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Geht auch ganz einfach:

Ford Mondeo ST 220 vs. Opel Vectra OPC: Volkssportler im Duell

AUTO ZEITUNG

Preise unter 40 000 Euro sind ein Wort für starke Sportler, zumal die Fahrleistungen von Ford Mondeo ST 220 und Opel Vectra OPC für Stimmung sorgen.

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Inhalt
  1. Ford Mondeo ST 220 und Opel Vectra OPC im Vergleich
  2. Heiserer Dreiliter-V6 im Ford gegen dumpfen 2,8-l-V6 im Opel
  3. Der Vectra OPC nimmt dem Mondeo ST 220 fast eine Sekunde ab
  4. Die Wahrheit liegt auf der Landstraße: Der Ford ist intuitiver
  5. Technische Daten von Ford Mondeo ST220 und Opel Vectra OPC

 

Ford Mondeo ST 220 und Opel Vectra OPC im Vergleich

Nein, den aufreizenden Charme eines Ferrari, der rein zufällig während der Testfahrt die Prachtstraße Croisette in Cannes provozierend hoch und runter bollert, haben die beiden wirklich nicht. Und vom Überholprestige eines Porsche darf das deutsche Duo nur träumen. Ein Ford? Ach ja. Und ein Opel. Na gut. Der Nächste bitte. Schnell wird dem, der einen immerhin 226 PS (166 kW) starken Ford Mondeo ST 220 oder den auf 255 PS (187 kW) gepowerten Opel Vectra OPC sein Eigen nennt, klar, dass hier etwas fehlt, was auch gegen Aufpreis beim Kauf nicht zu bekommen war: der Promi-Status oder das Image eines Überfliegers.

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Doch keine Angst. Sport macht auch in dieser Liga Spaß, und manchmal schocken die vermeintlich braven Kleinen die arrivierten Großen. Überhaupt: Schön, dass es noch Autos gibt, die jenseits aller Vorurteile einfach nur Vergnügen bereiten wollen und deren Preise da aufhören, wo diejenigen ähnlich motorisierter Premiummodelle gerade erst anfangen. Also Anpfiff, Köln gegen Rüsselsheim. Was macht den speziellen Reiz dieses deutschen Duos aus? Und wer wird Spaß-Meister?
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Der Ford Capri (2024) im Video:

 
 

Heiserer Dreiliter-V6 im Ford gegen dumpfen 2,8-l-V6 im Opel

Anstoß für den Ford. Wie jeder gute Rheinländer, für den das Palavern ein Wert an sich ist, dreht er, einmal in Fahrt, so richtig auf: Zwar hält sich der Dreiliter-V6-Motor des ST 220 bis knapp 4000/min etwas zurück, verwöhnt dann jedoch übergangslos durch begeisternde Drehfreude bis in den Begrenzer. Das scheint dem Motor so zu gefallen, dass er sein eigenes Fan-Orchester präsentiert und wunderbare, mehrstimmige Tonlagen produziert. Klingt da nicht ein heiser bellender BMW M3 durch, entfernt sogar ein fauchender Porsche Carrera? Dirigent ist die Person am Steuer, ihr rechter Fuß ist der Taktstock. Das macht Freude, da will man aus den höheren Drehzahllagen gar nicht wieder raus. Jeder Gangwechsel des fein abgestuften und exakt zu schaltenden Sechsganggetriebes wird zum akustischen Extra-Bonbon.

Akustisch präsent ist der Vectra-OPC-Antrieb ebenfalls, wenn auch anders: Er brabbelt, brummt und dröhnt stets vernehmlich. Im unteren Drehzahlbereich, bei 2200/min, röhrt der Turbo aus dem verchromten Doppelenden-Auspuff derart heftig, dass Unbeteiligte in der Umgebung schreckhaft zusammenzucken. Der sportliche Krachmacher hat sich jedoch schon eindrucksvoll aus dem Staub gemacht – die Kombination aus sechs Zylindern und Turboaufladung bietet dafür beste Voraussetzungen.

 

Der Vectra OPC nimmt dem Mondeo ST 220 fast eine Sekunde ab

Bereits im Drehzahlkeller packt der aufgeladene Motor des Opel Vectra OPC kräftig zu und schiebt die Limousine entsprechend nach vorn. Kurzes Luftholen in der Drehzahlmitte, und dann geht ab 5000/min die Post noch einmal ab. Wer bisher nicht wusste, wie ein Turbomotor zuschlägt, weiß es jetzt. Von Harmonie der Kraftentfaltung sollte man hier nicht sprechen, eher von Leistungsexplosion. Die Stoppuhr bestätigt das Erlebte: nur 6,4 s vergehen, bis Tempo Hundert erreicht ist. Und derart forsch geht es weiter und weiter, bis bei Tachoanzeige 260 das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Da kann der Ford Mondeo ST 220 nicht ganz mithalten, wenngleich eine Beschleunigungszeit von 7,3 s sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h gleichfalls nicht von Pappe sind. Das alles ist wunderbar und auch ziemlich beeindruckend, aber entscheidend für die Beurteilung ist, wie diese schöne Sportwagen-Papierform im realen Leben umgesetzt wird.

