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Mercedes G-Klasse: Classic Cars G-waltiger Oldtimer mit Schwächen
Unzerstörbarkeit ist wie bei allen Maschinen natürlich ein Mythos. Doch tatsächlich zeigen sich Motoren (hier 280 GE) und Antriebstechnik beim G äußerst robust.
Eine G-Klasse zu bewegen, hat stets etwas Majestätisches – auf oder neben der Straße.
Massive Längsträger und dicke Querrohre bilden einen robusten und verwindungssteifen Leiterrahmen. Motor (hier 300 GD) und Getriebe sitzen gut geschützt dazwischen – genau wie Untersetzungsgetriebe und Kardanwellen.
Die beiden roten Lampen leuchten bei aktivierten Achsdifferentialsperren. Auf festem Untergrund sollte man vor allem die Vorderachse allerdings nicht sperren. Schalter und Hebel sind in den alten G-Modellen robust und massiv ausgelegt. Typisch W460/W461: Licht- und Lüftungs-Drehschalter in der Konsolenmitte.
Der hintere Hebel schaltet den Allradantrieb und die Üntersetzung zu – sogar während der Fahrt. Die zwei Zughebel neben der Handbremse sperren die Achsdifferentiale.
Feder- Dämpferaufnahmen vorn rosten gern und nicht nur oberfächlich. Relevant bei der HU.
Längslenkeraufnahmen am Rahmen lassen sich schnell von unten auf Rostbefall prüfen.
Aufnahme Panhardstab liegt über der Hinterachse und ist ohne Bühne schwer zu erkennen.
Karosseriefalze – ist hier Rost zu erkennen, dürfte der Schaden dahinter meist deutlich größer sein.
Frontscheibenrahmen – rostet gern, weil die Gummidichtung altert und undicht wird. Falze prüfen.
Türunterkanten – werden oft nur oberflächlich ausgebessert. Die Rostnester lauern im Inneren.
Kudelgelenkdichtungen – nässt es hier durch, laufen die Achsen bald trocken.
Die Innenraumhöhe ist beim G unschlagbar – die Maße haben sich über 40 Jahre nicht geändert. In den Kofferraum passt eine Europalette.
Karosserieaufnahmen vorn – verbinden die Karosserie mit dem Rahmen und faulen häufig als erste.
Rahmenquerrohre – lassen sich schwer reinigen und rosten daher häufig – manchmal auch durch.
Die Mercedes G-Klasse gilt als anpassungsfähig, robust, beweglich und ausdauernd – sie ist und bleibt eine echte Offroad-Ikone. Darauf muss beim Kauf des Classic Cars geachtet werden.
Die Mercedes G-Klasse ist nicht nur als Neuwagen äußerst gefragt, auch als Oldtimer ist sie ein echtes Schmuckstück. Wenn die Entscheidung auf den Oldtimer fällt, empfiehlt sich beim Kauf ein Sechszylinder-Benziner und nicht der beliebte und deutlich häufiger verkaufte Diesel 300 GD. Denn auch die ursprüngliche Baureihe W460 vermittelt für einen Geländewagen schon erhabene Fahrgefühle. Zudem liegen die Chancen höher, ein halbwegs gepflegtes Exemplar zu erwischen, denn für den harten Arbeitseinsatz wurden meist die Basismotoren verwendet. Der Sechszylinder hat obendrein einen kernigen Klang und reichlich Drehmoment – das passt perfekt zu dem etwa zwei Tonnen schweren kultigen Kasten. Vor allem die nach innen geformten Blechfalze sind die Achillesferse der Mercedes G-Klasse. Diese sind beispielsweise an den hinteren Kotflügeln oder unterhalb des Frontscheibenrahmens Bläschen zu erkennen. Hier warten extrem aufwändige Reparaturen auf den:die Besitzer:in. Gerade aus dem ersten Jahrzehnt soll es aber auch noch gut erhaltene Autos geben. Sie werden aber nur selten verkauft. Motoren, Getriebe und Achsen sind sehr robust und funktionieren selbst bei vernachlässigter Pflege zuverlässig. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Classic Cars: Mercedes G-Klasse als Oldtimer kaufen
