte)2972 Punkte2910 Punkte
Platzierung34

 

 SKODA Karoq 2.0 TDI 4x4VW T-Roc 2.0 TDI 4Motion
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4;Turbodiesel
Hubraum1968 ccm1968 ccm
Leistung150 PS150 PS
Max. Gesamtdrehmoment340 Newtonmeter340 Newtonmeter
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung (opt.)/Allrad, permanent7-Gang, Doppelkupplung/Allrad, permanent
Beschleunigung  
0 - 100 km/h8,9 s7,9 s
Höchstgeschwindigkeit195 km/h200 km/h
Leergewicht1516 kg1455 kg
Bremsweg aus 100 km/h warm32,9 m33,9 m
Verbrauch7,3/5,2 l D/100 km6,9/5,1 l D/100 km
CO2-Ausstoß194/137 g/km183/133 g/km
Grundpreis31.290 Euro29.875 Euro
Testwagenpreis33.620 Euro32.315 Euro
Punktzahl (max. 5000 Punkte)3014 Punkte2998 Punkte
Platzierung12

 

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der neue VW T-Roc 2.0 TDI 4Motion zeigt in seinem ersten Vergleichstest einige markentypische Tugenden wie etwa die gute Raumausnutzung, die hohe Agilität oder den ausgeprägten Fahrkomfort. Für den Testsieg reicht es – auch wegen der wenig handschmeichelnden Innenraumgestaltung – dennoch nicht. Dieser geht an den pragmatischen Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4. Er bietet den insgesamt größten Innenraum sowie das üppigste Ladevolumen. Außerdem liefert der fahrsichere Tscheche die kürzesten Bremswege im Testfeld. Auf dem dritten Platz kommt der kostspielige Audi Q2 2.0 TDI quattro ins Ziel. Zu den größten Vorzügen des noblen Ingolstädters zählen der perfekt verarbeitete Innenraum und der höchste Topspeed. Für den Mini Cooper D Countryman reicht es nur zu Rang vier. Die dynamische Abstimmung von Fahrwerk, Lenkung und Automatik bereitet zwar viel Fahrspaß, muss aber auch recht teuer bezahlt werden. 

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