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Lancia Delta vs. Ford Escort RS: Rallye trifft Alltag im Doppelpack
Wir schreiben das Jahr 1994: Integrale und Escort treten auf den Spuren der Rallye Monte Carlo erneut zur Motorsport-Prüfung an.
Der Integrale ist ein konsequent auf Traktion gezüchtetes Rallye-Basisauto.
Das kleine Sedici-Schild steht für die Vierventil-Technik im Delta Integrale.
Lancia Delta Integrale: Geschüsseltes klassisches Dreispeichen-Sportlederlenkrad im starken Straßenrenner, dazu Sportsitze mit mächtigen Wangen.
Delta Integrale: Der Turbo im Lancia gibt seine Leistung erstaunlich gleichmäßig und mit steigender Wucht ab.
Der Lufteinlass auf der Haube des Cosworth signalisiert Power ohne Ende.
Der riesige Doppelflügel des Cosworth wird nur noch auf Wunsch mitgeliefert.
Ford Escort RS Cosworth: Im Innenraum gibt sich der bärenstarke Cossie bis auf die mittig angeordneten Zusatzinstrumente zurückhaltend.
Escort RS Cosworth: Der Zweiliter ist ein bissiger Turbo alter Schule mit leicht verzögertem Ansprechverhalten.
Der Escort RS 2000 erlaubt sich im Grenzbereich ein leichtes Untersteuern.
Spoilerlein: Kleine, dezente Abrisskante am Heck des Escort RS 2000.
Ford Escort RS 2000: Voluminöse Sportsitze, aber ansonsten herrscht eine eher bürgerliche Atmosphäre im sportlich angehauchten Escort.
Escort RS 2000: Der solide Zweiliter-Vierventiler tritt zwar ein wenig brummig, aber auch harmonisch auf.
Das gelbe HF-Logo steht für einen noblen, alltagstauglichen Kompaktsportler.
Vorbildlich neutral geht der Delta HF turbo Biegungen jeder Art an.
Lancia Delta HF turbo: Feine Sessel haben alle vier Kompaktautos, aber so schick sitzt es sich nur im Lancia HF.
Delta HF turbo: Der Vierventiler des HF turbo bringt dank Viscodrive auch mit Frontantrieb gute Traktion.
Wegweiser für zwei Ford und zwei Lancia: 19 km enge Kurven und Bordsteinkanten.
- Vergleich von 1994: Lancia Delta und Ford Escort im doppelten Kompaktklasse-Duell
- Alltagsversionen: Delta HF turbo LS und Escort RS 2000
- Historie & Revanche: Rallye Monte Carlo als Bühne
- Fahreindruck: Wenn die Turbos zünden
- Fazit: Charaktertypen im Kompaktsport
- Technische Daten von Lancia Delta Integrale, Lancia Delta HF turbo, Ford Escort RS Cosworth & Ford Escort RS 2000
Monaco hat zu tun, der Grand Prix steht bevor. Im Tunnel sind die Leitplanken schon montiert, am Yachthafen ragen die Stahlrohrtribünen auf. Monaco kennt vier Jahreszeiten: Frühling, Grand Prix, Sommer und Rallye Monte Carlo. Die "Monte" startet im Januar. Ein Herzschlag lang herrscht Stille auf dem Boden des Kraters, bevor der Rallyetross losbricht. Der Stadt zu Ehren dreht er – bevor er sich in die Seealpen aufmacht – noch eine Runde, am Casino und an der Zuckerbäckerfassade des Hotel de Paris vorbei.
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Der Ford Explorer Elektro (2024) im Fahrbericht (Video):
Vergleich von 1994: Lancia Delta und Ford Escort im doppelten Kompaktklasse-Duell
Hier stehen die Autos für unseren Vergleich: Zwei viertürige Lancia Delta – der neue HF turbo LS und der bewährte Lancia HF Integrale 16v sedici, wie er offiziell heißt – sowie zwei zweitürige Ford Escort: RS Cosworth und RS 2000. Allen gemeinsam sind zwei Liter Hubraum und Vierventiltechnik.
Der Delta Integrale und der Cosworth treten mit nahezu identischer Technik gegeneinander an: 210 PS (155 kW) beim Integrale und 220 PS (163 kW) beim Cosworth, Turboaufladung und Allradantrieb inklusive. Der Integrale befindet sich in seiner dritten Evolutionsstufe, nun mit Katalysator. Die kantige Karosserie bleibt martialisch. Der Escort Cosworth trägt vor-Facelift-Blech, jedoch mit Umbauten wie dem legendären Doppelflügel auf der C-Säule. Der Cosworth-Motor ist längs eingebaut und technisch stark modifiziert.
