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VW-Zukunft: Golf VII und andere neue Modelle aus Wolfsburg Volksmusik

Die neuen VW kommen: Vom rustikalen Passat Alltrack bis zum Golf-Nachfolger – wir zeigen die Wolfsburger der nächsten Jahre. Mit ersten Daten und geheimen Details

VW fährt nach oben – und zwar auf der Überholspur. Eigentlich will der Wolfsburger Konzern erst 2018 globaler Spitzenreiter der Autoindustrie sein. Der Absatz aller Marken, von Skoda bis Bentley, soll bis dahin auf über zehn Millionen Fahrzeuge jährlich gesteigert werden. Doch schon in diesem Jahr könnte der Konzern nach Meinungen von Experten mit rund 7,8 Millionen Verkäufen den bisherigen Marktführer Toyota von der Spitze verdrängen. Und die Wolfsburger klotzen weiter: Die aktuelle Investitionsplanung für die Jahre 2012 bis 2016 sieht allein 32,7 Milliarden Euro für die Modernisierung und Erweiterung der Produktpalette aller Konzern-Marken vor. Ein Großteil davon erhält die Marke Volks-
wagen. Und schon sind wir beim Golf-Nachfolger, der geplanten großen Up-Familie und beim neuen Neuer VW Passat Alltrack in Tokio 2011 .

 

VW auf der Überholspur: Diese Neuheiten kommen ab 2012

Alltrack? Noch nie gehört? Kein Wunder, er ist ja auch eine Modellpremiere, die VW jetzt erstmals auf der Los Angeles Auto Show zeigt – die erste Gelände-Light-Variante des Wolfsburger Mittelklasse-Kombis nach dem Vorbild der A4/A6 allroad-Modelle von Audi. Er hat laut VW wie ein Boxer „Nehmerqualitäten“ und kommt im März nächsten Jahres zu uns. Auffällig sind die rustikalen Stoßfänger im SUV-Stil samt Radhaus- und Schweller-Verbreiterungen sowie vorn und hinten der Kunststoff-Unterfahrschutz, der aussieht wie Edelstahl.

Die Bodenfreiheit ist von 135 auf 165 mm erhöht, der vordere Böschungswinkel vergrößert sich hier von 13,5 auf 16 Grad, der hintere von 11,9 auf 13,6 Grad. Der Rampenwinkel legt von 9,5 auf 12,8 Grad zu. Obendrein gibt es ein Offroad-Fahrprogramm à la VW Tiguan/Touareg. Es aktiviert bei einem Gefälle von mehr als zehn Grad die Bergabfahrhilfe (automatische Bremsung), modifiziert zudem gleichzeitig ABS-System und die Steuerung des Doppelkupplungsgetriebes.

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Motorisch gibt es zwei aufgeladene Benzin-Direkteinspritzer (TSI) mit 160 und 210 PS, dazu die bekannten Turbodiesel (TDI) mit 140 und 170 PS. Dabei soll der kleinere Diesel im Schnitt mit 5,8 Litern auskommen. Für die Topmodelle (210-PS-TSI und 170-PS-TDI) gibt es serienmäßig den Allradantrieb 4Motion, im Innenraum offeriert VW Komfort-Stoffsitze mit Wangen in Alcantara. Die Preise für den Alltrack folgen noch.

Die völlig neue Passat-Generation (B8) startet bereits im Herbst 2014, dann auch sofort als Plug-in-Benzin-Hybridversion mit einer elektrischen Reichweite von 50 bis 60 Kilometern.

2012 aber ist grundsätzlich das Jahr des neuen Golf. Die Messe-Premiere findet auf dem Pariser Salon statt, und schon im November startet der Verkauf – Dreitürer und Fünftürer kommen gleichzeitig. Das Design ist keine Mutprobe, eher eine sanfte Revolution zu noch mehr stilistischer Klarheit, zumal sich alle Linien und Kanten nochmals verschärfen. Wir zeigen Ihnen den letzten Stand der Dinge, wobei kleine Detailänderungen immer noch möglich sind.

 

VW Golf VII: Bestseller-Generation 7 kommt Ende 2012

Auffällig sind die kürzeren Karosserieüberhänge und die acht Zentimeter mehr Radstand, die nun der neue VW-Baukasten für quer eingebaute Motoren möglich macht. Das bringt endlich mehr Kniefreiheit in der zweiten Sitzreihe und auch etwas mehr Kofferraumvolumen. Und darüber, dass der Golf VII deutlich leichter und allein dadurch sparsamer sein soll, haben wir schon berichtet – zwischen 60 und 90 Kilo sollen es je nach Modellversion sein. Die Länge bleibt mit gut 4,20 Metern übrigens fast gleich, seine Breite wächst immerhin um zwei Zentimeter auf 1,80 Meter.

