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Geht auch ganz einfach:

Peugeot 208/Skoda Fabia/VW Polo: Vergleichstest Der Fabia stellt sich der Konkurrenz

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Skoda Fabia, VW Polo & Peugeot 208 im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Satter Federungskomfort im VW Polo
  3. Motor/Getriebe: Peugeot 208 bietet die effizienteste Übersetzung
  4. Fahrdynamik: Skoda Fabia glänzt bei den Bremswerten
  5. Umwelt/Kosten: Günstigste Versicherungseinstufung beim VW Polo
  6. Messwerte & technische Daten Peugeot 208 1.2 PureTech 100, Skoda Fabia 1.0 TSI & VW Polo 1.0 TSI
  7. Fazit

Die Neuauflage des beliebten Skoda Fabia geht ins Rennen um die Krone der Kleinwagenklasse. Im ersten Vergleichstest tritt er zum Kräftemessen mit dem technisch eng verwandten VW Polo und dem französischen Charmeur Peugeot 208 an.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Peugeot 208 1.2 PureTech 100Skoda Fabia 1.0 TSIVW Polo 1.0 TSI
Karosserie (1000)489535541
Fahrkomfort (1000)561591598
Motor/Getriebe (1000)647642620
Fahrdynamik (1000)620637626
Eigenschaftswertung (4000)231724052385
Kosten/Umwelt (1000)494493463
Gesamtwertung (5000)281128982848
Platzierung312

Den Vergleichstest gegen den Peugeot 208 1.2 PureTech 100 und den identisch motorisierten VW Polo 1.0 TSI bestreitet der Skoda Fabia 1.0 TSI mit einem 95 PS starken Dreizylinder-Turbobenziner. Wie der Konzernbruder und Testgegner VW Polo basiert der tschechische Neuling erstmals auf der geschrumpften Ausführung des Modularen Querbaukastens – kurz: MQB A0. Dieser verspricht vor allem eine überaus effiziente Raumausnutzung. Was sie darüber hinaus zu bieten vermag, wollen wir nun klären. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Skoda Fabia (2021) im Video: 

 
 

Skoda Fabia, VW Polo & Peugeot 208 im Vergleichstest

Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Skoda Fabia kräftig gewachsen, um elf Zentimeter in der Länge und um fünf Zentimeter in der Breite, genauer gesagt. Mit einer Gesamtlänge von 4,11 Metern überragt er den Peugeot 208 zwar nur um rund fünf Zentimeter, bietet innen allerdings ein ungleich größeres Platzangebot. Gerade hinten wirkt der Fabia mit seiner großzügigen Kniefreiheit und der üppigen Innenbreite weniger wie ein klassischer Kleinwagen als vielmehr wie ein Kompaktmodell. Deutlich weniger eindeutig fällt der direkte Vergleich zwischen den Konzernbrüdern aus. Der VW Polo offeriert seinen Passagieren ein weitgehend ähnliches Raumangebot, stellt mit 351 bis 1125 Litern aber etwas weniger Gepäckraumvolumen zur Verfügung als der Fabia. Dieser bietet im Normalfall exakt so viel Stauraum wie ein aktueller VW Golf, nämlich 380 Liter. Bei umgelegter Rückbank, übrigens beim Skoda Fabia 1.0 TSI ein aufpreispflichtiges Extra, schluckt der praktische Tscheche 1190 Liter Transportgut. Der Peugeot 208 1.2 PureTech 100 kann im Vergleichstest, was das Standardvolumen angeht, nicht mit den Konkurrenten mithalten. Er bietet lediglich 265 Liter. Immerhin erweist sich der Franzose mit umgelegter Rückbank als ebenfalls recht talentierter Transporter und fasst dann 1106 Liter Gepäck. Einen weiteren Punktenachteil fängt sich der kleine Löwe durch die weniger umfangreiche Sicherheitsausstattung ein. Gerade der VW Polo 1.0 TSI erweist sich in dieser Disziplin mit seinen vielen Assistenten als Musterknabe. So sind für den Wolfsburger sogar autonome Fahrfunktionen und ein Tempomat, der Geschwindigkeitsbegrenzungen erkennt und das Tempo eigenständig daran anpasst, verfügbar. Ein Notbremssystem, das auch über 50 km/h bei Bedarf eine Vollbremsung einleitet, ist neben einem Spurhalteassistenten, LED-Scheinwerfern oder einer Pausenempfehlung wie auch beim Skoda bereits Bestandteil der Serienausstattung.

