AUTO ZEITUNG 18/2025: Das sind die Themen!
Liebe Leserinnen und Leser,
kürzlich musste ich an die Worte eines erfahrenen Kollegen denken, der mir einmal auf die Sprünge half. In einem meiner allerersten Texte hatte ich versucht, das Facelift eines Autos mit den Worten "aufgefrischte Optik" zu beschreiben. Er ließ mich wissen, dass Optik die große Lehre vom Licht sei, wohingegen ich mich lediglich über Design auslassen würde. Wer im Internet sucht, liest Folgendes: "Die Lehre vom Licht wird als Optik bezeichnet. Sie ist ein Teilgebiet der Physik und beschäftigt sich mit der Ausbreitung von Licht sowie dessen Wechselwirkung mit Materie, insbesondere im Zusammenhang mit der Wahrnehmung durch das menschliche Auge. Licht ist nicht nur die Grundlage für die Erzeugung eines Bildes, sondern auch ein kreatives Element, mit dem Fotografen Stimmungen erzeugen, Details hervorheben und ihre Bildaussagen verstärken können."
Den letzten Satz im Sinn stellt sich eine Frage: Welche Stimmungen wollen Fotografen oder ihre Auftraggeber erzeugen, wenn man so gut wie nichts erkennen kann? Die Lehre des Lichts wird von einer Leere des Nichts in Frage gestellt. Täglich erreichen uns Pressefotos der neuesten Modelle, flankiert von geschliffenen Texten, in denen die Hersteller ihre Innovationen preisen. Und dann das: Anstelle klarer, gut ausgeleuchteter Szenerien, in denen jede Fuge, jede konkave oder konvexe Form eines Autos sofort erkennbar ist und damit neben dem Seh- auch den Habenwollen-Nerv trifft, blickt der Betrachter ins Dunkel. Graue Autos vor grauem Grau, gelegentlich auch noch mit bis zur Unkenntlichkeit ergrautem Logo. Loriot hätte dem vielleicht etwas abgewinnen können. Doch auch der große Humorist verstand es, die fetzigen Farbtöne Mausgrau, Staubgrau, Aschgrau, Steingrau oder das frische Bleigrau so in Szene zu setzen, dass man sie sehen konnte.
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Spannende Themen in der AUTO ZEITUNG 18/2025
In der Auto-Fotografie hingegen ist zunehmend das Stilmittel Tristesse angesagt. Eine nicht zielführende Entwicklung, denn das lockende Produktversprechen bleibt auf der Strecke. Düsternis egalisiert Eleganz, Sportlichkeit oder den Qualitätseindruck. Auf billigem Papier gedruckt, wird das tolle neue Auto zum dunklen Klops. Und auch beim zappeligen Scrollen auf Mobiltelefonen, wo Bilder oft nur für Sekunden angesehen werden, kann sich keine Begeisterung einstellen.
Anders ist die Bildwirkung in der Werbung: Sie soll sich vom Rest eines Magazins abheben und muss um jeden Preis auffallen. Da darf es dann auch mal schattig sein oder das Auto sogar auf dem Kopf stehen. Pressefotos und auch redaktionell erzeugte Bilder hingegen müssen vom besten Freund des Fotografen gezeugt sein: vom Sonnenschein. Unsere Fotografinnen und Fotografen wissen das und haben auch in der 18. Ausgabe des Jahres wieder Top-Qualität geliefert.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Das gilt übrigens auch für unsere Illustratoren, deren Arbeiten einen Eindruck vermitteln, wie es bei Audi weitergeht. Sinkende Verkaufszahlen, bröckelnde Gewinne und eine zunehmende Qualitätsdiskussion nagen am Image der Marke. Jürgen Voigt gibt einen Ausblick auf die geheimen Modellpläne der Ingolstädter. Sieben Neue sind in der Pipeline. Noch mehr Audi-Wissen folgt auf dem Fuße: Sven Kötter hat den neuen A6 Avant bereits getestet – und seine härtesten Gegner gleich dazu.
Ihr Stefan Miete