Motorisch wird es spannend, denn nun kommt teilweise schon die neue Generation der vierzylindrigen Direkteinspritzer-Turbos zum Einsatz. Zum Beispiel der 1,4-Liter-TSI (EA 211, einfache Aufladung) mit spritsparender Zylinderabschaltung: Bei Teillast wird in 40 Millisekunden die Ventilbetätigung für die Zylinder zwei und drei abgeschaltet. Das funktioniert sehr komfortabel, wie uns ein Test mit dem VW Polo zeigte (Ausgabe 19/2011). Mögliche Kraftstoff-Einsparung: rund 0,4 Liter Superbenzin auf der Landstraße, rund ein Liter im Stadtverkehr.

Der neue Einstiegsmotor des Golf dürfte der aus dem Polo bekannte 1,2-Liter-Turbo werden, hier mit 85 PS. Bei den Dieseln startet zunächst der bekannte Zweiliter-TDI mit 140 PS – seine Leistung wird später in der Euro-6-Version auf 150 PS angehoben. Die Leistung des Topdiesels (bisher im GTD) wächst von 170 auf 180 PS, diese Version ist aber erst einige Monate nach dem Golf VII-Verkaufsstart verfügbar.

Auch die ökologischen Golf sind terminiert – Mitte 2013. Wir reden erstens von der 85 kW starken Elektroversion blue-e-motion, deren Reichweite bei gut 150 Kilometern liegen soll. Noch ist offen, ob die Spitze auf 135 km/h begrenzt bleibt. Nummer zwei ist der wichtigere Plug-in-Hybrid twinDRIVE, der die Kraft des 122-PS-TSI-Benziners  mit einem E-Motor kombiniert – Batterie-Aufladung per Steckdose, bis zu 50 Kilometer elektrische Reichweite.

Natürlich gibt es auch für die GTI-Version, die dann den neuen Zweiliter-Turbo (Code: 888) mit 220 PS nutzt, schon eine Start-Ansage: Sommer 2013. Für den speziellen Fahrspaß hat der neue Sportler ein elektronisch gesteuertes, aktives Sperrdifferenzial.

Der Golf Kombi, sprich der neue Variant, erscheint im August 2013 – er ist deutlich flotter als bisher, sein maximales Ladevolumen erhöht sich auf bis zu 1550 Liter, und VW verspricht eine ebene Ladefläche. Sechs Monate später, nämlich im Januar 2014, rollt dann nach aktuellem Stand der ebenfalls zum Praktischen neigende Hochdach-Golf Plus an. Ladevolumen: jetzt gut 400 bis maximal 1500 Liter.

Erst im Herbst 2014 kommt der golfige Van-Ableger Touran – es bleibt bei der optionalen Siebensitzigkeit und den klassischen Klapptüren. Die Kniefreiheit in der zweiten Sitzreihe soll sich durch den neuen Querbaukasten um drei bis vier Zentimeter verbessern, und das neue Ablagenkonzept soll noch mehr praktischen Stauraum offerieren. Der Nachfolger des Golf Cabrio wird allerdings auf sich warten lassen, denn das aktuelle Modell ist ja noch nicht lange auf dem Markt – nicht vor 2015.

Bleibt der neue Tiguan, der nun erst 2014 kommt. Auch er bietet bei etwa gleicher Länge jetzt mehr Platz als bisher, er soll um bis zu 80 Kilo leichter und etwa zwei Zentimeter flacher werden. Die einzelnen Versionen benötigen laut VW im Schnitt um bis zu 1,5 Liter weniger Kraftstoff als bisher. Apropos: Man denkt hier über eine zweite Karosserieversion nach – eine Art Tiguan CC mit modisch coupéhaft flach abfallender Dachlinie à la Range Rover Evoque. Eine Studie dazu, die das Käuferinteresse testen soll, zeigten die Wolfsburger am 30. November auf der Tokyo Motor Show.