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Fahrkomfort: Satter Federungskomfort im VW Polo

Moderne Kleinwagen sind nicht nur aufgrund ihrer erwachsenen Karosserien vollwertige Erstautos. Auch der gebotene Langstreckenkomfort überzeugt. In diesem Vergleichstest ist es einmal mehr der VW Polo, der die Messlatte immens hoch legt. Zunächst einmal beinhaltet er mit den Sport-Komfortsitzen, die ab der 2340 Euro teuren Ausstattung Style serienmäßig an Bord sind, die bequemsten Sitzgelegenheiten für die Passagiere in Reihe eins. Sie verwöhnen mit ungemein gemütlicher Polsterung und stützen den Körper seitlich wirkungsvoll ab. Ein weiterer maßgeblicher Faktor für den Kapitelsieg des Wolfsburgers ist der angenehme Federungskomfort. Der VW Polo 1.0 TSI liegt bei hohen Geschwindigkeiten satt auf dem Asphalt und lässt sich durch Bodenwellen nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen. Und auch härtere Herausforderungen wie Schlaglöcher oder Querfugen meistert das Fahrwerks-Set-up des Wolfsburgers gekonnt. Typisch für die Verbundlenker-Bauweise: Die Hinterachse federt auf Kanten spürbar weniger sensibel an als die Vorderachse. Letzteres tritt beim Skoda Fabia 1.0 TSI noch etwas deutlicher auf. Überhaupt ist der Tscheche straffer gefedert als sein deutscher Verwandter und lässt seine Fahrgäste auch kleinere Unebenheiten spüren. Im Gegenzug verfügen seine Feder-Dämpfer-Elemente über enorme Reserven bei maximaler Beladung. Ein Vorteil des neuen Skoda Fabia: Kein anderer Testkandidat bettet seine Fondgäste derart kommod wie er. Die Rückbank ist hochkomfortabel gepolstert, bietet für den Rücken eine angenehme Ausformung und ermöglicht eine entspannte Sitzposition. Die Rückbank des Peugeot 208 ist zwar ebenfalls langstreckentauglich gepolstert, stellt aber deutlich weniger Beinauflage bereit. Zudem ist die Fahrwerksabstimmung des Peugeot 208 1.2 PureTech 100 nochmals etwas straffer geraten als die des Fabia. Darüber hinaus sind seine Federungsreserven bei maximaler Beladung schneller aufgebraucht, als dies bei den beiden Konkurrenten der Fall ist.

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Motor/Getriebe: Peugeot 208 bietet die effizienteste Übersetzung

Alle drei Testkandidaten setzen auf einen kleinvolumigen Dreizylinder-Turbobenziner. Im Gegensatz zu den Volkswagen-Konzern-modellen, die mit einem Liter Hubraum auskommen müssen, verfügt das Herz des Peugeot 208 über 1,2 Liter Hubraum. Die Leistungsausbeute beträgt 101 PS und somit sechs PS mehr als bei den beiden Wettbewerbern. Damit beschleunigt der Franzose im Vergleichstest in glatten zehn Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo. Skoda Fabia und VW Polo benötigen für die gleiche Übung rund eine Sekunde mehr Zeit. Noch größer wird der Unterschied beim Spurt auf 150 km/h. Diese Marke erreicht der 208 genau zwei Sekunden schneller als der Tscheche und 1,7 Sekunden früher als der Deutsche. Dass der 208 dem Fabia und dem Polo bei der Beschleunigung mit recht deutlichem Abstand davonfährt, liegt aber weniger an dem marginalen Leistungsplus als vielmehr an der Kraftübertragung. Während der Skoda Fabia 1.0 TSI und der VW Polo 1.0 TSI mit einem ewig lang übersetzten Fünfgang-Getriebe ausgerüstet sind, hat der Peugeot 208 1.2 PureTech 100 ein enger gestuftes Sechsgang-Getriebe mit besseren Anschlüssen an Bord. Weil der PureTech 100 auf unserer Testrunde mit durchschnittlich 5,5 Liter/100 Kilometer Kraftstoffverbrauch auch noch den geringsten Durst zeigt, sichert sich der Franzose den Kapitelsieg. Allerdings sind der Skoda und der VW mit einem jeweiligen Verbrauch von 5,6 und 6,0 Litern auf 100 Kilometer auch nicht gerade Säufer.

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Fahrdynamik: Skoda Fabia glänzt bei den Bremswerten

