Jaguar I-Pace Facelift (2020): Erste Testfahrt So fährt sich der aufgefrischte I-Pace

Das neue Jaguar I-Pace Facelift (2020) haben wir bei einer ersten Testfahrt auf Herz und Nieren geprüft. Seine Stärke: gute On- und Offroad-Performance. So fährt sich das E-SUV!

Das neue Jaguar I-Pace Facelift (2020), den wir auf einer ersten Testfahrt kennenlernen durften, ist tatsächlich gar nicht so neu. Tatsächlich erhielt das seit 2018 gebaute Elektro-SUV im Herbst 2020 lediglich eine Modellpflege. Neu an Bord ist die dreiphasige Lademöglichkeit, verbesserte Luftfilter für den Innenraum, eine 360-Kamera sowie das überarbeitete Infotainmentsystem. Am Exterieur spendiert Jaguar dem I-Pace ein paar neue Farben, einen neuen Grill und ein sogenanntes Bright Pack (silberne Spiegel, Fenstereinfassungen und Diffusor), welches auch an unserem Fotomodell verbaut ist. Leistungstechnisch dagegen bleibt es beim Alten: Das neue Jaguar I-Pace Facelift (2020) ist als EV400 S mit 400 PS Leistung und einer – gemäß WLTP-Norm – Reichweite von 470 Kilometern eines der ausdauernderen Elektromodelle. So richtig ernst genommen als Tesla-Gegner hat ihn hingegen noch niemand, auf der Straße gehört er zu den absoluten Randerscheinungen. Rein optisch macht das 4,68 Meter lange SUV mit seinem drei Meter langen Radstand und den extrem kurzen Überhängen jedenfalls eine gute Figur. Die außergewöhnlichen Proportionen haben vor allem einen technischen Hintergrund: Die beiden E-Motoren sitzen an Vorder- und Hinterachse, dazwischen ist das 605 Kilogramm schwere Batterie-Paket tief im Fahrzeugboden platziert.

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Der neue Jaguar I-Pace (2018) im Video:

Erste Testfahrt mit dem neuen Jaguar I-Pace Facelift (2020)

Für das neue Jaguar I-Pace Facelift (2020) ergeben sich auf so auf der ersten Testfahrt eine ganz und gar ausgewogene Gewichtsverteilung sowie ein niedriger Schwerpunkt. Die Vorzüge dieser Konstruktion sind schon auf den ersten Metern auf einer verwinkelten Landstraße erfahrbar. Praktisch ohne Seitenneigung wirft sich der 2,2 Tonnen schwere I-Pace in eine anspruchsvolle Kurvenkombination und beschleunigt mit bis zu 696 Newtonmetern Drehmoment dank permanentem Allradantrieb mit beeindruckender Traktion wieder heraus. Den Sprint auf Tempo 100 erledigt der Brite laut Herstellerangabe in 4,8 Sekunden, und auch danach lässt der ansatzlose Boost der beiden E-Motoren kaum nach – bei Bedarf rennt das SUV maximal 200 km/h. Wer die zweistufige Bremsenergierückgewinnung nach dem minutenlangen Durchforsten des Infotainmentsystems gefunden hat, kann dank der stärkeren Stufe sogar über das Fahrpedal verzögern, sodass er etwa im zähfließenden Verkehr das Bremspedal nicht betätigen muss. Bei Bergabfahrten lässt sich durch Rekuperieren die Batterie wirkungsvoll aufladen. Das Fahrwerk mit Doppelquerlenkern vorn und hinten mit Mehrfachlenker-Hinterachse sowie konfigurierbarer Luftfederung sorgt nicht nur für ein präzises Handling, sondern beschert dem neuen Jaguar I-Pace Facelift (2020) auf der ersten Testfahrt auch gute Komforteigenschaften. Die Grundabstimmung ist straff und die üppige 22-Zoll-Bereifung (Option) reicht Kanten sowie grobe Schlaglöcher direkt weiter. Ausgewogener fühlte es sich da schon auf den 20-Zöllern an, die auf unserem Testwagen montierten waren. Darüber hinaus federt der Jaguar sensibel an und zeigt auf welliger Bahn keine nennenswerten Aufbaubewegungen.

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Neues Jaguar I-Pace Facelift (2020) ist ein echtes Raumwunder

Der gigantische Radstand des neuen Jaguar I-Pace Facelift (2020) sorgt während der ersten Testfahrt innen für enorme Bewegungsfreiheit. Vor allem der Beinraum im Fond kann sich sehen lassen. Kleinere Einschränkungen müssen vorn aufgrund der breiten Mittelkonsole sowie hinten wegen der niedrigen Dachlinie hingenommen werden. Stark: Das Laderaumvolumen beträgt 656 Liter, ein kleines Fach unter der Fronthaube schluckt weitere 27 Liter, und unter der Mittelarmlehne findet sich ein Fach mit gut zehn Liter Stauraum. Mit dem großen Zentralbildschirm, dem darunter liegenden berührungsempfindlichen Display für Klima- und weitere Fahrzeugeinstellungen sowie den digitalen Tachoinstrumenten präsentiert sich das Interieur aufgeräumt und sehr modern. Die Materialanmutung übertrifft in weiten Teilen die eines F-Pace oder eines XF. Auch bei der Verarbeitung haben die Jaguar-Ingenieur:innen größtenteils solide Arbeit geleistet. Ein paar unsaubere Spaltmaße trüben den guten Gesamteindruck bei der ersten Testfahrt mit dem neuen Jaguar I-Pace Facelift (2020) kaum. Der EV400 S startet zum Preis von 77.300 Euro (Stand: Februar 2021), lässt sich aber auf Wunsch problemlos in sechsstellige Summen konfigurieren. Für preisbewusste Kund:innen bietet Jaguar seit 2020 darüber hinaus das Sondermodell EV320 SE an, das zum gleichen Basispreis mit weniger Leistung und dafür mehr Ausstattung vorfährt.
Von Caspar Winkelmann & Tim Neumann

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Unser Fazit

Das neue Jaguar I-Pace Facelift (2020) ist ein Hingucker mit gutem Raumangebot sowie starker On- und Offroad-Performance. Die 470 Kilometer WLTP-Reichweite waren während der ersten Testfahrt allerdings nicht zu erreichen. Fakt ist: Jaguar hat(te) Europas ersten Tesla-Fighter im Portfolio.