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Geht auch ganz einfach:

Hyundai i30 Fastback/Skoda Octavia ACT: Test Hyundai und Skoda schicken ihre kompakten Limos

Carsten van Zanten
Inhalt
  1. Hyundai i30 Fastback & Skoda Octavia ACT im Test 
  2. Fahrkomfort: Skoda mit geregelten Dämpfern im Vorteil
  3. Motor/Getriebe: Octavia mit Höchstgeschwindigkeit vorn
  4. Fahrdynamik: Handlingkurs für i30 kein Problem
  5. Umwelt/Kosten: Hyundai hat attraktiveres Angebot
  6. Technische Daten Hyundai i30 Fastback & Skoda Octavia ACT
  7. Fazit

Der Skoda Octavia und der Hyundai i30 Fastback stehen sich in einem ersten Test gegenüber. Die Koreaner erweitern mit der Limousine ihre Kompaktmodellreihe. Welcher Wagen kann im Vergleich überzeugen?

Fließheck-Varianten wie der neue Hyundai i30 sind nicht nur im Test gegen den Skoda Octavia, die Ausnahmen von der Regel. In unseren Breitengraden dominiert in der Kompaktklasse seit jeher das Steilheck als populärste Karosserieform – egal, ob als Limousine oder als Kombi. Das liegt auch daran, dass diese Form die geforderte Alltagstauglichkeit etwas vernachlässigt. Aber Hyundai spricht beim i30 Fastback auch gar nicht von einer Fließheck-Limousine, sondern vom "einzigen Fünftürer-Coupé in der Kompaktklasse". Gegenüber dem Steilheckmodell baut er für den dynamischen Auftritt etwas tiefer, ist gleichzeitig elf Zentimeter länger und betont mit flacherem Kühlergrill, spezifischen Schürzen sowie Heckleuchten seine Eigenständigkeit. Wie sich der i30 Fastback damit gegen ein ausgewiesenes Paradebeispiel an Raumökonomie und Praxistauglichkeit schlägt, klärt unser Vergleichstest gegen den Skoda Octavia. Der Tscheche mit dem langen, flachen Heck und der großen Heckklappe tritt an mit dem neuen 150 PS starken 1.5 TFSI-Motor, der 1,4-Liter-Turbobenziner des Koreaners leistet 140 PS.

Das Skoda Octavia Facelift (2017) im Video:

 
 

Hyundai i30 Fastback & Skoda Octavia ACT im Test 

Gegenüber dem Steilheck-i30 verläuft die Dachlinie des Fastback 25 Millimeter niedriger. Dies hat auf den Vorder- und den Rücksitzen eine um jeweils rund vier Zentimeter geringere Kopffreiheit zur Folge. Damit fällt der Koreaner hier beim Raumangebot hinter den Skoda Octavia zurück, dessen Frontpassagiere bis zu fünf Zentimeter mehr Platz über ihrem Scheitel haben. Im Fond ist es vor allem die seitliche Bewegungsfreiheit, die im Tschechen deutlich größer ausfällt. Hinzu kommen der in dieser Klasse nach wie vor unerreichte Beinraum sowie das segmentweit ebenfalls konkurrenzlose Ladevolumen von 590 bis maximal 1580 Liter. Auch wenn der i30 Fastback da nicht mithalten kann, so bietet er dank serienmäßiger Durchreiche (Skoda: 260 Euro) die etwas bessere Variabilität. Außerdem darf er sich zugutehalten, mit aufgestellter wie umgeklappter Rücksitzbank jeweils immerhin rund 50 Liter mehr Stauraum zu bieten als die Standard-Version des i30. Die coupéhafte Form mit kleiner und flach stehender Heckscheibe schränkt dafür die Übersichtlichkeit des Hyundai ein. Bei der Sicherheitsausstattung verliert der Koreaner weitere Punkte auf den Skoda. So offeriert der Octavia serienmäßig unter anderem eine für den i30 Fastback nicht verfügbare vorausschauende Crashsensorik und eine Multikollisionsbremse.

 

Fahrkomfort: Skoda mit geregelten Dämpfern im Vorteil

Wie bei den anderen Modellvarianten beweisen die Hyundai-Entwickler auch beim Fahrwerks-Set-up des i30 Fastback ein gutes Händchen. Trotz der grundsätzlich straffen Abstimmung bietet der Asiate einen ansprechenden Fahrkomfort. Seine Vorstellung beim Überfahren von Kanten und Wellen könnte mit adaptiven Dämpfern wahrscheinlich noch ein wenig besser ausfallen, diese sind in der i30-Welt aber bislang exklusiv dem sportlichen Topmodell i30 N vorbehalten. Der Skoda Octavia tritt zu diesem Test mit elektronisch geregelten Dämpfern (DCC: 920 Euro) an. Im unbeladenen Zustand kann er damit sämtliche Fahrbahnunebenheiten deutlich besser vor den Insassen kaschieren als der i30. Mit zunehmender Beladung lässt seine Verbundlenkerachse aber beispielsweise Kanten und Fugen stärker durchdringen, als dies im Octavia der Fall ist. Allerdings wirkt der Skoda im Comfort-Modus zum Teil unterdämpft. Es empfiehlt sich dann der Wechsel in die Normal-Einstellung, in der dann das ansonsten auf Dauer als unangenehm empfundene Nachschwingen der Karosserie auf langen Wellen nachlässt. In Summe ist der Skoda dennoch das deutlich komfortablere der beiden Autos. Dazu trägt neben dem niedrigeren Innengeräuschniveau vor allem der deutlich bessere Sitzkomfort auf der Rückbank bei, die dank ihrer größeren Sitztiefe eine bessere Oberschenkelauflage bietet. Fahrer und Beifahrer nehmen hingegen lieber im Hyundai Platz, die in der Ausstattung Style (2250 Euro) serienmäßig über eine verlängerbare Sitzfläche verfügen – und gleichzeitig nicht weniger Seitenhalt bieten als die Sportsitze des Octavia (490 Euro).

