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Geht auch ganz einfach:

Alfa Romeo Giulia/Mazda6/Peugeot 508: Vergleichstest Schicke Diesel-Limousinen im Vergleichstest

Carsten van Zanten
Inhalt
  1. Alfa Romeo Giulia, Mazda6, Peugeot 508 im Test
  2. Fahrkomfort: Beste Ergonomie im Mazda6
  3. Motor/Getriebe: Alfa Romeo Giulia besticht mit dem spritzigsten Motor
  4. Fahrdynamik: Alfa Romeo Giulia mit guter Beherrschbarkeit
  5. Umwelt/Kosten: Mazda6 bietet günstigstes Preis-Leistungs-Verhältnis
  6. Messwerte & Technische Daten: Alfa Romeo Giulia, Mazda6 & Peugeot 508
  7. Fazit

Die Dieselversionen von Alfa Romeo Giulia, Mazda6 und Peugeot 508 versprechen effiziente Antriebe mit herausragenden Fahrleistungen. Welche der drei Limousinen bietet im Vergleichstest die überzeugendsten inneren Werte?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Alfa Romeo Giulia 2.2 DMazda6 Skyactiv-D 184
Karosserie (1000)587640
Fahrkomfort (1000)737743
Motor/Getriebe (1000)662645
Fahrdynamik (1000)651589
Eigenschaftswertung (4000)26372617
Kosten/Umwelt (1000)331367
Gesamtwertung (5000)29682984
Platzierung21
Gesamtbewertung (max. Punkte)Peugeot 508 Blue HDi 180
Karosserie (1000)623
Fahrkomfort (1000)726
Motor/Getriebe (1000)632
Fahrdynamik (1000)613
Eigenschaftswertung (4000)2594
Kosten/Umwelt (1000)344
Gesamtwertung (5000)2938
Platzierung3

Als Fahrer einer Alfa Romeo Giulia zieht man im alltäglichen Straßenverkehr in der Regel durchaus viele Blicke auf sich. Zumindest unser Testwagen mit Grigio-Vesuvio-Metalliclackierung (930 Euro), dunkel lackierten 19-Zoll-Rädern (1900 Euro) und roten Bremssätteln (400 Euro) veranlasste Passanten immer wieder dazu, die Köpfe zu verdrehen, mit dem Finger zu zeigen oder auch das Handy für ein Foto oder Video zu zücken. Obwohl der Mazda6 mit seiner immer wieder faszinierenden Magmarot-Metalliclackierung (950 Euro) und der Peugeot 508 mit seinem konsequent futuristischen Design ebenfalls echte Hingucker sind, können sie keinen vergleichbaren Rummel verursachen. Doch weil bei der Kaufentscheidung nicht zuletzt auch innere Werte eine Rolle spielen sollten, stellt sich die Frage, welche dieser drei Designerstücke das beste Gesamtpaket bietet. Zur Antwortfindung tritt das Trio mit Dieselmotoren der Leistungsstärke 177 (Peugeot) bis 190 PS (Alfa) zum Vergleichstest an.

 

Alfa Romeo Giulia, Mazda6, Peugeot 508 im Test

Eine coupéhafte Form mit nach hinten deutlich abfallender Dachlinie eint die drei Kontrahenten, die zum Vergleichstest antreten. Am negativsten auf die Platzverhältnisse im Interieur wirkt sich das beim Peugeot 508 aus. Während im Fond bereits mittelgroße Erwachsene ungewollt Kontakt mit dem Dachhimmel aufnehmen, wird die Kopffreiheit vorn durch das optionale Schiebedach (1250 Euro) eingeschränkt. Die Alfa Romeo Giulia bietet in puncto Innenhöhe und -breite messbar mehr; allerdings beeinträchtigt die tief nach unten gezogene und nah am Kopf verlaufende Dachkante das subjektive Raumgefühl. Hinzu kommt der breite Kardantunnel, der die ohnehin knapp bemessene Beinfreiheit der Fondpassagiere weiter beschneidet. Den mit Abstand größten Knieraum genießen die hinteren Passagiere im Mazda6. Auch Fahrer und Beifahrer kommen hier in den Genuss der größten Bewegungsfreiheit. Die Rolle als beste Reiselimousine fällt dem Mazda6 deshalb und trotz der höchsten erlaubten Zuladung nicht zwingend zu. Denn wie der Alfa Romeo bietet der Japaner nur 480 Liter Kofferraumvolumen. Auch ist die Variabilität der beiden Stufenheck-Limousinen trotz der serienmäßig asymmetrisch klappbaren (Mazda) bzw. optional dreigeteilten Rücksitzlehne (Alfa) begrenzt. Besser macht es der Peugeot 508 mit seinem Fließheck-Konzept. Die weit aufschwingende Kofferraumklappe gibt den Zugang zu einem Stauraum frei, der 487 bis 1537 Liter fasst. Zudem verfügt die asymmetrisch geteilte Rücksitzlehne des Peugeot 508 HDi 180 serienmäßig über eine Durchreiche. Auch bei der Sicherheitsausstattung kann der Franzose dank serienmäßiger Features wie Voll-LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung und Rückfahrkamera einiges bieten. Den Maßstab in dieser Beziehung setzt allerdings der nur in  der Topausstattung Sport-Line verfügbare Mazda 6 Skyactiv-D 184. Unter anderem zählen bei ihm Matrix-Licht, Head-up-Display und Stauassistent zur Serienausstattung.

