Reflektierende Folien oder Buchstaben auf dem Auto-Kennzeichen Zauberfolie auf Autokennzeichen
Bei den Auto-Kennzeichen müssen immer genaue Regeln eingehalten werden, sonst besteht Gefahr, dass Sie einen Strafzettel bekommen
In vielen diversen Kleinanzeigen werben dubiose Anbieter für Folien oder Buchstaben, die auf das Nummernschild am Auto geklebt werden. Angeblich wird bei einer Radarkontrolle das Blitzlicht reflektiert und das Kennzeichen somit unleserlich. So kann der Autofahrer einer Geldbuße und eventuellen weiteren Strafen wie Fahrverbot und Punkten in der Verkehrssünderkartei entgehen. Tatsache ist aber, dass das Anbringen der Folie auf dem Auto-Kennzeichen verboten ist. Vom BGH wurde bereits 1999 festgestellt, dass dies den Tatbestand der Urkundenfälschung erfüllt, denn ein Auto-Kennzeichen wird im Rechtsverkehr dazu verwendet, um ein Fahrzeug einer bestimmten Person zu zuordnen. Radarkontrollen sind selbstverständlich zu diesem Rechtsverkehr hinzu zurechnen.
Im Ernstfall kann es teuer werden
Zusätzlich wurde in Untersuchungen belegt, dass diese Folien auf den Auto-Kennzeichen meist nicht sehr wirksam sind. In vielen Tests konnten auch überklebte Nummernschilder am Auto ausgewertet werden. Dies erfordert allerdings einen erheblich erhöhten personellen und technischen Aufwand. Diese Kosten können sehr schnell im vierstelligen Bereich liegen und müssen ebenso wie das Bußgeld vom Fahrer bezahlt werden. Verschieden Gerichte haben das unabhängig voneinander immer wieder bestätigt. Auch hinzugezogene Anwälte können in diesem Fall nicht viel erreichen. Rechtschutzversicherungen übernehmen in der Regel die Anwaltskosten für diese Verfahren, allerdings können sie wegen Fahrlässigkeit eine hohe Selbstbeteiligung verlangen. Am einfachsten ist es aber, auf das Bekleben des Auto-Kennzeichens zu verzichten.
AUTO ZEITUNG