Neuer Van Tourer Urban (2022): Erste Testfahrt
Preisgünstiges Wohnmobil Van Tourer Urban im Fahr-Check
Viel mehr kann ein Vito in der Welt des Fernwehs nicht werden: Mit druckvollen 190 Pferdestärken fährt der neue Van Tourer Urban (2022) dem Alltag davon – das bestätigte sich durch eine erste Testfahrt.
Die Fußfeststellbremse des neuen Van Tourer Urban (2022) macht bei der ersten Testfahrt klassisch "Krrk" und fühlt sich an wie früher beim Mercedes W 124. So ist das auch heute noch in der Welt des Gewerbes, deshalb gehört das Geräusch zu den wenigen Details, die verraten, was der Mercedes Vito im Hauptberuf macht. Auch das Hartplastik-Armaturenbrett zählt dazu, aber sonst steht der Mercedes-Transporter edel da, sobald ihn Van Tourer zum Urban gemacht hat. Schon in der Basisversion für 55.900 Euro ist er kein karger Camper. Er kostet zwar knapp 1000 Euro weniger als ein Marco Polo Activity, hat aber trotzdem die Küche serienmäßig dabei. Richtig interessant wird es mit dem Comfort-Level, ab dem sich die Küchenzeile mit ein paar Handgriffen ausbauen lässt. Und als Prime kommt er mit allem Zipp und Zapp, der ihn zum kleinen Glamour-Camper macht. Auch der druckvolle 190-Pferde-Motor ist im Urban erhältlich, immer mit Neunstufen-Automatik. Am Ende beläuft sich der Preis des neuen Van Tourer Urban Prime 250d (2022) auf 75.335 Euro und damit ist er zwar kein reiner Vernunft-Kauf mehr, aber wie die erste Testfahrt zeigte ein hellwacher, unterhaltsamer Begleiter für alle, die mal schnell weg wollen. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
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Erste Testfahrt mit dem neuen Van Tourer Urban (2022)
Der neue Van Tourer Urban (2022) fühlt sich bei der ersten Testfahrt tatsächlich so an wie ein Mercedes der alten Schule: betont komfortabel abgestimmt, lang übersetzt und akustisch dezent. Er läuft 200 Stundenkilometer, ohne die Contenance zu verlieren, aber der Reiz liegt in der Lässigkeit, mit der er die Hügel der A61 plättet, ohne mit Schaltrucken oder Drehzahlen über 3000 Touren zu belästigen. Das passt gut zum Möbelbau des Campers, der keinen Mucks hören lässt, und zum Aufstelldach, das nicht mit Windgeräuschen stört. Es muss gerade auf dem Weg in die Ferien nicht unbedingt die teurere V-Klasse sein, das zeigt sich nach kurzem Probewohnen im Urban. Ohne Mühe vollzieht sich auch die Verwandlung vom Schnelltransporter zum Schlafwagen. Die Rückbank lässt sich ganz leicht flach legen, dafür reichen ein kurzer Zug am Schnürchen und das Einclipsen der beiden Verlängerungen, die beim Fahren unter der Bank verzurrt und mit einem Extragurt gesichert sind. Und zum Entriegeln des Dachs sind zwei praktische Schnappverschlüsse da. Nur beim Herausheben der Küche sind vier Hände hilfreicher als zwei, obwohl sich die Versorgungsanschlüsse so leicht lösen lassen wie die Rändelschrauben, die den Block am Boden festhalten. Er ist eben kein Leichtgewicht, was im Prinzip für den neuen Van Tourer Urban Prime 250d (2022) und seine qualitätvolle Machart spricht. Ein Beispiel noch für die Gewissenhaftigkeit des Umbaus: Im kompakten Camper fanden wir gleich sechs USB-Anschlüsse, davon allein zwei im Aufstelldach. Manche Fullsize-Reisemobile haben das bis heute nicht. Ist halt doch ein modernes Auto, obwohl die Feststellbremse wie früher "Krrk" macht.
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Technische Daten des neuen Van Tourer Urban Prime 250d
AUTO ZEITUNG 09/2022 | Van Tourer Urban Prime 250d |
Technische Daten (Werksangaben) | |
Motor | 1,95-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel |
Getriebe/Antrieb | 9-Stufen-Automatik; Vorderrad |
Leistung | 140 kW/ 190 PS |
Max. Drehmoment | 440 Nm bei 1350-2400/min |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 5140/1930/1990 mm |
Leergewicht/Zuladung | 2400/700 kg |
Sitz-/Schlafplätze | 4/3-4 |
Ausstattung | |
Herd/Heizung | zweiflammiger Gaskocher mit Piezozündung/Webasto-Dieselheizung |
Gas | 1 x 2,75 kg |
Frisch-/Abwasser | 25/10 l |
Kaufinformationen | |
Basispreis | 75.335 Euro |
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Auch mit Vollausstattung ist der neue Van Tourer Urban (2022) ein vernünftiger Camper, der im Urlaub wie im Alltag prima funktioniert. Die hohe Qualität des Ausbaus passt zum Preis. Und mit dem 190-Pferdestärken-Motor kam bei der ersten Testfahrt noch eine bullige Portion Fahrspaß dazu.