AUTO ZEITUNG 16/2025: Das sind die Themen!
Liebe Leserinnen und Leser,
als kürzlich eine Pressemeldung von Ferrari die Redaktion erreichte, war die Freude groß. Nicht unbedingt, weil es ein Ferrari war, sondern weil ausgerechnet der italienische Sportwagenbauer einen Namen wiederauferstehen lässt, der vielen von uns noch in vergnüglicher Erinnerung ist: A-mal-fi. Amalfi? Da war doch mal was. Richtig: Amalfi, genauer gesagt der Amalfi, war ein fiktives Modell der ebenso fiktiven Automarke Atlantis. Ein knallgelbes, absolut unzuverlässiges Montagsauto, das einem gewissen Volker Schmitting – dargestellt von Gerd Baltus – und seiner Familie einige Freund' und reichlich Leid bescherte.
Die NDR-Kultserie startete im Mai 1975 und damit ziemlich genau 50 Jahre, bevor Ferrari den von einer Kleinstadt am Golf von Salerno entlehnten Namen einem leibhaftigen Supersportwagen gibt. Man darf fest davon ausgehen, dass die in 16 Folgen inszenierte TV-Reihe – übrigens ein absoluter Straßenfeger – an Maranello komplett vorbeigegangen ist. Andererseits wird ganz gewiss kein TV-Macher den Italienern eine Rechnung für irgendwelche Nutzungsrechte schicken. Im Gegenteil. Damals waren Sender und Produzenten heilfroh, dass es keinen bösen Brief aus Italien gab. Denn mögen Marke und Modell auch Erfindungen gewesen sein, so umwehte die Typenbezeichnung Atlantis Amalfi CS 1800 doch ein gewisser mediterraner Hauch. Salopp formuliert klangt das Ding eindeutig nach Fiat.
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Spannende Themen in der AUTO ZEITUNG 16/2025
Einen weiteren Hinweis auf die Vaterschaft des rollenden Fernsehrequisits lieferte denn auch das Basisfahrzeug, das seinerzeit für mehr als 30.000 Mark bis zur Unkenntlichkeit umgebaut wurde. Ein Fiat 132 S 1600, bei dem der Kühlergrill des VW Passat der ersten Generation (B1), das Heckblech und die Rückleuchten des damaligen Mercedes Strich-8 sowie zahlreiche Zier- und Anbauteile von Volkswagen, BMW und dem Neckar 850 Adria verarbeitet wurden. Besonders die abgeflachte Heckpartie verschleiert die Herkunft.
Der Amalfi war ein fabelhafter Auto-Wolpertinger, der in den Medien noch viele Jahre lang zitiert wurde. Die Serie mit den "Geschichten ums Auto" beschrieb neben den Schmittings noch weitere Figuren, die sich im damaligen Servicewüsten-Dickicht aus Autohandel, Werkstatt und zahlungsunwilligen Versicherungen verhedderten.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Eine ganz andere Geschichte ist die der Test-Besten. Es sind Fahrzeuge, denen in aufwändigen Vergleichstests nichts geschenkt wurde und die aufgrund ihres guten Abschneidens Top-Empfehlungen für alle sind, die in der Kompakt-, Mittel- oder Oberklasse ein Auto suchen. Die Klassenbesten werden ergänzt um das im jeweiligen Segment beste SUV und das beste Elektroauto. Zusätzlich haben wir den besten Sportwagen herausgefiltert. Die valide Basis der Empfehlungen bilden dabei 141 Vergleichstests der vergangenen drei Jahre mit insgesamt mehr als 400 Autos. Ergebnis: Skoda führt mit drei Erstplatzierungen, gefolgt von Porsche und VW mit jeweils zwei. BMW, Kia und Mercedes stehen je einmal ganz oben. Mit diesen Autos kann man nichts falsch machen. Sie sind quasi Gegenentwürfe zum Ur-Amalfi.
Ihr Stefan Miete