Tamiya DT-04 Fighter Nxgen: Neuer 2WD-Einstiegs-Buggy im Test
- Tamiya DT-04 Fighter Nxgen im Test: Die neue Einstiegs-Buggy-Generation
- Aufbau: Recht einfaches DT-04 Chassis ohne Lackieren
- So fährt sich der Tamiya DT-04 Fighter Nxgen
- Haltbarkeit: Robuster Buggy mit guter Ersatzteilversorgung
- Preis-Leistungsverhältnis: Viel Serienausstattung für vergleichsweise kleines Geld
- Fazit
Tamiya DT-04 Fighter Nxgen im Test: Die neue Einstiegs-Buggy-Generation
Vor dem Test sind die Hoffnungen groß, ob der Tamiya DT-04 Fighter Nxgen ein anständiger RC-Buggy – hier unsere Empfehlungen vom Tamiya in der Übersicht – mit Zweiradantrieb ist. Schließlich wurde der erste Buggy der japanischen RC-Marke, der kultige Rough Rider, bereits 1979 vorgestellt. Inspiriert von den VW-Käfer-basierten Offroad-Rennbuggys der Zeit hatte er sogar eine Pendelachse hinten und eine Längslenkerachse vorne.
Mit mehr als 40 Jahre Entwicklung hinter sich, geht der neue Nxgen die Dinge etwas anders an. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um die "next Generation" (zu Deutsch: die nächste Generation) des Einsteiger-Buggys von Tamiya Fighter, der in Deutschland eine eigene, äußerst beliebte Rennserie hinter sich stehen hat. In diesem Sinne hat der Nxgen eine viel bessere Standard-Spezifikation, als man von einem der billigeren Tamiya-Buggys erwarten würde.
Mit ölgefüllten Stoßdämpfern, einem überdurchschnittlich scharfen "Torque Tuned"-Elektromotor, einstellbaren Lenkhebeln und einstellbaren oberen Querlenkern könnte der Nxgen die perfekte Mischung aus maßstabsgetreuer Optik und hoher Leistung sein. Ob das stimmt, finden wir im Test heraus.

Ab Werk mit Tuning
Spaßig beim Bauen
Direkte, präzise Lenkung
Jede Menge Upgrades, wenn man schneller fahren will
Schlechter Zugang zum Steuergerät
Metall-Kugellager nur als Zubehör erhältlich
Aufbau: Recht einfaches DT-04 Chassis ohne Lackieren
Typisch Tamiya beginnt man mit der künstlerischen Interpretation des Modells auf der Vorderseite der Box. Die detaillierten Zeichnungen sind jedes Mal schön anzusehen und steigern die Vorfreude! Bevor der fertige RC-Wagen vor einem steht, ist es Zeit sich in den Aufbau zu vertiefen und mit dem Bauen zu beginnen. Auf den ersten Blick sieht das Sammelsurium an Teilen und Kunststofftüten vielleicht entmutigend aus, aber alle Kunststoffteile sind klar gekennzeichnet, das Zubehör kommt in beschrifteten Beuteln und die Aufkleber sind ebenfalls nummeriert. Für einen möglichst reibungslosen Aufbau empfehlen wir immer ein wenig Vorbereitung. Zunächst also die Anleitung vollständig durchlesen, dann die Teile vorsortieren und den Akku laden. So kann direkt nach dem Aufbau die erste Testfahrt mit dem selbstgebauten Buggy starten.
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Lieferumfang: Diese Werkzeuge sind dabei
Der Bausatz wird mit einem Vierkantschlüssel für Schrauben und Muttern und einem 1,5 mm Inbusschlüssel geliefert. Aus dem eigenen Werkzeugkasten sollte man ein paar Schraubendreher, Zangen, ein Bastelmesser und Kunststoffkleber parat legen. Wir empfehlen den Schraubendreher-Satz von Tamiya selbst, hier ist jede erdenkliche Größe passgenau für die Kits erhalten. Die Kunststoffteile werden in einer Gussform geliefert, bei dem sich mehrere Komponenten auf einer Form befinden. Aus Testerfahrung wissen wir: Am saubersten lassen sich die Teile mit einem Seitenschneider heraustrennen. Danach lässt sich das überschüssige Plastik für ein sauberes Aussehen mit einem scharfen Messer wegschneiden. Tipp: Immer nur die Teile heraustrennen, die für den aktuellen Schritt benötigt werden.
