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Geht auch ganz einfach:

Ford Galaxy/Peugeot Traveller/VW Sharan: Test Preis-Leistung im Galaxy echt stark

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Ford Galaxy, Peugeot Traveller & VW Sharan im Test
  2. Fahrtkomfort: Poltergeräusche im Peugeot 
  3. Motoren/Getriebe: Ford Galaxy mit dem sparsamsten Verbrauch
  4. Fahrdynamik: VW Sharan überzeugt
  5. Umwelt/Kosten: Im Ford fährt man am günstigsten 
  6. Technische Daten Ford Galaxy, Peugeot Traveller & VW Sharan 
  7. Fazit

Zeit für einen Test zwischen Ford Galaxy, Peugeot Traveller und VW Sharan. Die Familien-Vans bieten viel Raum für die Reisenden und deren Gepäck. Welches Raumkonzept kann den modischen SUV die Stirn bieten? 

Nachdem die zweite Generation des Peugeot 5008 als SUV vorfährt, müssen Freunde der Marke den Traveller ordern, wenn es weiterhin ein Van sein soll. Wie der Name schon suggeriert, wendet sich der Franzose an Reisende mit großem Platzbedarf. Lieferbar in zwei unterschiedlichen Längen (4,96 Meter und 5,31 Meter), scheint der kürzere als Familien-Fahrzeug eine gute Wahl. Denn schließlich muss man im Verkehrsalltag auch mal durch ein enges Innenstadt-Parkhaus zirkeln. Preislich etwas oberhalb von erfolgreichen Konkurrenten wie Ford Galaxy oder VW Sharan angesiedelt, dafür bis zu elf Zentimeter länger und mit bis zu acht Sitzen lieferbar, scheint der neue Peugeot nicht nur einen Blick, sondern einen Vergleichstest wert.

Die Ford Modelpalette im Video:

 
 

Ford Galaxy, Peugeot Traveller & VW Sharan im Test

Schön, wenn der Urlaub schon beim Einladen beginnt, weil man nicht ums Auto laufen muss, um Raum für den letzten Turnschuh zu suchen. Platz haben die drei Kandidaten im Test zweifellos mehr als genug. Doch schon rein optisch wirkt der Peugeot Traveller eine halbe Nummer größer als die Konkurrenten von Ford und VW. Ein Eindruck, der sich im Innenraum bestätigt: Aufgrund der hohen Sitzposition kommt regelrechtes Bus- Feeling und damit das beste Raumgefühl auf, auch wenn die Maße eine andere Sprache sprechen. Wie im Sharan machen sich die Schiebetüren zum Entern des Fondraums vor allem in engen Parklücken bezahlt. Von Haus aus hat der Peugeot allerdings nur die rechte ab Werk. Das Exemplar auf der linken Seite kostet 550 Euro extra. Nur im Galaxy sind sieben Sitze Serie, beim Sharan kostet das entsprechende Paket happige 1670 Euro Aufpreis, während Peugeot für die Acht-Sitzer-Konfiguration 1350 Euro verlangt. Bei allen Testkandidaten sind die Sitze der zweiten Reihe längs- und deren Lehnen neigungsverstellbar. Lediglich im Peugeot lassen sich sämtliche Fondsitze komplett ausbauen, was zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden kann. Dann aber bietet der Traveller das größte Laderaumvolumen: satte 2700 Liter (Ford und VW bei umgeklappten Rücksitzen: 2339 beziehungsweise 2430 Liter). Genügend Platz also selbst für raumgreifende Hobbys. Dazu bietet der Franzose 674 Kilogramm Zuladung und darf 2300 Kilogramm schwere Anhänger ziehen. Das sind die Bestwerte in diesem Testfeld. Ansonsten kann in Sachen Variabilität nur der VW mit einer umklappbaren Beifahrersitzlehne aufwarten (365 Euro). Der Umgang im Alltag gestaltet sich mit allen drei Vans leicht. Die Bedienung bietet wenig Anlass zur Kritik. Allenfalls Kleinigkeiten sind zu beanstanden; etwa, dass im Ford die Kontrolle der Luftverteilung per Touchscreen und eine Extrataste für die Windschutzscheibe erfolgt. In der Praxis zählt bei Fahrzeugen dieses Formats aber vor allem die Übersichtlichkeit. Hier setzt sich der Galaxy mit großen Fenstern und üppig dimensionierten Außenspiegeln am besten in Szene. Der Traveller beeinträchtigt den Schulterblick nach hinten, etwa beim Abbiegen, durch vergleichsweise breite C- und D-Säulen. Dies birgt Konfliktstoff bei der Begegnung mit Radfahrern. Mehr zum Thema: Den Ford Galaxy als Gebrauchtwagen kaufen

