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Geht auch ganz einfach:

MAN/Rheinmetall Survivor R: Erste Testfahrt Unterwegs in der Panzer-Minna

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter

Panzerstahl, schusssichere Scheiben, ein Unterbodenschutz gegen Minen und selbst die Atemluft wird gegen Giftgas gefiltert - so macht der neue Polizei-Sonderwagen Survivor R von MAN und Rheinmetall seinem Namen alle Ehre. Wir durften erstmals mit an Bord! 

Zwar rühmt sich der Survivor R als eines der sichersten Autos der Welt, doch von der üblichen Sicherheitsausstattung will der Wagen nichts wissen. Kein Wunder, denn der Survivor R ist ein Streifenwagen für die besonders kitzligen Einsätze und definiert Sicherheit ein bisschen anders: Nicht vor Karambolagen, sondern vor Kalaschnikows will er die Insassen schützen, vor Pflastersteinen, Sprengfallen, Giftgas und was sich die verstrahlten Idioten am rechten und linken Rand der Gesellschaft und all die Glaubenskrieger noch einfallen lassen, um den nachbarschaftlichen Frieden und die öffentliche Ordnung zu stören. Als Nachfolger für den 30 Jahre alten "Sonderwagen 4" entwickelt, hat ein Joint Venture der Rüstungsschmiede Rheinmetall und der VW-Tochter MAN gemeinsam mit dem österreichischen Spezialisten Achleitner dafür das Chassis eines ganz gewöhnlichen Lasters zum Polizei-Panzer aufgerüstet: Die Fenster sind aus armdickem Panzerglas, die Türen wiegen 200 Kilo, auf die Karosserie werden je nach Beschussklasse Platten aus Spezialstahl oder Keramik geschraubt, der Unterboden ist gegen Minen gepanzert und wenn man mit Hosenträgergurten in sprengstoffsicheren Sitzen festgezurrt ist, fühlt man sich wie in Abrahams Schoß – nur dass es dort vielleicht ein bisschen kuscheliger ist.

Survivor R im Video:

 
 

Erste Testfahrt im Survivor R

Zur harten Rüstung des Man/Rheinmetall Survivor R gibt es auf Wunsch viel smarte Technik: Die Atemluft in der hermetisch abgedichteten und mit permanentem Überdruck geschützten Kabine wird mit einer ABC-Klimaanlage von Schadstoffen gereinigt, ein automatisches Löschsystem erstickt Feuer im Keim und auf dem Dach thronen drei Nebelwerfer, die Angreifern binnen Sekundenbruchteilen blickdichte Wände in den Weg stellen oder ihnen mit Tränengas den Scharfblick rauben. Hindernisse kann man mit riesigen Räumschildern niederwalzen, Einsatzkräfte stürmen auf mobilen Rampen vom Dach des Survivor aus gleich in den zweiten oder dritten Stock besetzter Häuser und Licht- oder Funktürme gibt es natürlich auch. Unter der – natürlich ebenfalls gepanzerten – Motorhaube knurrt ein 6,9 Liter großer Sechszylinder-Diesel, der mit 330 PS und 1250 Newtonmeter auf 100 km/h beschleunigen kann. Eine Verkehrskontrolle wird der Streifenwagen ja kaum fürchten müssen. Aber nicht nur der Antritt des Überlebenskünstlers ist beeindruckend, mehr noch überrascht der Biss seiner Bremsen und vor allem sein Wendekreis: 17 Meter reichen dem Survivor R für eine Kehre. Viel für ein Auto, aber wenig für einen Laster und genau richtig für ein Fahrzeug, das sich wahrscheinlich oft durch enge Innenstädte quetschen und durch dichte Massen drängeln muss. Und falls das Gelände mal nicht ganz so zivilisiert ist, macht es dem Survivor R auch nichts aus – Allradantrieb, Geländeuntersetzung und bis zu 1,20 Metern Watttiefe sei Dank.

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Preis: Survivor R kostet bis zu 2 Mio. Euro

Zwar rühmt Rheinmetall den Survivor R als vergleichsweise sparsam und beziffert den Durchschnittsverbrauch mit 23 Litern, doch ein billiges Vergnügen ist der sicherste Streifenwagen natürlich trotzdem nicht. Denn erstens kann sich der Verbrauch beim Einsatz auch schnell mal verdoppeln, und zweitens muss man den Panzer ja erst einmal kaufen. Und da geht unter 500.000 Euro leider gar nichts. Je dicker die Panzerung, je aufwändiger die Einsatztechnik, desto höher der Preis, lautet eine einfache Rechnung, an deren Ende schnell auch mal ein oder zwei Millionen stehen. Aber das tut der Nachfrage offenbar keinen Abbruch. Die ersten Fahrzeuge sind schon verkauft und allein für Deutschland schätzt man den Bedarf auf rund 200 Exemplare – die Anschläge der letzten Monate in ganz Europa haben die Stimmungslage schließlich auch nicht verbessert.

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