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Alle Tests zum Jaguar F-Type

Jaguar F-Type Cabriolet: Test, Bilder & technische Details Windmaschine

Achtung, Gefahr für die Fön-Frisur! Jaguars "kleiner" F-Type hat sich zur Sturmprobe angesagt. Dank Sechszylinder und 340 Kompressor-PS heißt die Devise: Festhalten beim Frühlingserwachen. Einzeltest

Wettererprobt sind sie zweifellos, die Briten. Wer jemals die stürmischen Küsten entlang der Insel besucht hat, kann das bestätigen. Vielleicht erklärt das die lange englische Roadster-Tradition. Denn wenn reichlich Fahrdynamik auf heranstürmende Frischluft triff, weicht das Stimmungstief dem ungefi lterten Fahrvergnügen. Ganz so wie beim Jaguar F-Type, der mit kompakten Abmessungen, langer Haube, kurzem Heck und Stoffkapuze die Jaguar-Roadster-Tradition in Reinkultur verkörpert.

 

F-TYPE CABRIO: DRUCKVOLLE LEISTUNGSABGABE

Das Basismodell der Roadster-Baureihe verzichtet auf den üblichen Buchstaben-Salat und heißt schlicht F-Type Cabriolet. Wobei Basismodell für britisches Understatement steht. Der 3,0-Liter-V6-Kompressor mit 340 PS bildet bereits auf dem Papier eine ordentliche Grundlage, um das Match gegen den Fahrtwind aufnehmen zu können. Und so ist es auch: Der Druck auf den Starterknopf lässt den Motor aus der aktiven Sportabgasanlage mit Klappensteuerung (1750 Euro) bellen. Das elektrische Faltverdeck öffnet sich in nur zwölf Sekunden und gibt den Blick in den Himmel frei.

Die erste Fahrstufe der Achtstufen-Automatik von ZF gewählt, schon macht sich der Brite Richtung Ortsausfahrt auf. Kurz dahinter stellt der Jag auf Durchzug und schiebt „lochfrei“ mit 450 Nm auch aus dem Drehzahlkeller vorwärts – Befürchtungen hinsichtlich einer möglichen Untermotorisierung sind also unnötig. Sorgen ums Haupthaar sind dagegen mit zunehmendem Tempo angebracht. Allerdings gibt es ausfahrende Lüftungsdüsen auf der Mittelkonsole, die je nach Temperatur bei geöffnetem Verdeck automatisch zusätzliche Heizungsluft ins Wageninnere fächeln.

Nach nur 5,2 Sekunden fällt die 100-km/h-Marke, erst bei 260 km/h ist Schluss. Der Dynamik-Modus, per Wahlschalter auf der Mittelkonsole aktivierbar, schärft das Ansprechverhalten des Gaspedals ein gutes Stück, der Druck auf die Auspufftaste intensiviert den Ton.

Dann klingt die Katze eher nach Rundstrecke als nach beschaulicher Landstraßenrunde. Der Klang erfordert aber bei längeren Lastphasen je nach Fahrernatur Nehmerqualitäten. Also per Knopfdruck Klappe geschlossen und in den Cruising-Modus gewechselt, wo der Jag ebenfalls aus dem Vollen schöpft und auf der Drehmomentwelle Richtung Horizont reitet. Die Insassen werden dabei jedoch über Bodenwellen niemals im Unklaren gelassen, denn die Feder-Dämpfer-Abstimmung geriet knackig straff.

Doch das ist bei einem Roadster nicht unbedingt ein Manko, wie sich spätestens beim Erreichen der ersten Kurven beweist. Der F-Type lenkt mit nur wenig Seitenneigung zackig ein und pflügt mit beachtlicher Querbeschleunigung durch die Kehren – dabei fühlt sich der Testwagen handlicher an als seine 1,7 Tonnen vermuten lassen. Ein Gasstoß zur rechten Zeit lässt das Heck locker ausschwenken. Wie weit, hängt davon ab, ob das DSC (ESP) ein- oder ausgeschaltet ist. Da liegt reichlich Fahrspaß-Potenzial bereit – freie Bahn vorausgesetzt.

Dem Vergnügen spielt auch die Automatik in die Hände, die die Gänge im Dynamik- oder im Handschaltmodus per Schaltpaddel in ei-nem Tempo wechselt, das man bisher nur von Doppelkupplungsgetrieben kannte. Im Stand ist Zeit zu räsonieren – über die geschmackvolle  Interieurauswahl, die verwindungssteife Karosserie oder die kräftigen Bremsen. Erst beim Blick auf die Kosten kehrt das Stimmungstief zurück – die Preise beginnen bei 74.000 Euro, alle 100 Kilometer genehmigt sich der F-Type 12,5 Liter Super, und auch die Versicherungskosten fallen pro Jahr recht üppig aus.  

Unser Fazit

Der „kleine“ F-Type verkörpert Brit-Pop auf Rädern. Dynamisch, manchmal laut, aber immer ehrlich. Doch die Eintrittskarte hierfür ist teuer

Elmar Siepen

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