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Geht auch ganz einfach:

Vergleichstest Sport-Limousinen Audi S4 3.0 TFSI gegen die Konkurrenz

Allradantrieb, rund 300 PS und vier Türen einen dieses Quartett. Der neue Audi S4 im Wettstreit mit BMW 335i, Mitsubishi Lancer Evo und VW Passat R36

 

Audi gilt als Vorreiter bei den alltagstauglichen Allradlern. Der Urquattro der 80er auf Basis des Audi Coupé hat schon lange Kultstatus. Mit dem Auftritt der jüngsten S-Version im Audi A4-Portfolio drehen die Ingolstädter weiter auf. Ein Novum: weniger Leistung als beim Vorgänger, 333 statt 344 PS.

Kein V8, sondern ein per Kompressor aufgeladener Dreiliter-V6 soll neben besseren Fahrleistungen auch den Verbrauch reduzieren – ein klarer Bruch mit der Turbotradition im eigenen Haus. Das ebenfalls neue Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe „S tronic“ (2450 Euro) soll dieses Bemühen unterstützen, schraubt allerdings den Grundpreis auf 53 400 Euro. So ist der S4 nicht nur der stärkste Wagen im Test, sondern auch der teuerste.

Seine direkten Gegner sind schwer auszumachen, der BMW 335i xDrive gehört auf jeden Fall dazu – auch wenn er serienmäßig aufs Sportdress verzichtet und als einziger hier mit vergleichsweise schmaler 17-Zoll- Bereifung antritt. Sein Biturbo-Reihensechszylinder entwickelt 306 PS.

Das harmonisch abgestimmte Triebwerk ist nicht nur für seinen Punch, sondern auch für seine Sparsamkeit bekannt. Ein Doppelkupplungsgetriebe bietet BMW aber nur für die heckgetriebenen Coupé- und Cabrio- Version des 335i. Daher tritt er hier mit einer Sechsstufenautomatik an. Nach der jüngsten Preisanpassung sind für ihn 47 090 Euro fällig.

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Optisch unverwechselbar mit einem Heckflügel im Jumboformat rollt die zehnte Generation des Mitsubishi Lancer Evolution an den Start. Als Basisfahrzeug für den Rallyesport konzipiert, muss sich der Japaner allein aus Homologationsgründen zahlreiche auffällige Aerodynamikbauteile serienmäßig anheften. Nur so kann er in der Produktionswagen- Weltmeisterschaft erfolgreich sein. Der Antrieb: ein neu entwickelter Vierzylinder-Turbo mit nur zwei Liter Hubraum, aber 295 PS und die nochmals verbesserte Allradtechnik. Das Doppelkupplungsgetriebe verfügt über sechs Gänge und kostet 2000 Euro – macht zusammen 47 950 Euro für den Lancer.

Vierter im Quartett ist eine ausgesprochene Familienlimousine – auf den ersten Blick. Der VW Passat R36 bringt einen 300-PS-V6 ins Spiel, Allradantrieb, das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe DSG, eine knackige Fahrwerksabstimmung und eine umfassende Basisausstattung – für 45 100 Euro. Das ist ein Preisvorteil von 8300 Euro gegenüber dem – zugegeben nagelneuen – Konzernkollegen aus Ingolstadt.

Doch der Audi untermauert seine Vormachtstellung gleich im ersten Anlauf. Das mechanisch per Riemen angetriebene Roots-Gebläse, eingezwängt in das 90-Grad-V des Sechszylinders, arbeitet mit bis zu 0,8 bar Ladedruck. Das spontane Ansprechverhalten des Direkteinspritzers auf Gasbefehle, sein großes, nutzbares Drehzahlband und die unaufdringliche Akustik sind top. Gleiches gilt für die Messwerte: 5,1 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h, zurück auf null in 35 Metern (kalt). Mit warmer Bremse sind sogar 34,6 Meter Bremsweg aus 100 km/h möglich.

Der Fahrer sitzt dabei an einem nahezu perfekten Arbeitsplatz, der aufgrund vielfältiger Einstellmöglichkeiten für jede Statur passt. Die aufpreispflichtigen S-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen lassen nur im Slalom-Parcours oder auf der Rennstrecke eine bessere Seitenführung vermissen. Das Raumangebot ist vorn für diese Klasse üppig bemessen, die Bedienung schnell gelernt. Vorteil: Viele Funktionen wie das optionale Drive Select zum Anpassen von Schalt-, Lenkungsoder auch Dämpfercharakteristik lassen sich direkt anwählen.

Auf der Handlingstrecke, in diesem Fall der Hockenheimring, ist die Arbeistweise des neuen Sportdifferenzials schnell er fahrbar. Schiebt der Audi in Kurven über die Vorderräder, leitet es mehr Kraft an das kurvenäußere Hinterrad. Der sich ergebende Mitlenkeffekt überrascht zunächst, erlaubt aber höhere Kurvengeschwindigkeiten und frühes Beschleunigen. Die gelungene Programmierung im Sportmodus des Getriebes macht ein manuelles Schalten überflüssig.

Spürbar ist aber auch das mit 1770 Kilo höchste Gewicht im Vergleich. Allein 1000 kg lasten auf der Vorderachse. Dennoch schiebt sich der S4 im Slalom mit 64,2 km/h auf Rang zwei. Die Dynamiklenkung mit variabler Übersetzung verhärtet nicht um die Mittellage und arbeitet präzise, das ruhige Fahrverhalten ist unempfindlich gegenüber plötzlichen Lastwechseln.

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Davon kann beim Dynamikkünstler Mitsubishi Lancer Evolution keine Rede sein. Das knackig abgestimmte Bilstein-/Eibach-Fahrwerk, die Sportreifen und die ultradirekte Lenkung ergeben zusammen mit dem schnell hochdrehenden Turbomotor eine brisante Mischung. Eingepackt in die mit Leder/Alcantara bezogenen Recaros klemmt der Fahrer hinter dem leider nicht axial einstellbaren Lenkrad.

