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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Bentley Flying Spur

Bentley Flying Spur: Test Mit dem Flying Spur auf Tuchfühlung

Johannes Riegsinger Autor
Inhalt
  1. Bentley Flying Spur im Test
  2. Connectivity-Check beim Bentley Flying Spur
  3. Messwerte & technische Daten des Bentley Flying Spur
  4. Fazit

Pfeilschneller Autobahn-Meilenfresser, Intercity-komfortabel, Luxus-Kokon-Ambiente – und ein echter Haudegen, sobald es kurvig wird. Der Bentley Flying Spur beeindruckt mit enormer Bandbreite. So schlägt sich die Luxuslimousine im Test!

PositivVielseitiges Fahrwerk mit enormer Bandbreite, gewaltige Motorleistung
NegativKomfortschwächen (Abrollverhalten sowie Stop-and-go-Schaltfomfort)

Diese Nachricht haben wir schon lange gefürchtet: Bentley stellt den Mulsanne ein. Der Bentley Flying Spur aus unserem Test wird damit schlagartig zum Marken-Chef befördert, von Indianer auf Häuptling in 3,8 Sekunden. Und das ist nicht trivial. Schließlich hat der Mulsanne eine Historie, die bis in die 1950er zurückgeht – und der Flying Spur ist quasi ein Porsche Panamera. Sagen zumindest böse Zungen, die das subtile Spiel mit den Plattformen, mit Technik und Feinabstimmung, Charakter und Auslegung nicht kennen. Deshalb also: Bestandsaufnahme und Neubewertung, nicht nur der Flying Spur wird hier getestet, sondern mit ihm die ganze Marke, deren Flaggschiff er nun ist. Beobachtung Nummer eins: Ein Komfortwunder nostalgischer Lesart bekommt man hier nicht zu spüren, zumindest kein sänftenhaftes Dahinflauschen. Die Dreikammer-Luftfederung gibt sich im Test besonders beim Anfedern kleiner Unebenheiten eher unwillig, und so kommt es, dass Frostausbrüche oder Gullydeckel, ausgefranste Fahrbahnränder oder zerfurchte Landsträßchen im Flying Spur klar bei den Insassen ankommen. Schmerzfrei, aber informativ. Die große Stunde der Luftfederung schlägt erst, wenn die Buckel derbe und lang werden, wenn wirklich gearbeitet werden muss. Dann verschwindet alles Grobe im Sog der intelligenten Systeme, der große Wagen bügelt mit Gelassenheit dahin und im Interieur ruht es sich sanft. Das gilt nicht nur für den Komfort-, sondern auch für den Normalmodus (Bentley-Mode) der Fahrdynamikprogramme im Bentley Flying Spur: Souveränität geht vor, Kontrolle ist Trumpf, absoluter Komfort wird dabei zum Kollateralschaden. Ist das o.k.? Darf Bentley das? Wir finden: Ja. Ein wenig Le Mans darf im Bentley immer zu spüren sein.

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Bentley Flying Spur im Test

Beobachtung Nummer zwei beim Test des Bentley Flying Spur: Das Engagement des adaptiven und vernetzt arbeitenden Fahrwerks ist immens. Die aktive elektromechanische Wankstabilisierung auf 48 Volt-Basis hält den Flying Spur rigoros im Zaum, lässt zusammen mit dem smarten Allradantrieb und der erstaunlich präzisen (Allrad-)Lenkung seine zweieinhalb Tonnen vergessen und bringt dem Fünfmeter-Dreißig-Riesen das Kurvenräubern bei. Zum Panamera-Klon wird er trotzdem nicht. Hier kommt ein großes, mächtiges Auto, das zwar Kurven mag, aber immer ganz Bolide bleibt. Beobachtung Nummer Drei: Die eigentliche Bentley-Story spielt sich im Interieur ab. Detailverliebt, geschmackvoll, funktional, beeindruckend aufwändig – Orgelregisterzüge an den Lüftungsöffnungen, feinstes Leder, präzise eingearbeitete Chromleisten, das rotierende Infotainment-Display zum "Digitalen Entschlacken". Und dann wäre da noch der großzügige Fond, in dem man jederzeit zum CEO werden möchte. Beobachtung Nummer Vier: Auch wenn wir den urwüchsigen Biturbo-V8 des Mulsanne für immer schmerzlich vermissen werden, ist der W12 im Flying Spur doch ein starker Ersatz. Er hat unfassbaren Druck, vehementes Drehvermögen und explosive Leistungsentfaltung, konterkariert diesen wilden Zorn aber durch sämige Laufkultur. Darüber hinaus rauft er sich willig mit dem Achtstufen-Doppelkupplungsgetriebe zusammen, das im Porsche-Baukasten zu finden war und das – auch das muss angemerkt sein – prinzipiell besser schnell und präzise als komfortabel und sanft schalten kann. Das Schönste ist aber, dass diese Maschine auch Emotion kann. Das verruchte Sägen oben heraus sowie das lüsterne Wastegate-Fauchen beim plötzlichen Gaswegnehmen trösten uns über den Verlust des alten, schüttelnden V8-Riesen hinweg. Der Bentley Flying Spur ist also ebenso wenig ein Panamera wie sein Vorgänger ein Phaeton war. Sondern ein echter Bentley. Gute Nachrichten für die Marke.

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Connectivity-Check beim Bentley Flying Spur

Selbstverständlich ist der Bentley Flying Spur seinem Genre gerecht opulent, topmodern und vollständig ausgestattet. Wer aber weiter eskalieren will, kann auch das tun: Den großen Touchscreen-Monitor gibt es auch rotierend, auf Knopfdruck werden dann entweder drei Analoguhren oder nur eine Interieurleiste gezeigt. HiFi-Liebhaber dürften die optionale Sound-Anlage des britischen Spezialisten Naim mit 19 Lautsprechern und insgesamt 2200 Watt schätzen.

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Messwerte & technische Daten des Bentley Flying Spur

AUTO ZEITUNG 09/2020Bentley Flying Spur
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.W12/4, Biturbo
Hubraum5950 cm³
Leistung467 kW/635 PS
Max. Gesamtdrehmoment900 Nm
Getriebe/Antrieb8-Gang Doppelkupplung/Allrad
Messwerte
Leergewicht (Test)2437 kg
Beschleunigung (Test) 
0 - 100 km/h3,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)333 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,4/35,1 m
Verbrauch (Test/WLTP)14,8/14,8 l SP/100 km
CO2-Ausstoß (Werk)337 g/km
Preise
Grundpreis214.676 Euro

 
Johannes Riegsinger Johannes Riegsinger
Unser Fazit

Beim Test kann der Bentley Flying Spur nicht in Einzelfunktionen zerlegt werden, zu komplex ist das Zusammenspiel der aktiven Fahrwerksfunktionen sowie des Antriebs. In Summe ist er ein beeindruckend vielseitiges Automobil, das zwar stets den Charme einer großen Luxuslimousine vermittelt, aber auch herrlich dynamisch aufgeigen kann. Hier können Kurven gerne kommen. Das letzte Quäntchen Komfort gibt Bentley aus freien Stücken preis.

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