Autobatterie laden: Anleitung, Produkte & Tipps
Autobatterien altern und sind temperaturempfindlich. Fällt die Temperatur unter null, stellen sich bei in die Jahre gekommenen Starterbatterien häufig Probleme ein. Wir stellen Batterie-Pflegegeräte vor und erklären, worauf es beim Laden der Autobatterie ankommt.

- Produkte zur Batteriepflege im Vergleich
- Batterietester gibt Auskunft und Tipps
- Autobatterie mit Ladegerät aufladen
- Akku-Refresh mit Batteriepulser
- Neue Autobatterie mit Diagnosegerät im Auto anlernen
- Zehn Tipps bei Startproblemen
- Autobatterie richtig aufladen: Anleitung in sechs Schritten
- Wie lange dauert es, die Autobatterie zu laden?
Frostige Temperaturen setzen Autobatterien kräftig zu, denn mit zunehmender Kälte werden die chemischen Reaktionen im Akku langsamer, die Leistung nimmt ab. Doch gerade beim morgendlichen Anlassen benötigt ein durchgekühlter Motor mehr Kraft, um in die Gänge zu kommen. Deshalb werden Starterbatterien so dimensioniert, dass sie auch winterliche Aufgaben gut meistern. Allerdings leiden Autobatterien unter dem gleichen Problem wie Handyakkus: Nach fünf bis sechs Jahren kommen sie ins Alter – dann kann die Kapazität drastisch nachlassen. Mit guter Pflege und regelmäßigem Nachladen halten sie aber zumindest bei gemäßigten Temperaturen noch eine ganze Weile länger – mitunter sogar ein bis zwei Jahre. Wir stellen empfehlenswerte Batterie-Pflegeprodukte vor.
So die Autobatterie wechseln (Video):
Produkte zur Batteriepflege im Vergleich
Wenn eine ältere Autobatterie mit Kälte zu kämpfen hat, reicht die verbleibende Kapazität oft nicht mehr aus, um den Motor kraftvoll anzulassen. Und so folgt auf das müde Orgeln häufig der endgültige Batterietod. Sinnvoller ist es, zwischen den Startversuchen eine mindestens einminütige Ruhephase einzulegen, damit der Akku wieder Kraft sammeln kann. Wenn alles nichts nützt, hilft ein Fremdstart weiter. Empfehlenswert ist es, dafür eine entsprechende 12-V-Powerbank als Pkw-Starthilfe (Hier im Test) parat zu haben oder via Starthilfekabel Energie bei einem freundlichen Mitmenschen zu erbitten.
Batterietester gibt Auskunft und Tipps
Natürlich tauscht man die teure Autobatterie nicht prophylaktisch aus, aber man sollte ihren Zustand kennen und ihr gegebenenfalls die nötige Pflege zukommen lassen. Denn auch als "wartungsfrei" deklarierte Blei-Säure-Batterien brauchen Aufmerksamkeit – und das ist nicht einmal aufwendig. Nur bei älteren Akkus mit sichtbaren Schraubverschlusskappen muss der Säurestand kontrolliert und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser ergänzt werden. Wichtig ist es, gerade bei niedrigen Außentemperaturen den Blei-Säure-Akku möglichst in einem guten Ladezustand zu halten. Kurzstreckenverkehr mit häufigen Kaltstarts und über mehrere Tage abgestellte Autos haben eine niedrigere Batteriekapazität zur Folge, was dann beim Kälteeinbruch zum Ausfall führen kann, da mit einer niedrigeren Spannung auch der Energiegehalt im Akku sinkt.
Prinzipiell sollte eine voll geladene Blei-Säure-Batterie 12,7 V haben. Eine zu 80 Prozent geladene Batterie hat rund 12,5 und ein halb geladener Akku nur noch 12,3 V. Allerdings sind die Messungen der Spannung eigentlich nur grobe Näherungswerte. Besser ist es, man kontrolliert den Batteriezustand mit einem Batterietester, den es ab 25 Euro gibt. Neben Spannung und Ladestand (SoC = State of Charge) geben diese auch den Alterungszustand (SoH = State of Health) sowie den inneren Widerstand des Akkus (CCA) an. Anhand dieser Werte kann man viel besser und sicherer erkennen, wie es um den Energiespeicher steht. Solche Geräte geben dann auch Tipps wie "nachladen", "öfter kontrollieren" oder "Batterie ersetzen".
