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Geht auch ganz einfach:

Ceed SW/Octavia Combi: Vergleichstest Ceed und Octavia im Kombi-Vergleich

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG & Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Adaptivfahrwerk im Skoda Octavia Combi überzeugt mit Komfort
  3. Motor/Getriebe: Beide glänzen mit niedrigem Verbrauch
  4. Fahrdynamik: Kräftigere Bremsen beim Kia Ceed Sportswagon
  5. Umwelt/Kosten: Hoher Wertverlust & Einstiegspreis beim Skoda Octavia Combi
  6. Messwerte & technische Daten Kia Ceed Sportswagon 1.6 & Skoda Octavia Combi 2.0
  7. Fazit

Die Kontrahenten Kia Ceed Sportswagon und Skoda Octavia Combi bieten Platz, Komfort und moderne Konnektivität. Welches Gesamtpaket siegt im Vergleichstest?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Kia Ceed Sportwagon
1.6 CRDi 48V
Skoda Octavia
Combi 2.0 TDI DSG
Karosserie (1000)602636
Fahrkomfort (1000)694726
Motor/Getriebe (1000)615627
Fahrdynamik (1000)682665
Eigenschaftswertung (4000)25932654
Kosten/Umwelt (1000)439395
Gesamtwertung (5000)30323049
Platzierung21

Dass diese zwei Kandidaten dieses Vergleichstests, der Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V und der Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG, zu den wichtigsten und meistverkauften Modellen ihrer Marken gehören, hat für den potenziellen Käufer eigentlich nur Vorteile. Schließlich dürfen sich die Hersteller gerade hier wegen der hohen Stückzahlen weder bei der Verarbeitung noch bei Qualität und Zuverlässigkeit Fehler erlauben. Und in der hart umkämpften Kompaktklasse locken schon die Basismodelle mit besserer Ausstattung als je zuvor. Der Kunde muss sich also nur noch entscheiden. Der überschaubare Aufpreis von der Limousine zum Kombi (Kia: 975 Euro; Skoda: 738 Euro) lohnt sich dabei in jedem Fall. Schließlich erhöht das große Heck den Alltagsnutzen gewaltig. Ob aber der Koreaner oder der Tscheche besser zum eigenen Anspruch passt, klärt sich hier im Vergleichstest.

Der Skoda Octaivia Combi (2019) im Video:

 
 

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG & Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V im Vergleichstest

Soviel vorweg – das Raumangebot ist bei beiden Kombis selbst für vierköpfige Familien mehr als ausreichend. Dennoch wirkt der Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG insgesamt luftiger, was vor allem im großzügiger geschnittenen Fond auffällt. Hier kann der Octavia seinen kleinen Längenvorteil (4,69 zu 4,61 Metern) direkt in mehr Bewegungsfreiheit umsetzen. Doch auch im Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V fühlt sich nichts nach Kompaktmaß an. Selbst Großgewachsene können es auf längeren Strecken in der zweiten Reihe bequem aushalten. Und der Kofferraum ist mit 625 bis 1694 Litern nur unwesentlich kleiner als der des Octavia Combi (640 bis 1700 Liter). Auch bei Zuladungsfähigkeit und Anhängelasten argumentieren beide Kontrahenten des Vergleichstests weitgehend auf Augenhöhe. Traditionalisten werden sich aber allein wegen der Bedienbarkeit im Ceed wohler fühlen. Die übersichtlich angeordneten Knöpfe, eine klar gezeichnete Klimabedienung und ein klassischer Lautstärkeregler fürs Infotainment werden sogar mitten in der Nacht intuitiv gefunden. Der Skoda folgt hingegen der neuen Bedienvorgabe aus Wolfsburg und verzichtet auf viele klassische Einstellknöpfe. Nahezu alles wird über den großen Touchscreen auf dem Armaturenträger aktiviert. Immerhin kann der Octavia im Gegensatz zum artverwandten VW Golf eine separate Schalterleiste unterhalb des Bildschirms für die wichtigsten Funktionen nutzen. Dazu gehören auch so komplexe Fahrzeugeinstellungen wie die der vielen Sicherheitssysteme. Hier schöpft Skoda aus dem Vollen und bietet alles an, was der VW-Konzern zu bieten hat. Seitenairbags (440 Euro) stehen hier ebenso in der Preisliste wie Spurwechsel- und Ausparkassistenten inklusive Ausstiegswarnung (440 Euro).

