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Audi A5 3.0 TDI/Mercedes CLK 320 CDI: Test A5 3.0 TDI gegen CLK 320 CD

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Gesamtwertung
  7. Fazit

Schicke Schale, kräftiger Kern – eine Kombination, die Coupés kennzeichnet und Auto-Ästheten einen Fahrgenuss der besonderen Art bietet. Mit dem neuen A5 will jetzt auch Audi der Coupé-Klientel wieder ein Fest für die Sinne bereiten und der Stuttgarter Konkurrenz das Fürchten lehren

Mit dem Erscheinen des neuen A5 geht die elfjährige Ingolstädter Coupé-Pause zu Ende. Schließlich wurde das letzte viersitzige Audi-Coupé nur bis Januar 1996 gebaut. In den folgenden Jahren mussten die Liebhaber eleganter Zweitürer mit vier vollwertigen Sitzen im Premium-Segment auf Mercedes- oder BMW-Modelle ausweichen. Von dort sollen die Kunden nun in Scharen zurückkommen. Was sie im A5 erwartet, klärt unser erster Vergleichstest mit dem ausgereiften Mercedes CLK. Beide Rivalen treten zeitgenössisch motorisiert an: Ihre kräftigen Dreiliter-V6-Dieseltriebwerke mit Rußpartikelfilter versprechen mächtige Durchzugskraft bei gleichzeitig umweltverträglicher CO2-Bilanz.

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Karosserie

Mit 4,62 Metern ist der Audi A5 knapp drei Zentimeter kürzer als der CLK 320, mit 1,85 Metern aber elf Zentimeter breiter. Dies wirkt sich im Audi vor allem in einer spürbar größeren Ellenbogenfreiheit aus. Der Mercedes bietet dafür dank seines kuppelförmigen Dachs etwas mehr Kopffreiheit. Der Fond ist in beiden ähnlich knapp geschnitten. Der Stuttgarter erfreut seinen Fahrer mit einer besseren Übersichtlichkeit, während beim Audi die nicht versenkbaren Kopfstützen den Blick nach hinten stören. Der A5 wird, wie übrigens auch der VW Passat, mit einem Druck auf den bartlosen Schlüssel gestartet und ausgeschaltet. Wer danach den Schlüssel, in dem neuerdings auch der Tachostand gespeichert ist, aus dem Schacht ziehen möchte, muss eine Gedenksekunde warten, bevor ihn das System freigibt. Der Mercedes patzt mit einem allzu biegsamen Ölpeilstab, der die Ölstandskontrolle zum Geduldsspiel werden lässt. Dafür erreicht der Schwabe mehr Punkte bei der Sicherheitsausstattung, denn gegen Aufpreis offeriert er zum Beispiel hintere Seitenairbags, Notlaufreifen und ein Abstandsradar. Überraschenderweise zeigt der A5 ein paar Schwachstellen bei Verarbeitungsqualität und Materialien: Durch vereinzelt große Spaltmaße bei der Innenverkleidung, einen wackeligen Lichtschalter, fehlenden Klarlack auf der Motorhauben-Innenseite und die etwas nüchtern wirkenden Türverkleidungen fällt der A5 hier in der Anmutung ein wenig hinter den CLK zurück.

KarosserieMax. PunkteAudi A5 3.0 TDI quattroMercedes CLK 320 CDI
Raumangebot vorn1007068
Raumangebot hinten1002828
Übersichtlichkeit703739
Bedienung/ Funktion1009085
Kofferraumvolumen1003633
Variabilität1001818
Zuladung/ Anhängelast803028
Sicherheit1508795
Qualität/ Verarbeitung200175178
Kapitelbewertung1000571572
 

Fahrkomfort

Wer als Coupé-Fahrer an gediegenes Reisen denkt, sollte sich beim Audi die Ausgaben für das "S-line Sportpaket plus" (2040 Euro inklusive Sportfahrwerk) ebenso sparen wie für die zweiteiligen 19-Zoll-Räder (1850 Euro). Der damit ausgerüstete Testwagen zeigt einen deutlich eingeschränkten Federungskomfort – die Insassen bekommen den Straßenzustand stets deutlich mitgeteilt. Hier glänzt die Mercedes-Federung mit einem deutlich höheren Absorptionsvermögen. Als Entschädigung führt der Audi A5 dafür seine wie angegossen passenden Sportsitze ins Feld und erfreut mit einer Drei-Zonen-Klimaautomatik (565 Euro), die auch die Temperatur im Fond regelt. Hinten sitzen Erwachsene sowohl im Audi als auch im Mercedes nur auf Kurzstrecken bequem. Im A5 stört die schlechte Ablesbarkeit von Tacho und Drehzahlmesser, wenn bei mäßigen Lichtverhältnissen nur mit Tagfahrlicht – in Gestalt der auffälligen LED-Lichtbalken in den Frontscheinwerfern – gefahren wird. Dann sind nur die Zeiger, nicht aber die Skalen beleuchtet. Beim CLK nervt, dass die Bedienung der Scheibenwischer über den Blinkerhebel erfolgt.

