Ob Familienurlaub oder Roadtrip zu zweit – die Wahl des passenden Bettenlayouts entscheidet maßgeblich über den Komfort im Wohnmobil. Je nach Grundriss und Platzbedarf bieten die Hersteller verschiedene Schlaflösungen. Der Überblick zeigt die gängigsten Varianten von Einzel- bis Hubbett – mit ihren Vor- und Nachteilen.
Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Bett-Bauarten in Wohnmobilen
Die Auswahl des passenden Bettenkonzepts hängt stark von der Reisedynamik, der Personenzahl und dem gewünschten Komfort ab.
Foto: Carado/Pössl/Dethleffs/Collage: AUTO ZEITUNG Querbett
Beim Querbett – meist als Doppelbett ausgeführt – ist das Bett quer zur Fahrtrichtung im Heck eingebaut. Es zählt zu den platzsparendsten Varianten und ermöglicht dadurch kompaktere Fahrzeuglängen. Für den Zugang muss allerdings oft eine über die andere Person hinweg klettern – Komforteinbußen sind die Folge.
Foto: Hymer Doppelbett Quer
Vorteile:
Spart wertvolle Fahrzeuglänge
Großzügige Liegefläche bei wenig Platzbedarf
Nachteile:
Nur einseitiger Zugang zum Bett
Unbequemer Ausstieg für hintere Person
Foto: Hymer Einzelbetten
Einzelbetten im Wohnmobil sind längst nicht mehr nur für Alleinreisende interessant. Meist im Heck längs zur Fahrtrichtung angeordnet, bieten sie durch die Trennung hohe Bewegungsfreiheit und unkomplizierten Zugang zu beiden Liegeflächen. Viele Modelle lassen sich mit einem Mittelpolster zur großen Liegewiese verbinden.
Foto: Dethleffs Einzelbetten
Vorteile:
Getrennter Einstieg von beiden Seiten
Ideal für Paare mit unterschiedlichen Schlafgewohnheiten
Gute Bewegungsfreiheit auch bei Nacht
Oft Umbau zu großem Bett möglich
Nachteile:
Braucht mehr Platz im Fahrzeugheck
Für Kinder oder Kuschelbedürftige weniger geeignet
Foto: Dethleffs Queensbett
Das Queensbett oder Mittelbett ist ein beidseitig zugängliches Doppelbett, das mittig im Fahrzeugheck angeordnet ist. Es erinnert an das Schlafgefühl aus dem heimischen Schlafzimmer und zählt zu den komfortabelsten Bettlösungen – allerdings auf Kosten von Stauraum und Grundrissflexibilität.
Foto: Carado Queensbett
Vorteile:
Bequemer Zugang von beiden Seiten
Ideal für Paare
Keine Kompromisse bei der Liegefläche
Nachteile:
Großer Platzbedarf
Eher nur in größeren Reisemobilen zu finden
Foto: Carado Hubbett
Das Hubbett lässt sich tagsüber in die Decke über der Sitzgruppe hochfahren und bei Nacht elektrisch oder manuell absenken. So entsteht ein vollwertiger Schlafplatz, ohne dauerhaft Fläche zu beanspruchen. Bei hohen Reisemobilen bleibt auch bei abgesenktem Bett die Sitzgruppe darunter noch benutzbar.
Foto: Carado Hubbett
Vorteile:
Spart tagsüber Platz
Guter Schlafkomfort durch vollwertige Matratzen
Flexible Nutzung des Wohnraums
Nachteile:
Zugang oft über Leiter
Teilweise Einschränkungen bei Stehhöhe und Nutzung der Sitzgruppe
Foto: Carado Doppelbett/Französisches Bett
Das französische Bett liegt seitlich im Heck und ist an einer Seite bündig mit der Fahrzeugwand abschlossen – die andere Seite bleibt zugänglich. Um Platz zu sparen, ist das Fußende oft abgeschrägt. Diese Lösung ist besonders in teilintegrierten Modellen mit kompaktem Aufbau zu finden.
Foto: Carado Doppelbett/Französisches Bett
Vorteile:
Geringer Platzbedarf
Häufig mit angrenzendem Bad kombiniert
Einfache Integration in kompakte Grundrisse
Nachteile:
Nur einseitiger Zugang zum Bett
Schräge am Fußende schränkt die Liegefläche ein
Foto: Carado Etagenbetten
Etagenbetten sind die bevorzugte Lösung für Kinderzimmer im Wohnmobil. Meist quer im Heck untergebracht, lassen sich zwei bis drei Schlafplätze platzsparend übereinander anordnen. Besonders gerne kommen sie in Familien-Grundrissen von Alkoven- oder teilintegrierten Fahrzeugen zum Einsatz.