Anleitung: Vorbildlich bebildert, kleine Abweichung aber empfohlen
Alle Schritte im Handbuch sind mit detaillierten Diagrammen versehen, die genau zeigen, wie die Teile zusammenpassen. Schrauben und Muttern sind am linken Rand in Originalgröße eingezeichnet, sodass Länge und Durchmesser leicht abgeglichen werden können. Ein sehr guter Hinweis der Aufbauanleitung ist, dass man das Lenkservo zentrieren muss, bevor man es am Auto anbringt, damit dieses gerade läuft. Wie bei den meisten anderen Tamiya-Bauten aus unseren Tests, haben wir uns an manchen Stellen die Freiheit erlaubt, von der Anleitung abzuweichen. Darunter etwa mit einem Kugellager-Kit, um die Plastikbuchsen am Buggys zu ersetzen. Einzig die Lenkung rüsten die Japaner:innen beim Tamiya DT-04 Fighter Nxgen ab Werk mit Metallkugellagern aus. Der Vorteil: Metallkugellager reduzieren die Reibung und verbessern so die Leistung des Motors und die Lebensdauer der Batterie.
Antrieb und Aufhängung aufbauen: Zwei Radstände stehen zur Wahl
Beim Buggy selbst hat man die Wahl zwischen einem kurzen Radstand für mehr Wendigkeit und einem längeren für mehr Stabilität. Wir haben uns im Test für die erste Option entschieden und die einstellbaren oberen Radaufhängungsarme vorerst in der Schachtel gelassen, um die Arbeitsfläche übersichtlich zu lassen. Wir beginnen also mit dem Bau des hinteren Differentials. Tipp: Genug Fett verwende, um alles zu schmieren! Als Nächstes ist es an der Zeit, das Getriebe mit Zahnrädern und Lagern zu füllen, bevor es mit ein paar Schrauben verschlossen wird. Die farbcodierten und größengerechten Schraubenbilder am Rand sind sehr nützlich, damit Sie Ihre 3 x 10 mm und 3 x 12 mm Schrauben nicht verwechseln. Es folgt der Einbau des Motors.

Ist der Antrieb montiert, folgen Querlenker und Stoßdämpfer. Die ölgefüllten Gewindefahrwerk-Stoßdämpfer sind ein bisschen schwieriger zu montieren als die ungedämpften Reibungs-Stoßdämpfer, die Tamiya in der Regel bieten. Daher unser Tipp: Papiertücher bereithalten und eine Unterlage verwenden! Wenn der hintere Teil des Tamiya DT-04 Fighter Nxgen bis auf die Räder komplett zusammengebaut ist, wird die Fahrzeugfront montiert. Die Querlenker und der Lenkmechanismus lassen sich leicht zusammenbauen, das Endergebnis ist erfreulich schlupffrei. Nach der unpräzisen Lenkung des Tamiya BT-01 911 RSR – hier unser ausführlicher Test – ist dies eine willkommene Überraschung.
Als nächstes muss nur noch das Chassis zusammengesetzt werden. Eine sorgfältige Verdrahtung nach der Anleitung ist hier notwendig, um die Batterie und Elektronik unter die Fahrerfigur zu klemmen, die lackiert werden muss. Wir verwenden im Test ein Spray, um ein glänzendes, gleichmäßiges Finish auf dem Helm zu erhalten, und bemale alles andere mit dem Pinsel. Für Tamiya-Verhältnisse gibt es zum Fighter Nxgen nicht viele Aufkleber, die Karosserieteile müssen auch nicht lackiert werden, was den Bau deutlich beschleunigt. Doch auch so werden sicherlich zwei bis drei Abende ins Land gehen, bis das Auto fertig ist.
So fährt sich der Tamiya DT-04 Fighter Nxgen
Reicht eine kurze Testfahrt im Wohnzimmer nach dem Zusammenbau bereits für ein erstes Fazit? Wir meinen ja, denn bereits jetzt ist die Lenkung viel direkter und präziser als bei den meisten Tamiyas, die wir getestet haben und der Antriebsstrang ist sanft und leise, selbst wenn sich der Tamiya DT-04 Fighter Nxgen auf Teppichboden kaum bewegen kann. Wir widerstehen der Versuchung, den RC-Buggy vor dem Fotografieren noch einmal richtig die Sporen zu geben, denn wir möchten den makellosen Nxgen nicht beschädigen, bevor er vor die Linse kommt. Nachdem also alle statischen Aufnahmen gemacht sind, können wir endlich sehen, ob er hält, was er anfangs versprach. Erfreulicherweise übertrifft er alle Erwartungen.