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Fahrkomfort: Beste Ergonomie im Mazda6

Alle drei Kandidaten rollen auf 19 Zoll großen Rädern, die Alfa Giulia und der Peugeot 508 verfügen zudem über adaptive Dämpfer. Der nur mit konventionellem Fahrwerk erhältliche Mazda6 kann sich beim Federungskomfort dennoch gut behaupten. Im unbeladenen Zustand pariert er Fahrbahnunebenheiten ähnlich souverän wie der mit einer angenehm straffen Grundabstimmung versehene Alfa Romeo. Die etwas stärkeren Bewegungen im Aufbau des Japaners verschwinden mit zunehmendem Gewicht, sodass er im beladenen Zustand etwas besser federt als der Italiener. Noch eklatanter fällt der Unterschied zwischen Unbeladen und Beladen beim Peugeot 508 aus. Je schwerer der Franzose, desto souveräner reagiert er gerade auf einzelne Stöße, beispielsweise durch Querfugen. Zudem geht es im Innern des Peugeot 508 am ruhigsten zu, auch wenn die Akustik im Mazda 6 insgesamt als angenehmer empfunden wird – auch weil der Japaner mit seinen doppelt verglasten vorderen Seitenscheiben bei 130 km/h der Leiseste ist. Der Alfa kontert mit dem besten Sitzkomfort. Seine Sportsitze haben als Bestandteil der Kombination aus Veloce-Interieur- und Sport-Paket für zusammen 3150 Euro allerdings einen hohen Preis. Den ebenfalls stark ausgeformten und auf Wunsch mit Massagefunktion (750 Euro) versehenen Vordersitzen des Peugeot 508 fehlt es im Schulterbereich an Unterstützung. Die auch dank der zahlreichen Ablagemöglichkeiten mit Abstand beste Ergonomie und die beste Klimatisierung (Sitzlüftung vorn und Sitzheizung hinten als Option) sichern dem Mazda 6 den Sieg auch im zweiten Kapitel.

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Motor/Getriebe: Alfa Romeo Giulia besticht mit dem spritzigsten Motor

Passend zu ihrer dynamischen Optik verfügt die Alfa Giulia nicht nur über den mit 190 PS nominell stärksten, sondern auch den lebhaftesten Motor mit spontanem Ansprechverhalten und hoher Drehfreude. Exakt sieben Sekunden benötigt der Alfa Romeo für den Sprint von null auf 100 km/h, distanziert die Konkurrenten um mehr als eine (Mazda) bzw. sogar mehr als zwei Sekunden (Peugeot). Der Franzose erreicht dafür nach etwas Anlauf eine Spitze von 235 km/h und ist damit trotz der vergleichsweise geringen Leistung von 177 PS der Schnellste des Trios. Dafür genehmigt sich der Peugeot 508 auf der AUTO ZEITUNG-Normrunde mit 6,8 Litern Diesel pro 100 Kilometer am meisten und bleibt beim Minimalverbrauch als einziger über der Fünf-Liter-Grenze. Den Sparsamkeitstitel in diesem Vergleich sichert sich der Mazda6, durch dessen Einspritzsystem pro 100 Kilometer nur 6,3 Liter strömten. In Kombination mit einem 62-Liter-Tank ergibt sich daraus die größte Reichweite von knapp unter 1000 Kilometern.

