close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Gebrauchten Kindersitz kaufen: Alter, Alternativen und Tipps

Dominik Mothes Redakteur

Die Sicherheit von Kindern im Auto hat für Eltern oberste Priorität. Kindersitze sind dabei unverzichtbar – und gesetzlich vorgeschrieben. Oft stellt sich daher die Frage: Kann man einen gebrauchten Kindersitz kaufen, um Geld zu sparen? Wir geben die Antwort.

Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Gebrauchten Kindersitz kaufen: Darum nicht empfohlen
  2. Neue Alternativen: Sicher und günstig
  3. Tipps: So lässt sich beim Kindersitzkauf sparen
  4. Worauf beim Kauf eines gebrauchten Sitzes achten
  5. Kindersitz wird nicht mehr gebraucht: Wegwerfen oder verkaufen?

Auf den ersten Blick mag der Kauf eines gebrauchten Kindersitzes fürs Auto nach einer sinnvollen Lösung wirken. Schließlich sind auch viele Kindersitze aus zweiter Hand von Ausstattung und Prüfsiegeln her aktuell, der Neukauf teuer. Doch Expert:innen raten aus Sicherheitsgründen dringend vom Second-Hand-Kauf ab. Dieser Ratgeber erklärt, warum gebrauchte Kindersitze problematisch sind, welche Alternativen es gibt und wie sich auch beim Kauf eines neuen Modells sparen lässt.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

 

Gebrauchten Kindersitz kaufen: Darum nicht empfohlen

Auch wenn gebrauchte Kindersitze auf Online-Marktplätzen oder Flohmärkten günstig erscheinen, bergen sie erhebliche Risiken. Laut Expert:innen des ADAC ist oft nicht zu gewährleisten, dass der Sitz noch den nötigen Sicherheitsstandards entspricht, um sicher genug für die Mitnahme von Kindern zu sein. Die Gründe:

  • Unsichtbare Vorschäden: Ein Kindersitz, der in einen Unfall verwickelt war, kann Haarrisse oder Materialermüdung aufweisen, auch wenn äußerlich keine Schäden sichtbar sind. Solche Schäden schwächen die Schutzfunktion bei einem weiteren Aufprall erheblich.

  • Abgelaufenes Haltbarkeitsdatum: Kindersitze bestehen aus Kunststoffen, die altern und spröde werden. Hersteller geben eine Lebensdauer von etwa sechs bis zehn Jahren an. Danach ist die Sicherheit des Sitzes nicht mehr garantiert. Wer das Sitzalter nicht kennt, weiß auch nicht, wann dieser ausgetauscht werden muss.

  • Fehlende Bedienungsanleitung und Zulassung: Ohne Anleitung werden Sitze – insbesondere ohne Isofix – oft falsch montiert. Zudem muss ein Kindersitz der aktuellen Prüfnorm ECE R44/04 oder UN R129 (i-Size) entsprechen – ältere Modelle dürfen nicht mehr verwendet werden.

  • Kein Rückruf- oder Garantieschutz: Bei Rückrufen sind nur Erstkäufer:innen abgesichert. Zudem fehlt oft ein Kaufnachweis. Somit wird es auch schwer für die Gebrauchtsitz-Käufer:innen nachzuprüfen, ob der Sitz von einem Rückruf betroffen ist.

 

Neue Alternativen: Sicher und günstig

Wer Geld sparen will, muss nicht auf einen gebrauchten Sitz zurückgreifen und kann trotzdem ein sehr sicheres Produkt bekommen. Es gibt günstige Neusitze, die aktuelle Sicherheitsstandards erfüllen und dabei sogar unter 200 Euro bleiben. Im Kindersitz-Test 2025 des ADAC in Zusammenarbeit der Stiftung Warentest und weiteren europäischen Verkehrsclubs und Verbraucherschutz-Organisationen schnitt etwa der Graco Turn2Me DLX i-Size R129 mit der Note 2,4 ab und landet so bei den Baby- und Kleinkind-Sitzen von 40 bis 105 cm Körpergröße mit am besten ab. Der vom Automobilclub bewertete Preis lag zum Testzeitpunkt bei gerade einmal 149 Euro.

Direkt an den Graco Turn2Me schließt der mit der Note 2,3 ebenfalls "gut" getestete Joie i-Trillo FX für Kinder zwischen 100 und 150 cm Körpergröße. Der Preis für diesen Sitz liegt bei knapp 100 Euro. Somit können Eltern mit diesen zwei Sitzen für zusammen 250 Euro – und damit deutlich günstiger als zum Teil ein einzelner Markensitz – von Geburt bis zum Ende der Kindersitzpflicht.

