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Alle Tests zum Opel Zafira

Dauertest Opel Zafira 2.2 Opels Bester

Mit Bravour absolvierte der Opel Zafira 2.2 unseren 100000-Kilometer-Marathon. Der pfiffig konstruierte Siebensitzer mit 147-PS-Motor überzeugte durch gute Qualität und zeigte nur leichte Schwächen

Eckdaten
PS-kW147 PS (108 kW)
AntriebFrontantrieb, 5 Gang manuell
0-100 km/h11.2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit200 km/h
Preis22.285,00€

Seit seinem Debüt Anfang 1999 fährt sich der Opel Zafira in die Herzen der Familienväter. Bis zum Auftauchen des neuen Konkurrenten VW Touran und des hauseigenen Gegners Opel Meriva belegte der pfiffig konzipierte Rüsselsheimer im Kompaktvan-Segment die Spitze der deutschen Zulassungs-Hitliste. Grund genug für uns, den so begehrten Opel einem Test-Marathon von 100000 Kilometern zu unterziehen.

Ende 2000 erhielt der Zafira den neuen, komplett aus Aluminium gefertigten 2,2-Liter-Benziner mit 147 PS. Ausgerüstet mit diesem Triebwerk rollte der Kompaktvan für unseren Dauertest vor. Als Modellvariante schickte Opel einen Zafira mit Comfort-Ausstattung an den Start inklusive nützlicher Extras wie zweites Schiebedach, Klimaanlage, Radio NCR 1000 mit Navigationssystem, Winterpaket, Tempomat und Alu-Räder. Der Neuwert betrug im März 2001 rund 25000 Euro.

Von Dauertestbeginn an erfreute sich der Opel Zafira größter Beliebtheit bei den Reiselustigen mit Anhang oder großem Transportbedarf. Und so erlebte der Kompaktvan eine Rundreise durch Europa, die ihn bis an die Algarve brachte.

Dauertestberichte bestehen in der Regel aus einer Aufzählung von Mängeln, Werkstattaufenthalten und anderen Kleinigkeiten. Nicht so unser Zafira: Der Opel spulte seine 100000 Kilometer nahezu ohne Zwischenfälle souverän ab. Wir suchten dreimal die Werkstatt für die jeweils notwendige Inspektion auf. Andere Besuche dienten nur dem Wechsel der Reifen. Kurz vor Dauertestende war ein außerplanmäßiger Boxenstopp fällig, bei dem der hintere Auspufftopf erneuert wurde. Die Bremsscheiben erwiesen sich nach der Test-Distanz als nur leicht abgenutzt und dürften noch weitere 20000 Kilometer verkraften.

Der Teufel steckte wenn dann im Detail: Im Teillastbereich trat ab und an ein Motorruckeln auf. Verbessern könnte Opel auch die Qualität und die Größe der Wischerblätter, sie mussten relativ häufig gewechselt werden. Echten Verschleiß zeigte zudem die Verbundglas-Frontscheibe. Sie war gegen Ende des Tests mit kleinen Kratern übersät, was bei Gegenlicht zu Blendungen führt. Auch ein leichtes Klappern in einer Tür, Knarzgeräusche der Sitze sowie eine manchmal etwas störrische, offenbar nicht richtig eingestellte Schaltung fanden häufiger ihren Niederschlag im Dauertest-Protokoll.

Die meisten Pluspunkte sammelte der Dauertest-Kandidat mit seinem so genannten Flex 7-Sitzsystem. Die sieben Sitze sind immer mit an Bord. Während die Frontsessel fest installiert sind, lässt sich die Bank in der zweiten Reihe mit drei Sitzplätzen komplett verschieben und zusammenfalten. In der dritten Reihe sind Sitz Nummer sechs und sieben nicht zu sehen. Sie ruhen im Wagenboden und können bei Bedarf an Schlaufen hochgezogen werden. Diese Anordnung ist fast genial: Die Sitz-Technik funktionierte während des gesamten Tests zwar problemlos; Kritik gab es trotzdem, denn die zweite Reihe ist (inzwischen) an der Lehne geteilt, aber nicht in der Sitzfläche. Das schränkt die Variabilität ein. Als etwas fummelig entpuppte sich im Test zudem das Einrollen und Einschieben des Laderaum-Trenn-Netzes in ein Schubrohr vor der zweiten Sitzbank. Das Laderaum-Rollo ließ sich beim Einbau nur widerspenstig arretieren, Opel hat diesen Mangel inzwischen verbessert.