Ancel BM700 Diagnosegerät
Das Diagnosegerät Ancel BM700 eignet sich speziell für Fahrzeuge des BMW-Konzerns, also BMW, Mini und Rolls-Royce. Damit lassen sich Fehlercodes einsehen und es kommt auch einer zu niedrigen Bordspannung auf die Spur. Für weitergehende Funktionen können allerdings zusätzliche Lizenzgebühren anfallen.
Autobatterie mit Ladegerät aufladen
Wird die Batterie nie richtig voll geladen, entsteht im Inneren des Akkus eine sogenannte Säureschichtung, die unten in der Batterie Sulfatkristalle entstehen lässt – diese Sulfatierung verringert dann wiederum die Aufnahmekapazität beim Laden der Autobatterie. Dem kann man vorbeugen, indem man den Stromspeicher mithilfe eines Ladegeräts an der Steckdose nachlädt. Es gibt auch Geräte, die eine "Erhaltungsfunktion" haben und sich über eine Batterie-Schnellkupplung oder den Zigarettenanzünder anschließen lassen. Letzteres ist sehr bequem, funktioniert aber nur, wenn der Anzünder auch bei ausgeschaltetem Motor elektrisch mit der Batterie verbunden ist. Dies also vor dem Kauf unbedingt prüfen!
Ctek CS One Ladegerät
Mit dem Ladegerät CS One von CTEK ist eine Verpolung ausgeschlossen, denn seine Klemmen sind polaritätsfrei. Zudem lässt sich das Ladegerät auch zum Desulfatieren älterer Batterien nutzen. Für die Funktionen, die über das reine Laden hinausgehen, muss man allerdings die kostenlose App benutzen.
NOCO Genius10 Ladegerät
Das Ladegerät NOCO Genius10 lädt auch 6-V-Batterien und lässt sich dementsprechend auch für Oldtimer oder alte Motorräder nutzen. Zudem gibt es eine Erhaltungsladefunktion und regeneriert gealterte Batterien.
Akku-Refresh mit Batteriepulser
Auch wenn die Messungen bereits eine eingesetzte Alterung ergeben, so lassen sich Blei-Säure-Batterien durchaus noch einmal aufpäppeln. Dazu wird mit einem Batteriepulser eine "Desulfatierung" vorgenommen: Genau definierte Stromimpulse zerstören die Kristallstruktur im Elektrolyten und an den Bleiplatten. So entsteht wieder mehr chemisch aktives Material, das dann für die Energiespeicherung zur Verfügung steht. Dieses "Refreshen" funktioniert auch bei bereits für tot erklärten Batterien. Neben speziellen Megapuls-Geräten (ca. 60 Euro) haben auch einige aktuelle 230-V-Ladegeräte ein spezielles Programm mit Refresh-Modus (CTEK CS One, Noco Genius).
Bosch C40-Li Batterieladegerät
Das Ladegerät Bosch C40-Li kann besonders vielseitig eingesetzt werden. Es eignet sich nicht nur für Blei-Säure-Batterien, sondern hilft auch Lithium-Eisenphosphat-Akkus wieder auf die Sprünge, in einem Spannungsbereich von sechs bis zwölf Volt. Auch der Regenerationsmodus lässt sich mit dem einzigen Knopf am Gerät aktivieren. Mit einem Haken kann man es an der Motorhaube oder einer Wand befestigen.
KS Tools Batteriepolfräser
Verschmutzung und Korrosion können auch bei eigentlich intakter Autobatterie verhindern, dass beim Anlassen der Funke springt. Dagegen helfen der Batteriepolfräser von KS Tools, der sich sehr leicht anwenden lässt. Die Reinigungsbürste vom selben Hersteller dient dem gleichen Zweck. Das Polfett von Nigrin verhindert darüber hinaus, dass sich Nässe und Korrosion frühzeitig wieder einnisten.