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Fahrkomfort: Adaptivfahrwerk im Skoda Octavia Combi überzeugt mit Komfort

Spätestens bei Reisen mit voll bepackten Innenräumen fällt das hohe Komfortniveau der beiden Kombis auf. Die Sitze sind durchweg langstreckentauglich, das Geräuschniveau bleibt vor allem im Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG auch bei höheren Autobahngeschwindigkeiten niedrig, und die Klimatisierung lässt sich hier wie dort sogar in mehreren Zonen einstellen. Was beim Octavia Combi serienmäßig ist (zwei Zonen), gibt es im Kia Ceed Sportswagon allerdings erst in der 2925 Euro teureren Spirit-Ausstattung. Zur höherwertigen Ausstattungslinie gehören auch die 17-Zoll-Räder, die das Abrollen aber keinesfalls unkomfortabel machen. Für diesen gediegenen Federungskomfort kommt der Ceed sogar ohne adaptive Dämpfer aus. Seine verbindliche Abstimmung gefällt sowohl bei zügiger Landstraßenfahrt als auch auf der Autobahn. Über kurze aufeinanderfolgende Wellen rollt der Octavia mit seinem optionalen Adaptivfahrwerk (3772 Euro) indes noch sanfter. Dabei tritt der Tscheche sogar auf optionalen 18-Zoll-Rädern zum Vergleichstest an.

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Motor/Getriebe: Beide glänzen mit niedrigem Verbrauch

Wo im gesamten VW-Konzern meist der Zweiliter-Turbodiesel (Bezeichnung: EA288) zum Einsatz kommt, setzt Kia als Teil der Hyundai Motor Group auf einen kleineren 1,6-Liter-Turbodiesel mit etwas weniger Leistung. Dafür wird dieser jetzt stets von einem Zwölf-kW-Starter-Generator unterstützt. Dieses sogenannte Mild-Hybrid-System sorgt zusammen mit einem kleinen Lithium-Ionen-Akku (0,46 kWh) aber nicht nur für extra Punch. Es soll vielmehr den Verbrauch senken und beim Verzögern elektrische Energie zurückgewinnen (Rekuperation). Die Insassen merken von der komplexen Technik nichts. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe im Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V sortiert die Gänge vorbildlich und stets unbemerkt. Und genug Kraft für Zwischensprints liefert die Antriebseinheit jederzeit. Schneller ist dennoch der Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG mit seinem noch feiner abgestimmten Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Er sprintet von null auf Tempo 100 in 8,7 Sekunden (Kia: 9,0 Sekunden) und schiebt mit spürbar mehr Drehmoment (360 Newtonmeter) an. Als Höchstgeschwindigkeit nennt Skoda dazu respektable 222 km/h (Kia: 200 km/h). Wichtiger für Dieselfahrer ist aber sicher der Verbrauch. Und hier schenken sich die beiden Rivalen keinen Zentiliter. Mit durchschnittlich 5,4 Liter Diesel auf 100 Kilometern bestehen sie die Testrunde des AUTO ZEITUNG Vergleichstests mit Bravour.