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Fahrtkomfort: Poltergeräusche im Peugeot 

Straffe Sitzpolster helfen der Rücken- und Gesäßmuskulatur im Peugeot Traveller auch über Langstrecken hinweg. Bei Kurvenfahrt rutscht man indes haltlos hin und her. Da sind die VW-Sharan-Passagiere besser dran. Nichts geht jedoch über das Gestühl im Ford – nicht zuletzt wegen der angenehmeren Sitzposition für den Fahrer. Im Fond schlägt das Punkte-Pendel zugunsten des Franzosen aus. Ursache ist die im Vergleich zur Konkurrenz bessere Oberschenkelauflage. Außerdem bietet der Traveller in der dritten Sitzreihe vollwertige Sitze, während diese Plätze bei Ford und VW nur Kindern zuzumuten sind. Bescheiden gibt sich der Franzosen freilich, wenn es um Ablagen geht. So verzichtet er beispielsweise zwischen den Vordersitzen auf eine Mittelkonsole und damit auch auf Staufächer, wie sie Galaxy und Sharan bieten. Die Türablagen sind ohne Bücken schlecht zu erreichen. Gut: Die Klapptische auf der Rückseite der Vordersitze sind in vernünftiger Höhe platziert und somit besser nutzbar als bei der Konkurrenz. Während der Fahrt wirken Ford und VW deutlich leiser als der Peugeot, dessen Fahrwerk auf schlechten Straßen Poltergeräusche aus dem Bereich der Hinterachse produziert. Apropos Poltern: Querkanten und Querrinnen reicht der Traveller im Gegensatz zu Ford und VW fast ungefi ltert an die Insassen weiter. In puncto Federungskomfort zeigt der Ford seinen Konkurrenten, was Ausgewogenheit bedeutet.?

Die VW Modelpalette im Video:

 
 

Motoren/Getriebe: Ford Galaxy mit dem sparsamsten Verbrauch

Alle Testkandidaten sind mit 2,0-Liter-Turbodiesel- Triebwerken, die jeweils 150 PS leisten, ordentlich motorisiert. Auffällig: Der Peugeot, dessen Leergewicht bis zu 169 Kilogramm über jenem der Konkurrenten liegt, glänzt mit den besten Elastizitätswerten. Auch in der Laufkultur rangiert er gemeinsam mit dem Ford auf gehobenem Niveau. Der VW geht deutlich knurriger zu Werke. Die Fahrleistungen des Franzosen fallen etwas schlechter aus als beim Ford oder VW. Unverständlich: Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 170 km/h abgeriegelt (Ford: 195 km/h, VW: 200 km/h). An der Tankstelle erweist sich der Galaxy mit einem Testverbrauch von nur 6,8 Liter Diesel auf 100 Kilometern als der Sparsamste, während die 7,7 Liter des Traveller angesichts der Fahrzeuggröße durchaus noch akzeptabel sind. Geht es um die Kraftentfaltung, weiß der Sharan am ehesten zu überzeugen. Wie bei den Testgegnern tut sich zwar unterhalb von 2000 /min recht wenig, aber ist diese Marke erst einmal überschritten, marschiert der VW am druckvollsten und bissigsten vorwärts. Alle drei Testkandidaten liefern ihre Zugkraft über Sechsgang-Getriebe an die Vorderräder. Im Ford Galaxy flutschen die Gänge mit der besten Präzision durch die Kulisse, während die Gangwechsel im Peugeot ziemlich hakelig verlaufen.

