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BMW Neue Klasse (1962): 1800/2000/TI Die alte Neue Klasse

Tim Neumann Redakteur
Inhalt
  1. BMW Neue Klasse von 1962
  2. Erster BMW mit dem Hofmeister-Knick
  3. Für Schnellfahrende: BMW 1800 TI und TISA
  4. Modellpflege: BMW 2000 mit bis zu 130 PS

Anfang der 60er ebnete sie den Weg zur sportlichen, erfolgreichen Premium-Marke. Heute ist sie dank der Elektrostrategie wieder in aller Munde: Die Rede ist von der BMW Neuen Klasse von 1962. Die Entwicklung von 1500 über 1800 bis hin zu 2000 TI!

Beinahe hätte es die BMW Neue Klasse gar nicht gegeben. Schon 1953 hatte BMW begonnen, einen Mittelklassewagen zu entwickeln. Das Projekt wurde 1958 wegen fehlender Mittel eingestellt. Im Jahr darauf hätte es fast die gesamte Firma erwischt. Nur knapp entging BMW der Pleite, der Verkauf an Daimler-Benz stand kurz bevor. Herbert Quandt verhinderte den Verkauf an den Konkurrenten und investierte in die Firma. Die Entwicklungsabteilung legte los. Damit BMW weiterleben konnte, brauchte es ein neues Modell für die größer werdende Mittelschicht. Das Werk, in dem dieses Auto gebaut werden sollte, gab es ebenfalls noch nicht. Immerhin, die Eckdaten standen schon fest: Im Sommer 1962 sollte der BMW 1500 zu einem Preis von 8500 Mark auf den Markt kommen. Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen lag 1961 bei 6723 Mark im Jahr und wuchs um jährlich zehn Prozent. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den BMW Vision Neue Klasse (2023) im Video:

 
 

BMW Neue Klasse von 1962

Den angepeilten Preis konnte BMW nicht halten, 9585 Mark kostete der BMW 1500, als er im August 1962 zu den Händlern kam. Und deren Kundschaft war seit der IAA fleißig: Rund 25.000 Vorbestellungen gab es schon, als die ersten Testmagazine im April 1962 den Viertürer in Rottach am Tegernsee zum ersten Mal fahren konnten. Gelegen kam BMW, dass kurz vor der IAA 1961 Borgward Konkurs anmelden musste. Der Bremer Autofabrikant war praktisch über Nacht zahlungsunfähig geworden, der Rest ist Industriegeschichte und liefert bis heute Stoff für Bücher und Dokumentationsfilme. In der Folge entstand eine Angebotslücke bei sportlichen Limousinen. Und die Marke nutzte ihre Chance, stellte ein zeitlos gezeichnetes Auto mit moderner Technik auf die schmalen Niederquerschnittsreifen der Größe 6.00-14.

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Erster BMW mit dem Hofmeister-Knick

Chefstylist Wilhelm Hofmeister und Berater Giovanni Michelotti zeichneten einen schlichten Entwurf, der zuhause in München fertig entwickelt wurde. Herbert Quandt, der Großaktionär, setzte die Niere an der Front durch und Hofmeister entwickelte einen Knick in der C-Säule, der bis heute integraler Bestandteil des BMW-Designs ist. Der Grund für den Gegenschwung am Übergang zur Karosserie war einfach: Die Form verlieh der Karosserie mehr Stabilität. Alexander von Falkenhausen entwickelte für den neuen Wagen einen Vierzylinder mit 1,5 l Hubraum, der so robust war, dass er gut 30 Jahre später als Basis für den stärksten Turbomotor in der Formel 1-Geschichte diente. Doch zunächst genügten in der Serie 80 PS (59 kW) bei 5700 U/min. Eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 16,8 s galt als halbwegs sportlich, die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ebenso. Immerhin: Das war zu Zeiten, als sich ein VW Käfer 1200 in einer halben Minute auf Tempo 100 mühte.

 

Für Schnellfahrende: BMW 1800 TI und TISA

BMW 1800 TI
Foto: Jürgen Zerha

Und der neue Vierzylinder der BMW Neuen Klasse war gut für mehr. Zur IAA 1963 erhöhte BMW den Hubraum auf 1,8 l, die Verdichtung stieg von 8:1 auf 9,5:1 und zwei Solex Doppelvergaser versorgten die Brennräume mit einer größeren Portion Luft und Sprit. Der BMW 1800 TI leistete 110 PS (81 kW), kostete 10.960 Mark und lief 170 km/h. Er war schnelle Familienlimousine und Basisgerät für den Motorsporteinsatz zugleich, noch bevor es BMW M überhaupt gab. Wer wollte, konnte die "Sonderausführung für Wettbewerbe" bestellen. Diese Varianten bekamen das Kürzel TI/SA an das kantige Heck geheftet. Serienmäßig waren dann unter anderem Sportschalensitze, härtere Vorderachsfedern und steifere Stoßdämpfer. Die Scheibenbremsen waren zusätzlich gekühlt und mit Rennbelägen versehen, der Tank fasste 105 l. Der 130 PS (96 kW) starke TI/SA kostete 13.500 Mark.

 

Modellpflege: BMW 2000 mit bis zu 130 PS

BMW 2000
Foto: Bernd Ebener

Nach vier Jahren, gerade war der 100.000. BMW der Neuen Klasse produziert worden, präsentierte die Marke den Zweiliter-Motor. Der BMW 2000 hatte ein neues Gesicht mit Rechteckscheinwefern und 100 PS (74 kW) unter der Haube. Das Heck bekam breitere Leuchten, das Armaturenbrett ein Holzfurnier. Auch hier gab es eine TI-Version: 20 PS (15 kW) mehr und 180 km/h Spitze standen im Datenblatt. Interessanterweise erhielt diese Version die Leuchten des 1800ers. Zusätzlich bot BMW den 2000 tilux an, der die gleiche Leistung mit den äußeren Merkmalen des 2000er bot. Zum Abschluss präsentierte BMW 1969 das Spitzenmodell 2000 tii mit 130 PS (96 kW) starkem Einspritzmotor: Ein würdiger Abgang für die Sportlimousine. BMW hatte seine Nische gefunden und sich am Markt etabliert. Der Nachfolger stand schon bereit: Mit dem ersten Modell der 5er-Reihe (E12) führte BMW den Erfolg fort und neue Modellbezeichnungen ein, die bis heute Gültigkeit besitzen.

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