Es gibt Dieselmodelle der Mercedes G-Klasse mit knapp einer Million Kilometer auf der Uhr. Die Benziner dienten seltener als Kilometerfresser. Dafür wurden die Vierzylinder wegen des hohen Gesamtgewichts oft mit hohen Drehzahlen belastet. Die Sechszylinder wiederum wurden wegen des hohen Verbrauchs hin und wieder auf Gasbetrieb umgebaut. Noch ist die Ersatzteillage gut – schließlich wird die G-Klasse ja noch gebaut. Allerdings ist das Preisniveau auch für Mercedes-Verhältnisse hoch. Und bei einigen Innenraumteilen oder Original-Sitzen wird es schwierig, überhaupt an passenden Ersatz zu gelangen. Und nach der Produktionsumstellung im Werk Graz dürften vor allem Blechteile, Türen oder Kotflügel nochmals teurer werden. Es war nie günstig, einen Mercedes zu fahren – erst recht nicht eine G-Klasse. Und es wird es auch nie werden. Auch wenn gerade ältere G-Modelle manchmal verlockend billig inseriert werden, sollte man sich über etwaige Folgekosten im Klaren sein. Verschleißteile sind ohnehin schon Mercedes-typisch teuer, doch Blech oder gar Rahmenreparaturen sind aufwändig und übersteigen nicht selten sogar den Anschaffungspreis.
Technische Daten Mercedes G-Klasse 230 GE (kurz), 280 GE (lang) & 300 GD (lang)
| Mercedes G-Klasse 230 GE (kurz) | Mercedes G-Klasse 280 GE (lang) | Mercedes G-Klasse 300 GD (lang) | |
| Motor | 4-Zylinder/2-Ventiler | 6-Zylinder/2-Ventiler | 5-Zylinder-Diesel/2-Ventiler |
| Hubraum | 2298 ccm | 2746 ccm | 2998 ccm |
| Leistung | 125 PS | 156 PS | 88 PS |
| Max. Drehmoment | 192 Newtonmeter | 226 Newtonmeter | 172 Newtonmeter |
| Getriebe | 5-Gang, Schaltgetriebe, Untersetzung | 5-Gang, Schaltgetriebe, Untersetzung | 5-Gang, Schaltgetriebe, Untersetzung |
| Antrieb | Hinterräder, zuschalt. Allrad | Hinterräder, zuschalt. Allrad | Hinterräder, zuschalt. Allrad |
| Eckdaten | |||
| L/B/H | 3945/1700/1975 mm | 4395/1700/1975 mm | 4395/1700/1975 mm |
| Radstand | 2400 mm | 2850 mm | 2850 mm |
| Leergewicht | 1750 Kilogramm | 1935 Kilogramm | 1950 Kilogramm |
| Bauzeit | 1982-1992 | 1979-1990 | 1979-1990 |
| Stückzahl | 6884 | 9945 | 20.415 |
| Grundpreis | k.A. | k.A. | 20.386 Mark (1979) |
| Fahrleistung | |||
| Höchstgeschwindigkeit | 144 km/h | 155 km/h | 127 km/h |
| Beschleunigung von 0 auf 100 km/h | 19,0 Sekunden | 14,0 Sekunden | 27,0 Sekunden |
| Verbrauch | 15,2 l/100 km | 17,4 l/100 km | 13,2 l/100 km |
Das G-Modell war schon immer ein Auto zum Träumen – nicht ohne Grund: Die kantige Form ist einzigartig, das Fahrgefühl erhaben und die Geländekompetenz unbestritten. Aber blind sollten solche Gefühle nicht machen. Denn es gibt so einige neuralgische Schwachpunkte, die vor allem mit Rost zu tun haben. Doch die Suche nach einem gut erhaltenen G-Modell lohnt sich in jedem Fall.
