Neuer Honda Prelude (2026): Erste Testfahrt im Publikumsliebling
Nach 26 Jahren Abstinenz kehrt der Honda Prelude zurück
Lange Zeit war es still um den Honda Prelude – nun kehrt das Sportcoupé zurück: Die erste Generation kam bereits 1978 auf den Markt. Seinerzeit galt das Sportcoupé als Flaggschiff und als Versuchsträger der Marke. Daran sollte sich auch in den folgenden zwanzig Jahren wenig ändern, ehe der Prelude nach seiner fünften Generation eingestellt wurde. Während das Modell in Deutschland bereits ab 2000 nicht mehr erhältlich war, wurde es für den amerikanischen Markt noch bis 2002 produziert. Danach herrschte Funkstille. Bis Honda 2023 ein gleichnamiges Konzeptauto vorstellte, das Hoffnung auf eine Wiederbelebung machte, das 2024 auch beim Goodwood Festival of Speed präsentierte und nun dieselbe Veranstaltung nutzt, Vorserienfahrzeuge für eine erste Testfahrt bereitzustellen.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Für die erste Tuchfühlung mit dem neuen Honda Prelude (2026) geht es – wie passend – auf eine Rennstrecke, wenngleich nicht jene ikonische Piste, auf der Showcars beim Goodwood beim Festival of Speed entlangbrettern, sondern auf dem Thruxton Circuit. Doch bevor die Testfahrt beginnt, bietet sich die Gelegenheit, den Prelude im Stand zu begutachten. Die schnittige Linienführung gefällt, auf den ersten Blick erinnert sie eher an den Honda NSX als an den Honda Prelude. Die Front kauert tief über dem Boden, während die geschwungene Seitenlinie organisch wirkt und schon im Stand eine gewisse Dynamik vermittelt. Das Heck ist dagegen vergleichsweise schlicht gehalten, mit dem dezenten Diffusor und mit der durchgehenden Lichtleiste.
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Das Honda Prelude Concept (2023) im Video:
Innenraum mit analogem Charme: Der Prelude führt das S+ Shift-Getriebe ein
Im Innenraum des neuen Honda Prelude (2026) blicken wir auf eine aufgeräumte Armaturenlandschaft. Die Displays sind dezent integriert und nehmen den Innenraum nicht übermäßig ein. Unnötige Tastenansammlungen findet man ebenso wenig wie eine elektronische Sitzeinstellung, denn die Sitzflächen werden hier noch manuell justiert. Kleiner Wermutstropfen: das für einen Sportwagen etwas zu groß geratene Lenkrad, das zwar hervorragend in der Hand liegt, für eine sportliche Gangart dann doch eine Nummer kleiner dürfte. Der Platz auf der Rücksitzbank fällt spärlich aus: Mehr als das Gepäck für den Wochenendtrip sollte man hier also nicht unterbringen.

Über die Antriebsdaten verrät Honda noch nicht viel, außer dass es sich hier um ein rund 200 PS (147 kW) starkes Vollhybridsystem handelt. Immerhin: Mit dem Prelude Nummer sechs führt Honda das sogenannte "S+Shift" ein. Dabei handelt es sich um einen besonders auf Fahrspaß getrimmten Fahrmodus, der schnelle Gangwechsel in Klang und Gefühl simulieren soll. Bisher sind stufenlose CVT-Getriebe eher für den berühmt-berüchtigten Gummibandeffekt bekannt, was wenig Fahrdynamik und -freude aufkommen lässt. Ob sich das auch auf der Strecke bestätigen wird?
Die Konkurrenten:
Testfahrt: So schlägt sich der neue Prelude auf dem Thruxton Circuit
Bei unserer ersten Testfahrt haben wir drei Runden für drei Fahrmodi. Wir beginnen mit "GT" – dem Standardmodus, wenn man so will. Schon auf den ersten Metern merkt man, dass der neue Honda Prelude (2026) gut am Gas hängt. Auch in den Kurven gibt sich der Asiate keine Blöße. Nur beim starken Anbremsen fällt auf, dass die Hinterachse etwas unruhig wirkt.
Schlechtes Set-up? Wohl kaum, eher ein Indiz dafür, dass der Honda kein Schwergewicht ist. Was auch zu seiner Philosophie passt, denn der Prelude setzt auf Fahrspaß bei zugleich moderatem Verbrauch und erschwinglichem Preis. Besonders im Sportmodus zeigt er sein volles Potenzial: Die Lenkung reagiert hier deutlich spitzer, das Fahrwerk ist deutlich straffer – kurz: Der Prelude fährt sich spürbar zackiger. Den blauen Flitzer um die Kurven des Thruxton Circuit zu jagen macht richtig Spaß!
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Bleibt noch der Comfort-Modus. Und hier fällt erst so richtig auf, wie weit Honda die Fahrmodi gespreizt hat: Waren wir vorhin noch sportlich-straff unterwegs, zeigt sich der neue Honda Prelude (2026) nun von seiner komfortorientierten Seite und cruist über die langgezogenen Kurven der Rennstrecke. In engeren Kurven wiegt er sich sanft wie ein kleines Boot hinein. Fahrbahnunebenheiten werden gekonnt weggedämpft, wenn auch nicht restlos. Gepaart mit der deutlich indirekteren Lenkung ergibt sich der Eindruck, wir säßen in einem gänzlich anderen Auto.
An alle Fans, die immer noch ihre Zweifel am neuen Honda Prelude haben: Sie dürfen sich freuen! Der Honda vermittelt mit seinen weit gefächerten Fahrmodi ein vielseitiges Fahrverhalten. Gerade im Sportmodus kommt auf der Piste so richtig Freude auf. Doch das ist nur der Ersteindruck. Wir freuen uns daher auf den ersten Fahrtermin im Serienmodell.