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Geht auch ganz einfach:

Freiheit durch autonomes Fahren? Pro & Contra im Kommentar

Alexander Koch Chefredakteur Digital
Marcel Kühler Testredakteur

Kaum eine moderne Errungenschaft in heutigen Automobilen erhitzt derart die Gemüter wie das autonome Fahren. Für die einen ist es der Heilsbringer, für die anderen eine Bedrohung durch Kontrollverlust. Wer hat recht?​

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Autonomes Fahren: Unser Pro & Contra mit Chefredakteur Alexander Koch (links) und Testredakteur Marcel Kühler.
Autonomes Fahren: Unser Pro & Contra im Kommentar Foto: AUTO ZEITUNG
 

"Wer autonomes Fahren als Kontrollverlust begreift, verkennt das Potenzial", Alexander Koch, Chefredakteur Digital

"Die Vorstellung, das Steuer aus der Hand zu geben, ruft bei vielen Menschen Skepsis hervor. Verständlich, denn das Autofahren ist mit Freiheit, Kontrolle und Fahrspaß verknüpft. Doch wer autonomes Fahren als Kontrollverlust begreift, verkennt das Potenzial der Technologie. Wenngleich auch wir bei der AUTO ZEITUNG die Erfahrung machen, dass noch immer viele Assistenzsysteme ausbaufähig sind, beweisen Statistiken aus den USA, dass autonomes Fahren schon heute äußerst sicher sein kann. Waymo, ein Google-Tochterunternehmen, testet und betreibt seit Jahren Robo-Taxis – unter anderem in Phoenix, San Francisco und Los Angeles. Bis März 2025 hat Waymo nach eigenen Angaben 114 Mio. Kilometer im realen Straßenverkehr absolviert.

Waymo zeigt: Autonomes Fahren klappt schon heute

Laut Waymo kam es während dieser Fahrleistung zu 88 Prozent weniger Unfällen mit schweren Verletzungen im Vergleich zu menschlichen Fahrer:innen. Auch der Rückversicherer Swiss Re bestätigt in einer unabhängigen Auswertung das Sicherheitsniveau: Demnach verursachen Waymo-Fahrzeuge 88 Prozent weniger Sachschadensansprüche und 92 Prozent weniger Ansprüche wegen Körperverletzungen als herkömmlich gesteuerte Autos.

Zurück zu unserer Skepsis, das Steuer aus der Hand zu geben: In einer Welt, in der autonomes Fahren ausgereift funktioniert, ist natürlich niemand gezwungen, sich chauffieren zu lassen. Vielmehr steht es allen frei, selbst zu fahren – oder eben nicht. Die Entscheidung bleibt individuell – und genau darin liegt der Fortschritt: Das Auto wird zum intelligenten Begleiter, nicht zum Diktat. Gerade in Situationen, in denen Autofahren heute Stress bedeutet – im Berufsverkehr, bei Nachtfahrten oder auf langen Urlaubsreisen –, kann autonomes Fahren spürbar Entlastung und Sicherheit bringen.

Und anders als befürchtet, bedeutet autonomes Fahren noch lange nicht das Ende der Fahrfreude. Wer möchte, kann weiterhin selbst fahren – auf der Landstraße im Cabrio am Sonntagmorgen beispielsweise, wenn das Lenken zum Erlebnis wird. Technik schließt Emotionen nicht aus, sondern ergänzt sie dort, wo sie dem Menschen dient."
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Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

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"Aktuelle gesetzliche Vorgaben sorgen dafür, dass automatisiertes Fahren für mich keinen echten Mehrwert darstellt",
Marcel Kühler, 
Testredakteur

"Direkt vorweg: Ich fahre leidenschaftlich gern Auto – und das nicht nur von Berufs wegen. Auch privat ziehe ich das Auto jedem anderen Verkehrsmittel vor. Nach einem stressigen Testtag und damit verbundenen hunderten Kilometern kommt es oft vor, dass ich mich abends in meinen alten Roadster setze, um entspannt meine Lieblingsstrecken abzufahren. Aber auch auf staugeplagten Alltagsfahrten – etwa in die Redaktion – möchte ich das Steuer nicht aus der Hand geben. Warum? Nun, ich sehe hier den Sinn einfach nicht!

Welchen Vorteil bringt es mir, wenn der Computer zwar eigenständig Gas gibt und lenkt, ich dabei aber trotzdem auf die Straße schauen muss und das Lenkrad nicht loslassen darf? Schließlich mahnt die freundliche Elektronik nach wenigen Sekunden gern und äußerst penetrant durch meist migränefördernde Störgeräusche zur Wachsamkeit, wenn man doch mal kurz den Blick schweifen lässt oder die Hände vom Volant nimmt. Diese durch den Gesetzgeber vorbestimmten Einschränkungen sorgen dafür, dass ich durch automatisierte Fahrfunktionen keinen echten Vorteil genieße. Weder kann ich am Laptop arbeiten, noch (Auto)Zeitung lesen, Netflix schauen oder sonst irgendetwas tun, um mir die Zeit zu vertreiben.

Autonomes Fahren ist momentan ein Scheinthema

Hochautomatisiertes Fahren nach Level 3, bei dem sich der Fahrer vorübergehend vom Verkehr abwenden darf, bieten derzeit ohnehin nur die wenigsten Fahrzeuge – häufig dann die extrem hochpreisigen. Und vollautonomes nach Level 4 wird wohl noch länger auf sich warten lassen – diese Technologie hat derzeit noch kein Hersteller zur Serienreife entwickelt. Somit ist die Diskussion über das wahrhaft selbstfahrende Auto für mich noch eher ein Stammtischthema als eines, mit dem ich mich im Alltag auseinandersetzen muss. Natürlich werden wir von der AUTO ZEITUNG zu den Ersten gehören, die diese Systeme dann testen und darüber berichten.

Bis es soweit ist, werden sicher noch einige Jahre ins Land ziehen. Und solange genieße ich weiterhin jeden einzelnen Kilometer, auf dem ich mit dem rechten Fuß beschleunige, dem linken abbremse und mit den Händen am Lenkrad drehe, um durch Kurven zu kommen!"

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