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Fahrdynamik: Alfa Romeo Giulia mit guter Beherrschbarkeit

Ausgerüstet mit Hinterradantrieb, optionalem Sperrdifferenzial und ebenfalls aufpreispflichtiger 19-Zoll-Mischbereifung setzt die Alfa Romeo Giulia auch fahrdynamisch die Maßstäbe. Trotz immerhin 1,6 Tonnen Leergewicht begeistert die Sportlimousine mit einer geradezu spielerisch anmutenden Leichtigkeit. Etwas Gewöhnung an das sehr zackige Einlenkverhalten vorausgesetzt, lässt sie sich zielgenau und mit hohem Tempo durch Biegungen aller Art steuern. Ein Vorsprung von vier Sekunden und mehr pro Runde auf dem Handlingkurs sind ein Wort. Trotz guter Anlagen wird der Peugeot 508 nicht zuletzt von seiner synthetisch wirkenden Lenkung und dem rigoros eingreifenden ESP eingebremst. In der Konsequenz kommt der Franzose somit noch hinter dem Mazda6 ins Ziel. Der Japaner absolviert die schnelle Kurvenhatz mit ausgeprägter Seitenneigung und ohne dynamischen Anspruch, aber dafür mit geradezu stoischer Ruhe. Federn lässt der Sechser hingegen nicht nur mit seinem im Alltag häufig störenden Wendekreis von mehr als zwölf Metern, sondern vor allem mit der vergleichsweise schwachen Vorstellung bei der Bremsmessung. In Szene kann sich hier der Peugeot 508 setzen, der als einziger sowohl mit kalter wie mit warmer Bremsanlage aus 100 km/h weniger als 36 Meter bis zum Stillstand benötigt.

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Umwelt/Kosten: Mazda6 bietet günstigstes Preis-Leistungs-Verhältnis

Zum relativ günstigen Grundpreis von 42.000 Euro kommt bei der Alfa Giulia ein Aufpreis von 7750 Euro für die testrelevanten Extras. Mit knapp 50.000 Euro beim bewerteten Preis überholt die Italienerin noch den Peugeot 508. Der Franzose steigt mit einem Grundpreis von 47.050 Euro zwar hoch ein, bietet dafür aber eine umfangreiche Serienausstattung – besonders im Multimedia-Bereich. Ähnliches gilt für den Mazda6, der mit 41.990 inklusive der optionalen Sechsstufen-Automatik (1900 Euro) sogar noch unter dem Basispreis des Alfa Romeo bleibt. Hinzu kommen beim Mazda 6 die umfangreichsten Garantieleistungen und die günstigsten Versicherungseinstufungen. Das genügt für den dritten Kapitelsieg und insgesamt für Platz eins.

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Messwerte & Technische Daten: Alfa Romeo Giulia, Mazda6 & Peugeot 508

AUTO ZEITUNG 15/2019Alfa Romeo Giulia 2.2 DMazda6 Skyactiv-D 184
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4; Biturbodiesel
Hubraum2143 cm³2191 cm³
Leistung140 kW/190 PS135 kW/184 PS
Max. Gesamtdrehmoment450 Nm445 Nm
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/Hinterrad6-Stufen-Automatik (opt.)/Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1465/1623 kg1561/1665 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h7,0 s8,3 s
0 - 150 km/h15,4 s18,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)230 km/h220 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,9/36,1 m36,8/36,4 m
Verbrauch (Test/EU)6,6/5,0 l D/100 km6,3/5,1 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/EU)175/131 g/km167/133 g/km
Preise
Grundpreis42.000 Euro40.090 Euro
Testwagenpreis49.750 Euro41.990 Euro
 Peugeot 508 Blue HDi 180
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel
Hubraum1997 cm³
Leistung130 kW/177 PS
Max. Gesamtdrehmoment400 Nm
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1535/1676 kg
Beschleunigung (Test) 
0 - 100 km/h9,3 s
0 - 150 km/h19,4 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)235 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,4/35,5 m
Verbrauch (Test/EU)6,8/4,7 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/EU)180/124 g/km
Preise
Grundpreis47.050 Euro
Testwagenpreis47.620 Euro

 
Carsten van Zanten Carsten van Zanten
Unser Fazit

Die Alfa Romeo Giulia 2.2 D betört im Vergleichstest mit ihrer Kombination aus rassiger Optik, leistungsstarkem Antrieb und begeisternden fahrdynamischen Talenten. Dass sie dabei auch den Komfort nicht vernachlässigt, beschert der schönen Italienerin einen souveränen Sieg in der Eigenschaftswertung. Dieser wird aber durch den hohen Preis teuer erkauft, sodass in der Endabrechnung nur der zweite Platz herausspringt. Das beste Gesamtpaket schnürt der Mazda6 Skyactiv-D 184, der nicht nur das finanziell attraktivste Angebot darstellt, sondern mit dem besten Raumangebot und der komfortabelsten Ausrichtung überzeugt. Der enge Peugeot 508 BlueHDi 180 kann da nicht ganz mithalten. Die Fließheck-Limousine bietet aber den mit Abstand größten und variabelsten Kofferraum.

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