Teilintegrierter Forster T Coupé 639 LF (2024): Preis & Grundriss
Preis: Forster T Coupé 639 LF (2024) ab 60.899 Euro
Seit dem Modelljahr 2025 testet die Trigano-Marke Forster, benannt nach dem deutschen Naturforscher, Reiseschriftsteller und Revolutionär Georg Forster, neue Spielarten des Reisens mit dem Wohnmobil. Coupé nennt sich die Baureihe betont schmaler Teilintegrierter. Das ist sehr treffend, denn Coupé heißt im Französischen so viel wie abgeschnitten und beschreibt in der Praxis zweitürige, eher sportliche und elegante Automobile.
Und auch die nur 2150 m breiten Coupés von Forster zielen in exakt diese Richtung. Mit der neuen T Coupé-Baureihe (2024) präsentiert Forster drei kompakte Grundrisse auf Ford-Transit-Basis – und setzt dabei auf eine Aufbaubreite von nur 2150 mm. Das kürzeste Modell, der Forster TC 599 HB, misst 5990 mm und bietet ein Querbett im Heck, davor Bad und Küche sowie eine Halbdinette im Bug. Das ist beinahe noch Kastenwagen-Format. Wer Einzelbetten bevorzugt, greift zum Forster TC 669 EB (2024) mit, wie der Name schon vermuten lässt, 6690 mm Länge und vergleichbarem Grundriss.
Genau dazwischen positioniert sich der Forster TC 639 LF (2024), der mit einer besonderen Längsbettkonfiguration im Folgenden im Fokus stehen soll. Mit einer Außenlänge von 6390 mm ist der Teilintegrierte genau in der Mitte der Baureihe verortet – was auch für den Basispreis von 60.899 Euro (Stand: Juni 2025) gilt. Seine Maße und der Aufbau versprechen eine Menge Agilität und Fahrdynamik.
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Innenraum: Forster verzichtet für mehr Komfort auf ein Festbett
Das Besondere (und Auffälligste) am Forster T Coupé 639 LF (2024) ist, dass von vornherein auf ein fest installiertes Bett verzichtet. Im Innenraum fällt beim Hineingehen sofort das elektrisch verstellbare Hubbett über der Face-to-Face-Sitzgruppe ins Auge. Abends surrt hier zuerst der 80 x 65 cm große Tisch per Motor nach unten. Dann senkt sich darüber das gurtgeführte Hubbett herab. Ein Konzept, das man eher aus der Campervan-Klasse kennt.

Mit Maßen von 1,42 x 1,90 m fällt das mobile Hubbett allerdings nicht gerade üppig aus, zeigt sich beim Probeliegen allerdings enorm stabil und wackelfrei. Über ihm lässt ein Panoramafenster viel Licht und Luft herein. Tagsüber, wenn das Bett unter der Decke hängt, reduziert sich die Stehhöhe von zuvor üppigen 2,04 m auf 1,83 m. Autsch! Für Großgewachsene ist diese Coupé-Variante also eher nichts.
Die Sitzgruppe wiederum besteht aus zwei gegenüberliegenden Bänken, drehbaren Vordersitzen und dem bereist erwähnten, flexibel nutzbaren Tisch. Beide Sitzbänke lassen sich mit wenigen Handgriffen zu Dreipunkt-Gurtplätzen mit Blick in Fahrtrichtung ausrichten. Optional entsteht hier nachts eine zusätzliche Liegefläche im Format 1,00 x 2,00 m.

Im Heck nutzt Forster den gewonnenen Raum für ein üppiges Bad, das die komplette Innenbreite von 2,00 m einnimmt. Zugleich kann es als Ankleidezimmer dienen, auch weil der voluminöse Kleiderschrank im Heck direkt zugänglich ist. Unter ihm liegt die Garage, zu der es eine Durchreiche gibt. Hier kann ein Fahrrad parken, zwei eher nicht – dafür ist sie wegen des auf der Fahrerseite hereinragenden Gaskastens, der die beiden 11-kg-Gasflaschen (was man beim Kauf von Camping-Gasflaschen beachten muss) aufnimmt, viel zu schmal.
