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Geht auch ganz einfach:

Seat Arona/Skoda Kamiq/VW T-Cross: Vergleichstest Arona, Kamiq oder T-Cross?

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Vergleichstest zwischen Seat Arona, Skoda Kamiq und VW T-Cross
  2. Fahrkomfort: Skoda Kamiq bester auf schlechten Straßen
  3. Motor/Getriebe: Seat Arona schnellster von null auf 100 km/h
  4. Fahrdynamik: Skoda Kamiq mit geringstem Bremsweg
  5. Umwelt/Kosten: VW T-Cross ist am teuersten
  6. Messwerte & technische Daten: Seat Arona 1.0 TSI, Skoda Kamiq 1.0 TSI & VW T-Cross 1.0 TSI
  7. Fazit

Der Skoda Kamiq zielt mit viel Platz und günstigen Preisen auf die Konzernkonkurrenz vom Schlage eines Seat Arona und VW T-Cross. Reichen seine Qualitäten für einen Sieg im Vergleichstest?

Gesamtbewertung
(max. Punkte)
Seat Arona
1.0 TSI
Skoda Kamiq
1.0 TSI
VW T-Cross
1.0 TSI
Karosserie (1000)580606586
Fahrkomfort (1000)707727705
Motor/Getriebe (1000)664664659
Fahrdynamik (1000)652680636
Eigenschaftswertung (4000)260326772586
Kosten/Umwelt (1000)471467445
Gesamtwertung (5000)307431443031
Platzierung213

Höher sitzen, besser sehen, Geländewagenoptik und im Handschuhfach eine Portion Abenteuer-Feeling – alles Gründe, die SUV wie die hier im Vergleichstest antretenden Skoda Kamiq, Seat Arona und VW T-Cross für viele Zeitgenossen so attraktiv machen. Das boomende Segment hält inzwischen auch Fahrzeuge für jene bereit, die meist dort unterwegs sind, wo der Platz knapp ist. Und so bevölkern immer mehr kompakte City-SUV die Straßen. Der Skoda Kamiq öchte nun ein größeres Stück vom weiter boomenden SUV-Segment abschneiden. Gleichzeitig will man sich als günstigere Alternative zur bereits etablierten Konzernkonkurrenz Seat Arona und VW T-Cross empfehlen. Die City-SUV basieren auf dem modularen Querbaukasten (Plattform Ao für Kleinwagen) des VW-Konzerns. Das bedeutet zwar eine identische Antriebs- und Fahrwerkstechnik, der Blick auf die unterschiedliche Karosserien aber adelt die Designer zu wahren Verpackungskünstlern, die den drei kleinen SUV optisch durchaus eigenständige Charaktere verliehen. Wie es um die inneren Werte steht? Sie werden es im Vergleichstest sehen!

Skoda Kamiq im Video:

 
 

Vergleichstest zwischen Seat Arona, Skoda Kamiq und VW T-Cross

Bei der Karosserie verfahren die Tschechen nach dem Motto mehr Sein als Schein. So überragt der Skoda Kamiq mit 4,24 Metern Länge die Konkurrenz des Vergleichstests um bis zu 13 Zentimeter. Sein Radstand von 2,65 Metern übertrumpft den von Seat Arona und VW T-Cross um bis zu zehn Zentimeter und ragt damit schon in die Kompaktklasse. Die entsprechenden Erwartungen an das Platzangebot werden nicht enttäuscht. Speziell der Skoda-Fond wartet mit Kniefreiheit im Oberklasseformat auf. Ein maximales Kofferraumvolumen von 1395 Litern markiert ebenfalls die Spitze, der stellt der VW das mit 455 Litern größte Standardvolumen gegen. Und weil die SUV nicht nur Trends, sondern auch Trödel transportieren können sollen, ist vor allem der T-Cross mit längs verschiebbarer Rücksitzbank und einer optional umklappbaren Beifahrersitzlehne in Sachen Variabilität bestens aufgestellt. Qualitativ trübt beim Volkswagen stellenweise mülltonnengraues Plastik den Blick. Dagegen wirkt die Materialanmutung im Skoda und im Seat ein Stück höherwertiger. Bei der Nutzung im Alltag schimmert dann doch wieder die Plattform-Strategie durch, was keineswegs von Nachteil ist: Schalter, Tasten und Bedienkonzepte sind einander ähnlich, aber keineswegs gleich. So verzichtet der Skoda Kamiq zum Beispiel auf Drucktasten für die Innenraum-Luftverteilung. Das ist lästig, weil man für diese Funktion erst das Klima-Menü auf dem Bildschirm aktivieren muss. Immerhin koppelt der Skoda das Smartphone etwas schneller als die Konkurrenten. Mit seiner umfangreichen Assistenz-Armada, welche den Konkurrenten zum Beispiel hintere Seiten-Airbags und einen proaktiven Insassenschutz (420 Euro, ab Ambition) voraus hat, der bei einem drohenden Unfall vorsorglich die Sicherheitsgurte strafft und die Fenster schließt, schützt der Kamiq seine Passagiere bestmöglich.