 

Tipps: So lässt sich beim Kindersitzkauf sparen

Neben günstigen Neuprodukten gibt es weitere Möglichkeiten, auch beim Neukauf eines Kindersitzes zu sparen:

  • Mitwachsende Sitze kaufen: Anstelle immer wieder einen neuen Sitz kaufen zu müssen, kann auf ein mitwachsendes Modell zurückgegriffen werden. Mit Neugeboreneneinlage sind einige Kindersitze bereits ab Geburt einsetzbar.

  • Angebote und Rabatte nutzen: Saisonale Sales, der "Black Friday" oder Babyfachmessen bieten oft starke Preisnachlässe. Diese lassen sich natürlich nur für den geplanten Neukauf nutzen.

  • Familien- oder Geschwisterrabatte: Einige Händler gewähren Rabatte bei Mehrfachkäufen. Aber auch mit Kundenkarten, Bonuspunkten oder Rabattaktionen großer Fachmärkte kann gespart werden.

  • Nicht-sicherheitsrelevantes Zubehör gebraucht kaufen: Zum Beispiel Schonbezüge, Babyspiegel oder Getränkehalter können problemlos aus zweiter Hand erworben werden.

Auch interessant:

 

Worauf beim Kauf eines gebrauchten Sitzes achten

Auch wenn Expert:innen vom Kauf eines gebrauchten Kindersitzes aus Sicherheitsgründen abgeraten wird, gibt es einige Mindestkriterien, falls diese Option dennoch von Eltern erwogen wird. Darauf ist beim Kindersitz-Gebrauchtkauf unbedingt zu achten:

  • Der Sitz sollte unfallfrei sein, was sich idealerweise mit einem schriftlichen Nachweis belegen lässt. Er darf keine Risse, Brüche oder sichtbare Schäden an Schale, Gurten oder Verschlüssen aufweisen.

  • Die Bedienungsanleitung sowie das Prüfsiegel (ECE R44/04 oder UN R129/i-Size) müssen vorhanden sein. Zudem sollte das Herstellungsdatum überprüft werden, um die empfohlene maximale Nutzungsdauer nicht zu überschreiten.

  • Ein sauberer Sitz lässt zumindest auf einen pfleglichen Umgang mit dem Sicherheitsprodukt hindeuten. Polster sollten sich dennoch idealerweise vom Sitzgestell trennen und oft einfach in der Waschmaschine waschen.

  • Eventuell vorhandenes Zubehör sollte dem Sitz beigelegt sein. Insbesondere bei Modelle, die nicht mehr produziert werden, kann es anderenfalls schwierig werden, passende Isofix-Stationen, Sonnenschutze und Co. nachzukaufen.

Wer sich vorwiegend bei den sicherheitsrelevanten Bauteilen wie Gurten, Gurtaufnahme, sofern vorhanden Isofix-Halterung und der Sitzschale an sich nicht sicher ist, ob diese den Mindeststandards entsprechen, sollte von dem Angebot Abstand genommen werden.

 

Kindersitz wird nicht mehr gebraucht: Wegwerfen oder verkaufen?

Ist man nun selbst in der Situation, dass der Kindersitz nicht mehr benötigt wird, hat man einige Optionen, den Kindersitz loszuwerden:

  • Ein gebrauchter Kindersitz sollte sorgfältig entsorgt werden, wenn er alt oder beschädigt ist. Sitze, die die maximale Nutzungsdauer überschritten haben oder aus einem Unfall stammen, gehören in den Sperrmüll – idealerweise so, dass sie unbrauchbar gemacht werden, etwa, indem Gurte durchtrennt werden, um eine Weiterverwendung zu verhindern. 

  • Ist der Sitz noch sicher und entspricht aktuellen Normen, kann er im Familien- oder Freundeskreis weitergegeben werden, sofern der Zustand einwandfrei und die Historie bekannt ist.

  • Der Verkauf auf Flohmärkten oder Online-Plattformen ist nur dann verantwortungsvoll, wenn die Sicherheit nachweislich gewährleistet ist. Den Verkauf nur inklusive Bedienungsanleitung und Prüfsiegel durchführen. Zudem sollte das Alter des Sitzes nur maximal sechs bis zehn Jahre ab Herstellungsdatum betragen. Danach verliert das Material an Festigkeit.

  • Ist der Sitz in sehr gutem Zustand, kann er auch an Hilfswerke gespendet werden. Wichtig: Nicht alle Organisationen können Sitze annehmen. Insbesondere beim Weiterverkauf wird eine Kindersitz-Spende aus Haftungs- und Sicherheitsgründen oft abgelehnt.

Tags:
Copyright 2025 autozeitung.de. All rights reserved.