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Alle Infos zum Opel Kadett

Opel Kadett E GSi 16V: Classic Cars Sportlicher Kadett mit 16V-Sahnestück

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Classic Cars: Opel Kadett E GSi 16V
  2. Cosworth entwickelte für Opel den 16V-Zylinderkopf
  3. Kaufberatung zum Opel Kadett E GSi 16V
  4. Kadett E GSi ist rostanfällig
  5. Technische Daten

Der Opel Kadett E GSi 16V lief von 1987 bis 1991 vom Band. 150 PS leistet der 16V-Motor, der den Kompaktsportler in nur 7,6 Sekunden auf Landstraßentempo bringt. Classic Cars stellt den sportlichen Rüsselsheimer vor!

Februar 1988, irgendwo in einer Vorstadt der Bundesrepublik. Ein VW Golf GTI 16V steht an der Ampel und wartet auf das Grünsignal der Anlage. Plötzlich taucht ein Opel Kadett neben ihm auf und fordert mit rotzigen Gasstößen zum Duell. Der GTI-Fahrer sieht das GSi-Logo auf dem Kotflügel und scheint um seine Chancen zu wissen: Der hat nur 115 Pferde unter der Haube, den mache ich nass. Pustekuchen. Schon bevor die Ampel überhaupt richtig auf Grün steht, düst der Kadett auf und davon. Das Letzte, was der Golf-Mann zwischen Abgasen und Reifenqualm erhaschen kann, ist das "GSi 16V"-Emblem an der coupéförmigen Heckpartie. So wie jenem GTI-Fahrer wird es wohl auch manch anderem ergangen sein, der von der Rüsselsheimer Kompaktgranate vor 30 Jahren herausgefordert wurde. Der Opel Kadett E GSi 16V verstand sich nämlich nicht nur als Antwort auf den Vierventiler der Wolfsburger, sondern auch als vorerst letztes Wort. Vom Golf G60 Limited einmal abgesehen, brauchte Volkswagen bis 1991 und einen 2,8 Liter großen VR6-Motor, um die Beschleunigungswerte des GSi bis 100 km/h übertreffen zu können.

Der Opel Astra und seine Vorgänger:

 
 

Classic Cars: Opel Kadett E GSi 16V

Technisch setzten die Rüsselsheimer beim Opel Kadett E GSi 16V auf einen erprobten Großserien-Rumpfmotor, auf dem ein Doppelnockenwellen-Vierventil-Kopf aus Alu mit natriumgefüllten Auslassventilen und hydraulischen Tassenstößeln thronte. Wie ernst Opel das prestigeträchtige Duell nahm, wird unter der Haube deutlich: Der Zylinderkopf entstand in Zusammenarbeit mit der Motorenschmiede Cosworth. Einlasskanäle und Brennräume wurden im Werk von Hand bearbeitet. Eine selektive Klopfregelung überwachte jeden der mit Schmiedekolben ausgerüsteten Zylinder. Eine sequenzielle Einspritzung sorgte für punktgenaue Dosierung. Die Abgase gelangten strömungsgünstig über einen Edelstahl-Fächerkrümmer und über einen Kat in die Abgasanlage mit zwei rechteckigen Endrohren. Das Ergebnis: 150 PS, rund 220 km/h Spitze und in 7,6 Sekunden auf Tempo 100 – klar schneller als der Golf GTI 16V. Hinzu kam eine werksseitig große Leistungsstreuung, die bis zu 20 zusätzliche PS erbrachte.

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Opel Kadett E: Tuning von WKT (Update!) 1200-PS-Wolf im Kadett-Pelz

 

Cosworth entwickelte für Opel den 16V-Zylinderkopf

Ungeachtet dessen leistete das Triebwerk ohnehin mal eben knapp dreimal so viel wie die Basismotorisierung der Kadett-Modellpalette. Dreht man im Opel Kadett E GSi 16V ein paar schnelle Runden, nimmt einen der Mythos GSi sofort gefangen. Lenkung, Getriebe und Motor bilden eine perfekte Symbiose aus Sport und Spaß. Beim Anfahren muss das Gaspedal mit Feingefühl betätigt werden, sonst drehen die Vorderräder aufgrund der Leistung durch. Zügig gefahrene Kurven quittiert der Kadett mit Untersteuern. Bei Lastwechseln zeigen sich ausgeprägte Schwenks mit dem Heck. Dass der stärkste Serien-Kadett nichts für Ungeübte ist, wird auf feuchter Strecke spürbar. Gaswegnehmen oder heftiges Bremsen in schnell gefahrenen Autobahnkurven verlangen einen erfahrenen Piloten. Vielleicht genießt man den Opel Kadett E GSi 16V dann doch lieber bei Landstraßentempo und erfreut sich am Klang des Motors und der Tatsache, dass auch der letzte Kadett zum Klassiker geworden ist.