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Fahrdynamik: Kräftigere Bremsen beim Kia Ceed Sportswagon

Trotz aller Komfort-Vorzüge lassen sich die zwei Kombis auch gern sportlicher bewegen. Dass der Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG im Grenzbereich dabei stärker von seinen ESP-Fesseln limitiert wird, zeigt schon ein Blick auf das Slalom-Tempo. Die Pylonen-Reihe umrundet der Kia jedenfalls etwas befreiter. Trotzdem zeigt der Octavia vor allem im aktivierten Sportmodus des Adaptiv-Fahrwerks seine Zähne und nimmt dem Kia auf dem abgesperrten Rundkurs eine halbe Sekunde ab. Mehr Fahrspaß bereitet jedoch der Kia Ceed, der seinem Namen Sportswagon alle Ehre macht. Verbindlichere Lenkung, direktere Fahrwerksrückmeldung sowie die spontanen Gasreaktionen animieren förmlich zum Kurvenräubern. Weil er obendrein die besseren Bremsleistungen von weniger als 34 Metern aus Tempo 100 bis zum Stillstand auf den Asphalt bringt, sichert sich der Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V das Fahrdynamik-Kapitel des Vergleichstests deutlich.

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Umwelt/Kosten: Hoher Wertverlust & Einstiegspreis beim Skoda Octavia Combi

Der neue Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG steht ab 21.728 Euro beim Händler – als 1.0 TSI in Active-Ausstattung mit einem Dreizylinder-Benziner und 110 PS. Die Vierzylinder und darunter vor allem die Diesel sind deutlich teurer und verlangen nach der höherwertigen Ambition-Ausstattung. Für den 150 PS starken 2.0 TDI mit DSG verlangt Skoda mindestens 31.563 Euro. Dagegen ist der vergleichbare Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V schon für 27.236 Euro zu haben, wobei auch dieser Preis weit vom Lockangebot des Basismodells 1.0 T-GDI mit 100 PS (ab 17.244 Euro) entfernt ist. Dass der Kia bei der Kostenrechnung die viel besseren Argumente liefert, liegt aber auch an der markentypischen Siebenjahres-Garantie. Dagegen kann selbst der Skoda mit seiner besseren Grundausstattung nicht wirkungsvoll punkten. Zumal bei ihm auch von einem höheren Wertverlust ausgegangen werden muss. Bei den Unterhaltskosten von Versicherung, Steuer und Kraftstoff liegen die Kontrahenten im Vergleichstest aber auf gleich niedrigem Niveau.

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Messwerte & technische Daten Kia Ceed Sportswagon 1.6 & Skoda Octavia Combi 2.0

AUTO ZEITUNG 27/2020Kia Ceed Sportswagon
1.6 CRDi 48V
Skoda Octavia
2.0 TDI DSG
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1598 cm³1968 cm³
Leistung100 kW/136 PS
4000 /min
110 kW/150 PS
3000 - 4200 /min
Max. Drehmoment320 Nm,
2000 - 2250 /min
360 Nm,
1700 - 2750 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang-Doppelkupplung /
Vorderrad
7-Gang-Doppelkupplung /
Voderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1482/1503 kg1412/1523 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,0 s8,7 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)200 km/h222 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
33,8/33,6 m34,2/34,6 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)5,4/4,9 l D /100km5,4/4,8 l D /100km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)143/131 g/km143/128 g/km
Preise
Grundpreis27.236 €31.563 €
Testwagenpreis30.160 €36.222 €

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Wer unter den Kompaktklasse-Kombis nach dem Modell mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, sollte den Kia Ceed Sportswagon 1.6 CRDi 48V eng ins Auge fassen. Seine tadellose Verarbeitung, die einfache Bedienbarkeit und der sparsame Mild-Hybrid-Dieselantrieb machen ihn zu einer echten Empfehlung, die obendrein noch mit sieben Jahren Garantie aufwartet. Mit dem neuen Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG liegt der Koreaner zwar fast auf Augenhöhe, kann sich am Ende aber nicht durchsetzen. Das Platzangebot im Tschechen ist besser, der Fahrkomfort vor allem mit adaptiven Dämpfern höher und der satte Antritt des Zweiliter-Diesels stets eine Wucht. Preislich verabschiedet sich der Sieger des Vergleichstests mit diesem Antrieb aber so langsam aus dem Schnäppchen-Segment.

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