FahrkomfortMax. PunkteAudi A5 3.0 TDI quattroMercedes CLK 320 CDI
Sitzkomfort vorn150138115
Sitzkomfort hinten1002826
Ergonomie150113113
Innengeräusche503830
Geräuscheindruck1008482
Klimatisierung504139
Federung leer200120142
Federung beladen200123145
Kapitelbewertung1000685692
 

Motor und Getriebe

Dank sinnvoller Überarbeitung entlockt Audi dem bekannten, 3.0 Liter großen Common-Rail-Diesel nun 240 PS – das maximale Drehmoment beträgt satte 500 Nm. Wer Vergleichbares beim Mercedes haben möchte, muss das Siebengang-Automatikgetriebe ordern – so wie wir für diesen Test. Dann stellt der Mercedes CLK 320 CDI mit 510 Nm nämlich fast 100 Newtonmeter mehr als in der handgeschalteten Version zur Verfügung. In der Praxis ist der Audi zwar etwas schneller, davonfahren kann er dem Mercedes im Verkehrsalltag aber nicht. Der Testverbrauch beider Kandidaten ist sehr günstig: 8,9 Liter Diesel pro 100 Kilometer beim Audi, 9,0 Liter beim Mercedes. Das kann sich angesichts der Leistung sehen lassen. Das Audi-Triebwerk gefällt mit wesentlich sanfterem Lauf und höherer Drehfreude als der Mercedes-Motor. Obwohl die maximalen Drehmomente jeweils deutlich unter 2000/min anliegen, setzt der Schub erst ab dieser Marke ein. Wo die Sechsgangschaltbox des Audi leichtgängig und präzise funktioniert, kontert die Mercedes-Automatik mit sanften Fahrstufenwechseln. Kickdown-Befehle werden aber, wenn es die Elektronik erlaubt, erst mit leicht verzögertem Herunterschalten beantwortet.

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi A5 3.0 TDI quattroMercedes CLK 320 CDI
Beschleunigung150173165
Elastizität100  
Höchstgeschwindigkeit150120120
Getriebeabstufung1008685
Kraftentfaltung504139
Laufkultur1008074
Verbrauch325176175
Reichweite251312
Kapitelbewertung1000689670

 

Fahrdynamik

Mit der Fahrwerkstechnik des künftigen Audi A4 gesegnet, legt der Audi A5 auf dem Handlingkurs eine Agilität an den Tag, die seine 1740 Kilogramm Leergewicht vergessen lassen. Hier bügelt er mit seinem Sportfahrwerk das aus, was er beim Komfort verliert. Das zackige Einlenkverhalten, die minimale Seitenneigung, die ausgeprägte Neutralität im Grenzbereich, bevor das Heck sanft zu übersteuern beginnt und von dem fein regelnden ESP an die Leine genommen wird, legen die Messlatte für den Mercedes ziemlich hoch. Hinzu kommt die überragende Traktion durch den Allradantrieb. Einzig die an sich zielgenaue Lenkung operiert bei hohem Tempo aus der Mittellage mit zu wenig Rückmeldung. Der Mercedes reagiert deutlich träger auf Lenkbefehle, arbeitet mit größeren Lenkwinkeln und untersteuert im Grenzbereich kräftig. Damit zeigt er deutlich, dass er eher für lange Autobahnetappen als für die Kurvenhatz geeignet ist. Auch beim Bremstest bleibt er hinter dem Audi zurück.

FahrdynamikMax. PunkteAudi A5 3.0 TDI quattroMercedes CLK 320 CDI
Handling1506949
Slalom1007869
Lenkung1008070
Geradeauslauf504041
Bremsdosierung301816
Bremsweg kalt1509774
Bremsweg warm15010388
Traktion1007040
Fahrsicherheit150140120
Wendekreis201015
Kapitelbewertung1000705582
 

Umwelt und Kosten

Mit geringeren Emissionswerten, und deutlich niedrigeren Werkstattkosten (Einschätzung des ADAC) fährt der Ingolstädter auch hier einen Vorsprung ein. Die Punktedifferenz beim Grundpreis resultiert aus der im Test gefahrenen Automatikversion des Mercedes (Aufpreis: 22.49 Euro). Nur sie bietet, wie erwähnt, ein vergleichbares Drehmoment und ähnliche Fahrleistungen. So kostet der Mercedes 46.517 Euro, der Audi mit seinem serienmäßigem Allradantrieb 45.100 Euro. Auch die von der DAT prognostizierten Wertverluste (für vier Jahre und 80000 km) in Höhe von 22.821 Euro für den Audi und 24.607 Euro für den Mercedes zeigen, dass der Fahrspaß mit diesen beiden Coupés gehörig ins Geld geht.

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi A5 3.0 TDI quattroMercedes CLK 320 CDI
Bewerteter Preis675128124
Wertverlust501514
Ausstattung251716
Multimedia50  
Garantie/Gewährleistung502827
Werkstattkosten201512
Steuer1055
Versicherung402928
Kraftstoff553939
Emissionswerte258279
Kapitelbewertung1000358344
 

Gesamtwertung

 Max. PunkteAudi A5 3.0 TDI quattroMercedes CLK 320 CDI
Summe500030082860
Platzierung 12

 
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Unser Fazit

Der neue Audi A5 holt sich souverän den Sieg. Seine überragende Fahrdynamik und der famose Motor gleichen die Komfortschwächen durch das Sportfahrwerk und die 19-Zoll-Räder mehr als aus. Der Mercedes CLK empfiehlt sich hingegen als komfortabler Langstreckenbegleiter. Die kultivierten Dieselmotoren der beiden Rivalen verdienen angesichts der guten Fahrleistungen und der niedrigen Verbräuche ein Extra-Lob, weil sie Genuss ohne Reue bieten.

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