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Geht auch ganz einfach:

BMW 530d vs. Mercedes E 350 BlueTEC: Vergleich der Oberklasse-Limousinen Schaltvergnügen

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit
  7. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Mit neun Gängen will Mercedes ein neues Fahrgefühl in der Oberklasse servieren. Im Vergleichstest trifft der neue Mercedes E 350 BlueTEC auf den BMW 530d

Wenn es so etwas wie den klassischen Traumwagen für Vielfahrer gibt, dann ist es traditionell wohl ein Auto wie der 5er BMW oder die Mercedes E-Klasse mit stattlichem Dieselmotor. Denn mit sechs Zylindern, drei Liter Hubraum und Hightech-Automatik-Getrieben ist man schneller, komfortabler und – in Anbetracht der Leistung – auch sparsamer unterwegs als mit den meisten anderen Fahrzeugen. Dürfen BMW-Fahrer im 530d auf acht Gänge zurückgreifen, spendiert Mercedes dem E 350 BlueTEC jetzt sogar die neu entwickelte 9G-Tronic mit einer besonders langen Übersetzung nur für die Autobahn.

 

Karosserie

Die meisten Vielfahrer sind allein unterwegs. Dennoch können sich selbst vier Personen in 5er BMW oder E-Klasse nicht über Platzmangel beschweren. Unterschiede im Raumangebot gibt es zwischen dem Bayern und dem Schwaben kaum. Allerdings verträgt die E-Klasse Limousine etwa 60 Kilogramm mehr Zuladung und mehr Gepäck im Kofferraum als der 5er (540 zu 520 Liter). Und als praktisches Extra gibt es einen ausziehbaren Einkaufskorb im Heck (196 Euro). Der BMW besticht dafür mit einer tollen Bedienbarkeit, die selbst bei Vollausstattung mit sämtlichen elektronischen Extras kaum Fragen aufkommen lässt. Der 26 Zentimeter große Farbbildschirm (Navi Professional: 3000 Euro) gehört mit zum Besten aller modernen Fahrzeug-Multimedia-Systeme. Bedienen lässt es sich intuitiv per iDrive-Touch-Controller auf der Mittelkonsole.

Hat man sich einmal an die Bedienlogik des Mercedes gewöhnt – Assistenten und Bordcomputer müssen über Lenkradtasten und Tachodisplay verwaltet werden –, gibt auch das 3487 Euro teure Comand-System in der E-Klasse kaum Rätsel auf. Allerdings stören Spiegelungen auf der polierten Oberfläche des 18 Zentimeter großen Zentralbildschirms. Für 1190 Euro extra gibt es hier übrigens eine Splitview-Funktion, die es dem Beifahrer ermöglicht, Spielfilme zu sehen, während der Fahrer das Navi abliest.

Materialauswahl und Verarbeitung liegen bei beiden auf absolut würdigem Oberklasseniveau.

KarosserieMax. PunkteBMW 530dMercedes E 350 BlueTEC
Raumangebot vorn1008888
Raumangebot hinten1008079
Übersichtlichkeit703535
Bedienung/ Funktion1008782
Kofferraumvolumen1004346
Variabilität1001010
Zuladung/ Anhängelast803642
Sicherheit150101103
Qualität/ Verarbeitung200186185
Kapitelbewertung1000666670
 

Fahrkomfort

Schon nach den ersten Kilometern steht fest: BMW 5er und Mercedes E-Klasse sind mit eindrucksvoller Geräuschdämmung und ihren verstellbaren Fahrwerken die komfortabelsten Autos der Oberklasse. Die 2023 Euro teure Luftfederung des Mercedes bügelt sämtliche Untergründe glatt, sie wirkt hier und da nur etwas poltriger als das adaptive BMW-Fahrwerk (3600 Euro) mit seiner sanften Abstimmung. Die E-Klasse kommt mit zwei logischen Dämpfereinstellungen aus (Comfort und Sport), beim 5er können über den Fahrerlebnisschalter zusätzlich noch „Sport+“ und „Comfort+“ angewählt werden. Allen Einstellungen im 5er gemein ist eine sehr harmonische und authentische Gesamtabstimmung, die dem BMW tatsächlich viele Gesichter verleiht.

Der Mercedes verliert dagegen nie seinen gutmütigen Charakter – erst recht nicht, wenn die aktiven Multikontursitze mit Massagefunktion an Bord sind (1523 Euro). Die könnten allerdings im Schulterbereich noch ausladender geformt sein. Das BMW-Gestühl mit ausziehbaren Beinauflagen ist größer dimensioniert und nimmt einen auf Wunsch fester in die Zange.