Neue Autobatterie mit Diagnosegerät im Auto anlernen
Muss die Batterie gegen eine neue getauscht werden, sollten unbedingt die Herstellervorgaben, darunter Batterietyp, Bauart (SIL, AGM oder EFB) sowie die Kapazität (Angabe der Amperestunden), eingehalten werden, da diese auf die Ladeeinrichtung des jeweiligen Fahrzeugs abgestimmt sind. Bei Modellen mit Start-Stopp-System ist außerdem ein "Anlernen" der Autobatterie nötig. Über ein Diagnosegerät erfährt das Energiemanagement im Auto, dass ein neuer Akku an Bord ist – die alten Daten werden gelöscht.
Zehn Tipps bei Startproblemen
Bei Startschwierigkeiten den Anlasser nicht länger als drei Sekunden "orgeln" lassen.
Erneuten Startversuch erst nach mindestens zehn Sekunden Erholungsphase vornehmen.
Darauf achten, dass alle Verbraucher wie Licht, Sitz- und Heckscheibenheizung sowie Radio beim Startvorgang abgeschaltet sind.
Batterie keinesfalls durch Einschalten eigener Verbraucher "aufwärmen". Dieser weitverbreitete Stammtisch-Tipp vergeudet nur Energie und führt schneller zur Tiefenentladung und damit zum frühzeitigen Batterietod.
Bei Fahrzeugen mit alter Starterbatterie (über fünf Jahre) sicherheitshalber eine geladene Zwölf-Volt-Powerbank (ab ca. 60 €) oder zumindest ein Starthilfekabel (ab ca. 20 €) mitführen.
Bei häufigem Kurzstreckenverkehr (unter sieben Kilometern) und schwacher Batterie regelmäßig die Batterie am 230-V-Netz nachladen.
Im Winter wenig genutzte Fahrzeugbatterien sollten an einem Erhaltungsladegerät mit geregelter Dauerstrom-Schaltung angeschlossen sein.
Nicht nur die vorhandene Spannung, sondern auch den Batterieladestand (SoC), den Alterungszustand (SoH) sowie den inneren Batteriewiderstand (CCA) professionell prüfen lassen.
Vor dem Neukauf einer teuren Batterie lohnt es sich, eine sogenannte Desulfatierung vorzunehmen. Dafür gibt es preiswerte Batteriepulser und "intelligente" Ladegeräte.
Überalterte Starterbatterie rechtzeitig vor dem erwarteten Kälteeinbruch erneuern.
Autobatterie richtig aufladen: Anleitung in sechs Schritten
Die folgenden Schritte zum Laden der Autobatterie gelten für handelsübliche wartungsfreie 12-V-Batterien. Wer übrigens möchte, dass die Autobatterie länger durchhält, sollte nicht nur Kurzstrecke fahren und den Stromverbrauch durch elektrische Verbraucher wie die Sitzheizung (hier Nachrüstungen im Test), Klima oder Radio (so Apple Carplay nachrüsten) reduzieren.
Batterietyp im Auto prüfen: Im ersten Schritt sollten Autofahrer:innen prüfen, welcher Autobatterie-Typ im eigenen Fahrzeug eingesetzt ist. Zudem sollten sie in Erfahrung bringen, ob die Autobatterie zum Laden ausgebaut werden muss oder direkt im Fahrzeug aufgeladen werden kann. Diese Informationen können der Betriebsanleitung des Autos entnommen werden. Außerdem ist es wichtig, noch vor dem Ladevorgang zu prüfen, ob das Entlüftungsröhrchen der Autobatterie frei sind, damit sich keine eventuell freigesetzten Gase stauen können. Aus diesem Grund sollte die Autobatterie auch möglichst im Freien oder gut belüfteten Räumen geladen werden. Der Wagen sollte zudem vollständig abgeschaltet sein.
Autobatterie abklemmen: Um die Bordelektronik zu schützen, kann die Autobatterie vor dem Laden abgeklemmt werden. Wichtig ist hier die richtige Reihenfolge: Zunächst das schwarze – in einigen Fällen auch blaue – Kabel vom Minuspol abschrauben und erst anschließend das rote Kabel vom Pluspol entfernen. Bei modernen Autos mit Start-Stopp-Automatik kann das Abklemmen der Batterie jedoch dazu führen, dass die Fahrzeugelektronik ihre Einstellungen verliert und neu initialisiert werden muss. Darüber hinaus kann auch das Löschen von Fehlercodes notwendig werden. Die Expert:innen des ADAC raten dazu, in solchen Fällen Profis in der Fachwerkstatt zu konsultieren.
