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La Strada Nova M Allrad (2022): Erste Testfahrt Allrad-Sprinter von La Strada im Check

Christian Steiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen La Strada Nova M Allrad (2022)
  2. Ordentlicher Durchzug
  3. Durchdachter Ausbau
  4. Technische Daten des neuen La Strada Nova M Allrad (2022)
  5. Fazit

Wo immer der neue La Strada Nova M Allrad (2022) fährt, fängt er die Blicke ein. Schon optisch reizt das haushohe Wohnmobil zum Reisen jenseits der Pisten. Wie viel Abenteuerlust steckt hinter dem starken Auftritt des edlen Allradmobils? Eine erste Testfahrt.

Die erste Testfahrt mit dem neuen La Strada Nova M Allrad (2022) zeigt: Es ist wie beim Kochen, nur weil wesentliche Zutaten identisch sind, schmeckt's am Ende doch nicht gleich. Auch dann nicht, wenn der Preis derselbe ist, siehe La Strada Nova M Allrad und Hymer B MC I 580: zwei Reisemobile auf Sprinter-Basis, entwickelt und gebaut in Deutschland, beide in der Basis knapp 109.000 Euro teuer. Dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Denn aus der La Strada-Manufaktur im hessischen Echzell rollt ein Reisemobil von hoher Eigensinnigkeit. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Erste Testfahrt mit dem neuen La Strada Nova M Allrad (2022)

Es misst mit seinen 6,49 Metern Länge nur eine Handbreit mehr als die großen Ducatos. Aber die Höhe! Gewaltige 3,15 Meter, auch dank beeindruckend grobstolliger All-Terrain-Reifen (plus 3900 Euro) und mächtig Luft in den hohen Radhäusern. Die Allrad-Variante des 4,1-Tonners (3,5 Tonnen nur auf Sonderwunsch) lockt mit Lust auf Abenteuer, mit Fernwehzielen wie Pisten auf Island oder im Hohen Atlas. Fast die gesamte Nova-Kundschaft ordert heute sein Reisemobil in der Allradversion, die es ausschließlich mit dem 190-PS-Motor und der hellwachen Neungang-Automatik gibt. Das hebelt den Grundpreis sofort auf über 130.000 Euro, und auf diesem Level geht es munter weiter: Fahrerhausklima (2435 Euro), Beifahrer-Airbag und das MBUX-Multimediasystem (beides im Technikpaket 1 für 4130 Euro) oder die empfehlenswerte VB-Luftfederung an der Hinterachse (6300 Euro) machen den neuen La Strada Nova M Allrad (2022) mit seiner steifen Voll-GfK-Kabine zur Hochpreis-Investition. Schick ist er außerdem, was Details wie rahmen- und grifflose Klappen unterstreichen, die sich nach Druck auf versteckte Knöpfe öffnen. Die nach ihrer Premiere 2020 mit dem Designpreis Red Dot ausgezeichnete Karosserie fertigt ein Zulieferer nahe dem thüringischen Gera.

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Ordentlicher Durchzug

Der neue Allradantrieb macht's auch Laien leicht. Obwohl La Strada betont, mit dem Nova kein Expeditionsmobil zu bauen, taugt er durchaus für robuste Einsätze. Man steigt nicht einfach ein, sondern ins Cockpit auf und thront in Trucker-Position auf bequemen Isri-Sitzen. Natürlich lassen die sich beheizen, belüften und vielfach auf Knopfdruck verstellen (im Komfortpaket für 2200 Euro extra). Dazu kommt das durchdachte Sprinter-Cockpit, und sollte einer der Reifen spontan den Grip verlieren, übernimmt die Technik umgehend alles Weitere. Besaß der Sprinter bis 2021 einen zuschaltbaren Allradantrieb und auf Wunsch eine Untersetzung, steuert im aktuellen Modell die Elektronik alle Fahraufgaben komplett autonom. Was bleibt, ist Gasgeben, Lenken, Bremsen – und bei Bedarf das Einschalten des Bergabfahrassistenten. Den Rest errechnet sich der Sprinter. Für seine Mächtigkeit stürmt der neue La Strada Nova M Allrad (2022) bei unserer Testfahrt überraschend flink los. Die 190 PS samt den sehr ordentlichen 440 Newtonmeter Drehmoment entstammen allerdings nicht mehr dem Dreiliter-V6, sondern dem nur 1,95 Liter großen OM 654, einem Vierzylinder, der unter anderem den Vito antreibt. In der Praxis jedoch fordert das Motor-Downsizing kaum Verzicht. Wenig verwundern kann allerdings, dass die grobstolligen Reifen auf Asphaltetappen leise vor sich hin wimmern und der Wagen zwar stets sicher, aber doch etwas wankend auf schnelle Kurvenwechsel reagiert. Die meisten Kund:innen, so La Strada, bleiben daher bei der serienmäßigen Straßenbereifung.