Apropos Gas: Gekocht wird in diesem Coupé der besonderen Art an einem elektrisch zündendem Zweiflammen-Gasherd (die besten Camping-Gaskocher in unserem Test). Ebenfalls in die Küchenzeile sind eine Rundspüle und direkt neben der Aufbautür ein 137-l-Absorberkühlschrank integriert. Der Frischwassertank fasst 120 l, der Abwassertank 100 l (was man zu Wassertanks fürs Wohnmobil wissen muss).
Mit der doppelten Funktion des Wohnraums bietet der Forster T Coupé 639 LF (2024) Vor- und Nachteile zugleich: Zum einen nutzt diese Variante den vorhandenen Innenraum sehr effizient, zum anderen schließen sich Wohnen und Schlafen gegenseitig aus. Es muss also ein gewisser Gleichklang an Bord herrschen, damit diese Idee in der Praxis auch aufgeht.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Neben dem 639 LF kommt das Coupé auch als 599 HB und 669 FB. Diese beiden Varianten verzichten auf Hubbett sowie Raumbad, bieten dafür im Heck konventionelle Querbetten (599 H) oder zwei Einzelbetten (669 FB). Allen drei Grundrissen gemein ist, dass es gegen 530 Euro Aufpreis ein Zusatzbett gibt.
Es entsteht durch Umbau der Sitzgruppe, denn Hubbetten im Bug baut Forster in die Coupés generell nicht ein. Zudem profitieren die bislang vorgestellten drei Grundrisse der Coupé-Baureihe auch vom Interieur der anderen Forster-Teilintegrierten: Die grauen Oberflächen tragen eine Textiloptik, die Fronten glänzen dagegen in makellosem Weiß. Diese Farben spiegeln sich in der Polsterung wider: Der Stoff in Anthrazit und Beige bleibt dabei so exklusiv, wie es sich für ein Coupé gebührt.
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Basisfahrzeug: Ford Transit
Der Forster T Coupé 639 LF (2024) basiert, wie bereits erwähnt, auf dem aktuellen Ford Transit. In der Basis sorgt ein 2,0-l-Vierzylinder mit 130 PS (96 kW) für Vortrieb. Zudem gibt es den Dieselmotor für 3510 Euro extra optional auch in der höheren Leistungsstufe zu 165 PS (121 kW) – das macht ihn gleich deutlich dynamischer. Geschaltet wird per Hand, es sein denn, man bestellt das Automatikgetriebe für 2790 Euro Aufpreis hinzu (So sind Automatikgetriebe aufgebaut).
Beim Blick aufs Auto fällt noch mehr auf: DAB-Radio und eine Klimaautomatik sind hier serienmäßig (so die Klimaanlage im Wohnmobil nachrüsten), verschiedene Assistenzsysteme für Abstandsregelung oder Notbremsungen gibt es optional. Damit geht es im Fahrerhaus des Transit beinahe so komfortabel wie im Pkw zu. Und nicht nur da: Seinen schlanken Auftritt betonen die Forster-Designer:innen auf Wunsch mit grau beklebten Flanken, und wer mag, bekommt das Fahrerhaus in Silbermetallic lackiert.
Gegen einen Aufpreis von 3900 Euro liefert Forster das Coupé in der besonders schicken Travel Line Edition. Dieses Paket beinhaltet neben in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern und 16-Zoll-Alufelgen eine breitere Aufbautür mit Zentralverriegelung, Rahmenfenster und ein Skyroof sowie eine Rückfahrkamera (die besten Rückfahrkameras zum Nachrüsten in unserem Test). In Serie kommen dagegen stets die modernen und stylish wirkenden LED-Rückleuchten.