Ladegerät anklemmen: Im dritten Schritt kann das Ladegerät an die Autobatterie angeschlossen werden. Auch hier kommt es wieder auf die richtige Reihenfolge an, damit die Elektronik des Fahrzeugs keine Schäden davon trägt. Vor allem aber sollte das Ladegerät noch nicht mit der Steckdose verbunden sein. Dann kann die rote Klemme des roten Kabels an den Pluspol der Batterie geklemmt werden. Erst danach kommt die schwarze Klemme des schwarzen Kabels (in einigen Fällen ist es auch blau) an den Minuspol der Autobatterie. Erst danach darf das Ladegerät an die Steckdose angeschlossen werden. Handelt es sich nicht um ein intelligentes Ladegerät, muss unter Umständen noch die Ladespannung der jeweiligen Autobatterie eingestellt werden. Wichtig: Immer die Angaben der Bedienungsanleitung des Ladegeräts überprüfen, da es sein kann, dass zusätzliche Dinge beachtet werden müssen.
Ladevorgang starten: Wer alle Schritte zum Laden der Autobatterie in der richtigen Reihenfolge erledigt hat, sollte nun feststellen können, dass der Ladevorgang automatisch startet. Moderne Geräte erkennen dann, wenn die Batterie wieder voll ist und schalten sich automatisch ab, wenn der Ladevorgang beendet ist. Bei älteren Geräten müssen Autobesitzer:innen dies selbst überprüfen. Hierbei gilt: Die Autobatterie ist voll aufgeladen, wenn sich der Stand innerhalb von zwei Stunden nicht mehr verändert. Die benötigte Dauer kann häufig auch der Bedienungsanleitung des Autos oder der des Ladegeräts entnommen werden.
Ladegerät trennen: Ist die Autobatterie wieder voll geladen, kann das Ladegerät ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt werden. Anschließend zunächst das schwarze Kabel vom Minuspol der Batterie trennen und erst danach das rote Kabel vom Pluspol entfernen.
Autobatterie anklemmen: Im letzten Schritt wird die nun voll geladene Autobatterie gegebenenfalls wieder angeklemmt. Zuerst wird das rote Kabel am Pluspol angeschlossen, danach das schwarze Kabel am Minuspol.
Im Anschluss sollte überprüft werden, ob der Wagen wie gewohnt nach Schlüsseldreh oder Knopfdruck anspringt. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte anschließend rund eine halbe Stunde Zeit für eine kleine Spritztour einplanen, um die Batterie über die Lichtmaschine zu laden.
Busching Bordspannungs-Saver
Um während des Batterie-Tauschs die Bordelektronik weiter unter Spannung zu halten, sollte man wahlweise über den Diagnose-Stecker oder den Zigarettenanzünder Energie von einer separaten Zwölf-Volt-Batterie ins Fahrzeug einspeisen, zum Beispiel mit dem Bordspannungs-Saver von Busching. Dadurch bleiben alle Einstellungen im Fahrzeug erhalten und müssen nicht nach dem Batteriewechsel neu eingegeben werden – dazu zählen Voreinstellungs-Informationen sowie Uhrzeit, Radio-Code und Sitz-Memory.
Wie lange dauert es, die Autobatterie zu laden?
Wie lange es dauert, eine Autobatterie zu laden, hängt von ihrer Kapazität und dem maximalen Ladestrom des verwendeten Ladegeräts ab. Je größer die Batterie, desto größer sollte der Ladestrom sein. Der ADAC rechnet vor, dass die Dauer für den Ladevorgang einer leeren 100-Ah-Batterie mit einem 7-A-Ladegerät auf 80 Prozent bis zu elf Stunden betragen kann. Für Laien kann es sich lohnen, in ein intelligentes Ladegerät mit Überhitzungsschutz zu investieren. Diese schalten sich nach der vollständigen Aufladung selbst ab und fahren den Ladestrom automatisch mit steigendem Ladezustand der Autobatterie schrittweise herunter.