VW California (2024): Preise, Ausstattung & Plug-in-Hybrid
Preis: VW California (2024) ab 62.689 Euro, als Plug-in-Hybrid ab 77.772 Euro
Was für eine Modellkarriere! 1988 debütierte der erste California – damals auf T3-Basis. 35 Jahre später, zum Caravan Salon 2023, stellte Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) mit dem VW California Concept einen Campingbus (hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) auf Basis des VW Multivan vor. Die Serienversion feierte im Mai 2024 Premiere, basiert auf dem Multivan auf MQB-Plattform mit langem Radstand (Maße: 5173 mm Länge, 1941 – 2252 mm Breite) und ersetzt den auf Basis des T6.1 angebotenen California. Den Marktstart feierte der Kult-Campervan in der zweiten Jahreshälfte 2024, bestellbar ist er zu Preisen ab 62.689 Euro.
Zudem ist er seit November 2024 auch als Plug-in-Hybrid-Variante erhältlich, die bei 77.772 Euro startet und mit einem elektrischen Allradkonzept die Motorenpalette komplettiert. Als Ausstattungslinien stehen die Einstiegsvariante Beach (ab 62.689 Euro), Beach Tour (ab 67.824 Euro), Beach Camper (ab 69.472 Euro), Coast (ab 77.832 Euro) sowie Ocean (ab 84.359 Euro) zur Auswahl (Alle Preise: Stand Mai 2025). Rein elektrisch rollt derweil kein California vom Band. Denn eine California-Variante des rein elektrischen VW ID. Buzz wird derzeit ausgeschlossen. Ein Camper auf Basis des neuen und ebenfalls elektrisch angebotenen VW Transporter und Caravelle ist ebenfalls nicht in Planung – hier unser Vergleich aller VW-Bus-Varianten. Dieser ist aufgrund der Ford-Tourneo-Custom-Basis etwas größer und fügt sich so in die Lücke zwischen Multivan und Crafter ein. Letzterer ist als VW Grand California auch als ausgewachsener Campervan erhältlich.
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Innenraum & Ausstattung: Markise, Küchenblock & digitale Bedienung
Wie alle seine Vorgänger verfügt der VW California (2024) über ein Aufstelldach, dazu später mehr. Auch die nunmehr zwei Schiebetüren statt einer sind ein Argument für dauernutzende Familien. Im Urlaub erweitert sich der Lebensraum: Rechts am VW California ist die gewohnte Markise montiert, für die Vordersitze gibt es ein spezielles Sonnensegel, das sich lose mitführen und einfach montieren lässt (hier Sonnenschutz für den Pkw im Test). Gekocht werden kann zwar nur mit einem Einflammen-Gaskocher, dafür aber jetzt mit freiem Blick in die Landschaft. Das kennen viele, die im Besitz größerer Campervans sind, ebenso wie den Kühlschrank in der Stirnseite des Küchenblocks. Eigentlich gehört er genau dort hin, weil er den leichten Zugriff von außen ermöglicht, das gilt fürs Picknick wie für den Supermarkt-Einkauf. Außergewöhnlich ist dagegen, dass es neben dem Gasherd (hier die besten Campingkocher im Test) auch ein zusätzliches Induktionskochfeld gibt.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Der Fahrersitz kann um 180° gedreht und damit noch besser in den Wohnraum integriert werden. Pfiffig: Das schwergängige Hin- und Hergeruckel mit der hinteren Schlafbank ist mit dem VW California (2024) passé. Zwei Einzelsitze ersetzen die bisherige Sitzbank im Fond, von denen nur einer zum Bettenbau platziert sein muss. In diesem Fall bleibt Platz – etwa zum Mitführen eines Bikes im Innenraum. Die von einem Topper gekrönte Schlaffläche misst 1,06 x 1,98 m und fällt damit acht Zentimeter schmaler aus als bisher. Auch in der oberen Etage rücken die Schlafenden auf der 1,14 m breiten, tellerfederunterstützten Matratze um sechs Zentimeter näher aneinander, genießen aber fünf Zentimeter mehr Länge (2,05 m).