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Fahrkomfort: Skoda Kamiq bester auf schlechten Straßen

Wer mit Seat Arona, Skoda Kamiq und VW T-Cross auch längere Strecken unter die Räder nehmen möchte, kann unbesorgt sein. Auch dafür sind die Kandidaten, wenn auch mit teils aufpreispflichtigen Extras, bestens gerüstet. Die Sportsitze des Kamiq (650 Euro) bieten Torso und Beinen sehr gut Halt und beugen mit angenehm straffer Polsterung wirkungsvoll Ermüdungserscheinungen der Gesäßmuskulatur vor. Da kommen weder die Seat- noch die VW-Sitze mit. Fond-Passagiere freuen sich im T-Cross über die beste Oberschenkelauflage, Skoda-Mitfahrer hingegen über eine besser ausgeformte Rückenlehne. Doch wo Licht ist, fehlt der Schatten nicht, denn ergonomisch hätten es beim Skoda nicht nur ein konventioneller Lautstärke-Drehregler für das Radio wie bei Seat und VW sein dürfen. Auch eine besser ablesbare Tachoskalierung wäre praxisgerechter, denn auf dem digital animierten Rundinstrument markieren lediglich schwarze Balken die 10er-Schritte zwischen den ausgeschriebenen Zahlen und erschweren so die Ablesbarkeit. So weiß man nie auf den ersten Blick, ob man nicht schon über dem Tempolimit unterwegs ist. Wie man es besser macht, zeigt Seat mit weißen Balken. Alle drei können das Fahrtempo aber auch digital anzeigen. Unterwegs auf schlechten Straßen profitiert der Skoda trotz Sportfahrwerk (430 Euro, ab Ambition) nicht nur von seinem vergleichsweise langen Radstand – auch mit seinen 17-Zöllern ist er gegenüber seinen 18-Zoll-bereiften Gegnern im Vorteil. Drittklassige Fahrbahnoberflächen bügelt er im Vergleichstest nämlich besser glatt als seine Konkurrenten, die entweder poltriger wirken (Seat Arona) oder sich von Fahrbahnunebenheiten zu stärkeren Aufbaubewegungen anregen lassen (VW T-Cross).

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Motor/Getriebe: Seat Arona schnellster von null auf 100 km/h

Entsprechend der Plattformstrategie besitzen Seat Arona, Skoda Kamiq und VW T-Cross den gleichen Antriebsstrang: Einen 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 115 PS, der zwar mit überraschender Laufruhe erfreut, aber Drehzahlen benötigt. Etwas störend fällt in allen drei Testwagen auf, dass unterhalb von 2000 Touren kaum Schub zur Verfügung steht. Darüber herrscht hingegen eitel Drehfreude und ein recht spontanes Ansprechverhalten, was den Motor in allen drei Testkandidaten zum angenehmen Alltagsbegleiter kürt. In Sachen Fahrleistungen liegt der Seat mit 9,8 Sekunden bis zur 100 km/h-Marke vorn; die Konkurrenten sind jedoch nur eine halbe Sekunde langsamer. Etwas deutlicher fällt der VW in der Elastizitätsprüfung bei der Messung im fünften Gang von 60 auf 100 km/h hinter die Konzernbrüder zurück. Für den Alltag ist das jedoch eher von theoretischem Wert, denn wenn es vorwärts gehen soll, greift man ohnehin intuitiv zum Schalthebel. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 (Seat) und ein paar Stundenkilometer mehr (Skoda: 194 km/h, VW: 193 km/h) und ist somit auch für schnelle Autobahnetappen ausreichend. Auf die erwähnte Zugkraft-Flaute gilt es sich allerdings einzustellen, beispielsweise beim Abbiegen und sich näherndem Gegenverkehr. Ein Schönheitsfehler, den die recht niedrigen Testverbräuche wettmachen: Sie liegen bei 6,6 (Skoda) bzw. 6,5 Liter Super (Seat und VW) auf 100 Kilometer. Ein zurückhaltender Fahrstil beschert Werte im Fünf-Liter-Bereich. Ohne Tadel lassen sich die Sechsgang-Getriebe im Vergleichstest bedienen, welche mit durchweg gelungener Abstufung überzeugen.