Dass der beliebte Tiguan in der Länge aber nur um wenige Millimeter wachsen muss, hat einen überraschenden Hintergrund: VW plant für 2014 noch ein ganz neues SUV-Modell zwischen Tiguan und Touareg. Einen preisgünstigen Siebensitzer mit bis zu 4,80 Meter Länge (Tiguan 4,43 m), deutlich flacher und dezenter im Auftritt als der Touareg. Die Sitze der Reihen zwei und drei sind hier wegklapp- oder ausbaubar (dritte Reihe), der Fahrkomfort gleicht dem eines Kombis. Vorentwicklungen laufen schon, das Auto wird speziell auf dem amerikanischen und chinesischen Markt angefordert, wo das Segment der mittelgroßen SUV stark wächst. Aber auch für Deutschland sieht das VW-Marketing für so ein geräumiges Familien-Freizeit-Auto gute Absatzchancen. Seine avisierte Technikarchitektur ist kostengünstig, denn hier können gängige VW Golf/Tiguan-Baukastenteile eingesetzt werden – inklusive des 4Motion-Allradantriebs mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung (Haldex-System).

Ausgebaut wird auch die Beetle-Familie. Die Limousine ist gerade auf dem Markt: Benziner mit 105, 160 und 200 PS, dazu Diesel mit 105 PS. Zum Jahreswechsel 2012/2013 erscheint das Beetle Cabrio – erneut mit klassischem Stoffdach und erstmals mit Durchladeeinrichtung für den Kofferraum – nun ist das Auto sogar für den Skitransport tauglich. Einer kommt noch: Etwa Ende 2013 lässt VW die auf der Frankfurter IAA als Studie gezeigte ultimative Powerversion Beetle R mit rund 300 PS starkem Vierzyliner-Turbo los – fette 20-Zoll-Räder, Heckdiffusor, 30 Millimeter breitere Stoßfänger. Ein Prototyp fährt schon.

Deutlich später, nämlich erst 2016, startet der Nachfolger des Polo. Der Neue wird in puncto Design viel schnittiger als bisher und bietet mit rund fünf Zentimetern mehr Radstand auch spürbar mehr Platz. Zudem soll er bis zu 60 Kilo leichter werden als das aktuelle Modell. Und auch er erhält die neuen TSI-Vierzylinder-Sparmotoren mit Zylinderabschaltung.

Viel früher, voraussichtlich Mitte 2014, rollt die Neuauflage des VW-Flaggschiffs Phaeton an. Entgegen aller bisherigen Vermutungen bleibt es hier offenbar bei einer Stufenhecklimousine – kein Schrägheckmodell, keine Crossover-Variation. Denn die Hauptmärkte China und USA haben signalisiert, dass sie es lieber klassisch-vertraut mögen. Allerdings soll der Luxus-VW sichtbar eleganter werden als bisher. Seine Länge wächst auf etwa 5,10 Meter, eine rund 18 Zentimeter längere Stretchversion ist schon geplant, ebenso ein Hybridableger.

Jetzt zu den neuen Kleinen der Wolfsburger – richtig, die Up-Familie, die wir ab sofort unaufgeregt ohne Ausrufezeichen schreiben. Im März kommt die fünftürige Version, gekennzeichnet durch mehr Kopffreiheit in der zweiten Sitzreihe und eine gerade durchlaufende untere Fensterlinie. Die 68 PS starke, kostengünstige Up-Erdgasversion Eco Fuel (Spitze 164 km/h), deren Spritkosten auf 100 km bei nur 2,50 Euro liegen sollen, folgt im Sommer.

Mehr Krawall macht der schön verspoilerte Up GT, dessen Einliter-Dreizylinder per Direkteinspritzung und Turboaufladung exakt auf die Power des ersten Golf GTI kommen soll: 110 PS. Das dürfte dann für Tempo 200 reichen. Inklusive hat der kleine Wilde auffällige 17-Zoll-Alu-Räder auf 195er-Reifen. Wann er kommt? Spätestens Frühjahr 2013.

2013 startet auch der elektrisch fahrende Up. Ein Flüsterleiser mit einem bis zu 60 kW starken E-Motor. Seine Batteriekapazität von 18 kWh soll rund 150 Kilometer Reichweite garantieren. VW denkt aber auch über eine stärkere Version mit vergrößertem Radius nach.

Bleibt noch der Cross Up nach dem Vorbild der größeren, sehr erfolgreichen Rustikal-Modelle von Polo und Golf: mit deftigeren Radhäusern und Stoßfängern, 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit und modifiziertem Fahrwerk. Dazu 16-Zoll-Alu-Räder und 185er-Reifen. Die Chancen für eine Produktion stehen gut, spätestens Anfang 2014 rollt er garantiert zu den Händlern.
Wolfgang Eschment

Computerdesign: Reichel CarDesign (9), Jean-François Hubert (4), DeLusi (2)

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