Dachbox Thule Force 3 im Test: Gut, obwohl nicht teuer
Test Thule Force 3 in drei Konfektionsgrößen
Wenn Thule sein Angebot an Dachboxen erweitert, werden viele Teile, die für die Handhabung wichtig sind, von anderen Boxen aus dem Sortiment übernommen. So geschehen auch bei der Thule Force 3, die das Angebot des schwedischen Herstellers um eine große Gepäckbox ergänzt. Wie die meisten anderen Thule-Boxen ist auch die Force 3 in verschiedenen Konfektionsgrößen zu haben: In den kleinsten Ausführungen, genannt L Sport und S, fasst sie bis zu 300 l Gepäck. Die Unterschiede liegen hier in den Proportionen. Während die L Sport schmal und lang ist und sich damit zum Skitransport eignet, ist die S bei identischem Volumen eher kurz und breiter, also ideal für Klein- oder Kompaktwagen. Mit den Versionen M (400 l Nominalvolumen), L und XXL Sport (450 l) sowie XL (500 l) bleiben wenige Lücken im Angebot.

Leicht montierbar
Sehr hohe Nutzlast
Skitauglich bis 1,75 m
Instabiler Deckel
Fünf Jahre Garantie nur mit Online-Registrierung
Testeindrücke: Brems- und Ausweichmanöver sowie Dichtigkeitsprüfung mit Bravour bestanden
Wir haben die Force 3 in der Ausführung L getestet und dabei festgestellt, dass dieser Thule-Baukasten einige Vorteile mit sich bringt. Obwohl preisgünstiger als die Motion 3 (hier im Test der AUTO ZEITUNG) und Vector (hier im AUTO ZEITUNG-Produktvergleichstest), bringt die Force 3 die gleichen ausgeklügelten Befestigungsschlitten mit. Diese PowerClick genannten Krallen verfügen über einen integrierten Drehmomentbegrenzer. Die korrekte Montage am Querträger wird so zum Kinderspiel.

Nach guter Sitte öffnet sich der Deckel der Thule-Box zu beiden Seiten, und zwar mit mindestens 36 cm auch ausreichend hoch. Auch das einhändig bedienbare Schließsystem ist mit den höherpreisigen Thule-Boxen identisch. Allerdings leidet es hier an einer spezifischen Schwäche der Force 3: Ihr Deckel ist nicht nur unlackiert, sondern auch merklich leichter und verwindungsfreudiger. Das erhöht die Reibung im Schließsystem und führte im Test dazu, dass wir teils mehrere Anläufe brauchten, um die Box nach der Beladung wieder korrekt zu verschließen.
Auf die Fahrstabilität und Dichtigkeit hat der leicht labile Deckel keinen Einfluss. Selbst mit maximaler Beladung blieb die Box während unserer Brems- und Ausweichmanöver stur am Platz. Weder Verformung noch Verrutschen ließen Zweifel an der Tourentauglichkeit der Thule Force 3 aufkommen. Und auch nach zehn Minuten Wasserbeschuss durch einen Hochdruckstrahler blieb die Force 3 innen vollkommen trocken.

Für schwerbepacktes Reisen gereicht das geringe Gewicht der Dachbox von nur 18 kg zum Vorteil, denn bei entsprechend hoher zulässiger Dachlast des Fahrzeugs darf die Thule Force 3 satte 75 kg zuladen. Dank dreier mitgelieferter Spannriemen können bis zu 1,75 m lange Skier innerhalb der Box auch gut gesichert werden. Darüber hinaus bietet Thule sinnvolles Zubehör an, das den Nutzwert dieser Dachbox noch erhöht. Mit dieser reifen Leistung kommt die Force 3 auf 88 von 100 erreichbaren Punkten, verpasst somit knapp die Note "sehr gut" und bekommt die Kaufempfehlung "sehr empfehlenswert".
So haben wir getestet
Die Thule Force 3 wurde nach der gleichen Testprozedur getestet wie die Dachboxen aus unserem großen Vergleichstest von 2024. Als Testwagen diente hier jedoch nicht ein VW Tiguan, sondern ein Volvo XC90 T8, der mit dem Querträger von Thule ausgerüstet war. Auch hier wurde das Auto mit 140 kg Gepäck aufgelastet. Dank der hohen zulässigen Dachlast des XC90 von 100 kg konnte die maximale Zuladung der Thule Force 3 von 75 kg voll ausgeschöpft werden. Doch selbst mit höchster Belastung blieb die Gepäckbox bei dem simulierten Ausweichmanöver mit 130 km/h und anschließender Vollbremsung unbeirrt und stabil. Darüber hinaus bestand sie auch den Dichtigkeitstest, bei dem sie in zehn Minuten mit 83 l Wasser geduscht wurde.
Zubehör für die Thule Force 3
Die meisten Varianten der Thule Force 3 können mit Elementen aus dem hauseigenen Zubehörsortiment aufgewertet werden. Neben verschiedenen Querträgern zählen dazu auch passende Reisetaschen mit Rucksackträgern, eine batteriebetriebene Innenbeleuchtung und der Multilift, mit dem die Dachbox nach Gebrauch angehoben und unter der Garagendecke verstaut werden kann.
Gute Alternativen zur Thule Force 3
Die meisten guten Alternativen zur Thule Force 3 kommen von Thule selbst. Da ist zunächst die Thule Motion 3, die sich vor allem durch einen stabileren, glänzenden Deckel abhebt. Skifahrer:innen mit extralangen Sportgeräten dürften sich besonders für die Thule Vector erwärmen. Die ist zwar rund dreimal so teuer wie die Force 3, schluckt aber auch über zwei Meter lange Bretter, während sich die Force 3 mit 1,75 m Innenlänge bescheidet. Wer ähnlich viel Gepäck verstauen will wie in der Thule Force 3, dafür aber weniger zahlen möchte, dürfte mit der Dachbox Norauto Bermude 400 glücklich werden.

Leicht montierbar
Stabil und geräumig
Skitauglich bis 1,85 m
Fünf Jahre Garantie nur mit Online-Registrierung

Skitauglich bis 2,05 m
Sehr gut verarbeitet und ausgestattet
Schwer und unhandlich
Wasser tropft vom nassen Deckel nach innen
Fünf Jahre Garantie nur mit Online-Registrierung
Im Test hat die Force 3 eines klar bewiesen: Thule kann nicht nur teuer. Selbst in einem preissensiblem Segment schlägt sich der schwedische Hersteller beachtlich, liefert mit der Force 3 eine Dachbox, die zum vernünftigen Preis kaum Wünsche offen lässt.