Fahrradträger für Wohnwagen: Alles zu Heck- & Deichselträgern
Fahrradträger für Wohnwagen: Diese Systeme gibt es
Ein Campingtrip ist für viele nur komplett, wenn das Fahrrad mit in den Urlaub darf. Dem stimmen natürlich auch viele Caravan-Camper:innen zu. Da am Zugfahrzeug die Anhängerkupplung (so nachrüsten) bereits für den Wohnanhänger reserviert ist, eignet sich der Caravan selbst besser für den Zweiradtransport – vorausgesetzt man hat die passende Transportlösung dabei.
Fahrradträger für Wohnwagen (hier alle Fahrradträger-Systeme in der Übersicht) gibt es sowohl als Deichselträger, die auf der Deichsel montiert werden und die Fahrräder so zwischen Zugfahrzeug und Wohnraum platzieren, sowie als Heckwandträger, die wie bei voll- und teilintegrierten Reisemobilen (hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) an der Rückwand des Wohnwagens fest angeschraubt werden. Seltener – und daher hier nicht genauer berücksichtigt – sind Systeme wie Kupplungsträger auf einer Kupplungskugel für Alko-Chassis (Alko Carryback, nur für Fendt Bianco Rosso 515 SG angeboten). Welche Vor- und Nachteile die gängigen Systeme mit sich bringen, verraten wir hier.
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Deichselträger: Fahrradtransport zwischen Zugfahrzeug und Wohnwagen
Der Klassiker unter den Fahrradträger für Wohnwagen – und exklusiv für diese Gattung Campingfahrzeug – sind die Transportlösungen für die Deichsel. Bei Deichselträgern lassen sich die Angebote noch in starre und klapp- oder verschiebbare Träger unterteilen. Starre Deichselträger heißen so, weil die Fahrradschienen nicht beweglich sind. Heißt: Die Fahrräder stehen starr und werden an einem mittig platzierten U-Bügel befestigt. So ist der Zugang zum Gaskasten versperrt, wenn die Fahrräder einmal aufgeladen sind. Anders sieht das bei den teureren klapp- oder verschiebbaren Trägern aus. Hier können montierte Bikes zur Seite schwingen und machen den Gaskasten stets erreichbar. Folgende Vor- und Nachteile bieten Deichselträger für den Wohnwagen:
Vorteile von Deichselträgern
Versetzt den Schwerpunkt nach vorne und erhöht die Stützlast für mehr Fahrstabilität
Geringe Ladehöhe, platzsparende Transportlösung
Günstige Anschaffungs- und Montagekosten
In der Regel leichter als Heckwandträger
Nachteile von Deichselträgern
Begrenzter Knickwinkel beim Abbiegen und Rangieren durch herausstehende Transportschienen
Schwieriger Zugang zum Gaskasten bei montierten Fahrrädern auf starrem Deichselträger; klappbare Deichselträger sind dafür schwerer und teurer
Oft geringere Traglast
Empfehlenswerte Deichselträger:
Vor- und Nachteile
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Heckträger: Hier hängen die Räder hinten dran
Da Wohnwagen oft aus ähnlichem Material wie der Aufbau eines voll- oder teilintegrierten Reisemobils (Wohnmobil-Fahrradträger in der Übersicht) gefertigt sind, lassen sich auch Heckwandträger für den Fahrradtransport am Wohnwagen anbringen. Manche Modelle setzten sogar auf die bereits vorhandene Kederschiene (so nachrüsten), was die Montage vereinfacht. Dennoch muss bei Fahrradträgern für die Rückwand noch genauer nach der Passgenauigkeit des Trägermodells geschaut werden. Insbesondere Wandstärke sowie -traglast müssen für den Kauf bekannt sein. Das sind die Vor- und Nachteile von Heckwandträgern:
Vorteile von Rückwandträgern
Bieten oft etwas mehr Traglast
Einfacher mit mehr Schienen erweiterbar
Gaskasten bleibt stets erreichbar
Nachteile von Rückwandträgern
Hoher Montageaufwand
Verlagern den Schwerpunkt weiter nach hinten
Insbesondere bei Heckfenstern nicht immer anbringbar
Oft nur für senkrechte Wände geeignet
Empfehlenswerte Wohnwagen-Heckträger:
Vor- und Nachteile
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Alternative zu Fahrradträgern: Transport im Wohnraum
Einige Wohnwagen-Modelle bieten auch alternativ die Möglichkeit, Fahrräder im Innenraum zu transportieren. Dies gelingt meisten bei Modellen, die sich entweder speziell an Sportler:innen richten oder Familiengrundrisse, die mit hochklappbaren Etagenbetten und Garagentüren im Heckbereich – etwa optional beim Knaus Yaseo verfügbar – den Fahrradtransport vorsehen. Diese haben dann genau für diesen Zweck Verzurrösen und -schienen zur Sicherung der Fahrräder (so mit Spanngurten Ladung richtig sichern). Wichtig: Der Transport im Innenraum ist auch nur dann möglich, wenn es Verzurrmöglichkeiten für die Zweiräder gibt.
Der große Vorteil beim Fahrradtransport im Caravan-Innenraum ist, dass die Fahrräder so während der Fahrt sowohl diebstahl- als auch witterungsgeschützt sind. Ein zusätzlicher Träger inklusive Montage ist dann obsolet. Nachteile sind dagegen, dass das Fahrrad so Raum im Caravan wegnimmt, den nicht alle Grundrisse und Baureihen in Fülle bieten. Zudem kann es beim Verladen und Transportieren selbst auch zu unschönen Schäden am Mobiliar kommen.
Welche Fahrrad-Transportlösung für den Wohnwagen ist die beste?
Wie transportiert man nun ein Fahrrad am besten mit dem Wohnwagen: Deichselträger, Heckwandträger oder doch der Innenraum? Wer die Wahl hat, sollte stets zum Deichselträger greifen. Fahrradträger für die Deichsel bieten viele Vorteile, wie die gute Erreichbarkeit der Räder, und nutzen Platz, der ohnehin keine weitere Verwendung hat, ohne viel Zusatzgewicht mitzubringen. Zudem verlagern Deichselträger das Caravan-Gewicht leicht nach vorne und erhöhen die Stützlast (darum ist sie wichtig), was den Anhänger etwas fahrstabiler macht. Einzig beim Rangieren auf dem Campingplatz (hier die bestbewerteten in Deutschland in der Übersicht) oder in engen Kurven ist mehr Vorsicht geboten. Anderenfalls können die herausragenden Transportschienen für Dellen und Kratzer in Kofferraumklappe und Stoßstange des Zugfahrzeugs sorgen. Wenn es das Budget zulässt, sind klapp- oder verschiebbare Träger empfehlenswert, sie machen den Gaskasten auch bei aufgeschnallten Rädern erreichbar.
Sollte der Caravan mit Beladung und Sonderausstattung bereits an der Gesamtgewichts-Obergrenze (so mit einer Wohnwagen-Waage Überladung vermeiden) kratzen, bleibt nur das Zugfahrzeug für den Radtransport übrig. Der Vorteil hier: Auf dem Auto können auch bis zu vier Plätze für Fahrräder (so ohne Anhängerkupplung Fahrräder mit dem Auto transportieren) montiert werden – diese sind dazu auch noch stückweise recht günstig, selbst wenn es sich um Markenartikel wie den Thule FreeRide handelt.