 

Kaufberatung zum Opel Kadett E GSi 16V

Aus dem Straßenbild ist der Kadett E wie auch der Opel Kadett E GSi 16V weitgehend verschwunden. Das "Auto des Jahres 1985" zählte zu den rostanfälligsten Fahrzeugen überhaupt. Neben der mangelhaften Rostvorsorge haben Konstruktionsfehler und nicht zuletzt auch die Abwrackprämie den Bestand in den vergangenen Jahren stark dezimiert. Ungeschweißte Autos oder Ersthand-Garagenfahrzeuge sind kaum noch aufzutreiben und beenden sich meist schon in Sammlerhand.Weil die Kilometerzähler der Tachos gerne ausfallen, sollte die tatsächliche Laufleistung überprüft werden. Beim Kadett gibt es viele problematische Stellen. Das Hauptübel ist Rost. Die unzureichende Vorsorge lässt den Opel an allen Ecken und Enden außer dem Dach korrodieren. Akut gefährdet sind besonders Schweller, Radläufe, Fensterrahmen, der Unterboden, die Auspuffanlage und Endspitzen. Fahrzeuge mit Schiebedach sind am häufigsten von der braunen Pest betroffen. Auch im Innenraum sollte man genau hinschauen: Der geklebte Dachhimmel kann sich im Laufe der Jahre ablösen. Auch die Qualität des übrigen Interieurs hat eher traurige Berühmtheit erlangt. Bei hohen Laufleistungen scheuern etwa die Sitzwangen durch und das gesamte Armaturenbrett klappert und knarzt.

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Kadett E GSi ist rostanfällig

Die Technik des Opel Kadett E GSi 16V ist sehr robust und langlebig. Abgesehen von den üblichen Verschleißteilen gibt es mit Ausnahme der undichten Ölwanne kaum Bauteile, die besonders häufig defekt sind. Das Rädchen zum Dimmen des Tachometers lässt den Besitzer oft im Stich. Ansonsten ist zu prüfen, ob der Zahnriemen regelmäßig gewechselt wurde. Die Ersatzteilversorgung ist gut und die Preise sind recht günstig. Alle Teile, die Opel Classicparts nicht im Lager hat, findet man in der Regel problemlos über andere Anbieter. Selbst gesuchte Teile sind meist gebraucht zu bekommen. Hier ist auch die große Opel-Fan-Gemeinde behilflich. Die unten angegebenen Ersatzteilpreise stammen hauptsächlich von Opel Classicparts, lediglich Endschalldämpfer, Windschutzscheibe und Zahnriemen kommen von externen Anbietern. Insgesamt sind die Folgekosten für den sportlichsten Kadett überschaubar. Ebenfalls rückt das H-Kennzeichen in Reichweite, womit nur 192 Euro an Steuern zu entrichten wären. Der Anschauungspreis kann bei besonders gut gepflegten 16V auch über 10.000 Euro liegen.

Ersatzteilpreise
Stoßdämpfer hinten30 Euro
Bremsscheiben vorn50 Euro
Scheinwerferglas40 Euro
Kotflügel links100 Euro
Windschutzscheibe90 Euro
Endschalldämpfer130 Euro
Lichtmaschine210 Euro
Anlasser80 Euro
Ölwanne100 Euro
Zahnriemen90 Euro
Marktlage
Zustand 27100 Euro
Zustand 33700 Euro
Zustand 41600 Euro
Wertentwicklungstagnierend ?
 

Technische Daten

Opel Kadett E GSi 16V
MotorR4-Zylinder, vorn quer eingebaut; 4-Ventiler
Hubraum1998 ccm
Leistung150 PS
GetriebeFünfgang-Getriebe
AntriebVorderradantrieb
Eckdaten
L/B/H3998/1663/1400 mm
Radstand2520 mm
Leergewicht1070 Kilogramm
Bauzeit1987-1991
Stückzahl3.779.289 (alle Kadett E)
Fahrleistung
Höchstgeschwindigkeit (aus der AZ 06/1988)218 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h (aus der AZ 06/1988)7,6 Sekunden
Verbrauch (aus der AZ 06/1988)9,2 Liter/100 Kilometer

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