Gefahr am Stauende: Diese Fehler sollten Autofahrende vermeiden
Das Übersehen von Stauenden führt häufig zu schweren Auffahrunfällen. Manchmal bahnen sich Staus langsam an und manchmal erscheinen sie plötzlich wie aus dem Nichts. Doch immer, wenn der Verkehrsfluss durch aufgestaute Fahrzeugketten unterbrochen wird – wegen Pannen, Unfällen, Baustellen oder zu hohem Verkehrsaufkommen –, droht vor allem am Stauende Gefahr. Meist entstehen hier gefährliche Situationen, weil Auto- oder Lkw-Fahrende das Stauende übersehen, oder die Geschwindigkeit der vorausfahrenden Fahrzeuge falsch einschätzen. Wir erklären, was am Stauende zu beachten ist!
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Im Stau mit dem Motorrad in der Mitte überholen? (Video):
Wie verhalten an einem Stauende?
Wer sich einem Stauende nähert, sollte frühzeitig den Warnblinker setzen, um nachfolgende Fahrer:innen zu warnen. Wichtig ist außerdem: ausreichend Abstand halten, aufmerksam bleiben und bremsbereit sein. Sobald der Verkehr stockt, gilt: Rettungsgasse bilden – und zwar sofort, nicht erst im Stillstand. Auf keinen Fall sollte man das Fahrzeug verlassen, wenden oder rückwärts fahren, auch wenn es scheinbar nicht weitergeht (Warum man auch in dieser Situation nicht auf den Seitenstreifen fahren sollte, hier).
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Bußgeld: Typische Verstöße am Stauende und ihre Folgen
1. Keine Rettungsgasse gebildet
Bußgeld: 230 €
Punkte in Flensburg: 2
Fahrverbot: 1 Monat
Bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung steigt das Bußgeld auf bis zu 320 €
2. Handy am Steuer (auch im Stau)
Bußgeld: 128 €
Punkte in Flensburg: 1
Auch bei Schrittgeschwindigkeit oder Stillstand verboten, solange der Motor läuft!
3. Keine Warnblinkanlage bei plötzlich stehendem Verkehr genutzt
Verstoß gegen § 15 StVO: kann als fahrlässige Gefährdung gewertet werden
Keine feste Summe, aber im Unfallfall haftungsrelevant
Was ist der Schmetterlingseffekt bei Staus?
Der Schmetterlingseffekt bei Staus beschreibt, wie schon kleine Veränderungen – etwa ein kurzer Bremser oder Spurwechsel – große Auswirkungen haben können. Ein einziges Fahrzeug, das kurz verzögert, kann eine Kettenreaktion auslösen, die sich nach hinten wie eine Welle ausbreitet und schließlich einen Stau verursacht – ganz ohne Unfall oder Baustelle. Diese Art von Stau wird auch Phantomstau genannt, den wir hier näher erklären.
Das richtige Verhalten im Stau
Weitere Gefahren drohen nicht nur am Stauende, sondern auch durch falsches Verhalten im Stau. So nutzen viele die Zeit zum Telefonieren oder Texten mit dem Smartphone, obwohl das auch bei verminderter Geschwindigkeit sowie im Stop-and-Go-Verkehr verboten ist. Genauso ist es nicht erlaubt, das Auto während eines Staus zu verlassen sowie den Seitenstreifen oder die Rettungsgasse zu befahren. Die oberste Regel, um drohenden Gefahren im Stau und am Stauende auszuweichen, ist: aufmerksam bleiben! Und mit ein bisschen Geduld ist dann auch ein langer Stau sicher überstanden.
Auch an Rasthöfen mit Stauenden rechnen
Erhöhte Aufmerksamkeit und Vorausschau ist auch beim Befahren von Rasthöfen geboten, an denen sich vor allem nachts zahlreiche Lkw aneinanderreihen. Wie bei einem Stau sollten sich Autofahrende auch hier langsam sowie bremsbereit nähern und keinesfalls im letzten Moment wieder überraschend auf die Spur zurück auf die Autobahn wechseln. Bereits auf der Abbiegespur sollte der Wagen abgebremst sein, da schon im Einschwenkbereich unbeleuchtete Fahrzeuge stehen könnten.