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Geht auch ganz einfach:

Escort RS Cosworth/Golf Rallye G60: Erzrivalen im Vergleich

Golf Rallye G60 und Escort RS Cosworth im Duell

Thomas Pfahl Leitender Redakteur Classic Cars
Inhalt
  1. VW Golf G60 Rallye trifft im Vergleich auf den Ford Escort RS Cosworth
  2. Geiler Escort, fortschrittlicher Golf
  3. Technische Daten

Sie sind jung, sie sind wild, sie sind Stars: Wir stellen den VW Golf II Rallye G60 gegen den Ford Escort RS Cosworth. Vorhang auf für zwei scharfe Classic Cars!

Die Mannschaft aus Köln hatte die Rallye-Einsätze bei der Entwicklung des Ford Escort RS Cosworth von Anfang an ganz oben auf der Prioritätenliste. Der erfolgreiche Sierra stand mit dem nahenden Ende der Baureihe vor dem Aus. Der Nachfolger sollte kompakter, aber nicht minder leistungsfähig werden. Also packte man den verkürzten Sierra-Antrieb unter die Karosserie des 1991 vorgestellten Escort. Seine ausgestellten und stilbildenden Kotflügel verdankte der neue Topsportler der breiten Spur.

Tatsächlich hatten die Karosserien vom normalen Escort und dem liebevoll "Cossie" getauften Ford Escort RS Cosworth übrigens nur die Dachhaut gemeinsam. Der Sportler wurde bei Karmann in Rheine gebaut. Weitere Besonderheit: Beim Basis-Escort mit Vorderradantrieb saß der Motor quer, beim Ford Escort RS Cosworth war das 220 PS (162 kW) starke Turbo-Aggregat längs im Vorderwagen untergebracht.
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VW Golf G60 Rallye trifft im Vergleich auf den Ford Escort RS Cosworth

Als VW 1989 den Rallye-Golf ankündigte, sprachen Kritiker:innen zunächst von einem "immer verwirrenderen Angebot". Neben dem regulären GTI, dem exklusiven Limited sowie dem vorderradgetriebenen G60 sollte jetzt auch noch eine Allrad-Variante mit G60-Motor im Zweier-Golf folgen? Immerhin war jedes Modell für sich einzigartig, der Rallye-Golf sogar noch einzigartiger. Denn der VW Golf II Rallye G60 unterschied sich als Homologationsmodell für die Rallye-Einsätze in der Gruppe A deutlich von seinen Brüdern. Mit üppigen Kotflügelverbreiterungen trug er seine Potenz zur Schau. Dabei handelte es sich im Übrigen nicht um einfache Aufsätze wie bei den GTI-Verbreiterungen. Sie waren vielmehr fester (Blech-)Bestandteil der in Brüssel gefertigten Rallye-Golf-Karosserie. Auch die Rechteck-Scheinwerfer gehörten zu den Erkennungsmerkmalen des neuen Topmodells.

Das höhere Gewicht von Blech und Antrieb drückte auf die Fahrleistungen. Immerhin wusste das Fahrverhalten des 44.500 DM teuren VW Golf II Rallye G60 zu begeistern. Und darauf kam es schließlich an: Der Allradantrieb spielte vor allem auf Schotter, Schnee und Eis seine Stärken aus. Die Technik stammte vom seit 1986 erhältlichen Golf syncro. Das bedeutete: Grundsätzlich wurden zunächst einmal die Vorderräder angetrieben. Bei Drehzahlunterschieden – sprich: wenn die vorderen Räder durchdrehten – verhärtete das Silikonöl im Visco-Gehäuse, die entstehenden Reibungskräfte übertrugen das Drehmoment auf die Lamellen der dortigen Kupplung und trieben damit auch die Hinterräder an. So bot der Rallye-Golf beste Arbeitsbedingungen für Erwin Weber und Manfred Hiemer, die im Kampf um die Deutsche Rallye-Meisterschaft mitreden wollten.

 

Geiler Escort, fortschrittlicher Golf

VW Golf Rallye G60 und Ford Escort RS Cosworth fahrend von hinten
Foto: Markus Sende

Jeder unserer Protagonisten hat so seine Eigenheiten – und seine Fans. Ford Escort RS Cosworth-Fahrer Willi Düvel freut sich über die vom Vorbesitzer initiierte Leistungssteigerung und findet den Escort RS Cosworth recht unproblematisch: "Lediglich die zu kleinen Bremsen werden bei Überhitzung schnell unwuchtig." Ansonsten empfindet er sein knallgelbes Auto als echten Hingucker: "Er sieht einfach geil aus!". Der VW Golf G60 Rallye von Jan Behrens war ursprünglich auf die Volkswagen AG zugelassen und ist bis heute im unrestaurierten Originalzustand. Sein aktueller Besitzer liebt sowohl das einzigartige Design, mit dem er sich vom Rest der Golf II-Familie abhebt, als auch die Kombination aus syncro-Antrieb und ABS: "Die technischen Spielereien waren zur damaligen Zeit in der Kompaktwagenklasse ziemlich einmalig", betont er. Dass der Rallye-Golf so selten ist, hat allerdings einen Haken: Die spezifischen Ersatzteile sind kaum oder nur noch zu entsprechenden Preisen zu bekommen.

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Wer sorgsam mit Ford Escort RS Cosworth und VW Golf G60 Rallye umzugehen weiß, kann sie auch im Alltag bewegen. Allerdings kostet die angetriebene Hinterachse in beiden Autos spürbar Platz für Gepäck und Einkäufe – falls das wirklich wichtig sein sollte. Immerhin: Vier vollwertige Sitzplätze bieten sowohl Ford als auch VW. Beim Escort sitzt man vorne auf höhenverstellbaren Recaros, beim VW waren diese Sitze gegen Aufpreis lieferbar und sind heute entsprechend selten. Ob Cossie oder Rallye – einen großen Nachteil haben die Rallye-Stars leider: In einem guten Originalzustand sind sie kaum noch zu finden.

 

Technische Daten

Classic Cars 02/2017Ford Escort RS CosworthVW Golf G60 Rallye
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/2; Spirallader
Hubraum1993 cm³1763 cm³
Leistung162 kW/220 PS 6250/min118 kW/160 PS 5600/min
Max. Gesamtdrehmoment bei290 Nm 3500/min225 Nm 4000/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Getriebe/Allrad5-Gang-Getriebe/Allrad
L/B/H4211/1738/1425 mm4035/1700/1400 mm
Leergewicht1290 kg1250 kg
Bauzeit1992-19961989-1991
Stückzahl71455000
Beschleunigung
null auf 100 km/h
6,3 s9,0 s
Höchstgeschwindigkeit221 km/h208 km/h
Verbrauch auf 100 km13,6 l S12,9 l S
Grundpreis (Jahr)59.730 Mark (1994)44.500 Mark (1989)

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