Foto: Dethleffs Etagenbetten
Vorteile:
Zwei bis drei Schlafplätze auf kleiner Fläche
Fester Schlafplatz für Kinder
Klare Raumtrennung möglich
Nachteile:
Eingeschränkte Kopffreiheit
Für Erwachsene nur bedingt geeignet
Foto: Dethleffs Alkovenbett
Das Alkovenbett ist das Markenzeichen klassischer Familien-Wohnmobile und befindet sich über dem Fahrerhaus. Der großzügige Schlafbereich lässt sich meist über eine Leiter erreichen und bietet eine Liegefläche, die auch für zwei Erwachsene ausreichend Platz bietet. In Alkovenmodellen wird das Bett fest integriert, ohne den Wohnraum einzuschränken.
Foto: Ahorn Alkovenbett
Vorteile:
Großzügige Liegefläche (oft bis zu 160 × 200 cm)
Ideal für Familien mit Kindern oder als zusätzlicher Schlafplatz
Nachteile:
Eingeschränkte Stehhöhe im Fahrerhaus
Wärmestau im Sommer möglich
Zugang oft über Leiter
Foto: Concorde Dachbett
Dachbetten im Aufstell- oder Hochdach sind vor allem in kompakten Campingbussen und Kastenwagen zu finden. Durch umlaufende Fenster entsteht dabei oft ein luftiges Schlafgefühl mit Ausblick. Im Fall von Aufstelldächern steht das Bett nur im Aufgeklappten Zustand zur Verfügung.
Foto: Pössl Dachbett
Vorteile:
Separater, erhöhter Schlafbereich mit Panorama
Platzsparende Lösung für kleine Fahrzeuge
Gute Belüftung durch rundum öffnende Fenster
Nachteile:
Aufstelldach muss aufgeklappt sein
Kletterzugang oft ohne Leiter
Wärme- und Schalldämmung begrenzt
Foto: Pössl Sitzgruppenumbau
Viele Grundrisse – insbesondere bei kompakten Kastenwagen oder Campervans – sehen vor, dass die Dinette abends zum Bett umgebaut wird. Dabei werden Tischplatte und Sitzpolster zur Liegefläche kombiniert. Diese Lösung ist platzsparend, aber in Komfort und Alltagstauglichkeit begrenzt. Sie eignet sich eher als Zusatzbett für Kinder oder gelegentliche Übernachtungen.
Vorteile:
Maximale Raumausnutzung bei kleinem Fahrzeug
Flexibel nutzbar als Wohn- oder Schlafbereich
Kein fester Schlafbereich nötig
Nachteile:
Aufbau meist umständlich
Polster nicht ergonomisch – eingeschränkter Schlafkomfort
Keine dauerhafte Schlaflösung
Foto: Weinsberg
Welche Bettentypen gibt es in Campingfahrzeugen?
Die gängigsten Grundrisse bei Campingmobilen platzieren den Schlafbereich im Heck wie beispielsweise bei Einzelbetten, französischen Doppelbetten, Querbetten oder freistehenden Queensbetten. Auch Etagenbetten befinden sich zuweilen im Heck der Camper. Anders sieht es bei Hubbetten aus. Diese sind oft über dem Fahrerhaus positioniert, es gibt aber auch hier Lösungen im Heck, beispielsweise über einer größeren Sitzgruppe. Wie sich die unterschiedlichen Aufbauarten von Campern unterscheiden, erklären wir hier.
Alkovenbetten befinden sich dem Namen entsprechend in der geräumigen Ausbuchtung des Aufbaus über dem Fahrerhaus. Ebenso festgesetzt ist die Position von Dachbetten. Sitzgruppen, die sich zur Schlafstätte umbauen lassen, sind üblicherweise links hinter dem Fahrersitz untergebracht, doch es gibt auch Lösungen, welche die gesamte Breite des Campers einnehmen oder im Heck angesiedelt sind. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Tipps zum Wohnmobilkauf im Video:
Welche Betten-Bauart passt zu wem?
Die Auswahl des passenden Bettenkonzepts hängt stark von der Reisedynamik, der Personenzahl und dem gewünschten Komfort ab. Paare mit Platzbedarf bevorzugen Queens- oder Einzelbetten. Familien greifen zu Etagen- oder Hubbettlösungen. Wer ein kompaktes Fahrzeug will, muss mit Kompromissen leben – etwa beim Zugang zum Querbett oder der Schräge im französischen Bett.Tipp: Beim Fahrzeugkauf oder der Miete lohnt ein Probeliegen – denn die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis sind oft größer als gedacht.