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Fiat Uno Turbo i.e.: Classic Cars Die Krawallbüchse Uno Turbo

Tim Neumann Redakteur

Wer in den 80ern ein 200 km/h-Auto für kleines Geld haben wollte, kam nicht am Fiat Uno Turbo i.e. vorbei. Classic Cars präsentiert den Giftzwerg, der Turboaufladung und gerade einmal 850 kg Gewicht kombiniert.

Um das Fahrgefühl eines Fiat Uno Turbo i.e. zu veranschaulichen, kann man sich einen ordinären Einkaufswagen vorstellen, an den ein Raketenantrieb geschnallt ist. Als Alltagshelfer dient der kleine Italiener mit seiner gnadenlosen Raumökonomie nach wie vor, doch wehe, jemand entfacht die Zündschnur. Dann pustet der Abgasturbolader wie ein Laubbläser durch die Brennräume und schiebt den Kleinwagen mit voller Wucht voran. Die Baujahr- und Katalysator-abhängigen 99 bis 111 PS (73 bis 82 kW) klingen aus heutiger Sicht selbst in der automobilen Economy-Class gerade noch so als standesgemäß. Doch 1985 spielte der Uno gemessen am Leergewicht von 850 Kilogramm die Rolle des Brandstifters.

Man muss sich dabei nur vorstellen, dass 44 PS (32 kW) im damaligen Standard-Uno schon völlig reichten, um von A nach B zu kommen. Mit mehr als der doppelten Leistung konnten zwischen A und B dann sogar 200 km/h auf dem Tacho stehen. Großartige Änderungen am Fahrwerk leistete sich Fiat dafür nicht – zu den nennenswertesten Anpassungen zählen die "breiten" 175er-Reifen. Hohe Geschwindigkeiten werden also zur Mutprobe, zumal auch der Radstand von nicht einmal 2,4 m auf Einkaufswagen-Niveau rangiert. Wer Airbags sucht, findet nur eine große Aussparung zur Ablage im Armaturenbrett und einen geschmacklich fragwürdigen Modellschriftzug eingebettet in das Vierspeichenlenkrad. Immerhin gab es später ABS als Option. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Classic Cars: Fiat Uno Turbo i.e.

Dabei beherbergt der Innenraum des Fiat Uno Turbo i.e. noch weitere Kuriositäten: Da wäre zum einen die sieben (!) Instrumente fassende Uhrensammlung, eingerahmt von den epochentypischen Bediensatelliten. Zum anderen fällt auch die leuchtend rote Auskleidung des Fußraums ins Auge. Die unbequemen Sportsitze waren ebenso wie das brettharte Fahrwerk nicht gerade für den Italien-Urlaub gemacht. Schon damals heftig kritisiert wurde die Schaltbarkeit des Getriebes, dessen Knauf wie ein Kochlöffel durch die undefinierten Gänge rührt. Zum Glück lässt sich der aufgeladene Uno notfalls auch schaltfaul bewegen, weil der Turbo harmonisch einsetzt und beinahe in allen Drehzahlbereichen Druck spendiert.

Sportlicher Fahrspaß entsteht dabei logischerweise wenig. Deshalb gehört der Fiat nicht auf lange Autobahnetappen, sondern auf Landstraßen mit der ein oder anderen Ampelkreuzung. Dort beschleunigt der Uno spielend in unter neun Sekunden auf 100 Sachen, wirft sich Seitenneigungs-frei in die Kurven und zwitschert dabei die Melodie eines hoch motivierten Blow-off-Ventils. Noch verrückter, dass dieser Spaß keine 20.000 Mark kostete, während für einen VW Golf GTI beinahe zehn Riesen mehr zu berappen waren. Selbst der vergleichbare und immer noch 6000 Mark teurere VW Polo G40 kam nicht an das ungestüme Wesen des Fiat Uno Turbo i.e. heran. Gerade dieser Hang zum Wahnsinn dürfte viele Exemplare in den Straßengraben befördert haben, wenn sie auf dem Weg dahin nicht schon weggerostet waren. Heute ist die kleine Krawallbüchse deshalb rar.

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