Die wichtigsten Neuerungen des unverzichtbaren Aufstelldachs sind die Alu-Dachschale und der dreilagige Faltenbalg. Das Dach öffnet optional komfortabel auf Knopfdruck und bietet neben drei moskitodichten Fenstern jetzt auch eine Dachterrasse. Dazu kann der vordere Teil des Faltenbalgs heruntergeklappt werden. Die Ver- und Entriegelung des manuellen Dachs wurde deutlich vereinfacht, Schlafdach-Goodies wie dimmbare LED-Spots, USB- und 12-V-Anschlüsse sind selbstverständlich wieder mit an Bord. Neu ist ein Touchpad an der C-Säule zur Steuerung der Campervan-Funktionen. Wie bislang nur beim Marco Polo aus Stuttgart, sind nun alle Einstellungen für die rollende Ferienwohnung in einer App gebündelt, die wahlweise auf dem Bildschirm im Cockpit, einem Schaltpaneel in der C-Säule oder auf dem Smartphone läuft. Egal ob Klima, Kühlschrank oder Beleuchtung, alles lässt sich von überall im oder am California einstellen.
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Basisfahrzeug: VW Multivan mit Diesel oder Plug-in-Hybrid
Die VW Multivan-Basis sorgt neben einem Pkw-näheren Fahrverhalten und State-of-the-Art-Assistenten für ein frisches Motoren-Portfolio. Neben einem 150-PS-TDI (110 kW) und einem 204-PS-TSI (150 kW) – jeweils mit DSG – sticht gerade der Plug-in-Hybrid – hier alle neuen Modelle aufgelistet – mit 245 PS (180 kW) Systemleistung ins Auge, der seit November 2024 bestellbar ist. Das zum Einsatz kommende Plug-in-Hybrid-System setzt auf die Kombination eines 1,5-TSI-Vierzylinders der neuesten Generation, einem Elektromotor an der Vorderachse und einer zweiten E-Maschine an der Verbundlenkerhinterachse. Unter dem Strich steht somit eine Systemleistung von 180 kW (245 PS) parat.

Laut VWN ein Novum: Erstmals wird das aktuelle Plug-in-Hybrid-System des konzerneigenen Modularen Querbaukastens (MQB) hierbei zusätzlich mit einer elektrisch angetriebenen Hinterachse kombiniert und somit erstmals überhaupt ein Campervan mit elektrischem Allradantrieb ausgestattet. Gestartet wird laut VWN in aller Regel immer elektrisch, wobei bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h der hintere E-Motor als "Allrad-Anfahrhilfe" stets zugeschaltet bleibt. Volkswagen Nutzfahrzeuge hat sich nach eigener Aussage bewusst für eine Kombination des Plug-in-Hybrid-Antriebs mit einem Allradsystem entschieden, um den Camper auch auf schwierigem Geläuf mit bestmöglicher Traktion auszustatten – etwa auf einer feuchten Campingplatzwiese. Oder im Gespannbetrieb, denn zwei Tonnen Anhängelast ermöglichen zusätzlichen Spielraum.
Mit Strom gespeist werden die zwei E-Maschinen aus einer Lithium-Ionen-Batterie der neuesten Generation, die über eine Kapazität von 19,7 kWh verfügt. Wer zwei Schlafplätzen mehr im Innenraum des VW California (2024) in der Teilzeitstromer-Variante haben möchte (bestellbar ab der Ausstattungslinie Beach Tour), der muss dafür mindestens 82.907 Euro statt der sonst üblichen 77.772 Euro hinlegen. Noch interessant für Fans von Wintercamping: In der Plug-in-Hybridversion verfügt der California auf Multivan-Basis über eine elektrische Standklimatisierung, die auch per App aktiviert werden kann. Über sie kann das Reisemobil gekühlt, belüftet und beheizt werden. Hängt das Auto am Ladekabel, wird das Fahrzeug bis zu 30 min lang vorklimatisiert. "Vorfahrt" hat dabei stets das Aufladen der Traktionsbatterie, das bei AC-Ladung über die heimische Wallbox nun mit 11 kW statt bisher mit 3,6 kW Ladeleistung vonstattengeht (hier Tipps zum und Laden mit 11-kW-Wallbox).
Fahreindruck: Mit Multivan-Basis deutlich Van-artiger
Mit seinem modernen Fahrverhalten und dem souveränen wie sparsamen TDI setzt der neue VW California ein Ausrufezeichen. Seine Camping-Kompetenzen wurden erneut spürbar erweitert – mit kleinen Abstrichen. Dazu gibt es eine ganz neue Dimension der Alltagstauglichkeit. Eines freilich bleibt ganz beim Alten – Cali-Fahren ist kein günstiges Vergnügen.
Von Arne Olerth
Der VW California öffnet sich nach außen, das vertraute Layout bleibt fast unverändert. Er gewinnt in Sachen Praktikabilität, Komfort und Digitalisierung. Der elektrische Allradantrieb ist durchaus interessant, nicht nur für Wintercamping-Fans. Die Beschränkung auf einen Einflammkocher aber schmerzt.