Der "Torque Tuned"-Motor ist auf dem Papier nur geringfügig schneller als die serienmäßige Tamiya-"Silver Can", doch selbst mit einem alten 7,2-V-NiMh-Akku fühlt er sich schnell an. Zweifellos wird ein LiPo-Pack diesen kleinen Buggy richtig aufwecken, während weitere Motor-Upgrades ihn in eine kleine weiße Rakete verwandeln können. Für das LiPo-Akku-Upgrade müsste man nur den Lötkolben zücken und etwas am Antrieb herumwerkeln. Wer sich das zutraut, hat schnell einen rennsporttauglichen Buggy vor sich stehen.
Der kurze Radstand unseres Testfahrzeugs trägt wohl maßgeblich zum großen Fahrspaß auch auf kleinen Pisten bei. An der Leistung der Serien-Stoßdämpfer ist nichts auszusetzen. Obwohl es sich um einen Standarddämpfer handelt, passt die Dämpfungskraft gut zu den Federraten, sodass die Aufhängung die ganze Arbeit erledigen kann, während das Fahrwerk auf holprigem Untergrund ziemlich flach und eben bleibt. Flach und eben beschreibt auch die Flugbahn des Fighter Nxgen, wenn der RC-Buggy auf kleinen Unebenheiten mal kurz abhebt. Doch Achtung: Das Stock-Setup ist gut für kleine Sprünge, aber große Rampen werden wahrscheinlich das Chassis aufsetzen lassen.
Haltbarkeit: Robuster Buggy mit guter Ersatzteilversorgung
Abgesehen von ein paar Schrammen auf der vorderen Skidplate und hinten am Chassis ist im Test nichts gebrochen. Tamiyas übliches glänzendes Plastik hat viel Flexibilität, sodass der Fighter Nxgen normalerweise an den meisten Dingen einfach abprallen sollte. Die härteren Kunststoffe brechen eher, als dass sie sich verbiegen, aber sie hielten während des Tests trotzdem einiges aus. Wenn doch einmal etwas kaputtgeht, sind Ersatzteile leicht zu finden. Andere Dinge, auf die man achten sollte, sind das Aluminiumritzel, das sich mit der Zeit abnutzt. Ein Ersatz aus Stahl ist billig und verhindert frühzeitigen Verschleiß. Wer die Original-Kugellager nicht gegen welche aus Metall ersetzt, muss mit wackeligen Achsen und Wellen leben, denn auch hier kann frühzeitiger Verschleiß eintreten. Doch auch hier ist Ersatz günstig und im Fachhandel problemlos zu finden.
Preis-Leistungsverhältnis: Viel Serienausstattung für vergleichsweise kleines Geld
Der DT-04 Fighter Nxgen ist nicht der billigste Tamiya-Buggy auf dem Markt, aber angesichts der ölgefüllten Stoßdämpfer, der einstellbaren Aufhängung und des mitgelieferten "Torque Tuned"-Motors ist er seinen Preis auf jeden Fall wert. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass der Tamiya DT-04 Fighter Nxgen teurer ist als einige gebrauchsfertig aufgebaute Konkurrenten. Wer jedoch am Bauen und Aufrüsten mindestens genauso viel Freude hat, wie am Fahren, dürfte sich daran nicht stören.
Zudem zahlt man bei Tamiya für die – unserer Erfahrung nach – besten Handbücher und die einfachsten Konstruktionen in der Branche, ganz zu schweigen von den leicht zu findenden Ersatzteilen und Upgrades. Das ist bei billigen RC-Modellen von Online-Händlern wie Temu nur selten der Fall. Wer weniger Anspruch an die perfekte RC-Fahrmaschine hat, wird jedoch auch bei günstigeren Modellen fündig.
Kurz gesagt: Der Fighter Nxgen ist einer der besten 2WD-Tamiya-Buggy der letzten Jahre. Der Nxgen macht viel Freude mit dem simplen Aufbau und punktet beim Fahren mit weitaus strafferem Handling als man es von der Marke in diesem Preissegment erwarten würde. Auch Upgrades sind so gut wie nicht nötig. Es ist fast schon erschreckend, wie gut der Nxgen auch ohne Upgrades direkt ab Werk ist.