Der Zafira punktet wiederum mit seinen Abmessungen. Er ist lang genug, um sieben Personen oder fünf Insassen plus Gepäck zu transportieren, aber trotzdem relativ schmal, was wiederum das Einparken in engen Tiefgaragen erleichtert. Der kompakte Zuschnitt engt die Schulterfreiheit von Fahrer und Beifahrer zwar ein wenig ein, erwies sich aber im Dauertest nicht als störend. Dafür stand die Sitzposition des Fahrers von Beginn an in der Kritik. Wir installierten eine vom TÜV genehmigte Sitzschienen-Verlängerung, die das Problem teilweise löste. Opel rät jedoch davon ab, da die TÜV-Genehmigung ohne die zuvor üblichen Crashversuche erteilt wurde. Opel verbaut seit Anfang 2003 höheneinstellbare Sitze, die zudem etwa zwei Zentimeter mehr Beinfreiheit offerieren. Die höhere, Van-typische Sitzposition erweist sich als bequeme Einstiegshilfe, was den Zafira besonders bei älteren Käufern beliebt macht. Die Sitzbezüge präsentierten sich im Dauertest als außerordentlich verschleißresistent und unempfindlich gegen Verschmutzung. Die schwarze Innenraumverkleidung verlangt da schon mehr Pflegeaufwand. Eine direkte Abnutzung war aber auch hier nicht feststellbar. Die Sitze sind eher straff gepolstert, und in der dritten Reihe ist der Abstand der Sitzfläche zum Boden zu klein geraten.

Bei Bedienung der Funktionen im Innenraum gab es über die gesamte Distanz lediglich eine Beanstandung: Das Radio mit integriertem Bordcomputer und Navigationssystem lässt sich zum Teil etwas umständlich bedienen. So stört beim Bordcomputer zum Beispiel die Rückstellung der einzelnen Werte wie etwa des Verbrauchs, weil man im System "Einstellungen" suchen muss und dann erst auf Null drücken kann. Zudem sind die Zahlen und Buchstaben des Navigationssystems schlicht zu klein. Dafür erhielten die wirkungsvolle Sitzheizung und die schnell ansprechende Heizung viel Lob.

Das Fahren mit dem Dauertestkandidaten bereitete der Testmannschaft durch die Bank Spaß. Ein deutliches Untersteuern in schnell angegangenen Kurven lässt den Opel allerdings träger als seine moderneren Konkurrenten wirken. Der Geradeauslauf bei höherem Tempo ist dagegen untadelig. Voraussetzung sind jedoch gute Reifen. Die im Test gefahrenen Sommer- und Winterreifen von Michelin (Energy XH1) und Dunlop (SP Winter Sport M3) in der Basisgröße 195/65 x 15 überzeugten. Dagegen wurde der Kompaktvan mit versuchsweise montierten Toyo-Reifen Roud Pro R 610 sehr unruhig. Einem besseren Anfahrverhalten dient die serienmäßige Traktionskontrolle TC Plus. Für Verwirrung (und Aufleuchten der gelben Warnlampe) sorgt hier generell die Opel-typische Auslegung. Der Fahrer wird darauf hingewiesen, dass es glatt ist; die Traktionskontrolle setzt erst nach einem leichten Durchdrehen ein. Die gute Rundumsicht ermöglicht einen guten Überblick.

Der eilige Pilot eines Zafira 2.2 hat allerdings auf der Autobahn einige Mühe, auf der linken Spur freie Fahrt zu haben. Denn die 200 km/h traut so mancher Pkw-Fahrer dem eher unscheinbar wirkenden Van und Transporter-ähnlichen Gefährt nicht zu. Die zu rascher Gangart verführende Motorleistung verlangt aber ihren Tribut: Der Rüsselsheimer genehmigte sich im Schnitt 10,6 Liter Super auf 100 Kilometern. Dafür entpuppt sich der Zafira als sehr wertstabil. Ältere Modelle werden recht teuer gehandelt, auch deshalb, weil der praktische Opel gebraucht sehr begehrt ist.

Technische Daten
Motor 
ZylinderR4
Hubraum2198
Leistung
kW/PS
1/Min

108/147
5800 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
203
4000 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe5 Gang manuell
AntriebFrontantrieb
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbel. Scheiben
h: Scheiben
Bereifungv: 205/40 R 17
h: 205/40 R 17
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1475
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)11.2
Höchstgeschwindigkeit (km/h)200
Verbrauch 
Testverbrauch10.6l/100km (Super)
EU-Verbrauchk.A.
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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