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Fahrdynamik: Skoda Kamiq mit geringstem Bremsweg

Wie die Fahrversuche im Vergleichstest zeigen, bieten die Mini-SUV bei der Fahrsicherheit Maxi-Format. Simulierte Ausweichmanöver im Bereich der Richtgeschwindigkeit zum Beispiel werden von den ESC-Systemen mit gezielten und wirkungsvollen Regeleingriffen pariert, was allerdings nicht zum Ignorieren der fahrphysikalischen Gesetze führen sollte. Diese lassen sich bekanntlich nicht überlisten. Ansonsten zeigen Seat Arona, Skoda Kamiq und VW T-Cross recht unterschiedliche Charakterzüge. Der Seat setzt Lenkbefehle nahezu verzögerungsfrei um, wirkt sehr fahrstabil und zudem am handlichsten innerhalb des Trios. Der Skoda als der Testkandidat mit dem höchsten Leergewicht und dem längsten Radstand wirkt erwartungsgemäß eine Spur schwerfälliger. Seine Lenkung liefert etwas weniger Rückmeldung. Auch macht sich der Tscheche an der Reifenhaftgrenze mit der Vorderachse vehementer in Richtung Kurvenaußenrand auf als der Seat Arona. Diese Eigenschaft teilt er mit dem T-Cross, der sich in Wechselkurven zudem zu stärkeren Aufbaubewegungen anregen lässt. Hinzu kommt, dass dessen Lenkung höhere Handkräfte erfordert und das Pedalgefühl der Bremse etwas teigig wirkt. Beim Kaltbremswert liegt der T-Cross zwar mit dem Kamiq gleichauf, mit warmer Bremse braucht der Skoda aus Tempo 100 aber 2,7 m weniger bis zum Stillstand als der VW.

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Umwelt/Kosten: VW T-Cross ist am teuersten

Geht es ums Geld, überzeugt der Skoda zwar mit dem niedrigsten Grundpreis, weist aber eine karge Serienausstattung auf. Im Gegensatz zum Seat fehlt ihm wie auch dem VW zum Beispiel eine serienmäßige Klimaanlage. Mit testrelevanter Ausstattung landet der Skoda Kamiq preislich im Mittelfeld, während der VW T-Cross der Teuerste ist. Betrachtet man die Unterhaltskosten, schneidet der Seat Arona am besten ab. Insbesondere seine Versicherungs-Einstufungen fallen deutlich günstiger als bei den beiden Wettbewerbern aus. Obwohl den Skoda mit prognostizierten 11.222 Euro binnen vier Jahren bei 80.000 Kilometern Laufleistung der geringste Wertverlust erwartet, gewinnt der Arona dennoch das Kostenkapitel im Vergleichstest, während der VW hier die rote Laterne trägt.

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Messwerte & technische Daten: Seat Arona 1.0 TSI, Skoda Kamiq 1.0 TSI & VW T-Cross 1.0 TSI

AUTO ZEITUNG
23/2019
Seat Arona
1.0 TSI
Skoda Kamiq
1.0 TSI
VW T-Cross
1.0 TSI
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo3/4; Turbo3/4; Turbo
Hubraum999 cm³999 cm³999 cm³
Leistung85 kW/115 PS85 kW/115 PS85 kW/115 PS
Max. Drehmoment200 Nm200 Nm200 Nm
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell/ Vorderrad6-Gang, manuell/ Vorderrad6-Gang, manuell/ Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1114/1197 kg1156/1276 kg1175/1264 kg
Beschleunigung (Test)   
0 - 100 km/h9,7 s10,2 s10,3 s
0 - 150 km/h21,6 s22,8 s22,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)190 km/h194 km/h193 km/h
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test)36,1/35,6 m35,9/32,2 m35,9/34,9 m
Verbrauch (Test/WLTP)6,5/5,8 l
S/100 km
6,6/5,9
S/100 km
6,5/5,9
S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)155/131 g/km152/134 g/km155/133 g/km
Preise
Grundpreis20.120 Euro19.150 Euro20.150 Euro
Testwagenpreis23.290 Euro23.320 Euro25.035 Euro

Fahrbericht Skoda Kamiq (2019)
Neuer Skoda Kamiq (2019): Erste Testfahrt Der neue Kamiq fährt zum Erfolg

 
Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Der Vergleichstest zeigt, wie unterschiedlich die Charaktere von Automobilen sein können, die sich dieselbe Plattform teilen. Der neue Skoda Kamiq landet mit seinem großzügigen Platzangebot, der umfangreichen, wenn auch teils optionalen Sicherheitsausstattung, dem guten Fahrkomfort und den kurzen Bremswegen einen Volltreffer und holt den verdienten Testsieg. Der zweitplatzierte Seat Arona kontert mit seinem spanisches Temperament in Gestalt einer für diese Fahrzeugklasse frappierenden Handlichkeit. Als ausgewiesener Praktiker setzt der VW T-Cross auf eine hohe, teils aufpreispflichtige Variabilität. In der Fahrdynamik fällt er jedoch ebenso zurück wie im Kostenkapitel. Deshalb bleibt nur der dritte Platz. Mögen die Unterschiede mal mehr, mal weniger groß sein – Klasse für die Masse bieten alle drei SUV.

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