Elektrischer Preisbrecher: Erste Testfahrt im BYD Dolphin Surf
Wo ließe sich ein Kleinwagen besser testen als mitten in der Großstadt? Berlin bietet das ideale Umfeld für ein Auto wie den neuen BYD Dolphin Surf (2025) – zumindest auf dem Papier. In der Praxis bedeutete das: Stop-and-go, Stillstand, Stau. Doch vielleicht ist genau das die ehrlichste Art, ein Fahrzeug kennenzulernen – nicht auf leeren Landstraßen, sondern dort, wo es später wirklich unterwegs sein wird: im zähen, alltäglichen Stadtverkehr. Der Dolphin Surf zeigt sich dabei als angenehmer und leiser Begleiter, der beim zweiten Hinsehen mehr zu bieten hat, als man zunächst vermutet.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Während die Straße ruht, bleibt Zeit für den Blick ins Innere – und der offenbart: Hier wurde mit Bedacht gearbeitet. Kein karger Kunststoffkasten, sondern ein Innenraum, der mit verschiedenen Materialien spielt. Weiche Flächen an den richtigen Stellen, Alcantara dort, wo häufiger Hautkontakt besteht. Nur unterhalb der Sichtlinie dominiert das gewohnte Hartplastik – vor allem in den Ablagen, wo eine einfache Gummimatte verhindern könnte, dass Gegenstände lautstark hin- und her rutschen. Die Sportsitze mit Alcantara-Kunstleder-Kombination halten, was sie versprechen – zumindest, solange man nicht versucht, die Neigung der Sitzfläche zu verstellen. Große Menschen werden auf längeren Strecken Kompromisse eingehen müssen. Doch im Stadtverkehr, wo die Pausen häufiger sind als die Langstreckenetappen, lässt es sich bei der ersten Testfahrt gut aushalten.
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Der BYD Atto 2 (2025) im Fahrbericht (Video):
Testfahrt: Der neue BYD Dolphin Surf (2025) kann auch zackig
Wenn sich dann doch einmal eine Lücke im Verkehr öffnet, zeigt der neue BYD Dolphin Surf (2025), dass er nicht nur auf Komfort, sondern auch auf Spontanität ausgelegt ist. Mit 115 kW, also 156 PS, zieht der Kleinwagen bei der ersten Testfahrt flott an – zumindest, sobald er die Traktion gefunden hat. 9,1 s von 0 auf 100 km/h sind in dieser Klasse mehr als ordentlich. Der Sportmodus sorgt dafür, dass die Leistung nicht künstlich zurückgehalten wird, doch sportlich im klassischen Sinne fühlt sich der Dolphin nicht an. Die Lenkung bleibt leichtgängig, fast spielerisch, das Fahrwerk eher komfortabel als straff. Man merkt schnell: Hier geht es nicht um die Ideallinie, sondern um entspanntes Gleiten durch dichten Verkehr.
Die Bedienung gibt sich modern, ohne das Analoge ganz zu verdrängen. Es gibt physische Tasten für die wichtigsten Funktionen – keine klassischen Schalter, sondern vertikale Schiebeschalter und Drehwalzen, die sich angenehm bedienen lassen. Das zentrale Display ist drehbar und reagiert schnell. Die Sprachsteuerung funktioniert überraschend gut, regelt Klimaanlage oder Musik zuverlässig – auch wenn sie keine Fenster öffnen kann. Im Alltag reicht das völlig aus.
Auch beim Platzangebot überzeugt der neue BYD Dolphin Surf (2025). Vorn ohnehin, aber selbst im Fond sitzen Erwachsene bis etwa 1,80 m Körpergröße ohne akrobatische Verrenkungen. Der Kofferraum fasst 308 l – ein üblicher Wert im Kleinwagensegment. Dank doppeltem Boden lassen sich kleinere Gepäckstücke clever verstauen. Technisch zeigt sich der Dolphin auf der Höhe der Zeit: Android Auto, Apple CarPlay, Over-the-Air-Updates, eine induktive Ladeschale und die Vehicle-to-Load-Funktion.
Die Konkurrenten:
Verschiedene Antriebsvarianten, bis zu 310 km Reichweite, ab 19.990 Euro
Apropos Laden. Beim Laden gibt es Unterschiede je nach Variante: Die Basis kommt mit 65 kW Schnellladeleistung, die anderen Versionen mit bis zu 85 kW. In beiden Fällen dauert der Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent etwa 30 min. Drei Varianten stehen zur Wahl: "Active" und "Boost" mit 65 kW (88 PS) und 30 beziehungsweise 43,2 kWh-Akku sowie die "Comfort"-Version mit den erwähnten 115 kW (156 PS) und dem großen Akku. Die maximale Reichweite der Top-Variante liegt laut WLTP bei 310 km. Unser Verbrauch im Stadtverkehr lag bei rund 13,4 kWh auf 100 km – ein guter Wert, der dem kombinierten WLTP-Verbrauch entspricht. Eigentlich sollte der Verbrauch in der Stadt sogar noch niedriger sein, doch bei unserer ersten Testfahrt blieb er auf diesem Niveau. BYD gibt für den Stadtbetrieb sogar eine Reichweite um die 500 km an.
Preislich ist der neue BYD Dolphin Surf eher der Haifisch im Becken: Bis Ende Juni 2025 startet er bei 19.990 Euro, danach steigt der Einstiegspreis auf 22.990 Euro. Die von uns getestete Top-Variante liegt mit Aktionsrabatt bei 26.990 Euro und regulär bei 30.990 Euro.
Technische Daten des BYD Dolphin Surf (2025)
AUTO ZEITUNG 13/2025 | BYD Dolphin Surf |
Technische Daten | |
Motor | k.A. |
Antrieb | Vorderrad |
Systemleistung | 115 kW/156 PS |
Max. Drehmoment | 220 Nm |
Kapazität | 43,2 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 3990/1720/1590 mm |
Leergewicht | 1390 kg |
Kofferraumvolumen | 308-1037 l |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 9,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 150 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 13,4 kWh |
Reichweite | 310 km |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | 24.990 € (bis Ende Juni 2025) |
Marktstart | Mai 2025 |
Alle Daten Werksangaben |
Der BYD Dolphin Surf fährt sich entspannt, ist innen überraschend hochwertig gestaltet und bringt moderne Technik mit. Für Menschen, die ein durchdachtes Fahrzeug für den urbanen Raum suchen, ist er eine interessante Option. In der Top-Version kommt auch der Fahrspaß nicht zu kurz.