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Opel Senator B: Classic Cars Der letzte Opel der Chefetage

Tim Neumann Redakteur

Kapitän, Admiral, Diplomat, Senator: Die Oberklasse von Opel war immer etwas Besonderes. 1993 dankte sie in Form des Opel Senator B endgültig ab. Classic Cars blickt zurück!

Blickt man heute auf die Opel-Modellpalette, bestehend aus kreuzbraven Kleinwagen, City-SUV und Kompakten, so fällt es schwer zu glauben, dass es da mal ganz anders aussah. Ende der 80er war das, als der Kadett GSi 16V Kreise um den VW Golf GTI fuhr, der Calibra zum Aerodynamik-Weltmeister wurde und ein Opel Senator B den Mercedes 260 E (W124) im Test der AUTO ZEITUNG schlug. Senator, da war doch was? 1987 versuchte sich Opel ein allerletztes Mal in der Modellpolitik der Großen und schickte eine Oberklasse auf Basis des Omega A in den Wahlkampf gegen die Platzhirsche von BMW, Mercedes und mittlerweile auch Audi.

Mit dem damals schon wohlverdienten Brot-und-Butter-Image machte die Marke die Not zur Tugend und bot den Opel Senator B günstiger an als die Konkurrenz. Doch nicht nur der Preis ab damals 44.700 Mark überzeugte: Der Innenraum gab sich äußerst geräumig sowie komfortabel, während das Fahrverhalten mindestens so sicher und standesgemäß geriet wie bei der Konkurrenz. In der Marketing-Abteilung setzte man sogar die Idee einer Senator-Kreditkarte durch, die beim Kauf mitgegeben wurde. Mit diesem auf edel gemachten schwarzen Stück Plastik sollten Vergünstigungen bei Hotels oder ironischerweise auch Mietwagen erhältlich sein. Trotz aller Bemühungen musste die Kundschaft Abstriche bei der Verarbeitungsqualität machen. Selbst auf zeitgenössischen Marketing- und Pressefotos fallen aus heutiger Sicht haarsträubende Spaltmaße ins Auge. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den Opel Experimental (2023) im Video:

 
 

Classic Cars blickt auf den Opel Senator B zurück

Trotz des markanten Kühlergrills und der Breitbandscheinwerfer konnte sich Opels Großer nie so richtig von der übrigen Modellpalette absetzen – vom Überholprestige ganz zu schweigen. Dabei gaben sich die ausschließlich angebotenen Reihensechszylinder des Opel Senator B durchaus druckvoll und drehfreudig. 150 PS (110 kW) bildeten hierzulande den Einstieg, an der Spitze thronte der 24-Ventiler mit 204 PS (150 kW). Auch Haustuner Irmscher nahm sich der Oberklasse an und fertigte ab 1990 den heute heiß begehrten Vierliter-Senator mit 272 PS (200 kW). Der lief sogar mit 255 km/h auf der linken Spur davon. Die übrigen Senatoren mussten sich – dank eines vorbildlichen cW-Wertes von 0,30 – mit 210 bis 240 km/h Höchstgeschwindigkeit ebenfalls nicht verstecken.

Warum der Opel Senator B dennoch nicht häufig genug gewählt wurde, hing vor allem mit seiner vergleichsweise dürftigen Sicherheitsausstattung zusammen. Mutterkonzern GM investierte die überschaubaren Entwicklungsgelder lieber in Details wie das zwar richtungsweisende, jedoch nur selten georderte elektronische Fahrwerk. Einen Airbag gab es hingegen nicht einmal gegen Aufpreis. Ein verheerendes Crashtest-Ergebnis ließ den großen Opel folglich in Ungnade fallen. Nach knapp 70.000 Exemplaren endete 1993 seine Amtszeit. Der nun etwas höher positionierte Opel Omega B sollte seinen Abschied auffangen und die übrig gebliebene Kundschaft bei der Stange halten. Doch selbst eine Liga darunter blieb ein dauerhafter Erfolg aus.

 
Tim Neumann Tim Neumann
Unser Fazit

Wie so oft vermissen wir Dinge erst, wenn sie fort sind. Da bildet der Opel Senator B keine Ausnahme. Doch wer weiß, vielleicht wird mit der groß angelegten Elektrifizierung auf kurz oder lang auch wieder ein Flaggschiff zu den Opel-Händlern gespült.

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