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Alltagsversionen: Delta HF turbo LS und Escort RS 2000
Neben den Rallye-Ablegern stehen die zivileren Versionen: Der Delta HF turbo LS (187 PS/138 kW) und der Escort RS 2000 (150 PS/111 kW) setzen auf Frontantrieb. Beim Lancia sorgt ein Viscodrive-Sperrdifferential für bessere Traktion. Innen zeigen sich HF turbo und RS 2000 konventionell. Der Cosworth hingegen wartet mit sieben weißen Zusatzinstrumenten auf. Der Integrale empfängt mit italienischem Charme, einer tiefen Sitzposition und Momo-Corse-Sportlenkrad ohne Airbag.
Historie & Revanche: Rallye Monte Carlo als Bühne
Wer aus Monaco in die Seealpen fährt, wählt die Straße nach La Turbie. 1975 trat Lancia mit dem Stratos an und dominierte. Der Delta gewann von 1987 bis 1992 sechsmal in Folge die WM. Danach war Ford am Zug: 1993 verlor der Escort Cosworth bei der Monte den Sieg knapp, 1994 holte Francois Delecour schließlich den ersten Ford-Erfolg. Die Monte umfasst 38 Wertungsprüfungen. Die "Nacht der langen Messer" beginnt am Col de la Madone – 19 km enges, kurviges Asphaltband durch Felswände und Abgründe. Die perfekte Kulisse für einen Fahrvergleich.
Fahreindruck: Wenn die Turbos zünden
Auf trockener Strecke liefern Cosworth und Integrale die klarsten Botschaften. Der Cosworth reagiert mit minimalem Turboloch, dann aber explosiv. Auch der HF turbo zeigt noch Turbo-Charakter: etwas verzögert, dann kraftvoll. Der Integrale dagegen liefert schon ab 2500 U/min gleichmäßig Schub. Alle drei Turbos nutzen Overboost-Funktionen. Der RS 2000 ohne Aufladung bleibt harmonisch, aber unaufgeregt. Walter Röhrl gewann am Col de Turini mehrfach. Auch hier zeigt der Integrale seine Stärken: exaktes Einlenken, neutrale Balance und vorbildliche Traktion selbst auf Wellen und aus Kehren heraus.
Der Cosworth bleibt dicht dran, wirkt aber komfortabler abgestimmt. Die Hinterachse erhält mehr Kraft, was ihn agiler macht. Der Delta HF überzeugt durch ein straffes Fahrwerk und präzise Lenkung. Die Sport-Stellung der Dämpfer bleibt allerdings kaum spürbar. Der Escort RS 2000 zeigt sich als typisches Serienfahrzeug: Frontantrieb mit leichtem Untersteuern, Starrachse am Heck mit Hang zum Ausbrechen. Dafür punktet er beim Federungskomfort.
Fazit: Charaktertypen im Kompaktsport
Der Escort RS 2000 ist ein starker Kompakter mit gutem Alltagswert. Der Delta HF verbindet sportliche Gene mit noblem Auftritt. Der Escort Cosworth ist ein wildes Geschoss mit massiver Motorleistung und trotzdem alltagstauglichem Fahrwerk. Doch der Lancia Delta Integrale bleibt unerreicht: ein Rallye-Gerät durch und durch. Lancia stellt das Modell nur noch in einer Ausstattungslinie her, der Nachfolger lässt auf sich warten. Und das ist gut so.
von Johannes Köbler
Technische Daten von Lancia Delta Integrale, Lancia Delta HF turbo, Ford Escort RS Cosworth & Ford Escort RS 2000
| Classic Cars 11/1994 | Lancia Delta Integrale | Lancia Delta HF turbo | Ford Escort RS Cosworth | Ford Escort RS 2000 |
| Zylinder/Ventile pro Zylin. | 4/4; Turbo | 4/4; Turbo | 4/4; Turbo | 4/4; Sauger |
| Hubraum | 1995 cm³ | 1995 cm³ | 1993 cm³ | 1998 cm³ |
| Leistung | 155 kW/210 PS | 138 kW/187 PS | 163 kW/220 PS | 111 kW/150 PS |
| Max. Drehmoment | 308 Nm bei 2500/min | 290 Nm bei 3500/min | 290 Nm bei 3500/min | 190 Nm bei 2500/min |
| Getriebe/Antrieb | 5-Gang-Schaltgetriebe/Allrad | 5-Gang-Schaltgetriebe/Vorderrad | 5-Gang-Schaltgetriebe/Allrad | 5-Gang-Schaltgetriebe/Vorderrad |
| L/B/H | 3900/1770/1365 mm | 4011/1478/1430 mm | 4211/1738/1425 mm | 4108/1696/1379 mm |
| Leergewicht | 1357 kg | 1312 kg | 1295 kg | 1165 kg |
| Beschleunigung null auf 100 km/h | 5,7 s | 7,9 s | 6,3 s | 8,7 s |
| Höchstgeschwindigkeit | 220 km/h | 220 km/h | 221 km/h | 208 km/h |
| Verbrauch (DIN, kombiniert) | 10,6 l S | 15,8 l S | 13,6 l S | 8,4 l S |
| Grundpreis (1994) | 64.670 Mark | 43.500 Mark | 59.730 Mark | 37.790 Mark |