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Fahrdynamik: VW Sharan überzeugt

Käufer von Family-Vans dieses Formats stellen zurecht hohe Anforderungen an die Fahrsicherheit. Um es gleich vorweg zu sagen: Hier enttäuscht keiner aus dem Testtrio, obgleich sich während der Fahrversuche recht unterschiedliche Charaktere herauskristallisieren. Vorsätzlich produzierte Fahrfehler pariert der Peugeot Traveller stets mit stoischer Gelassenheit. Sein gut abgestimmtes ESP fängt ihn früh und wirkungsvoll ab. Dafür reagiert er aber auch deutlich träger auf Lenkbefehle als die Konkurrenz. Hier wirken sich der lange Radstand von 3,28 Meter sowie das hohe Leergewicht von 2066 Kilogramm aus. Am anderen Ende der Skala rangiert der Ford Galaxy, der Lenkkomandos besonders spontan umsetzt. Die sehr gute Traktion tut ein Übriges, um ihm die höchsten Kurventempi zu bescheren. Für diese Fahrzeuggattung dürfte das zwar kein ausschlaggebendes Kaufargument sein, aber es zeigt deutlich, dass der Kölner für den Notfall reichlich Reserven bereithält. Die kürzesten Bremswege im Test (Kaltbremswert :34,5 Meter, Warmbremswert: 33,2 Meter) helfen zusätzlich, die fahrdynamische Vorstellung abzurunden. Der VW benötigt aus 100 km/h mit warmer Bremse 1,70 Meter mehr zum Stillstand (34,9 Meter). Auch wirkt das Pedalgefühl der Sharan- Bremse etwas stumpf, was die Dosierung erschwert. Ansonsten aber kann auch der Van aus Wolfsburg überzeugen. Sein mit optionalen Adaptiv-Dämpfern bestücktes Fahrwerk hilft dabei, Kurven mit weniger Seitenneigung zu umrunden als die Konkurrenten. Die Lenkung spricht beim Einlenken aber etwas weniger spontan an als die im Ford. 

 

Umwelt/Kosten: Im Ford fährt man am günstigsten 

Neben dem höchsten Preis werden für den Peugeot Traveller die teuersten Versicherungsbeiträge fällig. Auch die Werkstattkosten sind laut ADAC am höchsten. Das gilt ebenso für den Wertverlust, der sich laut DAT binnen vier Jahren und 80.000 Kilometern auf 24.932 Euro summiert. Bei Ford Galaxy und VW Sharan ist er mit 23.326 Euro beziehungsweise 23.378 Euro etwas geringer. Angesichts dieser Beträge mag zumindest der Blick ins Internet (meinauto.de) trösten, wo die Kandidaten zeitweise mit Rabatten zwischen 13,2 (VW) und 26,5 Prozent (Peugeot) auf den Listenpreis feilgeboten werden. Am Ende fährt man jedoch mit dem Ford am günstigsten – dank des niedrigsten bewerteten Preises.

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Technische Daten Ford Galaxy, Peugeot Traveller & VW Sharan 

 
Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Die Stärken des Peugeot Traveller liegen zweifellos im üppigen Platzangebot, dem riesigen Kofferraum und der hohen Variabilität des Vans, der mit bis zu acht Sitzen bestückt werden kann. Hinzu kommt der elastischste Motor im Testfeld. Van-Käufer schätzen diese Vorzüge. Doch wegen der längsten Bremswege, einem mäßigen Federungskomfort und den hohen Kosten bleibt dem Franzosen nur der dritte Platz. Wie man es besser macht, zeigt der zweitplatzierte VW Sharan, der in der Fahrdynamik spürbar besser wegkommt und im Karosserie-Kapitel mit einer umfangreicheren Sicherheitsausstattung aufwartet. Das Rundum-Sorglos-Paket bietet aber der Testsieger Ford Galaxy trotz eines kleineren Kofferraums; mit dem besten Komfort, den leistungsfähigsten Bremsen und der günstigsten Kostenbilanz.

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