Mit kleinen Wendekreisen von rund 10,5 Metern sind alle drei Testkandidaten gut für den Alltag im Großstadtgewusel geeignet. Enge Parkhäuser oder verwinkelte Straßen verlieren dadurch ihren Schrecken. Auf abgesperrter Strecke erweisen sich sowohl der Peugeot 208 1.2 PureTech 100 als auch der Skoda Fabia 1.0 TSI und der VW Polo 1.0 TSI als überaus fahrsicher – auch wenn es das elektronische Stabilitätsprogramm des Franzosen zuweilen zu genau nimmt. Es schreitet nämlich bereits beim kleinsten Anflug von Haftungsverlust rigoros ein und verhindert dadurch, dass der 208 seinen Widersachern auf der Handlingstrecke und im Slalomparcours ernsthaft Paroli bieten kann. Die vergleichsweise gefühllose und unpräzise Lenkung des Peugeot 208 kann beim Handling und Slalom ebenfalls nicht restlos überzeugen. In Summe ist es der VW Polo, der sich den Titel "Fahraktivstes Modell in diesem Vergleichstest" ans Revers heften kann. Er absolviert nicht nur den Rundkurs flott und ohne großes Untersteuern, sondern durchwedelt auch die Pylonengasse mit dem höchsten Tempo der drei Kleinwagen. Dabei arbeitet seine Lenkung genau wie die des Skoda Fabia recht präzise. Der Neuling kann zwar weder auf dem Handlingkurs noch im Slalom ganz das Tempo des Routiniers aus Wolfsburg mitgehen, setzt dafür aber ein anderes, äußerst wichtiges Ausrufezeichen: die kürzesten Bremswege. Der Skoda benötigt mit kalter Anlage lediglich 33,9 und mit warmer Bremse 33,8 Meter, um aus Tempo 100 wieder zum Stehen zu kommen – nicht nur für einen Kleinwagen eine Glanzleistung!

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Umwelt/Kosten: Günstigste Versicherungseinstufung beim VW Polo

Wer die Preisliste zum neuen Skoda Fabia in die Hand nimmt, dürfte sich angesichts des äußerst günstigen Einstandspreises verwundert die Augen reiben. Schließlich ist der Skoda Fabia 1.0 TSI mit 17.590 Euro satte 2965 Euro günstiger als der VW Polo 1.0 TSI in Basisausführung und 2610 Euro günstiger als der Peugeot 208 1.2 PureTech 100. Heute weitgehend selbstverständliche Dinge wie beispielsweise Leichtmetallräder oder eine klappbare Rückbank lassen sich die Tschechen im Gegenzug aber gesondert bezahlen. Außerdem sind einige Optionen wie etwa eine Klimaautomatik anstelle der manuellen Klimaanlage sowie diverse Assistenzsysteme nicht für die Basis-Ausstattungslinie verfügbar. Gleichwohl bleibt der neue Fabia auch unter Berücksichtigung der wertungsrelevanten Extras des Testwagens das günstigste Auto im Vergleichstest. Bei den laufenden Kosten hat jeder der drei pfiffigen Kleinen ein eigenes Steckenpferd. Bedingt durch den günstigen Verbrauch, ist beim Peugeot 208 mit den niedrigsten Kraftstoffkosten zu rechnen. Der VW Polo wiederum ist am günstigsten in der Versicherung. Der Skoda punktet dafür mit den maßvollsten Wartungsaufwendungen sowie dem geringsten Wertverlust.

 

Messwerte & technische Daten Peugeot 208 1.2 PureTech 100, Skoda Fabia 1.0 TSI & VW Polo 1.0 TSI

AUTO ZEITUNG 24/2021Peugeot 208 1.2 PureTech 100Skoda Fabia 1.0 TSIVW Polo 1.0 TSI
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo3/4; Turbo3/4; Turbo
Hubraum1199 cm³999 cm³999 cm³
Leistung74 kW/101 PS bei 5500 /min70 kW/95 PS bei 5000 /min70 kW/95 PS bei 5000 /min
Max. Drehmoment205 Nm bei 1750 /min175 Nm bei 1600 - 3500 /min175 Nm bei 1600 - 3500 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell/
Vorderrad
5-Gang, manuell/
Vorderrad
5-Gang, manuell/
Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1090/1121 kg1067/1168 kg1022/1162 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)10,0 s11,1 s10,9 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)188 km/h195 km/h187 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,1/34,3 m33,9/33,8 m34,8/34,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)5,5/5,1 l S5,6/5,0 l S6,0/5,2 l S
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)130/115 g/km133/114 g/km142/117 g/km
Preise
Grundpreis20.200 €17.590 €20.555 €
Testwagenpreis20.200 €19.920 €23.570 €

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Was für ein Einstand: Der Skoda Fabia gewinnt auf Anhieb den ersten Vergleichstest – und das durchaus souverän. Der Neuling aus Mladá Boleslav bietet ein für die Fahrzeugklasse herausragendes Raumangebot, eine zeitgemäße Sicherheitsausstattung, sichere Fahreigenschaften samt äußerst wirkungsvoller Bremse und ist nach wie vor ein günstiges Angebot. Angesichts dieser Stärken hat sogar der technisch eng verwandte VW Polo das Nachsehen. Zwar ist der Wolfsburger immer noch ein Quäntchen komfortabler und im Innenraum etwas edler gemacht, doch reicht das nicht, um dem Fabia den Sieg streitig zu machen. Der Peugeot 208 schafft immerhin den Sieg im Motor- und im Kostenkapitel. Mit dem Gesamtsieg hat er jedoch nichts zu tun.

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