FahrkomfortMax. PunkteBMW 530dMercedes E 350 BlueTEC
Sitzkomfort vorn150140136
Sitzkomfort hinten1007776
Ergonomie150126120
Innengeräusche504138
Geräuscheindruck1008789
Klimatisierung503536
Federung leer200156158
Federung beladen200154156
Kapitelbewertung1000816809
 

Motor und Getriebe

Obwohl der V6 von Mercedes' Strategie der kommenden Jahre: Interview mit Dieter Zetsche mit 620 Nm über deutlich mehr Drehmoment verfügt als der drehfreudige Reihensechser im BMW 530d, muss sich die E-Klasse beim Sprint aus dem Stand geschlagen geben. Bis Tempo 100 nimmt ihr der 50 Kilogramm leichtere Bayer 0,7 Sekunden ab. Dessen Motor entfaltet seine Kraft gleichmäßiger und über einen breiteren Drehzahlbereich. Bei der E-Klasse fehlt es dagegen unterhalb von 1700 und oberhalb von 4000 Touren etwas an Druck. Durch die neue Getriebespreizung mit neun Gängen kann sie diesen Umstand allerdings bestens kaschieren. Dabei offenbart die 9G-Tronic den gleichen etwas lethargischen, aber lässigen Charakter wie die Vorgänger-Box mit sieben Schaltstufen. Allerdings sind Drehzahl- und Geräuschniveau jetzt bei Autobahntempo deutlich niedriger. Der extrem lange neunte Gang, der erst jenseits von 100 km/h zum Einsatz kommt, sorgt bei 130 km/h für beruhigende 1400 Umdrehungen. Das kommt auch dem Kraftstoffverbrauch zugute. Mit durchschnittlich acht Liter Diesel auf 100 km kann die EKlasse jetzt zum 5er (7,9 Liter) mit der hervorragenden Achtstufen-Box von ZF samt Eco-Pro-Modus aufschließen. Der 70-Liter-Tank im BMW ermöglicht aber größere Reichweiten.

Motor und GetriebeMax. PunkteBMW 530dMercedes E 350 BlueTEC
Beschleunigung150128122
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit1509090
Getriebeabstufung1009088
Kraftentfaltung503835
Laufkultur1008077
Verbrauch325232230
Reichweite251713
Kapitelbewertung1000675655
 

Fahrdynamik

Schon das unterschiedliche Sitzgefühl unterstreicht die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere. Über das dicke, griffige BMW-Lenkrad lässt sich der 5er sehr präzise und mit bester Rückmeldung um Kurven dirigieren. Die E-Klasse dagegen entkoppelt den Fahrer mit leichter Lenkung von der Fahrbahn. Auch Gas und Bremse sprechen im Alltag hier eher sanftmütig und beruhigend an – bei der schnellen Hatz über den Handlingparcours sind beide Pedale dafür etwas digital ausgelegt. Dynamischen Fahrern gefällt die perfekte Dosierbarkeit von Gas und Bremse im 5er besser. Weil auch das Fahrwerk im Sportmodus deutlich straffer agiert, ist er der E-Klasse in Handling und Slalom klar überlegen. Die Bremsen behaupten sich allerdings hier wie dort als sehr standfest und bringen die knapp zwei Tonnen schweren Limousinen bei einer Vollbremsung aus 100 km/h nach rund 35 Metern (warm) zum Stillstand.

FahrdynamikMax. PunkteBMW 530dMercedes E 350 BlueTEC
Handling1508780
Slalom1006961
Lenkung1008482
Geradeauslauf504142
Bremsdosierung302118
Bremsweg kalt1508786
Bremsweg warm15097101
Traktion1004444
Fahrsicherheit150125125
Wendekreis20811
Kapitelbewertung1000663650
 

Umwelt und Kosten

Beide Hersteller locken mit Einstiegspreisen um 40.000 Euro in die Oberklasse. Doch mit standesgemäßen Sechszylinder-Dieseln wird es schnell teuer. BMW gibt für den 530d mindestens 51.500 Euro, Mercedes sogar 54.948 Euro an. Immerhin sind die Hightech-Getriebe schon serienmäßig an Bord. Ansonsten warten gut 60 Seiten lange Ausstattungslisten auf kostspielige Kreuzchen. Bei BMW empfiehlt sich dabei das Navi Professional für 3000 Euro, und zur E-Klasse passt die Luftfederung Airmatic (2023 Euro). Bei Unterhaltskosten und Wertverlust sind BMW 5er und E-Klasse etwa gleich teuer. Nur durch etwas bessere Garantiebedingungen und niedrigere Versicherungseinstufungen kann der Mercedes seinen höheren Anschaffungspreis im Kostenkapitel annähernd ausgleichen.

Kosten/UmweltMax. PunkteBMW 530dMercedes E 350 BlueTEC
Bewerteter Preis675111101
Wertverlust501211
Ausstattung252323
Multimedia503333
Garantie/Gewährleistung502026
Werkstattkosten201411
Steuer1066
Versicherung402630
Kraftstoff553938
Emissionswerte252221
Kapitelbewertung1000306300
 

Fazit

Die zwei zusätzlichen Gänge im Automatik-Getriebe haben den gutmütigen Charakter der Mercedes E-Klasse nicht verändert. Sie bleibt eine edle, sehr sichere und dank Luftfederung extrem komfortable Oberklasse-Límousine. Vorteile bringt die breitere Getriebespreizung der 9G-Tronic im Vergleich zur Siebenstufen-Box vor allem wegen des niedrigeren Drehzahlniveaus auf Autobahnen und somit beim Verbrauch.

Allerdings ist auch der etwas günstigere BMW 530d mit Achtstufen-Automatik bestens angetrieben. Sein Motor überzeugt mit mehr Drehfreude, das Getriebe mit flinken Gangwechseln und Gas, Bremse sowie Lenkung mit perfekter Dosierbarkeit. Weil der Bayer neben dem hervorragenden Langstreckenkomfort auch noch echte Sportlichkeit bietet, sichert er sich hier den Sieg.

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Gesamtbewertung

Max. PunkteBMW 530dMercedes E 350 BlueTEC
Summe500031263084
Platzierung12

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