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Neuer Mini Cooper Electric (2023): Erste Testfahrt Unterwegs im Mini-Prototyp

Johannes Riegsinger Autor
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Mini Cooper Electric (2023)
  2. Antriebsvielfalt im neuen Mini (2023)
  3. Schon der Prototyp ist perfekt abgestimmt

Für die nächste Generation des neuen Mini (2023) drückt BMW die Reset-Taste: Das Auto soll puristischer werden und technisch auf dem neuesten Stand sein. Wir durften im vollelektrischen Vorserienmodell eine erste Testfahrt unternehmen.

Während Paparazzi-Fotos von Werbeaufnahmen des neuen Mini in den USA durchs Internet geistern (siehe ab Bild 5), sitzen wir bereits drin, im Vorserienmodell des neuen Mini Cooper Electric (2023) und dürfen eine erste Testfahrt machen. Für uns natürlich am Exterieur ordnungsgemäß getarnt, aber die Proportionen des kleinen Helden sind trotzdem gut einzuschätzen: Bullig, knackig, reduziert. Er ist gegenüber dem aktuellen Modell kaum größer geworden und die Fotos aus dem Netz zeigen, was unter der bunten Folie steckt – ein erstaunlich ruhiges und effektfreies Design. Vorne beinahe schulbuchmäßig geometrisch, mit muskulösen Flanken ohne die heutigen Plastik-Radläufe, aber mit versenkten Türgriffen, nur hinten lassen es dreieckig geschnittene Heckleuchten mit Retro-Pixel-Elementen optisch etwas krachen. Da hat es das Mini-Design wohl tatsächlich mit der schon länger unter der Hand angekündigten Entschlackungskur ernst gemeint: Die vielen Chrom-Details und Deko-Elemente sind Geschichte. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars checkt den Mini Aceman (2022) im Video:

 
 

Erste Testfahrt im neuen Mini Cooper Electric (2023)

Und auch im Innenraum setzt sich diese Philosophie der Reduktion aufs Wesentliche fort. Zwar müssen wir bei unserer Testfahrt im Vorserien-Mini Platz in einem mit Abdeckstoffen getarnten Cockpit nehmen, die wesentlichen Kontaktpunkte des Autos sind aber frei zugänglich: ein griffiges, kleines Lenkrad und gut geschnittene Sitze mit wertig wirkendem Stoffbezug. Das nun tortenplattengroße, runde Zentraldisplay liegt ebenfalls frei und beansprucht augenscheinlich eine tragende Rolle als Funktionselement. Beinahe schwebend thront es rahmenlos auf der Instrumententafel, zeigt mit modernem, lässig gemachtem Look eine satte Ladung von Infotainment-Daten an – unser Lieblingsmoment ist aber der Griff hinters Display, an das solide Aluminium-Gehäuse. Endlich mal wieder tolle Haptik-Gefühle im künstlichen Tatsch-Display-Pseudo-Premium-Klavierlack-Einerlei der aktuellen Automobil-Welt. Danke, Mini!

Dass die Instrumententafel mit hochwertigem Stoffbezug statt verlogenem Plastik-Leder kommt, die bisher eher dick aufgetragen wirkenden Kippschalter nun aufs Nötigste reduziert und deutlich funktionaler sind, auch im Cockpit jedes Chromleistchen Hausverbot bekommen hat, gehört ebenso zum neuen, ehrlichen Lebensgefühl im Mini.

Die Konkurrenten:

 

Antriebsvielfalt im neuen Mini (2023)

Zum Start tritt Ende 2023 der neue Mini Cooper Electric (2023)  mit rund 132 kW (180 PS) an, der mit einer 40-kWh-Batterie eine Reichweite von rund 320 km schaffen soll. Der deutlich über 147 kW (200 PS) starke Cooper S EV dürfte mit einer 54-kWh-Batterie über 402 km weit fahren, ohne an die Ladesäule zu müssen. Ob es zum vollelektrischen John Copper Works mit 60 kWh-Batterie und mehr als 220 kW (300 PS) kommt, darf gespannt erwartet werden.

Sicher ist jedoch, dass Mitte 2024 auch Benzinmotoren ins Modellprogramm rücken. Diese Benziner sollen die bestehende Fahrzeugplattform beibehalten und im englischen Werk Oxford produziert werden, die Elektro-Versionen sind aber Sprösslinge der BMW-Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller "Great Wall Motors". Das Joint-Venture "Spotlight Automotive Limited" mit Sitz in Jiangsu wird die Entwicklung, Beschaffung und Herstellung von Elektrofahrzeugen für die gesamte Marke Mini übernehmen, dazu gehören auch der neue Mini Aceman in Größe des noch aktuellen Mini Clubman und die Elektromodelle des kommenden Countryman.

 

Schon der Prototyp ist perfekt abgestimmt

Und dann geht es auch schon los: In der Nacht hat es geschneit, das Tauwasser läuft in Strömen über die Strecke auf dem BMW-Testgelände. Trotzdem legt das Vorausfahrzeug sofort gewaltig Tempo vor. "Wir wollen, dass Sie dem neuen Mini Cooper Electric gleich richtig auf den Zahn fühlen können," krächzt die Stimme des BMW-Ingenieurs aus dem Walkie-Talkie – und dieser Zahn ist ganz augenscheinlich verdammt steil! Jetzt gilt: Bloß dranbleiben und sich keine Blöße geben. Elektroautotypisch feuert der Mini aus dem Stand infernalisch los, fliegt die kurze Startgerade entlang und hat keinerlei Probleme im Windschatten des John Cooper Works der Entwickler zu bleiben.

Der segelt dann aber mit irrwitzigem Tempo in die erste Ecke, hechtet über eine Kuppe in die langgezogene Kehre, die sich am Scheitelpunkt in eine gegenläufige Parabel öffnet und scheint das nicht zum ersten Mal zu machen. Wir halten die Luft an, schicken den Elektro-Cooper mit bis in den Hals klopfendem Herzen hinterher – und staunen Bauklötze! Die ausgefeilte Regelung des E-Motors und der Fahrdynamik-Systeme lässt den neuen Mini Cooper passgenau an der Haftgrenze über den nassen Asphalt hakeln, als sich dann endlich doch die Hinterachse überfordert in einen Seitwärtsschwenk verabschiedet, lässt sich das lässig einfangen. Oder noch besser: Einfach ins Fahren einbauen. Die Abstimmung ist so perfekt gelungen, dass man die Hinterachse durch einen Lastwechsel aus der Spur rutschen lassen und dann gegenlenkend die Kurve lässig zu Ende driften. Mit Frontantrieb! Sowas geht tatsächlich nur in der schönen, neuen Elektrowelt.

Irgendwann stehen wir mit roten Ohren und freudestrahlend am Streckenrand, die Mini-Entwickler wollen wissen, wie's war. – "Das ist ja Fahrspaß wie aus dem Thermomix," röchelt der Tester der AUTO ZEITUNG ergriffen, "einfach die Zutaten reinkippen, das richtige Programm wählen und selbst gekochtes Vier-Sterne-Deluxe-Fahrmanöver ernten." – Die Mini-Mannschaft freut sich. "Noch eine Runde?"

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