Phantomstau: So entsteht Stau aus dem Nichts
Stau ohne Unfall, Baustelle oder erkennbaren Grund – und das mitten auf freier Strecke? Willkommen im Phantomstau! Die AUTO ZEITUNG erklärt, wie Phantomstaus entstehen, was sie auslöst – und wie Autofahrende aktiv helfen können, sie zu vermeiden.

Im Auto mit 120 Sachen über die Autobahn – und plötzlich: Vollbremsung. Kein Unfall, keine Baustelle, keine Polizei. Nur Stillstand. Willkommen im Phantomstau – einem Phänomen, das täglich viele Pendler:innen zur Verzweiflung bringt. Doch wie entsteht so ein Stau aus dem Nichts und wie kann man ihn vermeiden?
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Im Stau mit dem Motorrad in der Mitte überholen? (Video):
Was ist ein Phantomstau?
Ein Phantomstau ist ein Verkehrsproblem, das ohne erkennbare Ursache entsteht – also ohne Unfall, Baustelle oder sonstige sichtbare Hindernisse. Meist tritt er auf viel befahrenen Strecken oder bei dichtem, aber fließendem Verkehr auf. Und genau dort wird es brenzlig: Ein kleiner Fehler reicht – und der gesamte Verkehrsfluss bricht zusammen.
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Warum entsteht Stau ohne Grund?
Typische Auslöser für Phantomstaus
Unnötiges Bremsen: Wenn ein:e Autofahrer:in aus Unsicherheit oder Unaufmerksamkeit abrupt bremst, müssen alle nachfolgenden Fahrzeuge ebenfalls abbremsen – wie bei einer Kettenreaktion. Ein kleiner Ruck reicht aus, um Wellenbewegungen im Verkehr auszulösen.
Zu geringer Abstand: Wer dicht auffährt, hat weniger Reaktionszeit – und bremst reflexartig. Damit wird das Bremsmanöver nach hinten verstärkt. Der Stau ist programmiert.
Fahrspurwechsel ohne Not: Hektisches Spurwechseln stört den Verkehrsfluss und zwingt andere Fahrer:innen zu Verzögerungen. Je dichter der Verkehr, desto stärker die Wirkung.
Einsetzender Kolonnenverkehr: Wenn mehrere Fahrzeuge zur gleichen Zeit auf einen Engpass treffen – etwa vor einer Auffahrt oder einer leichten Kurve, kann sich das als Verzögerung auf nachkommende Fahrzeuge auswirken.
Wie lässt sich ein Phantomstau vermeiden?
Auch wenn Autofahrende den Verkehr nicht kontrollieren können – das eigene Fahrverhalten hat Einfluss:
Abstand halten: Als Faustregel gilt die halbierte Geschwindigkeit in Metern.
Verkehr beobachten und vorausschauend fahren: Ein gleichmäßiger Fahrstil ohne abruptes Bremsen (So den Bremsweg berechnen) fördert den Verkehrsfluss.
Nicht ständig die Spur wechseln: Wer ruhig bleibt, auch wenn es auf der anderen Spur scheinbar schneller geht, verhindert weitere Verzögerungen.
Was ist der Schmetterlingseffekt bei Staus?
Der Schmetterlingseffekt bei Staus beschreibt, wie kleine Fahrfehler – etwa kurzes Bremsen oder zu dichter Abstand – große Staus auslösen können. Ein Auto bremst leicht, das nächste stärker, das dritte voll – so entsteht aus einem harmlosen Manöver ein Stau, ganz ohne Unfall oder Baustelle. (Darf man den Seitenstreifen befahren? Die Infos!)