Traktion ist im Überfluss vorhanden: Drei Differenziale, zwei davon aktiv, verteilen die 366 Newtonmeter Drehmoment elektronisch gesteuert zwischen den vier Rädern. Das Mitteldifferenzial regelt über eine Lamellenkupplung und drei wählbare Kennlinien (Tarmac, Gravel und Snow) für unterschiedliche Oberflächen die Sperrwirkung zwischen Vorder- und Hinterachse.

In 5,2 Sekunden spurtet der Evo auf 100 km/h. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt mit 242 km/h leicht unter der der Konkurrenz, die einheitlich elektronisch begrenzte 250 km/h erreicht. Im 18-Meter-Slalom und auf dem Rennkurs ist der Japaner nicht zu schlagen. Von seinem Fahrer fordert er dabei allerdings höchste Konzentration.

Die Fahrt im BMW 335i xDrive ähnelt einem Wellness-Trip für gestresste Evo-Chauffeure. Der bestens motorisierte Allradler muss auf eine Aktivlenkung verzichten, sie ist beim xDrive nicht bestellbar. Die Standardlenkung erreicht nicht ganz die Präzision ihres mit variabler Übersetzung arbeitenden Pendants, insgesamtwirkt der 3er nicht so leichtfüßig wie seine heckgetriebenen Kollegen. Diese Charakteristik passt aber zum bulligen Biturbo-Sechszylinder, der den 1650-Kilo-BMW lässig aus dem Drehzahlkeller heraus anschiebt.

Das Direkteinspritzer-Triebwerk treibt den 3er aus dem Stand in nur 5,5 Sekunden auf 100 km/Optik, gute Verarbeitung, großes Raumangebot Serien-Sportsitze im R36: guter Halt, hohe Lehnen h. Die Sechsstufen automatik unterstützt den Fahrer mit butterweichen Gangwechseln. Nur für anspruchsvolle Sportfahrer ist sie keine Alternative zu den Doppelkupplungsgetrieben der Konkurrenten.Bei den Dynamikprüfungen verliert der BMW folgerichtig an Boden. Sein Sieg im Komfortkapitel und ein zweiter Rang bei den Kosten lassenseine Qualitäten klar erkennen.

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Der Passat macht seinem Namen als familiäres Raumwunder auch in der R36-Konfiguration alle Ehre. Die großen, gut konturierten Sportsitze passen perfekt, der wertige Arbeitsplatz überzeugt mit hohem Bedienkomfort. Der unter Volllast heiser trompetende 3,6-Liter-V6-Sauger dreht schnell hoch, sein im Vergleich geringeres Kraftpotenzial entfaltetsich im Gegensatz zu den aufgeladenen Motoren etwas später. Er wirkt dadurch subjektiv behäbiger. Beim Beschleunigen setzt er sich mit 5,3 Sekunden auf Tempo 100 aber gut in Szene, und im Slalom überzeugt der gutmütige Passat schnell mit seiner leichtgängigen, präzisen Lenkung.

Auch das – hier serienmäßige – DSG-Getriebe verdient sich Bestnoten. Wie beim Audi macht die Programmierung ein manuelles Schalten nahezu überflüssig – selbst im badischen Motodrom kann sich der Fahrer auf den spontan arbeitenden Sport-Modus verlassen. Auf der Rennstrecke ist besonders in mittelschnellen Kurven starkes Untersteuern zu bemerken, hier verliert der VW Zeit. Auf der Haben-Seite stehen jedoch gleich drei Kapitelsiege – am Ende muss sich der Passat nur dem Audi S4 unterordnen. .

Fazit

 

Vier Sport-Limousinen, prall gefüllt mit hochwertiger Antriebstechnik, buhlen um den Sieg. Den holt sich der neue Audi S4. Sein kraftvoller Motor, der neu abgestimmte quattro-Antrieb mit optionalem Sport-Differenzial und die bekannt gute A4-Karosserie verhelfen ihm dazu. Wermutstropfen sind nur der hohe Grundpreis und die leider nicht serienmäßigen Fahrdynamikfeatures wie die Dynamik-Lenkung. Der VW Passat R36 auf Rang zwei ist die große Überraschung. Der Wolfsburger ist stark, sparsam, hat viel Platz, ist komplett ausgestattet – und das alles zu einem akzeptablen Preis.

Den hat auch der BMW 335i xDrive zu bieten. Der harmonische Motor ist top, die Ausstattung gediegen. Aber seine Getriebeautomatik kann sportlich gesehen mit der Doppelkupplungs-Konkurrenz nicht mithalten. Wer diese auch im Dreier will, muss ein Coupé oder Cabrio mit Hinterradantrieb kaufen. Mitsubishis zehnte Evo-Generation lässt es krachen: Motor, Fahrwerk, Sitze und Doppelkupplungs-Getriebe sind nahezu renntauglich. Seine übrigen Qualitäten reichen aber nicht für vordere Plätze.

 

Technische Daten
Motor 
Zylinder4-Zylinder, Turbo / R eihe / vorn quer
Hubraum1998
Leistung
kW/PS
1/Min

217/295
6500 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
366
3500 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe6-Gang-Doppelkupplung
AntriebAllradantrieb, permanent
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbelüftete Scheiben
h: innenbelüftete Scheiben
Bereifungv: 245/40 R 18
h: 245/40 R 18
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1570
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)5.2
Höchstgeschwindigkeit (km/h)242
Verbrauch 
Testverbrauch14.7l/100km (Super Plus)
EU-Verbrauchk.A.
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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