 

Die Wahrheit liegt auf der Landstraße: Der Ford ist intuitiver

Da ruft die kurvenreiche Landstraße. Der Ford legt vor und offeriert eine nette Überraschung, denn dem optisch ziemlich unauffälligen Mondeo ST 220 sieht man nicht an, dass er im Hauptberuf nicht Rheinländer, sondern eine Fahrmaschine reinsten Wassers ist. Die drei technischen Eckpfeiler des sportlichen Fahrvergnügens, nämlich Lenkung, Fahrwerk und Motor, fügen sich hier zu einer nicht alltäglichen, sehr gelungenen Symbiose. Zum Beispiel die ST-Lenkung: Sie ist von klassischer, hydraulischer Machart und sie macht genau das, was man von einer sportlichen Lenkung erwartet: Sie führt das Fahrzeug exakt dorthin, wohin die Person am Steuer es haben möchte. Da muss man nicht nach lenken, nicht korrigieren. Er kann sich schön auf den Kurvenausgang konzentrieren, bereits die nächste Kurve anpeilen.

Sehr gut: Schnell durchfahrene Kurven nimmt der Ford Mondeo ST 220 absolut neutral, Traktionsverluste sind ihm praktisch fremd. Geht man hier vom Gas, dreht der Ford spontan, aber maßvoll ein und lässt erst bei krassen Fehlreaktionen das sehr gut abgestimmte Antischleudersystem ESP eingreifen. Wem das zu umständlich klingt, hier die Kurzfassung: Dieser Sportler macht Spaß.

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Eine Steilvorlage für den Opel, doch hier hat der Rüsselsheimer seinen Meister gefunden. Und die Frage nach den Lenkqualitäten bekommt die Person am Steuer quasi über die eigenen Fingerspitzen beantwortet. Leider negativ, denn es ist gerade die Lenkung, die dem bärenstarken OPC einen gehörigen Strich durch die breitensportliche Rechnung macht. Das, was den Mondeo auszeichnet, misslingt beim Vectra. Seine elektrohydraulische Lenkung ist im direkten Vergleich gefühllos, zu leichtgängig und mit zu geringem Rückstellmoment ausgestattet. Dadurch wird man gewissermaßen von der Straße entkoppelt und muss sich das Auto erst mal vorsichtig erarbeiten, sich also an den hoch angesiedelten Grenzbereich des Opel Vectra OPC herantasten, während man sich im Ford im Mondeo ST 220 intuitiv zurechtfindet.

Zudem neigt das OPC-Volant sowohl beim starken Beschleunigen als auch auf unebenen Fahrbahnen zum Ziehen und Zerren und zwingt zum festen Zupacken. Ist der OPC aber in der Kurve erst einmal fixiert, kann er zeigen, dass Opel die Kunst des Fahrwerksbaus beherrscht: Sicher marschiert er durch schnelle Biegungen und gefällt beim Gaswegnehmen oder Anbremsen mit exakten, vorhersehbaren Reaktionen. Beim Wechsel in die nächste Kurve aber ärgert sich die Person am Steuer wieder über die Lenkung. Da ist sie sich dann sicher, dass sie zumindest fahrdynamisch dem Mondeo den Vorzug geben wird.
Von Dirk Vincken (aus der Powercar 01/2006)

 

Technische Daten von Ford Mondeo ST220 und Opel Vectra OPC

Powercar 01/2006Ford Mondeo ST 220Opel Vectra OPC
Zylinder/Ventile pro Zylin.6/46/4; Turbo
Hubraum2967 cm³2792 cm³
Leistung166 kW/226 PS188 kW/255 PS
Max. Gesamtdrehmoment bei285 Nm 4500/min355 Nm 4500/min
Getriebe/Antrieb6-Gang-Getriebe/Vorderrad6-Gang-Getriebe/Vorderrad
L/B/H4995/1820/1430 mm4995/1820/1430 mm
Leergewicht1500 kg1560 kg
Bauzeit2002-20072005-2008
Stückzahlk.a.k.a.
Beschleunigung
null auf 100 km/h
7,3 s6,4 s
Höchstgeschwindigkeit250 km/h260 km/h
Verbrauch auf 100 km12,8 l S13,9 l S
Grundpreis (Jahr)35.275 Euro (2006)37.800 (2006)

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