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Durchdachter Ausbau

Komfort, besser noch Qualität, sind zentrale Begriffe für La Strada. Das zeigt der handwerkliche Ausbau der Kabine, die zunächst mit einem ungewöhnlichen Grundriss überrascht: Quer im Heck des neuen La Strada Nova M Allrad (2022) nutzt ein mit 2,05 auf beinahe 1,00 Meter üppig dimensioniertes Einzelbett mit großem Fenster den Platz über der Garage. Zwei weitere Schlafplätze – mit einer immerhin 2,05 x 1,40 Meter großen Liegefläche – verstecken sich tagsüber im Hubbett vorn in der Kabine. Mit ein paar Kniffen und körperlichem Einsatz lässt es sich nach unten ziehen. Dazwischen positioniert La Strada auf der Fahrerseite ein Bad mit raumsparendem Klappwaschbecken, während rechts die knappe Küchenzeile steht. Sie bietet kaum Arbeitsfläche. La Strada löst dieses Thema jedoch mit einer Platte, die sich auf eine Schublade legen lässt. Mit 80 Litern Volumen fordert der serienmäßige Absorberkühlschrank in heißen Zeiten durchaus Kühllogistik. Wahlweise montiert La Strada auch eine 100 Liter große Kompressorvariante (plus 456 Euro). Strom und Wasser sind dagegen ausreichend an Bord: Die Gel-Batterie leistet 100 Ah, der Frischwassertank fasst 100 Liter, der serienmäßig isolierte und beheizbare Abwassertank 95. Auch an kalten Tagen dürfte der neue La Strada Nova M Allrad (2022) überzeugen: Bereits ab Werk heizt eine kräftige 6-kW-Truma den wärmebrückenfreien Aufbau. Auf Wunsch baut La Strada auch Dieselvarianten ein (ab 1396 Euro). Zwei Reisende kommen an Bord gut zurecht. Wenn einer auf den Cockpitsitzen Platz nimmt, genügt dem Zweiten die nur 84 Zentimeter schmale Sitzbank, ohne dass es eng wird. Den Nova bietet La Strada alternativ auch in einer geräumigeren Sieben-Meter-Version mit Einzelbetten an. Doch auch hier wollen große Flachbildschirme nirgendwo passen, ein paar andere Gimmicks fehlen bei unserer Testfahrt. Dafür bietet der Nova anderes: Er ist mehr der Sternenhimmel-Typ. Der Freund des Polarlichts. Oder der Wüstenfuchs.

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Technische Daten des neuen La Strada Nova M Allrad (2022)

AUTO ZEITUNG 18/2022La Strada Nova Allrad M
Technische Daten
Motor4-Zylinder Turbodiesel ; 1950 cm³
Getriebe/AntriebNeungang-Automatik
(Serie: Sechsgang-Schaltgetriebe)/
Allradantrieb (automatisch zugeschaltet)
Leistung140 kW/190 PS
bei 3800 /min
Max. Drehmoment440 Nm
bei 1400/min
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)6460/2150/3060 mm
Leergewicht/Zuladung3180/920 kg
Sitz-/Schlafplätze4/3 (opt. 4/4)
Ausstattung
Herd/Heizung2 Flammenkocher/Truma Combi 6
Gas2 x 11 kg
Frisch-/Abwasser100/95 l
Kaufinformationen
Basispreis108.910 €

 
Christian Steiger Christian Steiger
Unser Fazit

Ein großer, ehrlicher Partner ist er, der neue La Strada Nova M Allrad (2022) bei unserer Testfahrt. Solide, handwerklich und durchdacht gebaut, begleitet er ein Paar auf großen Reisen. Dass er daher nicht günstig ist, liegt auf der Hand. Doch er wird geliebt: Der La Strada-Gebrauchtmarkt ist leer gefegt.

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