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Motor/Getriebe: Octavia mit Höchstgeschwindigkeit vorn

Unter der Haube des Skoda arbeitet in diesem Vergleichstest der neue, bereits aus dem VW Golf bekannte 1.5 TSI. Der aufgeladene Vierzylinder mit 150 PS präsentiert sich in Kombination mit dem optionalen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG, 1800 Euro) spurtstark. Trotz eines schlechteren Anfahrwerts gewinnt der Octavia gegenüber dem zehn PS schwächeren, handgeschalteten i30 Fastback den Standardsprint auf 100 km/h mit 8,4 zu 8,8 Sekunden. Auch beim Vergleich der Höchstgeschwindigkeit hat der Skoda mit 220 km/h die Nase vorn (Hyundai: 208 km/h). Mit einem Testverbrauch von 7,4 Litern verbraucht der Tscheche – nicht zuletzt dank seiner Zylinderabschaltung ACT – dabei auf 100 Kilometern durchschnittlich 0,8 Liter weniger, was seinen Aktionsradius bei gleich großen 50-Liter-Tanks um 66 Kilometer weiter ausfallen lässt als den des i30. In puncto Laufkultur kann der 1.5 TSI hingegen weniger überzeugen. Spätestens ab 4000 Touren legt der Vierzylinder einen recht rauen Umgangston an den Tag. Auch verdient sich das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (1800 Euro) mit seinen zum Teil hektischen und subjektiv nicht immer passenden Schaltmanövern nur bedingt eine Empfehlung. Da gefällt das gut abgestufte und exakt zu schaltende manuelle Getriebe des Hyundai deutlich besser.

 

Fahrdynamik: Handlingkurs für i30 kein Problem

Die Winzigkeit von einer Zehntelsekunde trennt die beiden Kontrahenten nach einer Runde mit fliegendem Start auf dem Handlingkurs. Es ist dabei der Hyundai, der seinen vorderen Stoßfänger knapp vor dem Skoda über die Ziellinie schiebt. Trotz des nahezu identischen Ergebnisses offenbaren sich auf der Strecke unterschiedliche Charaktere. So gefällt der Octavia mit seiner absolut exakt arbeitenden und sehr rückmeldefreudigen Lenkung, während beim i30 die Lenkwinkel um die Mittellage etwas zu groß ausfallen. Auch tendiert der Koreaner etwas früher zum Untersteuern und reagiert auf Gaswegnahme mit einem lebhaft eindrehenden Heck, bevor ihn das elektronische Stabilitätsprogramm zuverlässig einfängt. Der Skoda hingegen lässt sich selbst bei provozierten Lastwechseln nicht aus der Ruhe bringen und bleibt absolut neutral. Bei den Bremsleistungen herrscht ebenfalls weitgehend Gleichstand zwischen den beiden Kontrahenten, aus 100 km/h benötigen sie maximal 34 Meter bis zum Stillstand. Der Hyundai kommt dabei mit kalter Anlage etwas eher zum Stehen, der Skoda verzögert dafür mit betriebswarmen Scheiben und Belägen einen Hauch vehementer.

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Umwelt/Kosten: Hyundai hat attraktiveres Angebot

Aus finanzieller Sicht stellt der Hyundai i30 Fastback in diesem Vergleich das attraktivere Angebot dar – auch wenn sein Vorteil in Höhe von 2700 Euro beim bewerteten Preis zum Großteil auf das aufpreispflichtige Doppelkupplungsgetriebe des Skoda zurückzuführen ist. Doch bei etwas niedrigerem Grundpreis umfasst die Serienausstattung des i30 unter anderem bereits Leichtmetallfelgen im 17-Zoll-Format. Ein weiteres gewichtiges Pfund stellen die bekannt umfangreichen Garantieleistungen dar. So bietet Hyundai seinen Kunden je fünf Jahre auf Technik und Lack (Skoda: zwei bzw. drei Jahre). Bei den Ausgaben für Steuer und Versicherung liegen die zwei dagegen ebenso auf einem Niveau wie beim prognostizierten Wertverlust. Bei den Werkstatt und Kraftstoffkosten genießt der Octavia leichte Vorteile.

 

Technische Daten Hyundai i30 Fastback & Skoda Octavia ACT

 
Carsten van Zanten Carsten van Zanten
Unser Fazit

Der neue Hyundai i30 Fastback legt einen gelungenen ersten Auftritt auf dem Vergleichstest-Parkett hin. Ja, seine coupéhafte Formgebung bringt ihm Nachteile beim Raumangebot ein, dafür bietet er aber gegenüber seinem Steilheck-Pendant das größere Ladeabteil. Erfreulicherweise passen auch seine fahrdynamischen Talente bestens zum sportiven Auftritt. Und das Ganze gibt es zu einem äußerst akzeptablen Preis-Leistungs-Verhältnis. In der Gesamtabrechnung muss der Koreaner dennoch dem preislich ähnlich attraktiven Skoda Octavia den Vortritt lassen. Neben seinem unschlagbaren Raumangebot und dem hohen Komfortniveau kann der Tscheche als 1.5 TSI vor allem seinen kraftvollen und sparsamen, gleichwohl etwas rau arbeitenden Motor als Kaufargument ins Feld führen.

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